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Jochen Maul Dr. med.

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Academic year: 2022

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Jochen Maul Dr. med.

Darmepithel als Regulator der intestinalen Immunantwort Geboren am 17.11.1973 in Heilbronn-Neckargartach

Reifeprüfung am 11.05.1993 in Eppingen

Studiengang der Fachrichtung Medizin vom SS 1994 bis SS 2001 Physikum am 13.03.1996 an der Universität Heidelberg

Klinisches Studium in Heidelberg Praktisches Jahr in Paris und Heidelberg

Staatsexamen am 15.05.2001 an der Universität Heidelberg Promotionsfach: Immunologie

Doktorvater: Prof. Dr. med. S.C. Meuer

Intestinale Epithelzelllinien und epitheliale Primärkulturzellen produzieren ein breites Spektrum an Zytokinen, welche Leukozyten beeinflussen können: Chemoattraktanten wie Rantes und MCP-1, proinflammatorische Zytokinen wie TNFa, GM-CSF, MIF, IL-1b, IL-6, IL-7, IL-8, IL-15 und IL-18 sowie die gegenregulierenden kontrainflammatorischen Zytokine TGFb und IL-10. Zudem werden die Oberflächenmoleküle CD54, CD58 und CD59 exprimiert. Dies sind Adhäsionsmoleküle beziehungsweise kostimulatorische Rezeptoren, welche eine direkte Zell-zu-Zell-Interaktion mit Leukozyten ermöglichen. Außerdem finden sich mit CD83 Transkripte für einen eigentlich spezifischen Zellmarker antigenpräsentierender Dentritischer Zellen.

Die Unterschiede im Zytokinprofil verschiedenen Zelllinien und Primärkulturepithelien lassen sich durch einen unterschiedlichen Grad der Differenzierung und Aktivierung erklären.

Eine Einflussmöglichkeit von Darmepithelien auf Monozyten wurde nachgewiesen: der Überstand von Epithelzelllinien reguliert die Expression der Oberflächenmoleküle CD14, CD54 und CD58 auf Blutmonozyten, indem CD14 herauf-, CD54 und CD58 herabreguliert werden.

Die Immunantwort der intestinalen selbst Epithelien lässt sich durch intestinale Milieufaktoren wie lymphozytäre Zytokine, Bakterienbestandteile und das Redoxpotential regulieren. Auf die entzündungsfördernden Zytokine TNFa und IFNg hin zeigen intestinale Epithelien ebenfalls eine Aktivierung der proentzündlichen Immunantwort und könnten so weiter Entzündung unterhalten: TNFa erhöht bei der Zelllinie SW480 die Transkription der Zytokine GM-CSF, IL-1b, IL-8 und IL-15 während IFNg selektiv eine Mehrtranskription von IL-15 und eine Expressionssteigerung von CD95 induziert. Eine Sekretionssteigerung lässt sich hingegen nur für GM-CSF und IL-8 aufweisen. Hier scheinen posttranskriptionale Regulationsmechanismen entscheidenden Einfluss zu haben. Im Gegensatz zur Zytokin- Mehrtranskription bei Zelllinien inhibiert IFNg die TNFa-Antwort bei Primärkulturepithelien.

Hier könnte das intestinale Immunsystem eine Regulation durch negative Rückkopplung haben, den normalerweise wird IFNg verstärkt von Leukozyten bei einer Entzündungsreaktion sezerniert. Keinen Einfluss auf die Zytokintranskription der untersuchten Zelllinie haben

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jedoch die Zytokine IL-1b, MIP-1b, IL-10 und EGF. Insbesondere zeigt GM-CSF keine Wirkung auf die untersuchten Zytokine und Oberflächenmoleküle, obwohl der GM-CSF- Rezeptor exprimiert wird.

Bestandteile von Escherichia coli, einen physiologischen Darmkeim, können ebenfalls über eine Transkriptionssteigerung der proentzündlichen Zytokine TNFa, GM-CSF, IL-1b, IL-8 auf die Zelllinie wirken. Eine Sekretions- und Expressionssteigerung wurde zudem für TNFa, GM-CSF und das Leukozyten-Adhäsionsmoleküls CD54 aufgezeigt. Bei Primärkulturepithelien können diese Bestandteile aber ebenfalls eine Transkriptions- Verminderung bewirken, wie dies für IL-15 und IL-7 nachgewiesen wurde. Andere physiologische Bakterienarten wie Enterococcus faecalis und Klebsiella oxytoca zeigen hingegen keinen Einfluss auf die untersuchten Zytokine.

Oxidierende und reduzierende Substanzen können sowohl neu die Zytokintranskription induzieren als auch bereits transkribierte bzw. exprimierte Zytokine regulieren. Als Beispieloxidanz wurde Wasserstoffperoxid untersucht, welches die Transkription von GM- CSF IL-1b und IL-8 sowie die Expression von CD58, CD95 und den GM-CSF-Rezeptor (CD116) steigert. Das Antioxidanz N-Azetylzystein zeigt hingegen "antagonistische"

Wirkung und vermindert die Transkription und Expression von IL-8 und CD95. Zusätzlich zeigt sich eine Herabregulation der Expression von CD54 und CD59 sowie eine Transkriptionsverminderung von IL-7 bei Primärkulturepithelien. Regulierend steigert Wasserstoffperoxid die durch Escherichia coli bereits gesteigerte Transkription der Zytokine GM-CSF IL-1b und IL-8, während N-Azetylzystein die Transkriptionssteigerung reduziert.

Dagegen wird die Mehrexpression von CD54 durch Escherichia-coli-Bestandteile sowie die Sekretion von IL-8 und GM-CSF durch Oxidanz und Antioxidanz vermindert. Auch hier könnten wieder Regulationsmechanismen greifen, welche eine Überaktivierung oder sogar eine entzündungseindämmende Wirkung haben sollen, da Oxidantien bei der Entzündungsreaktion vermehrt gebildet werden.

Weiterführende Fragen könnten sich damit beschäftigen, welche physiologischen Bakterien beziehungsweise Bakterienbestandteile über welche Aktivierungswege die Immunantwort intestinaler Epithelien regulieren können. Daraus ergibt sich die Frage, warum dies vermutlich normalerweise in-vivo nicht geschieht, jedoch chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ebenfalls durch eine unspezifische Immunaktivierung durch bakterielle Antigene gekennzeichnet sind. Welche, vielleicht leukozytären Faktoren verhindern eine epitheliale Immunantwort und können Epithelien auf Leukozyten auch in-vivo antiinflammatorisch wirken?

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