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Ergebnisse einer 2-Jahres-Katamnese nach stationärerPsychotherapie

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Academic year: 2022

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R u p r e c h t - K a r l s - U n i v e r s i t ä t H e i d e l b e r g Fakultät für Klinische Medizin Mannheim

D i s s e r t a t i o n s - K u r z f a s s u n g

Ergebnisse einer 2-Jahres-Katamnese nach stationärer Psychotherapie

Autor:

Tobias Michael Feilen

Einrichtung:

Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim (ZI)

Doktorvater:

Prof. Dr. K. Lieberz

Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist eine katamnestische Untersuchung von Langzeitergebnissen nach stationärer, analytisch orientierter Psychotherapie an n=70 Patienten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 94 Tage. Der Katamnese-Zeitraum betrug 28 Monate. Dabei ging es in einem naturalistischen Studiendesign um die Fragestellung, wie eine stationäre Psychotherapie als zeitlich vergleichsweise umschriebene therapeutische Intervention in das Lebensgefüge des Patienten auf verschiedenen Ebenen einzugreifen vermag und wie der Patient mit einem gewissen Abstand die Psychotherapie beurteilt. Grundlage der Arbeit ist eine videogestützte Nachuntersuchung.

Verschiedene Untersuchungsinstrumente kamen zum Einsatz (SCL-90-R, GBB, BSS, Ich-Stärke- Rating, VEV, ICD-10, Katamnese-Fragebogen).

Im einführenden theoretischen Teil findet sich neben einer Definition der Katamnese-Forschung und ihrer Einordnung in den Rahmen der Psychotherapieforschung ein kurzer historischer Abriß. Die Notwendigkeit der Katamnestik wird ebenso diskutiert wie ihre Methodik. Insbesondere werden Vor- und Nachteile des naturalistischen und des experimentellen Studienansatzes einander gegen- übergestellt.

Es wurde eine Stichprobe von recht jungen (über 50% der Patienten unter 30 Jahren) Patienten untersucht mit einem hohen Anteil von Persönlichkeitsstörungen (31,4%). Es zeigte sich, daß im Vergleich zur Ausgangsstichprobe eher Männer als Frauen zu einer Katamnese bereit waren. Es erschienen eher diejenigen Patienten zur Katamnese, welche (nach BSS, signifikant α≤0,05) von der stationären Psychotherapie profitiert hatten. Daneben waren affektive Störungen (F3) über- repräsentiert.

Die untersuchten Patienten zeigten zwischen Aufnahme und Entlassung eine deutliche Besserung des BSS und einen Anstieg der Ich-Stärke-Werte (signifikant α≤0,01); diese Tendenz setzte sich im Katamnesezeitraum nicht fort. SCL-90-R und GBB zeigten zwischen Aufnahme und Katamnese deutliche Besserungstendenzen. Psychische Symptome schnitten dabei sowohl im SCL-90-R und GBB als auch in der Selbsteinschätzung der Patienten günstiger ab als körperliche Beschwerden.

52,8% zeigten signifikante (α≤0,05) Besserung von Depressivität, 45,5% Besserung von Ängstlichkeit.

Deutliche Probleme bestehen weiterhin bezüglich Arbeits- und Krankheitsverhalten sowie im interpersonalen Bereich: 37,1% der Patienten trennten sich im Katamnese-Zeitraum vom ihren Lebenspartnern. Hierfür spricht auch, daß als einziger Lebensbereich die Patienten mit ihrem Sexualleben mehrheitlich (51,8%) unzufrieden sind. Insgesamt haben 80,6% der Patienten im weiteren Verlauf eine ambulante Therapie angeschlossen. Die stationäre Therapie wurde von etwa 90% der Patienten rückblickend als positiv und hilfreich bewertet.

Insgesamt zeigte sich bei einer schwierigen und schwer gestörten Patientenklientel eine mäßige bis gute Besserung. Da die stationäre Psychotherapie gerade solchen Patienten vorbehalten sein soll, liegen die Ergebnisse im Rahmen der Erwartung. Es konnte gezeigt werden, daß sich nach stationärer Psychotherapie das Leben der Patienten auf verschiedenen Ebenen ändert. Das psychogene Krankheitsgeschehen stellt mithin einen Prozeß dar, bei dessen Bewältigung die stationäre Psychotherapie nach den berichteten Ergebnissen ein wichtiger Baustein ist.

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