• Keine Ergebnisse gefunden

390 Der Themenschwerpunkt 4 beschäftigt sich mit dem Nachweis von Sprachkennt- nissen auf europäischer Ebene. Dazu zäh- len sowohl die Vorstellung und Beurtei- lung des

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "390 Der Themenschwerpunkt 4 beschäftigt sich mit dem Nachweis von Sprachkennt- nissen auf europäischer Ebene. Dazu zäh- len sowohl die Vorstellung und Beurtei- lung des"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

390

Der Themenschwerpunkt 4 beschäftigt sich mit dem Nachweis von Sprachkennt- nissen auf europäischer Ebene. Dazu zäh- len sowohl die Vorstellung und Beurtei- lung des Gemeinsamen Europäischen Refe- renzrahmens durch Jürgen Quetz, seine Einsatzmöglichkeiten für das Fach DaF durch Profile Deutsch im Beitrag von Helen Schmitz und Hans Simon-Pelanda als auch die Beschreibung und Validie- rung beruflicher Fremdsprachenkompe- tenz in Abgrenzung zu den Niveaustufen des Referenzrahmens im Leonardo-Pro- jekt PROLANG durch Hartmut Weber.

Außerdem werden weitere Zertifizie- rungsmöglichkeiten von Sprachkenntnis- sen vorgestellt, die sich am Referenzrah- men orientieren. Hierzu zählen eine »be- rufspraxisbezogene Ausgestaltung des Referenzrahmens für fremdsprachliche Kompetenzen am Arbeitsplatz« (362), die computergestützte Zuordnung von Sprachkenntnissen für Kurseinstufungen und TestDaF als »allgemeiner Fremdspra- chenleistungstest«, der zudem über eine Hochschulzulassung entscheidet. Über obige Themen gibt es zwischenzeitlich eine Reihe weiterer Publikationen.

Im Forum DaF finden sich schließlich Beiträge zum Stellenwert des Deutschen in Italien und China, zur Sprachförde- rung von Migranten im Kindergarten und der Elterngeneration im sogenann- ten »Berliner Modell«, eine Untersu- chung zu Lernstrategien ungarischer Ler- ner beim Finden der Pluralmarkierung als auch ein Plädoyer für den Einsatz von Dramen im Deutschunterricht. Hervor- heben möchte ich abschließend den Bei- trag von Klaus Blex und Torsten Schlak, die, ausgehend vom Ist-Stand an deut- schen Hochschulen, eine stärkere Einbe- ziehung der Spracherwerbsforschung und der Einführung in empirische Me- thoden für die DaF-Ausbildung einfor- dern (433).

Xu, Yan:

Primat des Nützlichen – Politische Di- mensionen des Fremdsprachenunter- richts im modernen China. München:

iudicium, 2002. – ISBN 3-89129-676-2. 246 Seiten, €28,–

(Eva Sommer, Wilhelmshaven)

Die eher historische als didaktische Leit- frage dieser Arbeit lautet, wie Fremd- sprachenunterricht auf »Kontinuitäten und Brüche der chinesischen Geschichte (und Historiographie)« (18) reagierte bzw. als Indikator zurückwies. Der Titel- begriff des »Nützlichen« ergibt sich aus dem ersten der drei etwa gleich gewich- teten Kapitel, das weitläufig die traditio- nelle chinesische Formel zur Bewertung von Kultur- und Bildungsinhalten ent- wickelt: die Unterscheidung zwischen dem Wesentlichen, dem Substantiellen (ti) als Kulturmerkmal Chinas und dem Gebrauch, dem Nützlichen (yong) als

»westlichem« (!) Charakteristikum. Die- ses Auto-/Heterostereotyp aus langer,

»identitätsstiftender« Tradition (15) durchzieht als griffige Beschreibungska- tegorie in vielfachen Variationen die beiden anderen Hauptkapitel, die aus- führlich je eine von zwei »bildungspoli- tisch wichtigen« (12) Perioden beschrei- ben. Mit diesem yong ist die Zweckset- zung, vom frühesten bis zum heutigen Fremdsprachenunterricht in China, klar definiert, aber kaum sein WAS und WIE.

Aus beiläufigen Hinweisen wird er- kennbar, daß es sich überwiegend um englischen Fremdsprachenunterricht handelt (am Rande und ohne weitere Differenzierung auch um Französisch, Deutsch, Japanisch, Russisch) und daß Rechtschreibung, Grammatik, Auswen- diglernen (Ende des 19. Jh., 117) im Vordergrund standen, auch in der späte- ren »Methode von Zhang Sizhong«

(199 f.).

(2)

391

Die erste Periode reicht »von der er- zwungenen Öffnung durch den Opium- krieg 1840 bis zur Vierten-Mai-Bewe- gung 1919« (11). Die Beispiele setzen alle bei 1860 ein (die erste Fremdspra- chenschule Tongwenguan in Peking, die

»Selbststärkungsbewegung« Yangwu und, nur sehr pauschal, die frühen

»Missionsschulen«). Mit den 60 Seiten, die diesen Beispielen gewidmet sind, verweilt das Kapitel, trotz weiter gefaß- ter Überschrift, auf den letzten Jahr- zehnten des 19. Jahrhunderts und läßt fast nichts erkennen von der aufregen- den Zeit um Jahrhundertwende und Ersten Weltkrieg, von deren Aufbruch- stimmung und akademischer Kultur.

Wenig Licht fällt am Kapitel-Ende auf die Republikgründung und neue Bil- dungsreform (ab 1912) oder die Folgen (1919).

Ebenso ungleichmäßig ausgeleuchtet ist die andere Periode im nächsten Kapitel, als »letztes Viertel des 20. Jh.« (142) mit den Jahreszahlen 1978–2000 abgesteckt.

Daß sich auch hier die Antithese und das Überwiegen des yong wiederfindet, ist mit dem gesetzten Zeitraum zirkel- schlüssig gegeben, denn die Regie- rungspolitik der »Öffnung zum Westen«

propagiert den Nützlichkeitsaspekt des Fremdsprachenunterrichts, wie auch die Kapitel-Überschrift deutlich macht:

»Zwischen Politik und Profit – Fremd- sprachen als Werkzeug der Modernisie- rung«. Um so mehr fällt die Unterbelich- tung auf:

»Der Wiederaufbau des Fremdsprachenun- terrichts ist ohne die vielen Kooperationen mit ausländischen Institutionen nicht denk- bar. Da die vorliegende Arbeit in erster Linie die chinesische Politik und deren Verhältnis zum Fremdsprachenunterricht untersucht, wird darauf nicht explizit ein- gegangen.« (174)

Mit dieser Selbstbeschränkung erklärt sich eine weitere Lücke, nämlich der

Verzicht auf jegliche Überbrückung zwi- schen den beiden ausgewählten Peri- oden, abgesehen von einigen Fußnoten am Übergang zwischen den Kapiteln und von verstreuten Formulierungen, aus denen evtl. die nirgends geklärte politische Ausgangsposition der ganzen Untersuchung erschlossen werden könnte, weil sie vom sonst herrschenden deskriptiven Ton abweichen (z. B. 143

»kommunistische Machtergreifung«,

»›Ideologie-Schatzkästlein‹ der KPCh«).

Sonst erfährt man nämlich, außer der Namensnennung im Titel und dem Im- pressum zur Dissertation (ohne Jahres- angabe), nichts über die Autorin, über ihre Position oder Alltags-/Fremdspra- chenunterrichts-Erfahrung in der VR- China.

Zwischen den beiden Perioden fehlt nun die Zeitspanne, in der einerseits japani- scher, andererseits sowjetischer Einfluß die heute noch beobachtbaren Formen und Materialien im Unterrichtsalltag des Fremdsprachenunterrichts geprägt haben; vereinzelte Hinweise auf die klassische Untersuchung Haymo Mit- schians oder auf »die sowjetische Ein- flussnahme« (142) reichen keinesfalls aus. Damit fehlt genau die Anfangs-Zeit der Generation, die bis heute dem Fremdsprachenunterricht Chinas in all- gemeiner Theorie wie konkreten Ent- scheidungen ihren Stempel aufdrückt.

Damit fehlt aber auch viel vom prakti- schen Nutzen des Buches, im Sinne des yong, für DaF-Lehrkräfte, die mit chine- sischen Lernenden in deren Herkunfts- land oder hier im Ausland arbeiten.

Vom Titel her vielversprechend, aber inhaltlich unergiebig ist die Arbeit auch für die allgemeinere gegenwärtige De- batte über die Rolle der Landeskunde in der DaF-Didaktik oder prinzipieller über den gesellschaftlichen Bezug von DaF/DaZ-Vermittlung. Obwohl als Dis- sertation am Institut für Sprache und

(3)

392

Kommunikation (TU Berlin) entstanden, bietet das Buch vor allem eine historisch detaillierte Beschreibung zweier Zeit- Inseln. Ein großer Teil der Literaturan- gaben im Anhang listet chinesische Au- toren- und Herausgeber-Namen auf, mit den Pinyin-Titeln (meist aus den 80er/

90er Jahren) regierungsamtlicher Grundsatztexte, allgemeiner Schulbü- cher oder bildungspolitischer Proto- kolle, die eine genaue Recherche bewei- sen, aber für das westliche Lesepubli- kum kaum zugänglich sind und im Text selbst oft nur für einzelne Worte oder Gedanken herangezogen werden.

Dieser für historisch Interessierte sicher solide, aber für Fremdsprachenunter- richts-didaktisch Orientierte eher unbe- friedigende Eindruck wird noch ver- stärkt durch den speziellen Fokus des Schluß-Kapitels, das zwar als »Vergleich beider Epochen« (142) angekündigt war, aber stattdessen Parallelen und Unter- schiede sammelt im Blick auf den Fremd- sprachenunterricht in der VR China ei- nerseits und »Fremdsprachenunterricht in Europa, hier: Frankreich« (219) ande- rerseits.

Ziebell, Barbara:

Unterrichtsbeobachtung und Lehrerver- halten. – ISBN 3-468-49633-8. 172 Seiten,

7,95; Videokassette PAL. – ISBN 3-468- 49634-6. €18,95; Videokassette SECAM.

– ISBN 3-468-49635-4. €20,90; Videokas- sette NTSC. – ISBN 3-468-49636-2.

€31,90. München u. a.: Langenscheidt, 2002 (Fernstudienangebot Deutsch als Fremdsprache/Germanistik; Fernstu- dieneinheit 32)

(Rüdiger Rhein, Hannover)

Die Vorstellung, sich als Lehrender im eigenen Unterricht beobachten zu lassen,

ist in der Regel unangenehm und erzeugt bisweilen Angst. Allerdings können die Rückmeldungen eines geschulten Beob- achters zur Verbesserung des eigenen Lehrverhaltens beitragen. Ebenso ist das Beobachten von fremdem Unterricht für den Beobachter ausgesprochen lernhal- tig, weil sich hierdurch das eigene metho- disch-didaktische Repertoire erweitern läßt oder auch aus nicht gelungenen Unterrichtssituationen gelernt werden kann. Folglich schreibt Barbara Ziebell in der Einleitung:

»Die Methodik und Didaktik des Deutsch- als-Fremdsprache-Unterrichts läßt sich nicht nur theoretisch aus Büchern aneignen.

Mit dieser Fernstudieneinheit möchten wir die Unterrichtswirklichkeit als Lernfeld durch Anschauung (Zusehen) gezielt einbe- ziehen und so die Theorie mit der Praxis verbinden.« (5)

Dieses didaktisch hervorragend aufberei- tete, interaktive und mit vielen Übungen angereicherte Buch beginnt konsequen- terweise damit, die Erfahrungen des Le- sers mit der Unterrichtsbeobachtung zu reflektieren und die Ziele und Rollenver- teilungen bei der Unterrichtsbeobach- tung zu kategorisieren, wobei die Unter- richtsbeobachtung als Lernmöglichkeit und Lernmittel den Kern des Buches darstellt.

Das zweite Kapitel führt in die verschie- denen Techniken der Unterrichtsbeob- achtung ein, die beim Betrachten exem- plarischer Unterrichtssituationen auf der Videokassette erprobt werden können:

ungesteuertes Beobachten, bei dem alles beobachtet wird, globales Beobachten, bei dem die Beobachtenden beispiels- weise die Unterrichtssituation auf sich wirken lassen, und gesteuertes Beobach- ten, bei dem festgelegt wird, was genau beobachtet werden soll (138).

Lernziele der zunächst globalen Beob- achtungsübungen sind

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In den gezogenen Schulen wurden Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler zu ihren Erfahrungen im Distanzlernen befragt?. Die Befragung fand

Nach der Rechtsprechung des Landessozialgerichts (LSG) Hessen 33 ist wegen der grundgesetzlichen Verpflich- tung zum Schutz der Menschenwürde (Art. 1 GG) und wegen

wenn die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius begrenzt

Als bahnbrechend für die damalige Zeit dürfte das Werk des römischen Architekten und Bauingenieurs Marcus Vitruvius (75 v. Chr.) angesehen werden, der in »De Architectura

Im Umkehrschluss bedeutet dies entweder aber auch, dass die Kantone in der Vergangenheit den Sonder- gesellschaften aus finanzpolitischer Sicht zu hohe Abzüge gewährten, oder

Da Versi- cherte nun aber ein Anrecht auf Systemische Therapie haben und die KVen einen Sicher- stellungsauftrag auch für dieses Verfahren, werden einige KollegInnen ihren Weg ins

Tilla, älteste Tochter aus erster Ehe (mit einer Meindorff) Anki, zweite Tochter aus erster Ehe (mit einer Meindorff) Demy, erste Tochter aus zweiter Ehe.. Erik Feddo, Sohn aus

Der Beitrag von Gregor Rehder auf der Konferenz beschäftigt sich darüber hinaus mit der Frage, wie die Messungen im Rahmen von ICOS auch die Überwachung des ökologischen Zustands