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und 1719 Fellow des College

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Olof Bergmann, welcher eine grosse Menge von Mineralien ana- lysirte und möglicherweise Obiger war. Letzterer starb indessen schon 1784 an Entkräftung.

§ 8.

A E R Z T E .

1. M i t g l i e d e r d e s R o y a l C o l l e g e o f P h y s i c i a n s . A r n o l d B e i r m a n n , Med. Dr. ein Friesländer, promovirte 1692 in Utrecht und wurde 1710 Licentiat des College. Er starb 1754.

G e o r g L u d w i g T e s s i e r , Med. Dr. von Leyden, 1710, wurde durch eine Naturalisations - Akte englischer Bürger, 1715 Hausarzt des Königs George I. und 1719 Fellow des College.

Später wurde er Leibarzt von König George II. und starb 1742.

Dr. Tessier wurde 1728 zum Arzte des Westminster Hospitales gewählt, eine Stelle die er bis 1733 bekleidete und in demselben Jahre war er einer der sechs Aerzte, welche in St. Georg's Hospital angestellt wurden. Er bekleidete auch in Chelsea Hospital da»

Amt eines Arztes.

S t e i g h e r t a h l , Med. Dr., aus Hannover, war Leibarzt König Georg's I. und begleitete ihn bei seiner Thronbesteigung nach England. Er wurde 1714 „Honorary Fellow" des College.

Er war Med. Dr. von Utrecht und Professor an der Universität Helmstädt. Er verliess England wahrscheinlich nach dem Tode des Königs im Jahre 1727.

S i r C o n r a d J o a c h i m S p r e n g e i l , Med. Dr. vonLeip- zig, wurde 1718 Licentiat des College. Er erhielt die Ritter- würde von George I. und starb 1739. Er publicirte in London,

1735, eine Uebersetzung der Aphorismen von Hippokrates und die Sentenzen von Celsus.

M e y e r L ö w e S c h ö m b e r g Med. Dr., „ein Jude von Fetz- burg, ein Deutscher", wie er in den Annalen des College be- zeichnet ist, und 1710 Med. Dr. von Giessen, wurde 1721 Licentiat des College of Physicians. Da er zur Zeit sehr arm war und das Zulassungsgeld nicht zahlen konnte, so nahm das College sein Versprechen späterer Bezahlung an. Er machte bald die Bekanntschaft reicher Glaubensgenossen, die ihm eine gute

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Kapitel IX. Deutsche in England im 18. Jahrhundert. 3 9 9

Praxis verschafften. Er war ein guter Sprecher, von gewinnen- den Manieren und erwarb sich bald eine grosse Popularität, indem er ein grosses Haus nahm und einen öffentlichen Tisch hielt, zu dem er an einem gewissen Tage der Woche, alle jungen Aerzte einlud und sie mit gleicher Gastfreundschaft traktirte.

Die Folge war dass im Jahre 1740 Schömberg allen City Doctoren voraus war und eine Praxis von viertausend Guineen per Jahr, für damals eine grosse Summe, hatte. Er starb 1761 und hinterliess zwei Söhne, die als Aerzte erzogen wurden, Isaak, denkwürdig wegen seines Streites mit dem College of Physicians, und Ralphr der in Yarmouth und später in Bath prakticirte. Dr. Ralph Schömberg war ein fruchtbarer Schriftsteller, Autor von „Apho- rismi Practici", von „Abridgment of Yan Swietens Commen- taries on Boerhaave". Sein Ruf litt aber durch einige literarische Piraterien und Geldgeschäfte. Er gab endlich die Praxis auf und starb 1792 in Reading.

Dr. I s a a k S c h ö m b e r g , der älteste Sohn von Meyer Schömberg, Med. Dr., ist nur denkwürdig durch seinen langen Kampf mit dem Royal College of Physicians. Er war ein Licen- tiat des College und studirte und promovirte als Med. Dr. in Leyden. Nach Rückkehr in England prakticirte er unter den Auspicien seines Yaters in London und im Jahre 1745 wurde er vor die Censoren des College of Physicians citirt sich zum Examen für die Licenz zu stellen. Er weigerte sich dieses zu thun und anstatt zu kommen sandte er eine geschriebene Entschuldigung, die für ungeziemend erklärt wurde. Man vermuthet, dass er so auf den Rath seines Yaters handelte, der zur selben Zeit im College in Ungnade stand und von den Censoren tadelhaften Be- nehmens gegen einen Kollegen überführt, mit Geld gestraft und censirt worden war. Das College verbot Isaak Schömberg förm- lich zu prakticiren bis er den Präsidenten und die Censoren genügend befriedigt hätte. Der Streit zog sich beinahe zwanzig Jahre hin. Inzwischen wurde Isaak d u r c h k ö - n i g l i c h e s M a n d a t Med. Dr. in Cambridge. Später aber versöhnten sich beide Seiten und Schömberg wurde endlich Fellow (1771) und später, 1773 und 1778 Censor. Er starb in seinem Hause in Conduit Street in London 1780.

H e i n r i c h K r o h n Med. Dr., von Hamburg, 1762 Med.

Dr. von Utrecht (Dissert. D. M. J. de usü Opii in puerperis), wurde im Jahre 1774 Licentiat des College of Physicians, Physician und Geburtshelfer von Middlesex-Hospital, ein Amt das er bei dreissig Jahre inne hatte. Im Jahre 1798 zog er.sich von London nachu

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St. Neot's, Huntingdonshire, zurück, -wo er 1816 im Alter von achtzig Jahren starb. Er publicirte: „Foetüs extra Uteram Historia".

London 1791".

H e r m a n n H e i n e r e n , Friesländer,Med.Dr. 1744,(D.M. J.

„de Diabete"), wurde 1751 Licentiat des College. Schon im Jahre 1749 wurde er Physician in Middlessex-Hospital, trat aber schon 1750 von seinem Posten ab. Er starb 1772 und ward in St.

Mary Aldermary Kirche bestattet.

J o h a n n M e y e r Med. Dr.1, war 1749 in Lindau am Bodensee geboren, studirte 1764 in Strassburg, und nach einem ausgedehnten klassischen und medicinischem Curriculum promo- virte er daselbst als Med. Dr. im Jahre 1771. Er studirte dann drei Jahre unter Quarin in Wien, besuchte Dresden, Leipzig, Berlin und kam nach London, wo er in Guy's-Hospital seine Studien fortsetzte. Im Jahre 1784 wurde er Licentiat des College of Physicians. Er prakticirte einige Zeit in London und starb 1825 in Brighton.

Die Anzahl deutscher Mitglieder des Royal College of Physicians, zur Zeit, nebst Oxford und Cambridge und in London Apothecaries' Hall, die einzige medicinische Korporation in England, ist auffallend gering, besonders wenn mit andern Nationalitäten verglichen. Im Verlaufe des 16., 17. und 18.

Jahrhunderts kamen besonders viele französische, auch italienische, spanische und portugiesische Aerzte nach England und wurden Mitglieder des obigen Collegiums. Die kleine Schweiz lieferte deren eine verhältnissmässig grosse Zahl und die Niederlande ziemlich viele. Unter den französischen Aerzten befanden sich allerdings viele flüchtige Hugenotten, wie auch unter den niederländischen Aerzten viele waren, die Alba über das Meer trieb. Manche Namen in der Liste des College klingen wohl deutsch, es ist aber das Geburtsland nicht angegeben, oder nur der Name der Uni- versität, wo sie promovirten, was besonders damals durchaus keine Bezeichnung der Nationalität gewesen. Wahrscheinlich finden sich noch manche Deutsche in der Liste in englischem

oder fremdem Gewände.

2. A n d e r e d e u t s c h e A e r z t e in L o n d o n . Da die medicinische Praxis frei war, so ist bei der grossen Zahl Deutscher in London anzunehmen, dass nebst obigen noch viele andere deutsche Aerzte in England prakticirten, von denen Manche wohl an den englischen Universitäten promovirten, Manche

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Kapitel IX. Deutsche in England im 18. Jahrhundert. 4 0 1 in „Apothecaries Hall", Manche sich aber mit kontinentalen Diplomen begnügten. Dass es an deutschen Quacksalbern auch nicht fehlte, ist wohl anzunehmen und im nächsten Kapitel wird von Einigen solcher die Rede sein.

K a r l D e e r i n g , Medicinae Doctor von Leyden lebte am Anfang des 18. Jahrhunderts. Er war ein Sachse und kam, nachdem er in Leyden graduirt, nach London. Er prakticirte hier einige Jahre, zog dann nach Nottingham und wagte daselbst eine neue Methode der Behandlung der Blatternkrank- heit, die zu jener Zeit wüthete, anzuwenden. Da aber sein kühlendes Regimen sich nicht immer als wirksam erwies, so zog er sich die Censur der Fakultät zu. Dieser Umstand ver- minderte seine Praxis und soll seinen Tod beschleunigt haben.

Er starb 1749. Deering publicirte in Englisch: rA letter on the Small-Pox" und einen Katalog von Pflanzen, die bei Not- tingham wachsen.

F r i e d r i c h A n t o n M e s m e r , 1734 in Mörsburg im Badi- schen geboren und 1815 in seiner Geburtsstadt gestorben, ist der Autor der Lehre des thierischen Magnetismus, auch Mesmerismus genannt, prakticirte zuerst in Wien, hielt sich sodann in der Schweiz auf und kam 1778 nach Paris. Hier hatte er einen immensen Zulauf. In Folge einer allgemeinen Yerurtheilung seiner Theorie von Seiten der grössten Autoritäten und medici- nischen Behörden Frankreichs, verliess Mesmer im Jahr 1784 Paris und ging nach England. Er kam nach London mit 340,000 Francs, einer Summe welche gezeichnet worden war, um ihm sein Oeheimniss abzukaufen, das er jedoch mit sich nahm. Er lebte einige Zeit in England unter anderm Namen und ging später nach Deutschland zurück.

J o s e p h E n n e m o s e r , der bekannte Magnetist, geboren 1787 in Tyrol, hielt sich einigemal, aber nicht bleibend, in England auf. Er war einer der berühmtesten Exponenten der zur Zeit neuen magnetischen Schule der Medicin. Anfangs Geisenhirt, studirte er Medicin in Wien und Innsbruck, unter grosser Nahrungsnoth.

Als im Jahre 1812 Napoleon an Russland den Krieg erklärte, wurde Ennemoser mit einigen seiner Landsleute nach England geschickt, um Hilfe fiir den Aufstand der Tyroler gegen Bonaparte zu suchen. Die Nachricht von den Folgen des russischen Feld- zugs veranlasste ihn von hier nach Schweden und von da nach Preussen zu eilen. In der Ostsee litt er Schiffbruch, und erst nach einer Reihe überraschender Abenteuer und Todes- Gefahren kam er in die Heimat zurück. In den Jahren 1813

Sehaible, Geschichte <lrr Deutschen in England. 26

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und 1814 kämpfte und zeichnete er sich unter preussischer Fahne aus, indem er ein Freikorps von Landsleuten befehligte, das er selbst organisirt hatte. Nach Friedensschluss ging er nach Berlin, setzte seine medicinischen Studien fort, und promovirte 1816 als Medicinae Doctor. E r besuchte dann England wieder in anderer Eigenschaft als zuvor, übernahm aber 1819 eine Professur der Medicin an der neuen Universität Bonn. Im Jahre 1841 liess er sich in München nieder, wo er sich magnetischer Praxis widmete. Er schrieb eine grosse Menge bedeutender medicinischer Werke, pathologischer und medico-philosophischer Art.

J o h a n n K a s p a r S p u r z h e i m , Medicinae Doctor, der berühmte Phrenologe, war 1776 bei Trier geboren, studirte Medicin in Wien, wo er später promovirte, und wo er Gall kennen lernte, der seine Studien leitete. Er bereiste Deutschland, Frankreich, Dänemark und liess sich mit Gall 1807 in Paris nieder. Im Jahre 1814 besuchte Spurzheim England, wo er drei Jahre lebte, in den hauptsächlichsten Städten Vorlesungen hielt, zahlreiche Arbeiten über Phrenologie publicirte, und seine Grundsätze gegen Kritiken und Einwendungen von allen Seiten vertheidigte. Nach dreijährigem Aufenthalte verliess Spurzheim England, kam aber 1825 wieder dahin zurück, nachdem in Paris seine Vorlesungen verboten worden waren. In England fand er, dass der Samen, den er früher ausgeworfen, inzwischen Früchte getragen und seinen Lehren viele Anhänger gewonnen hatte. E r begann daselbst wieder seineYorlesungen und seine Schrift- stellererei, bis er 1832 nach Amerika reiste, wo er einige Monate nach seiner Ankunft in Boston starb. Das Hauptverdienst von Gall und Spurzheim besteht in ihren Studien über die anato- mische Struktur des Gehirns. Die Eintheilung des Gehirn's in Sitze geistiger Eigenschaften und Instinkte hat keine wissen- schaftliche Basis, obwohl einige Grundsätze Galls und Spurzheim»

ein Element von Wahrheit enthalten mögen. Spurzheim hatte als Redner grossen Erfolg in seinen Vorlesungen, er glaubte an das was er sagte, kleidete seine Ueberzeugung in kräftige Sprache ein, war gewandt in Beleuchtungen, im Generalisiren, stets bereit zu erwidern, Eigenschaften, die ihm in England einen so grossen Erfolg verschafften. Er schrieb viel in englischer Sprache.

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