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PRAXISRELEVANTE FORSCHUNG ZUM ÜBERGANG IN AUSBILDUNG, STUDIUM UND BERUF

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Academic year: 2022

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PRAXISRELEVANTE

FORSCHUNG ZUM ÜBERGANG IN AUSBILDUNG,

STUDIUM UND BERUF

DAS NETZWERK BILDUNGSFORSCHUNG DER BADEN-WÜRTTEMBERG STIFTUNG

(2)

0 0 2 . . 0 0 3

IMPRESSUM

ERGEBNISSE UND ERKENNTNISSE

AUS DEM PROGRAMM NETZWERK BILDUNGSFORSCHUNG

HERAUSGEBERIN

Baden-Württemberg Stiftung gGmbH Kriegsbergstraße 42

70174 Stuttgart

VERANTWORTLICH

Prof. Dr. Ulrich Trautwein, Universität Tübingen Dr. Andreas Weber, Baden-Württemberg Stiftung REDAKTION

Ingrid Bildstein, Universität Tübingen

Sarah Günster, Landesinstitut für Schulentwicklung Dr. Katharina Lambert, Universität Tübingen Frank Pfänder, Landesinstitut für Schulentwicklung Ulrike Vogelmann, Baden-Württemberg Stiftung Christina Warren, Universität Tübingen

KONZEPTION UND GESTALTUNG

srp. Werbeagentur GmbH, Freiburg www.srp.de

DRUCKEREI

Burger Druck, Waldkirch

BILDMATERIAL

Titelbild, S. 003, 014, 034, 054: shutterstock S. 008, 011, 013, 074: Baden-Württemberg Stiftung

© September 2015, Stuttgart

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0 0 4 . . 0 0 5

./ Inhalt

INHALT

VORWORT BADEN-WÜRTTEMBERG STIFTUNG 006

EINLEITUNG 008

NACHWUCHSFÖRDERUNG 012 PROJEKTBESCHREIBUNGEN

1. Ausbildungsabbrüche im Berufssegment Maler/Lackierer 016

2 .Ausmaß und Ursachen ethnischer Ungleichheit in beruflicher Bildung 018

3. Auswahlprozesse in der Lehrstellenvergabe 020

4. Berufsfeldspezifische Förderung und Berufsorientierung von Lernenden 022 in Abgangsklassen der Werkreal- und Gemeinschaftsschule (BeFöOr)

5. Determinanten und Konsequenzen von Übergangsentscheidungen und 024 Ausbildungsverläufen von Realschulabsolventen

6. Diagnose von und Umgang mit Schülerfehlern als Facette der 026 professionellen Kompetenz von Lehrkräften

7. Die Nutzung von Öffnungsoptionen in Bildungssystemen – 028

ein binationaler Vergleich zwischen der Schweiz und Deutschland

8. Förderung der Lern- und Leistungsmotivation für einen erfolgreichen 030 Übergang in die Berufsausbildung

9. Förderung lernschwacher Auszubildender im Berufsfeld Metalltechnik (FlAM) 032

10. Gemeinsam stark durch Sprache 036

11. Individuelle Bildungsverläufe im Übergangssystem: Zur Wechselwirkung 038 von individuellen und sozialen Merkmalen und institutionellen Bedingungen (IBIS)

12. Kognitive Grundfähigkeit, deklaratives Wissen und leistungsrelevante 040 Präferenzen als Determinanten der Ausbildungsfähigkeit

13. LiST: Life Skills als Transitionshilfe? 042

14. Machbarkeitsstudie für ein Baden-Württemberg-Panel 044

15. Mathematische Basiskompetenzen in der Berufsausbildung mit unterschiedlichem 046 Anforderungsniveau im Vergleich zu Schülern allgemeinbildender Schulen

16. Motivations- und Interessenprofile der Schüler in 8. Klassen allgemeinbildender Gymnasien 048 und beruflicher Gymnasien der sechsjährigen Aufbauform (6BG-Studie)

17. Pädagogisch-psychologisches Wissen von Lehrkräften im berufsbildenden Bereich 050 18. PIAAC-L – Kooperative längsschnittliche Weiterverfolgung der PIAAC-Studie in Deutschland 052

19. Qualifikationsentwicklung und Übergänge 056

20. Schulische und berufliche Bildung, Übergänge und Arbeitsmarktergebnisse 058 21. Steigerung der sozialen, personalen und methodischen Kompetenzen bei 060

Schülern von Haupt-, Werkreal- und Sonderschulen sowie beruflichen Schulen

22. Transitionen von der Erstausbildung ins Erwerbsleben (TREE) 062 23. Übergänge am Ende der Sekundarstufe I in weiterführende Schulen und 064

die berufliche Bildung

24. Übertritt in das Übergangssystem oder in die duale Ausbildung 066 25. Verstehensleistungen im Kontext von Wissenserwerbsprozessen 068

26. Wirtschaftsbürgerliche Kompetenz von Jugendlichen 070

27. Zurückweisung an der 1. Schwelle – Wahrnehmung und Verarbeitung 072 aus der Sicht von betroffenen Jugendlichen (ZadeS)

PROJEKT AUS DER

NACHWUCHSFÖRDERUNG ASSOZIIERTES

PROJEKT PROJEKT

Gliederung der Projekte in alphabetischer Reihenfolge Bezeichnung von Projektarten:

HINWEIS

In Überschriften, Aufzählungen und bei Berufsgruppen wird aus Gründen der leichteren Lesbarkeit nur die männliche Form erwähnt.

(4)

0 0 6 . . 0 0 7

./ Vorwort Baden-Württemberg Stiftung

das Netzwerk Bildungsforschung (NeBf) hat sich seit seinem Start als eine beachtliche wissenschaftlich- interdisziplinäre Struktur in Baden-Württemberg ent- wickelt. Es wurde von der Baden-Württemberg Stiftung im Jahr 2011 mit einem Volumen von 1,5 Mio. Euro auf den Weg gebracht. In dieser Publikation stellen sich die Projekte aus dem Netzwerk Bildungsforschung vor.

Gleichzeitig werden die ersten Ergebnisse aus der For- schung exklusiv publiziert.

In den derzeit 27 Forschungsprojekten bearbeiten Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen, Standorte und fachlicher Zugänge Themen der Empirischen Bildungsforschung. Davon werden 15 Forscherteams an baden-württembergischen Hochschulen im Rahmen des NeBf von der Baden-Würt- temberg Stiftung finanziert. Darüber hinaus sind zwölf weitere Projekte mit dem Programm assoziiert, die zum Teil auch in Forschungseinrichtungen außerhalb Baden- Württembergs angesiedelt sind. Sie zeichnen sich neben einer inhaltlichen Nähe und Relevanz für das Netzwerk durch aktive Mitarbeit etwa bei den Netzwerktreffen aus.

Im Netzwerk Bildungsforschung werden umfassende Expertisen zum Themenbereich „Übergänge in die berufliche Bildung und den Beruf“ gebündelt. Die Fokussierung auf dieses thematische Feld ist kein Zufall:

zum einen unterstreicht dies die Bedeutung der beruf- lichen Bildung. Zum anderen wird damit ein Bereich der Empirischen Bildungsforschung bearbeitet, der auch bundesweit bislang noch zu wenig Beachtung findet.

Ein wichtiges Anliegen der Baden-Württemberg Stif- tung ist es, mit dem Programm NeBf den akademischen Nachwuchs in der Empirischen Bildungsforschung zu fördern. Ziel ist es, mittel- und langfristig die Ressourcen und Kapazitäten in diesem Feld auszu- bauen. Dies soll wiederum zur Verbesserung des Schul- und Ausbildungssystems – insbesondere in Baden-Württemberg – beitragen.

Die thematische Ausdifferenzierung der Arbeiten reicht von der Betrachtung von Übergängen nach der Sekun- darstufe I über die Modellierung pädagogisch-psycho- logischen Wissens von Lehrkräften bis hin zur Darstel- lung von Auswahlprozessen bei der Lehrstellenvergabe.

Die Forschungsprojekte aus dem Netzwerk Bildungs- forschung gehen dabei beispielsweise Fragen zum Einfluss sozialer, schulischer und außerschulischer Kontextfaktoren auf den Bildungsverlauf nach. Sie untersuchen die Entwicklung und Relevanz spezifischer Kompetenzen für den schulischen und den Ausbil- dungserfolg. Andere betrachten die Wirkung pädago- gischer Interventionen und Institutionen im Über- gangssystem.

Das Landesinstitut für Schulentwicklung ist mit der Programmträgerschaft für das Netzwerk Bildungs- forschung von der Baden-Württemberg Stiftung beauf- tragt. Das an der Universität Tübingen angesiedelte Netzwerkbüro gestaltet den organisatorischen und wissenschaftlichen Rahmen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beider Einrichtungen danken wir für die sehr gute, zuverlässige und kontinuierliche Unter- stützung bei der Umsetzung des Programms, insbeson- dere auch bei der sorgfältigen Vorbereitung dieser Bro- schüre.

Wir hoffen, dass die vorliegende Publikation zu einem Transfer der Erkenntnisse aus dem Netzwerk Bildungs- forschung in die bildungspolitische Diskussion und damit zum Prozess der Verbesserung unserer Bildungs- landschaft beiträgt. Wir wünsche Ihnen eine anre- gende Lektüre.

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

Christoph Dahl, Geschäftsführer Baden-Württemberg Stiftung

Dr. Andreas Weber, Abteilungsleiter Bildung Baden-Württemberg Stiftung

Christoph Dahl Dr. Andreas Weber

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0 0 8 . . 0 0 9

./ Einleitung

Erkenntnisgewinn und Netzwerkbildung in einem bisher zu wenig erforschten Gebiet lauteten die beiden zentralen Ziele, die bei der Gründung des Netzwerks Bildungsforschung der Baden-Württemberg Stiftung vor knapp vier Jahren im Mittelpunkt standen. Die Übergänge zwischen allgemeinbildender und beruf- licher Bildung waren und sind trotz ihres hohen Stellenwerts in der bildungs- und arbeitsmarktpoli- tischen Debatte bisher nicht so gut erforscht, wie es wissenschaftlich möglich und in praktischer Pers- pektive wünschenswert wäre. Es fehlte an einer ver- lässlichen, nachhaltigen Forschungsförderung, die hohe wissenschaftliche Qualität und hohe gesell- schaftliche Relevanz gleichermaßen zum Ziel hat, und ergo an verlässlichen Daten genauso wie an ent- sprechender Expertise.

Beim Netzwerk Bildungsforschung, das den Fokus auf nutzeninspirierte Grundlagenforschung legt, ging es also von Anfang an nicht nur um die spezifische Förde- rung einzelner Projekte, sondern auch darum ein Netz- werk für einen wichtigen, aber bisher wenig beachte- ten Themenbereich zu bilden. Wir wollen Kompetenzen bündeln, die Qualität der Forschung stetig verbessern und durch gemeinsame Forschungsaktivitäten syste- matisch aussagekräftige Daten generieren und damit vermehrt steuerungsrelevantes Wissen – insbesondere für Baden-Württemberg – generieren. Auch die Förde- rung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist eine der Kernaufgaben des Forschungsnetzwerks. Durch diese Anstrengungen soll der Empirischen Bildungsforschung in Baden-Württemberg im Bereich der Übergänge von Schule in Ausbildung und Beruf deutschlandweit inner- halb weniger Jahre eine Führungsrolle zuwachsen.

Der Anfang ist nun gemacht. In den knapp vier Jahren seines Bestehens wurde ein großes, funktionierendes Netzwerk geschaffen, an dem 27 Projekte beteiligt sind.

Über 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich auf mehreren Netzwerktreffen ausge- tauscht; zahlreiche Kooperationen zwischen verschie- denen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind entstanden. Dazu kommen Erfolge, die sich nicht in Zah- len ausdrücken lassen – seien es Kompetenzgewinne durch den regelmäßigen Austausch, die im Netzwerk gelebte Interdisziplinarität oder die Zusammenarbeit über Projektgrenzen hinweg. Durch aufeinander abge- stimmte Forschungsprojekte zu zentralen Fragestellun- gen und die Generierung von neuen Untersuchungs- instrumenten, wie beispielsweise Kompetenztests in der beruflichen Ausbildung, sowie durch die Nutzbar- machung vorhandener Daten hat sich die Situation im Forschungsbereich bereits deutlich verbessert.

NETZWERK BILDUNGSFORSCHUNG

(6)

0 1 0 . . 0 1 1

./ Einleitung

Von der Relevanz des Netzwerks für Politik und Verwal- tung zeugen erste Ergebnisse der beteiligten Projekte: So zeigt etwa eine Studie an beruflichen Gymnasien (6BG), dass das Interesse von Schülerinnen und Schülern an Mathematik und Naturwissenschaften in der achten Klasse an technischen Gymnasien der sechsjährigen Aufbauform überdurchschnittlich stark zunimmt. Ein anderes Projekt konnte Belege für eine Benachteiligung von Migranten bei der Lehrstellensuche erbringen. Die Ergebnisse der Studie „TREE“ wiederum geben detail- liert Aufschluss darüber, unter welchen Bedingungen der Übergang in die Ausbildungs- und Erwerbsphase gelingt.

Mit diesen Befunden an der Hand geht es darum, bis- lang fehlende Expertise aufzubauen und in das System zurückzuspeisen – ein langfristiger Prozess, der in der Regel mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Kompetenz- aufbau und Kommunikation mit der Praxis gehen im Netzwerk Hand in Hand, wovon alle Seiten profitieren.

Die Unterstützung des Netzwerks Bildungsforschung durch die Baden-Württemberg Stiftung führt zu einer Professionalisierung auf breiterer Ebene und hilft den personellen Nachwuchs auszubilden, der an zentralen Stellen in der Bildungsforschung und den Kultus- und Schulverwaltungen im Land Baden-Württemberg benötigt wird. Ein stabiles Netzwerk Bildungsforschung legt damit auch den Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung im Bildungsbereich auf lange Sicht.

Prof. Bernd Fitzenberger, Ph. D. Prof. Dr. Reinhold Nickolaus Prof. Dr. Beatrice Rammstedt Prof. Dr. Ulrich Trautwein (Netzwerksprecher)

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0 1 2 . . 0 1 3

./ Nachwuchsförderung

Den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern ist eine zentrale Säule des Netzwerks Bildungsforschung der Baden-Württemberg Stiftung mit einer klaren Vision: Will man praxisrelevante und nachhaltige Bildungsforschung auf hohem Niveau betreiben, kommt es auf die exzellente Ausbildung der nächsten Forschergeneration an. Das Netzwerk will daher Heimat von Spitzen-Nachwuchs sein, der in der Wis- senschaft, aber auch in Praxis und Verwaltung Füh- rungspositionen übernehmen kann.

Mittlerweile gehören dem Netzwerk über 30 junge Wis- senschaftlerinnen und Wissenschaftler aus diversen Disziplinen mit unterschiedlichen fachlichen Zugängen an. Sie treiben zum einen als wissenschaftliche Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter die Hauptprojekte an und leisten dabei hervorragende Arbeit, bei der sie mehr und mehr Verantwortung übernommen haben. Zum ande- ren haben sie insgesamt sechs eigene Projekte eingewor- ben, an denen meist mehrere Nachwuchswissenschaft- lerinnen und Nachwuchswissenschaftler arbeiten.

Die thematische Bandbreite reicht dabei von der Ur- sachensuche und Verarbeitung von Ausbildungsab- brüchen über die mathematischen Basiskompetenzen von Auszubildenden bis hin zur Untersuchung von Lern- und Leistungsmotivation bei Jugendlichen an der Schwelle zur Ausbildung.

Genauso wie das Übernehmen von Projektverantwor- tung gehören Nachwuchsworkshops und die Unterstüt- zung von Kooperationen zwischen den beteiligten Wis- senschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu den Förderangeboten des Netzwerks. Ein weiteres wesent- liches Element der Nachwuchsarbeit sind regelmäßige formelle und informelle Treffen. Auf diesen Tagungen haben die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler die Gelegenheit ihre Projekte dem Netzwerk zu präsentieren und sich auszutauschen. Neben dem

wissenschaftlichen Diskurs werden die Nachwuchs- tagungen vor allem genutzt, um neue Kontakte zu knüpfen und gemeinsam Ideen zu entwickeln. Darüber hinaus beinhalten die Tagungen Workshops, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einerseits ihre methodischen Fähigkeiten vertiefen und ausbauen, andererseits wichtige Unterstützung für die Planung ihrer eigenen wissenschaftlichen Karrieren erhalten.

Die Treffen werden dabei in großem Maße vom wissen- schaftlichen Nachwuchs selbst geplant.

Zusätzlich haben die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Möglichkeit sogenannte Lab-Visits zu beantragen. Darunter werden kürzere und längere Aufenthalte in Forschergruppen anderer Projekte ver- standen, die vom Netzwerk Bildungsforschung finanzi- ell unterstützt werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei darauf, die im Netzwerk vorhandene Interdiszip- linarität zu nutzen, um die jeweils eigene Perspektive zu erweitern.

Um die Empirische Bildungsforschung am Standort Baden-Württemberg auch über die Laufzeit des Netz- werks hinaus nachhaltig zu stärken, soll der Bereich der Nachwuchsförderung in Zukunft weiter ausgebaut werden. Neben der Fortführung und Ausweitung der Nachwuchstreffen sollen unter anderem durch weitere Lab-Visits der Austausch und die Kooperation zwischen den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- lern gefördert werden. Die intensive Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Themenfeld der Übergänge in die berufliche Bildung soll darüber hinaus auf lange Sicht für eine hohe Qualität in diesem For- schungssegment sorgen.

FÖRDERN UND FORDERN

DIE NACHWUCHSARBEIT DES NETZWERKS BILDUNGSFORSCHUNG

(8)

0 1 4 . . 0 1 5

(9)

0 1 6 . . 0 1 7

kein Abbruch Abbruch n = 337

Eingangstest Abschlusstest

Eingangstest Abschlusstest

Berufsberatern/Lotsen an der Schule Arbeitsagentur Lehrkräfte 46%

59%

74%

54%

26%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

kein Abschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss

Abbrüche in %

Schulabschluss

Abbrüche je nach Schulabschluss

-3,25%

4,26%

8,88%

-3,43%

3,12%

8,52%

-20%

-15%

-10%

-5%

0%

5%

10%

15%

20%

Hauptschulabschluss Realschulabschluss Abitur

Lösungsquote in %

Schulabschluss

Anlagenmechaniker: Fähigkeiten in Abhängigkeit des Schulabschlusses

-11%

-2,60%

10,15%

-15,69%

-4,36%

12,38%

-30%

-20%

-10%

0%

10%

20%

30%

kein Abschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss

Lösungsquote in %

Schulabschluss

Maler/Lackierer: Fähigkeiten in Abhängigkeit des Schulabschlusses

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Werkrealschule Realschule

Anteil der Schüler mit Beratungsgesprächen bei...

41%

./ Projekt aus der Nachwuchsförderung

In den letzten Jahrzehnten hat das Thema „Ausbil- dungsabbrüche“ zunehmende Aufmerksamkeit er- halten. Die Zahl der vorzeitig gelösten Ausbildungs- verträge ist deutlich gestiegen. Insbesondere in den handwerklichen Berufen sind die Vertragslösungs- quoten hoch. Zu den zwanzig am stärksten besetzten dualen Ausbildungsberufen gehören die Maler/

Lackierer, die mit 37 Prozent einen überdurchschnitt- lich hohen Anteil an vorzeitig gelösten Ausbildungs- verträgen aufweisen.

AUSBILDUNGSABBRÜCHE IM BERUFSSEGMENT MALER/LACKIERER

WARUM BRECHEN JUGENDLICHE IHRE AUSBILDUNG AB?

Prof. Dr. Reinhold Nickolaus, Universität Stuttgart Didem Atik, Universität Stuttgart

In den bisherigen Studien, die sich mit dieser Problema- tik beschäftigten, wurden überwiegend Betroffene befragt, um die Gründe für einen drohenden oder rea- lisierten Ausbildungsabbruch zu erfassen. Die Ergeb- nisse zeigen höchst unterschiedliche Ursachenzuschrei- bungen von Auszubildenden und Ausbildern auf. Kaum untersucht sind bisher Leistungsprobleme als Ursachen, die neben interessenbedingten Passungsproblemen vor allem in den weniger attraktiven Berufen bedeutsam sein dürften, in die vermehrt Jugendliche mit ungüns- tigen Leistungsvoraussetzungen einmünden.

Abbrüche je nach Schulabschluss bei Maler/Lackierer

Daher sollen in dieser Studie folgende Fragen geklärt werden: Welche leistungsbezogenen, motivationalen und sozioökonomischen Merkmale machen Ausbil- dungsabbrüche im Berufsfeld Maler/Lackierer wahr- scheinlich? Gibt es einen Zusammenhang von Fachleis- tung, Motivation, sozialem Hintergrund und Abbrüchen?

Stimmen die Ursachenzuschreibungen für Abbrüche von Auszubildenden und Lehrkräften überein?

METHODE

Die Studie nutzt die erhobenen Leistungs-, motivations- bezogenen und soziodemografischen Daten von 337 Malern/Lackierern, die im 1. Ausbildungsjahr erhoben wurden. Zu zwei Messzeitpunkten wurden dann im 2.

Lehrjahr die Abbrecher erfasst und Daten zur Ausbil- dungszufriedenheit erhoben. Ergänzend wurden die Lehrkräfte um ihre Einschätzung der Abbruchsursa- chen gebeten. Mit den erhobenen Daten können rele- vante Ursachen für einen drohenden oder realisierten Ausbildungsabbruch aufzeigt werden. Die Studie begann im Herbst 2014 und endet im Winter 2015.

ZENTRALE BEFUNDE BZW. AKTUELLER STAND

Bisher wurden Schülerinnen und Schüler sowie Lehr- kräfte zu Beginn des 2. Ausbildungsjahres befragt. Ab Ende des Schuljahres 2014/2015 können die Daten aus- gewertet werden.

Nach dem Ende des 1. Ausbildungsjahres lässt sich eine Abbruchquote von 38,5 Prozent feststellen. Diese Befunde bestätigen die Zahlen aus dem Berufsbildungs- bericht 2013 mit einer Vertragslösungsquote für die Maler/Lackierer von 37 Prozent.

„Jugendliche mit

höheren Fähigkeiten laufen weniger Gefahr ihre

Ausbildung vorzeitig abzubrechen als jene mit geringeren Fähigkeiten.“

Bisherige Ergebnisse zeigen auch, dass mit steigendem Schulabschluss die Abbruchquote sinkt. Jugendliche mit höheren Fähigkeiten im Eingangs- als auch im Abschlusstest sind weniger abbruchgefährdet als jene mit geringeren Fähigkeiten. Hinzu kommt, dass die Fähigkeiten mit steigendem Schulabschluss signifikant zunehmen.

Weitere Ergebnisse folgen mit dem Projektabschluss Ende 2015.

ZUM WEITERLESEN

Nickolaus, R. (2012). Erledigen sich die Probleme an der ersten Schwelle von selbst? Strukturelle Probleme und Forschungsbedarfe. Zeitschrift für Berufs- und Wirt- schaftspädagogik (ZBW), 108(1), 6-17.

Didem Atik Prof. Dr. Reinhold Nickolaus

PROJEKT AUS DER NACHWUCHSFÖRDERUNG

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0 1 8 . . 0 1 9

./ Assoziiertes Projekt

Die bisherige Forschung zeigt, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund schulisch weniger erfolg- reich sind als ihre einheimischen Altersgenossen.

Dieser vergleichsweise niedrige Bildungserfolg setzt sich im Übergang in die berufliche Bildung fort, was bisher jedoch weit weniger erforscht ist.

Als Ursachen für das durchschnittlich schlechtere Abschneiden von Jugendlichen mit Migrationshinter- grund beim Übergang in die berufliche Bildung haben sich in vorausgegangenen Studien vor allem die durch- schnittlich schlechteren Schulabschlüsse, fehlende Netzwerke und mangelnde Deutschkenntnisse heraus- kristallisiert. Bedingt durch den Föderalismus unter- scheidet sich die Schullandschaft innerhalb Deutsch- lands und auch das Angebot von Lehrstellen variiert beträchtlich. Bislang gibt es jedoch auch hier wenige Erkenntnisse, wie sich diese unterschiedlichen Ge- gebenheiten auf die Chancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund auswirken, einen Ausbildungs- platz zu erhalten.

"Baden-Württemberg verfügt über ein großes Angebot an Lehrstellen und einen

vergleichsweise kleinen Anteil an schulischen

Ausbildungsangeboten.

Ethnische Nachteile in der beruflichen Bildung sind hier geringer als in einigen

anderen Bundesländern."

Diese Studie soll deshalb folgende Fragen beantworten:

Unterscheidet sich das Ausmaß ethnischer Ungleich- heit zwischen den Bundesländern in Deutschland? Wo steht Baden-Württemberg? Welche Rolle spielt das Angebot von Lehrstellen, schulischen Ausbildungsan- geboten und Programmen im Übergangssystem?

METHODE

Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde der Mikrozensus 2008-2010 ausgewertet. Der Mikrozensus ist eine statistische Erhebung, bei der jährlich ein Pro- zent der deutschen Bevölkerung unter anderem zu Bil- dung und Erwerbsbeteiligung befragt wird. Anhand dieser Daten wurde die Beteiligung an beruflicher Bil- dung von Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund verglichen – und zwar nach Bundesländern getrennt. Mögliche Einflüsse auf die Beteiligung an beruflicher Bildung, wie etwa Unterschiede in den erreichten Schulabschlüssen, der Alters- oder Geschlechtszusammensetzung, wurden durch statistische Methoden berücksichtigt. Das Aus- maß ethnischer Ungleichheit verglichen die Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler zudem mit dem Angebot an Lehrstellen, schulischen Ausbildungsange- boten und Programmen im Übergangssystem in den jeweiligen Bundesländern.

AUSMASS UND URSACHEN ETHNISCHER UNGLEICHHEIT IN BERUFLICHER BILDUNG

WELCHE ROLLE SPIELT DER REGIONALE KONTEXT?

Karin Schuller, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim

ZENTRALE BEFUNDE BZW. AKTUELLER STAND

Die Ergebnisse zeigen, dass Jugendliche mit Migrations- hintergrund – auch nach Berücksichtigung der Unter- schiede in den erreichten Schulabschlüssen – in allen betrachteten Bundesländern geringer an beruflicher Bildung beteiligt sind als ihre einheimischen Altersge- nossen. Dabei sind junge Erwachsene, die bis zu ihrem sechsten Lebensjahr eingewandert sind oder in Deutschland geboren wurden (Bildungsinländer), in den meisten Bundesländern besser integriert als Mi- grantinnen und Migranten, die nach ihrem sechsten Lebensjahr zugewandert sind (Bildungsausländer). Was das Ausmaß ethnischer Nachteile betrifft, zeigen sich teils beträchtliche Unterschiede zwischen den Bundes- ländern. Berlin, Nordrhein-Westfalen und die neuen Bundesländer gehören zu den Bundesländern mit den größten ethnischen Nachteilen für Bildungsausländer.

Der Unterschied in der Beteiligung an beruflicher Bildung zwischen Jugendlichen mit und ohne Migra- tionshintergrund liegt hier zwischen 21 und 23 Prozent-

punkten. Diese Bundesländer haben gleichzeitig ein geringeres Angebot an Lehrstellen und ein vergleichs- weise großes Angebot an schulischen Berufsbildungs- programmen. Demgegenüber sind die ethnischen Nach- teile in den Bundesländern kleiner, die über ein großes Angebot an Lehrstellen und einem vergleichsweise kleinen Anteil an schulischen Ausbildungsangeboten verfügen (Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig- Holstein, Hamburg).

Ein knappes Angebot an Lehrstellen in Kombination mit einer großen Anzahl an Programmen im Über- gangssystem wie in Niedersachsen scheint ethnische Nachteile ebenfalls zu vergrößern.

Karin Schuller

Unterschiede in der Beteiligung an beruflicher Bildung (duales System, schulische Berufsbildung) zwischen Jugend- lichen im Alter von 15-24 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund in den Bundesländern (Prozentpunkte), n = 27.206 Interpretationsbeispiel: In Berlin ist die Beteiligung an beruflicher Bildung von Bildungsausländern um 23 Prozent- punkte niedriger als die von Personen ohne Migrationshintergrund

ASSOZIIERTES PROJEKT

Schleswig-Holstein 17

10

Hamburg 8

11

Rheinland-Pfalz 10

13

Hessen 10

13

Bayern 9

13 Baden-Württemberg 7

15 Niedersachsen 5

19 Nordrhein-Westfalen 7

21 Neue Bundesländer 4

21

Berlin 11

23

0 5 10 15 20 25

Bildungsinländer:

Personen mit

Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren wurden oder bis zu ihrem 6. Lebensjahr zugewandert sind Bildungsausländer:

Personen mit

Migrationshintergrund, die nach ihrem 6. Lebensjahr zugewandert sind

(11)

0 2 0 . . 0 2 1

./ Projekt

Der Fokus der Untersuchung lag auf der Analyse der betrieblichen Prozesse und Mechanismen, die bei der Vergabe von Lehrstellen zur Diskriminierung mi- grantischer Bewerberinnen und Bewerber führen können. Die Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler interessierten sich besonders für die Frage ,,wie Diskriminierung auch dann zustande kommt, wenn Betriebe nicht diskriminieren wollen und davon überzeugt sind, keine Vorurteile gegen mi- grantische Bewerberinnen und Bewerber zu haben.”

METHODE

Zentrale Grundlage der Untersuchung waren ausführ- liche qualitative Tiefeninterviews mit Personalver- antwortlichen von Klein-, Mittel- und Großbetrieben sowie mit Expertinnen und Experten aus Innungen und Verbänden. Ergänzend wurden Expertengespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Wirtschafts- verbänden, Gewerkschafterinnen und Gewerkschaf- tern sowie in der Jugendberufshilfe tätigen Sozialarbei- terinnen und Sozialarbeitern geführt.

ZENTRALE BEFUNDE BZW. AKTUELLER STAND

Die Untersuchung kam zu folgenden Ergebnissen:

1. Auswahlprozesse bei der Lehrstellenvergabe erfolgen nicht konsequent leistungsgerecht.

2. Diskriminierung bei der betrieblichen Auswahl lässt

sich nicht angemessen durch diskriminierende Absichten erklären, sondern resultiert aus Kalkülen, die aus der Sicht der Betriebe betriebswirtschaftlich rational sind.

3. Ein entscheidendes Auswahlkriterium ist die Passung einer Bewerberin oder eines Bewerbers in den Betrieb als soziale Gemeinschaft. Dies kann zur Abschlie- ßung gegenüber Migrantinnen und Migranten füh- ren.

4. Bei Auswahlprozessen wird die „ganze Person“ in den Blick genommen. Wer von den Normalitätsvorstel- lungen der Betriebe abweicht, hat schlechtere Chan- cen.

5. Betriebe verweisen auf die Notwendigkeit, solche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen, die von der Kundschaft akzeptiert werden. Sie verfügen jedoch über kein gesichertes Wissen zu den Erwartun- gen ihrer Kundschaft.

6. Die Diskriminierung von kopftuchtragenden Musli- minnen ist sozial weitgehend akzeptiert.

Die genannten Punkte bedeuten aber keineswegs, dass alle Betriebe in gleichem Ausmaß zu Diskriminierung tendieren. Für Unterschiede lassen sich folgende Fakto- ren benennen:

a) die Geschichte des jeweiligen Einzelbetriebs als Orga- nisation;

b) der regionale Kontext des Betriebs;

AUSWAHLPROZESSE IN DER LEHRSTELLENVERGABE

DISKRIMINIERUNG MIGRANTISCHER JUGENDLICHER BEI DER VERGABE VON AUSBILDUNGSSTELLEN DURCH BETRIEBE

Prof. Dr. habil. Albert Scherr, Pädagogische Hochschule Freiburg Caroline Janz, Universität Freiburg

Dr. Stefan Müller, Universität Duisburg-Essen

c) das Selbstverständnis des Betriebs (Weltmarktorien- tierung vs. regionale Ausrichtung);

d) branchen- und berufsspezifische Merkmale, insbe- sondere in Abhängigkeit von der Bedeutung von Kun- denkontakten.

In der öffentlichen Kommunikation ist die Verharmlo- sung von betrieblicher Diskriminierung ebenso proble- matisch wie eine Dramatisierung: Verharmlosung führt zur Unterschätzung des gesellschaftlichen Hand- lungsbedarfes, Dramatisierung kann aber dazu führen, dass migrantische Bewerberinnen und Bewerber demo- tiviert werden.

Für Großbetriebe wurden Konzepte zur Realisierung einer nicht-diskriminierenden Personalpolitik entwi- ckelt. Die Anpassung dieser Konzepte auf die Gegeben- heiten von Klein- und Mittelbetrieben stellt eine bisher ungelöste Herausforderung dar.

"Ein entscheidendes Auswahlkriterium ist die Passung einer Bewerberin oder eines Bewerbers in den Betrieb als soziale Gemeinschaft. Dies kann zur Abschließung gegenüber Migrantinnen und Migranten führen."

ZUM WEITERLESEN

Scherr, A., Janz, C., & Müller, S. (2013). Diskriminie- rungsbereitschaft in der beruflichen Bildung. Ergeb- nisse und Folgerungen aus einer Betriebsbefragung.

Soziale Probleme. Zeitschrift für soziale Probleme und soziale Kontrolle, 24 (2), 245-270.

Scherr, A. (Hrsg.) (2015). Diskriminierung migrantischer Jugendlicher in der beruflichen Bildung. Stand der For- schung, Kontroversen, Forschungsbedarf. Weinheim:

Beltz-Juventa.

Scherr, A., Janz, C., & Müller, S. (2015). Diskriminierung in der beruflichen Bildung. Wie migrantische Jugend- liche bei der Lehrstellenvergabe benachteiligt werden.

Wiesbaden: VS Springer.

KOOPERATIONEN

Prof. Dr. Barbara Stauber, Universität Tübingen Prof. Dr. Christine Riegel, Pädagogische Hochschule Freiburg

Caroline Janz

Prof. Dr. habil. Albert Scherr Dr. Stefan Müller

PROJEKT

(12)

0 2 2 . . 0 2 3

Werkezugkiste im Bereich Holz

Vorhängeschloss im Bereich Metall

./ Projekt aus der Nachwuchsförderung

Der Übergang von der allgemeinen Schulbildung zu einer beruflichen Ausbildung gestaltet sich für viele Schülerinnen und Schüler zunehmend schwierig.

Daher gingen die Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler in diesem Projekt der Frage nach, ob und wie die allgemeinen technischen Kompetenzen von Schü- lerinnen und Schülern in Abgangsklassen der Wer- kreal- und Gemeinschaftsschule verbessert werden können.

BERUFSFELDSPEZIFISCHE FÖRDERUNG UND BERUFSORIENTIERUNG VON LERNENDEN

IN ABGANGSKLASSEN DER WERKREAL- UND GEMEINSCHAFTSSCHULE (BEFÖOR)

WIE LÄSST SICH HOLZ- UND METALLTECHNISCHE FACHKOMPETENZ IM TECHNIKUNTERRICHT FÖRDERN?

Prof. Dr. Bernd Zinn, Universität Stuttgart Matthias Wyrwal, Universität Stuttgart

In einer Studie soll überprüft werden, inwieweit es gelingt, mit einem berufsbezogenen Strategietraining die allgemeine metall- und holztechnische Fachkompe- tenz im Technikunterricht der 8. und 9. Klassenstufe zu fördern und den Schülerinnen und Schülern eine ange- passte Berufsorientierung in diesen Bereichen zu ver- mitteln. Steigt durch eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis das holz- und metalltechnische Wissen an?

Wie entwickeln sich die Motivation und das Berufsin- teresse der Schülerinnen und Schüler?

METHODE

Um wissenschaftlich fundierte Antworten auf diese Fragen zu erhalten, werden im Rahmen des Technikun- terrichts zwei Lernträger in den Bereichen Holz und Metall angefertigt. In der 8. Klassenstufe stellen die Schülerinnen und Schüler eine Werkzeugkiste (Bereich Holz) und in der 9. Klassenstufe ein Vorhängeschloss (Bereich Metall) her. Neben der praktischen Fertigung der Lernträger steht das Lösen von problemorientierten holz- und metalltechnischen Aufgaben zu den Lernträ- gern im Vordergrund. Die Lernenden wenden vorab eingeübte Strategien der Planung, Ausführung und Kontrolle an.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führen von März bis Dezember 2015 eine Studie mit rund 200 Schülerinnen und Schülern an Werkreal- und Gemein- schaftsschulen in Baden-Württemberg durch. Dabei vergleichen sie zu Beginn und am Ende der Studie Moti- vation, Berufsinteresse sowie Mathematik- und Fach- wissensleistung von Schülerinnen und Schülern, die am Training teilnehmen, mit den Leistungen von Schü- lerinnen und Schülern, die kein Strategietraining erhal- ten. Unter Berücksichtigung verschiedener Lernermerk- male wollen die Forscherinnen und Forscher analysieren, ob über die Verzahnung von Theorie und Praxis eine Steigerung der allgemeinen technischen Kompetenz im Technikunterricht gelingt.

ZENTRALE BEFUNDE BZW. AKTUELLER STAND

Die Interventionsmaßnahme des kombinierten Strate- gietrainings im Rahmen des Technikunterrichts steht kurz vor dem Abschluss. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stehen in engem Austausch mit den durchführenden Lehrkräften, um eine wünschens- werte Umsetzung zu gewährleisten und um die Wir- kungseffekte zu ermitteln.

"Das von uns entwickelte Förderkonzept soll später Schülerinnen und Schülern bei der Berufswahl helfen."

Mit dem Strategietraining entwickeln die Forscherin- nen und Forscher ein Förderkonzept für den Technikun- terricht der Werkreal- und Gemeinschaftsschule, das bei positiver Erprobung direkt im Unterricht eingesetzt werden und dann möglicherweise den Schülerinnen und Schülern bei der Berufswahl helfen kann.

Prof. Dr. Bernd Zinn Matthias Wyrwal Aufbau des Strategietrainings

Strategietraining BeFöOr

Kombiniertes Strategietraining

Allgemeine Problemlöse-

strategie übergeordnet

universell

Bereichs- spezifische

Lösungs- strategien untergeordnet

aufgaben- spezifisch

Inhaltliche Orientierung am Lernträger

(Werkstück)

Modul 1:

Strategie- instruktion

(APS)

Modul 2:

Lernträger Metall

Modul 3:

Lernträger Holz Berufsbezogene

Inhalte Lernmodule

PROJEKT AUS DER NACHWUCHSFÖRDERUNG

(13)

0 2 4 . . 0 2 5

./ Projekt

In der Empirischen Bildungsforschung gibt es nur wenige aussagekräftige Längsschnittstudien, die hel- fen können die Bildungswege von Realschulabsol- ventinnen und -absolventen zu beschreiben, ihre Übertrittsentscheidungen zu erklären und die Konse- quenzen der Entscheidungen für die eine oder andere Ausbildungsoption zu verstehen. Insbesondere die Übergänge in das berufliche Gymnasium bzw. in die grundständige Berufsausbildung sind kaum erforscht.

Mit dem vorliegenden Projekt soll diese Forschungslü- cke für Baden-Württemberg geschlossen werden. Dazu wurde eine repräsentative Stichprobe von baden-würt- tembergischen Realschülerinnen und -schülern, die bereits 2007 als Zehntklässler erstmalig befragt und getestet wurden, erneut postalisch befragt. Im Mittel- punkt standen dabei drei Fragestellungen, die anhand der Ausgangsstichprobe und der neu gewonnenen Daten beantwortet wurden:

1) Welche Interessen und Fähigkeiten haben Schülerin- nen und Schüler am Ende der Realschule? Welche Rolle spielen diese Eigenschaften bei der Berufswahl und bei Übergangsentscheidungen?

2) Zeigen sich bei Übergangsentscheidungen nach der Realschule und beim Übergang ins Studium nach dem beruflichen Gymnasium soziale Disparitäten?

Wer nutzt beispielsweise die Möglichkeit, am beruf- lichen Gymnasium die allgemeine Hochschulreife zu erwerben besonders intensiv: Schülerinnen und Schüler aus Familien mit hohem sozialen Status oder Jugendliche aus weniger privilegierten Familien?

3) Welche individuellen und familiären Merkmale (z. B.

Schulleistungen, sozialer Hintergrund) und instituti- onellen Voraussetzungen (z. B. besuchte Schulart) sagen langfristig den beruflichen Erfolg von Real- schulabsolventinnen und Realschulabsolventen vor- her?

METHODE

Eine repräsentative Stichprobe von baden-württember- gischen Schülerinnen und Schülern, die im Jahr 2007 an der ersten Datenerhebung von TOSCA-10 teilgenommen hatten, wurde im Jahr 2014 erneut befragt. Zum ersten Erhebungszeitpunkt befanden sich alle Schülerinnen und Schüler am Ende der Jahrgangsstufe 10 in Realschu- len (N= 2.095) oder an allgemeinbildenden Gymnasien (N= 482). Zum zweiten Erhebungszeitpunkt studierten die Befragten oder hatten den Berufseinstieg bereits bewältigt. Für die erneute Befragung konnten rund 940 ehemalige Schülerinnen und Schüler rekrutiert werden.

Die Daten der Nachbefragung wurden mit jenen aus dem Jahr 2007 zu einem Längsschnittdatensatz ver- knüpft. Diese Verknüpfung bietet nun die Möglichkeit, die Entwicklung der Befragten vom ersten bis zum zweiten Messzeitpunkt zu untersuchen.

ZENTRALE BEFUNDE BZW. AKTUELLER STAND

Rund 40% der Befragten wechselten von der Realschule in die gymnasiale Oberstufe eines (in aller Regel beruf- lichen) Gymnasiums. Diese Jugendlichen unterschie-

DETERMINANTEN UND KONSEQUENZEN VON ÜBERGANGS- ENTSCHEIDUNGEN UND AUSBILDUNGSVERLÄUFEN

VON REALSCHULABSOLVENTEN

REANALYSE UND NACHERHEBUNG DER TOSCA-10-STUDIE ZUR ERFASSUNG PÄDAGOGISCH-PSYCHOLOGISCHEN WISSENS

Prof. Dr. Benjamin Nagengast, Universität Tübingen Prof. Dr. Ulrich Trautwein, Universität Tübingen

Dr. Katharina Lambert, Universität Tübingen Nicolas Hübner, Universität Tübingen

Sven Rieger, Universität Tübingen

den sich teilweise deutlich von Schülerinnen und Schü- lern, die nach der Realschule einen anderen Bildungsweg wählten. Das zeigte sich zunächst bei den Noten, aber auch bei den Leistungen der Schülerinnen und Schüler.

Erwartungsgemäß erbrachten Jugendliche, die nach der Realschule auf ein Gymnasium wechselten, im Mit- tel bessere Leistungen in Mathematik, Englisch und Deutsch. Im Bereich Technik zeigten sich hingegen nur geringfügige Unterschiede.

„Die Studie verdeutlicht die Schlüsselfunktion von Leistung und Motivation für zukünftige Bildungsentscheidungen von

Realschülerinnen und Realschülern.“

Darüber hinaus fanden sich zwischen den beiden Grup- pen Unterschiede hinsichtlich der Wahrnehmung der eigenen Fähigkeiten und der beruflichen Interessen.

Schülerinnen und Schüler, die nach der Realschule auf ein berufliches Gymnasium wechselten, schätzten sich tendenziell besser in den Bereichen Intellekt, Sprache und Mathematik ein. Außerdem gaben diese Schülerin- nen und Schüler an, ein höheres Interesse an intellek- tuell forschenden und künstlerischen Bereichen und ein geringeres Interesse an praktisch-technischen Tätigkei- ten zu besitzen.

Zum zweiten Messzeitpunkt (ungefähr sieben Jahre später) hatten sich diese Unterschiede einerseits relati- viert, andererseits jedoch verstärkt. Beispielsweise gli- chen sich die Unterschiede zwischen den Schülergrup- pen in Bezug auf die Wahrnehmung der eigenen Fähigkeiten an. Bei den beruflichen Interessen zeigten sich für die ehemaligen Gymnasiastinnen und Gymna- siasten deutliche Steigerungen der Interessen im unter- nehmerischen sowie im sozialen Bereich. Darüber hin- aus sahen Befragte, die nach der Realschule nicht auf das Gymnasium gewechselt hatten, eine größere Über- einstimmung ihres Berufs mit ihren Fähigkeiten und Interessen. Hierbei gaben sie zudem eine größere Zufrie- denheit mit ihrer Arbeit an.

Diese ersten Ergebnisse der Studie verdeutlichen die Schlüsselfunktion von Leistungs- und motivationalen Merkmalen für zukünftige Bildungsentscheidungen von Realschülerinnen und Realschülern am Ende der Sekundarstufe und für deren langfristigen Bildungser- folg. In weiteren vertiefenden Analysen sollen wert- volle Einblicke zu konkreten Wirkmechanismen und Folgen von Bildungsentscheidungen am Ende der nicht- gymnasialen Schulzeit gewonnen werden.

ZUM WEITERLESEN

Trautwein, U., Nagy, G., & Maaz, K. (2011). Soziale Dis- paritäten und die Öffnung des Sekundarschulsystems.

Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 14(3), 445–463.

doi:10.1007/s11618-011-0220-5

Prof. Dr. Benjamin Nagengast

PROJEKT Prof. Dr. Ulrich Trautwein Dr. Katharina Lambert

(14)

0 2 6 . . 0 2 7

./ Assoziiertes Projekt

Die Fähigkeit, Schülerfehler im Unterricht lernwirk- sam aufzuarbeiten, wird als wichtige (fachdidakti- sche) Kompetenz von Lehrkräften angesehen. Lernen aus Fehlern gelingt vor allem dann, wenn Lernende in angemessener Art und Weise unterstützt werden.

Um diese Unterstützung leisten zu können, benötigen Lehrpersonen sowohl Fachwissen als auch fachdidak- tisches Wissen. Empirische Befunde zeigen jedoch, dass diese Fähigkeiten bei Studierenden und Referen- darinnen und Referendaren nicht hinreichend aus- geprägt sind.

Daher wurde im Rahmen dieses Projekts eine Trai- ningsstudie konzipiert, die Maßnahmen zur Professio- nalisierung von angehenden Lehrkräften zu Beginn des Vorbereitungsdienstes bereitstellt und deren Erfolg evaluiert. Die Untersuchung ist im Rechnungswesen angesiedelt, da dieser Inhaltsbereich zum einen als zen- tral für die Entwicklung des ökonomischen Verständ- nisses von Schülerinnen und Schülern gilt, zum ande- ren aber auch von Lehrenden und Lernenden als äußerst fehleranfällig beurteilt wird.

METHODE

Im Rahmen des Projekts wurden 172 Referendarinnen und Referendare aus Baden-Württemberg und Hessen in drei verschiedenen Bedingungen untersucht: Eine der Gruppen erhielt ein fachwissenschaftliches Trai- ning, eine weitere Gruppe ein fachdidaktisches Trai- ning. Die dritte Gruppe erhielt kein Training und diente als Kontrollgruppe. Die Trainings umfassen insgesamt zwei Module mit jeweils vier einstündigen Lektionen,

die im Abstand von ca. zwei Wochen angeboten wur- den. Sie setzen verschiedene Schwerpunkte (Fachin- halte vs. Fachdidaktik), sind aus methodischer Sicht aber vergleichbar angelegt. Die Trainings wurden in Zusammenarbeit mit Lehrerbildungsseminaren in Baden-Württemberg und Hessen umgesetzt.

Mittels einer eigens entwickelten Online-Testumge- bung wurden zu drei Messzeitpunkten (Prä-, Post- und Follow-Up-Test) Daten erhoben, um die Wirksamkeit der Trainings zu überprüfen. Die Probandinnen und Probanden bearbeiteten Wissenstests, analysierten Videosituationen und schätzten die Nützlichkeit des Trainings ein.

"Mittels des von uns entwickelten Trainings lassen sich fachdidaktische Kompetenzen angehender Lehrkräfte effizient steigern."

ZENTRALE BEFUNDE BZW. AKTUELLER STAND

Das Training wurde von den Probandinnen und Pro- banden generell positiv beurteilt und als nützlich emp- funden. Es zeigt sich zudem, dass beide Trainingsgrup- pen ihre Fähigkeit, Schülerfehler erkennen zu können, signifikant steigern konnten. Bezüglich der Handlungs- strategien überwogen elaborierte Feedbacks. Verände- rungen im Zeitablauf waren hier nicht festzustellen.

Grundsätzlich zeigte sich jedoch, dass angehende Lehr-

DIAGNOSE VON UND UMGANG MIT SCHÜLERFEHLERN ALS FACETTE DER PROFESSIONELLEN KOMPETENZ

VON LEHRKRÄFTEN

ENTWICKLUNG EINES TRAININGSPROGRAMMS FÜR ANGEHENDE LEHRKRÄFTE

Prof. Dr. Jürgen Seifried, Universität Mannheim Isabel Cademartori, Universität Mannheim Prof. Dr. Eveline Wuttke, Universität Frankfurt

Claudia Krille, Universität Frankfurt Benjamin Salge, Universität Frankfurt

kräfte nicht ausreichend vorbereitet sind, um mit Schü- lerfehlern im Rechnungswesen angemessen umgehen zu können. Es empfiehlt sich daher, weitere Lernange- bote zu entwickeln, um insbesondere fachdidaktische Kompetenzen angehender Lehrkräfte noch gezielter fördern zu können.

ZUM WEITERLESEN

Seifried, J., Wuttke, E., Türling, J. M., Krille, C. & Paul, O. (im Druck). Teachers' strategies for handling student errors – the contribution of teacher training programs.

In M. Gartmeier, H. Gruber, T. Hascher & H. Heid (Hrsg.), Funktionen von Fehlern im Kontext individueller und gesellschaftlicher Entwicklung. Münster (u.a.): Wax- mann.

Seifried, J. & Wuttke, E. (2015). Was wissen und können (angehende) Lehrkräfte an kaufmännischen Schulen?

– Empirische Befunde zur Modellierung und Messung der professionellen Kompetenz von Lehrkräften. In Schumann, S. & Eberle, F. (Hrsg.), Ökonomische Kompe- tenzen in Schule, Ausbildung und Hochschule (S. 125-145), Empirische Pädagogik, 29(1) Themenheft. Landau: Ver- lag Empirische Pädagogik.

FÖRDERMITTEL

Bundesministerium für Bildung und Forschung – Forschungsschwerpunkt „Entwicklung von Professio- nalität des Pädagogischen Personals in Bildungsein- richtungen“

KOOPERATIONEN

Verbundprojekt von Prof. Dr. Jürgen Seifried, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik II, Universität Mannheim Prof. Dr. Eveline Wuttke, Professur für Wirtschaftspäda- gogik, insbes. Empirische Lehr-Lern-Forschung, Univer- sität Frankfurt

Prof. Dr. Jürgen Seifried Isabel Cademartori Testumgebung

ASSOZIIERTES PROJEKT

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0 2 8 . . 0 2 9

./ Assoziiertes Projekt

Schulsysteme unterscheiden sich unter anderem dadurch, dass Jugendliche zu unterschiedlichen Zeit- punkten in weiterführende Schulen wechseln und nach der Pflichtschulzeit unterschiedliche Möglich- keiten haben ihre Ausbildung fortzusetzen.

Der Übergang von der Pflichtschule in eine weiterfüh- rende schulische oder berufliche Ausbildung ist für Jugendliche in besonderer Weise bedeutsam, weil hier individuelle Berufsbiografien gebahnt werden. Studien zeigen jedoch, dass dieser Übergang sozial selektiv ist.

Dies bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler, deren Eltern einen hohen sozialen Status haben, beispielweise eine größere Chance haben das Abitur zu machen und ein Studium aufzunehmen als Jugendliche, die aus weniger privilegierten Familien stammen. Die Politik hat in den vergangenen Jahrzehnten versucht Mög- lichkeiten zu schaffen, um Bildungsentscheidungen

„korrigieren“ zu können. Diese Möglichkeiten werden auch als Öffnungsoptionen bezeichnet. So gibt es zum Beispiel immer mehr nicht-traditionelle Wege zur Hoch- schulreife, die mehr jungen Menschen den Zugang zu Hochschulen ermöglichen sollen (z. B. berufliche Gym- nasien, Berufsmatura). Allerdings fehlt es bisher an Studien, die umfassend untersuchen, wer solche Öff- nungsoptionen nutzt und ob die Vielfältigkeit der Opti- onen soziale Ungleichheit reduzieren kann.

Im Rahmen dieses Projekts sollen diese Fragestellungen am Beispiel Baden-Württembergs und den Schweizer Kantonen Basel-Stadt und Deutsch-Freiburg untersucht werden. Die jeweiligen Schulsysteme unterscheiden sich wesentlich darin, wie viele Übergänge im Laufe der Schulzeit vollzogen werden, wann diese stattfinden

und welche schulischen und beruflichen Wege die Jugendlichen einschlagen können. Außerdem soll untersucht werden, wie sich das Zusammenspiel von sozialem Hintergrund und psychologischen Faktoren, wie Motivation oder Persönlichkeitseigenschaften, auf die Übergangsentscheidungen auswirkt.

METHODE

An der Studie nehmen rund 3.750 Schülerinnen und Schüler teil (1.400 aus Baden-Württemberg, 1.180 aus Basel-Stadt und 860 aus Deutsch-Freiburg).

Die Studie umfasst in Baden-Württemberg drei Unter- suchungszeitpunkte, von denen die ersten beiden bereits abgeschlossen sind:

1. Ende der 9. Klassenstufe (wonach die ersten Jugend- lichen in eine berufliche Ausbildung wechseln) 2. Mitte der 10. Klassenstufe bzw. im ersten Ausbil-

dungsjahr

3. Anfang der 11. Klassenstufe bzw. im zweiten Ausbil- dungsjahr

Zum ersten Untersuchungszeitpunkt bearbeiteten die Schülerinnen und Schüler Aufgaben zu Mathematik, Lesen, Naturwissenschaften und der ersten Fremdspra- che und beantworteten eine Reihe von Fragen zu ihrem sozialen Hintergrund, ihren Ausbildungs- und Berufs- plänen sowie psychologischen Variablen wie Interes- sen, Motivation, Anstrengungsbereitschaft oder Per- sönlichkeitseigenschaften. Zum zweiten und dritten Befragungszeitpunkt werden die Schülerinnen und Schüler dazu befragt, welchen Bildungsweg sie nach

dem Ende der 9. bzw. 10. Klassenstufe eingeschlagen haben, wie es ihnen dabei ergeht und welche berufli- chen Pläne sie für die Zukunft haben. Außerdem wer- den erneut Interessen und motivationale Aspekte ihrer Berufswahl erfragt.

ZENTRALE BEFUNDE BZW. AKTUELLER STAND

Die Ergebnisse sollen es ermöglichen Profile von Schülerinnen und Schülern zu identifizieren und zu analysieren, die die Nutzung der unterschiedlichen Öff- nungsoptionen resp. Ausbildungsmöglichkeiten durch die Heranwachsenden veranschaulichen. Außerdem lassen sich auf Basis der Untersuchung Einflüsse des familiären Hintergrunds auf Bildungsentscheide

ableiten, sowie dessen Zusammenhang mit psycholo- gischen Merkmalen wie Motivation, Anstrengungsbe- reitschaft oder Persönlichkeitseigenschaften. Dieses Wissen soll in der Zukunft dazu beitragen, den Über- gang von der Pflichtschulzeit in die berufliche Ausbil- dung zu gestalten und zu steuern. Möglicherweise las- sen sich daraus auch Fördermaßnahmen zur gezielten Unterstützung von Schülerinnen und Schülern ableiten.

FÖRDERMITTEL

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Schweizerischer Nationalfonds (SNF)

DIE NUTZUNG VON ÖFFNUNGSOPTIONEN IN

BILDUNGSSYSTEMEN – EIN BINATIONALER VERGLEICH ZWISCHEN DER SCHWEIZ UND DEUTSCHLAND

WIE WIRKT SICH DAS UNTERSCHIEDLICHE BILDUNGSANGEBOT NACH DER PFLICHTSCHULZEIT AUF DIE AUSBILDUNGS- UND SCHULWAHL VON JUGENDLICHEN UND DIE SOZIALE UNGLEICHHEIT AUS?

Prof. Dr. Ulrich Trautwein, Universität Tübingen (Projektleitung Baden-Württemberg) Dr. Katharina Lambert, Universität Tübingen (Wissenschaftliche Koordination Baden-Württemberg)

Prof. Dr. Albert Düggeli, Pädagogische Hochschule Basel (Gesamtprojektleiter) Prof. Dr. Franz Baeriswyl, Universität Fribourg

Prof. Dr. Kai Maaz, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), Frankfurt

Prof. Dr. Ulrich Trautwein

Prof. Dr. Albert Düggeli

Dr. Katharina Lambert

Prof. Dr. Franz Baeriswyl Prof. Dr. Kai Maaz

ASSOZIIERTES PROJEKT

(16)

0 3 0 . . 0 3 1

./ Projekt aus der Nachwuchsförderung

Wie sehr Schülerinnen und Schüler sich in einem Fach anstrengen wird laut Erwartungs-Wert-Modell (Eccles et al., 1983) von Wertvorstellungen bezüglich des jeweiligen Schulfachs beeinflusst. Dabei spielt die Nutzenwahrnehmung (Was bringt mir das?) eine wichtige Rolle. Studien zeigten, dass sich Nutzenüber- zeugungen von Lernenden mithilfe elternbasierter Interventionen steigern lassen.

Innerhalb von Bildungsverläufen stellen Transitionen eine wichtige Zäsur dar, für deren Gelingen Lernmoti- vation und Leistungsbereitschaft als zentrale Faktoren gelten. Dieses Projekt adressiert daher im Rahmen einer elternbasierten Intervention die subjektive Nützlichkeit von Schulfächern sowie schulischer Bildung im Allge- meinen, um eine Steigerung überfachlicher Lernbereit- schaft und Leistungsmotivation und damit einen erfolgreichen Übergang von der Schule in die Ausbil- dung zu fördern.

"Im Rahmen unseres Projekts sollen mittels einer

elternbasierten Intervention die berufsrelevanten

Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern nachhaltig

gesteigert werden."

FÖRDERUNG DER LERN- UND LEISTUNGSMOTIVATION FÜR EINEN ERFOLGREICHEN ÜBERGANG

IN DIE BERUFSAUSBILDUNG

WIE LÄSST SICH DIE LERNAKTIVITÄT VON SCHÜLERINNEN UND SCHÜLERN AN HAUPT- UND WERKREALSCHULEN STEIGERN?

Dr. Richard Göllner, Universität Tübingen Dr. Barbara Flunger, Universität Tübingen Isabelle Häfner, Universität Tübingen Dr. Hanna Gaspard, Universität Tübingen Prof. Dr. Ulrich Trautwein, Universität Tübingen Prof. Dr. Benjamin Nagengast, Universität Tübingen

METHODE

Schülerinnen und Schüler von Haupt- und Werkreal- schulen in Baden-Württemberg (8. Jahrgangsstufe) sowie deren Eltern sollen mittels Fragebögen befragt werden. Zu Beginn der Studie werden die Schülerinnen und Schüler zufällig einer Experimentalbedingung (elternbasierte Intervention) oder einer Kontrollgruppe zugewiesen. In der Experimentalbedingung wird eine elternbasierte Intervention zur Steigerung berufsrele- vanter Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Die Umsetzung der Interventionsinhalte soll anhand verschiedener Informationsmaterialien („Stark für die Ausbildung“) erfolgen, die durch die Eltern vermittelt werden. Vor der Intervention sowie sechs Wochen nach der Intervention sollen die Schüle- rinnen und Schüler befragt werden, um die Wirksam- keit der Intervention zu überprüfen.

ZENTRALE BEFUNDE BZW. AKTUELLER STAND

Die Studie soll im Zeitraum September bis November 2015 durchgeführt werden. Auf Basis des Erwartungs- Wert-Modells sowie eigener Vorarbeiten (Gaspard et al., in Begutachtung) werden derzeit die Inhalte der Inter- vention entwickelt. Des Weiteren werden aus Inter- views mit jungen Erwachsenen Zitate über die Nütz- lichkeit der schulischen Bildung ausgewählt.

Bei der Entwicklung der Interventionsinhalte werden die folgenden Ansätze zur Steigerung der Lernbereit- schaft und Leistungsmotivation verfolgt:

• Darstellung und Information über typische Ausbil- dungsberufe und Weiterbildungswege

• Betonung der Nützlichkeit verschiedener Schulfächer für diese Ausbildungsberufe

• Hinweise zu weiteren Informationsquellen über Aus- bildungsberufe und Bildungswege

• Zitate von jungen Erwachsenen zur Nützlichkeit von Schulfächern sowie der schulischen Bildung allge- mein für Ausbildungsberufe

Isabelle Häfner

Dr. Barbara Flunger

Dr. Hanna Gaspard

PROJEKT AUS DER NACHWUCHSFÖRDERUNG

Dr. Richard Göllner

(17)

0 3 2 . . 0 3 3

./ Projekt

Der Übergang von der allgemeinen Schulbildung zu einer beruflichen Ausbildung stellt sich für viele Schülerinnen und Schüler als problematisch dar.

Gerade Auszubildende mit einer geringen schuli- schen Vorbildung haben große Probleme, den Anfor- derungen einer Ausbildung zu genügen und diese erfolgreich abzuschließen. Aufgrund mangelnder bzw. eingeschränkter strategischer Fähigkeiten wer- den, vor allem im Berufsfeld Metalltechnik, viele Ausbildungsverträge vor Abschluss aufgelöst.

FÖRDERUNG LERNSCHWACHER AUSZUBILDENDER IM BERUFSFELD METALLTECHNIK (FLAM)

WIE KANN MAN DAS BERUFSFACHLICHE WISSEN VON ANLAGENMECHANIKERN UND METALLBAUERN FÖRDERN?

Prof. Dr. Bernd Zinn, Universität Stuttgart Matthias Wyrwal, Universität Stuttgart

Duygu Sari, Universität Stuttgart André Louis, Universität Stuttgart

In der Studie gingen die Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftler der Frage nach, ob die strategischen Fähig- keiten in der metalltechnischen Grundbildung über ein berufsbezogenes Training zu allgemeinen und fachspe- zifischen Lösungsstrategien verbessert werden können.

Zudem wurde untersucht, ob ein solches Training die Überzeugungen zu Wissen und Wissenserwerb fördern kann. Steigt bei Schülerinnen und Schülern durch das Training das Fachwissen an? Können die Motivation, das Interesse und die wissensbezogenen Überzeugun- gen der Schülerinnen und Schüler gesteigert werden?

METHODE

Zur Beantwortung dieser Fragestellungen führten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Schul- jahr 2013/2014 eine Studie mit 462 Auszubildenden zum Metallbauer und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Hei- zungs- und Klimatechnik der einjährigen Berufsfach- schule in Baden-Württemberg durch. Dabei verglichen sie die Motivation, das Interesse, die Mathematik-, und Fachwissensleistung sowie die wissensbezogenen Überzeugungen zu Beginn und zum Ende der einjähri- gen Berufsfachschule von Schülerinnen und Schülern, die am Training teilnahmen mit den Leistungen von Schülerinnen und Schülern, die kein Strategietraining erfuhren. Berücksichtigt wurden dabei der allgemeine Bildungsgrad, die kognitive Fähigkeit sowie weitere Lernermerkmale.

„Das von uns entwickelte Förderkonzept kann helfen, bei schwächeren Schülern einen Einbruch der Motivation und des Interesses zu verhindern.“

ZENTRALE BEFUNDE BZW. AKTUELLER STAND

Die Ergebnisse der Studie belegen, dass sowohl kognitiv schwächere als auch kognitiv stärkere Schülerinnen und Schüler in der Entwicklung der metalltechnischen Fachkompetenz deutlich gefördert werden können und durch das Strategietraining profitieren. Sowohl die Metallbauer als auch die Anlagenmechaniker zeigen einen statistisch nachweisbaren Wissenszuwachs. Die Studie zeigt, dass lernschwache (und lernstärkere) Aus- zubildende ohne zusätzliche Lernzeit im regulären Unterricht bei ganzer Klassengröße gezielt gefördert werden können. Das Training führt zwar nicht zu einer unmittelbaren Motivations- und Interessenentwick- lung, jedoch kann ein für schwächere Schülerinnen und Schüler typischer Einbruch der Motivation und des Inte- resses verhindert werden. Die Studienergebnisse zu den wissensbezogenen Überzeugungen belegen einen bedeutsamen Zusammenhang zur metalltechnischen Fachkompetenz am Ende des ersten Ausbildungsjahres.

Zudem konnte festgehalten werden, dass bei vielen

Auszubildenden individuelle Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Überzeugungen zu Wissen- und Wissenserwerb bestehen.

Es wurde im Projekt ein Förderkonzept entwickelt, das in der berufsschulischen Praxis direkt eingesetzt wer- den kann und einen positiven Einfluss auf die berufs- bezogene Entwicklung der Auszubildenden nimmt. Die entwickelten Förderhefte können über das Landesins- titut für Schulentwicklung bezogen werden.

ZUM WEITERLESEN

Zinn, B., Wyrwal, M., Sari, D., & Louis, A. (2015). Förde- rung von Auszubildenden im Berufsfeld Metalltechnik.

Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, 111 (1), 56-78.

Zinn, B. & Söylemez, D. (2013). Entwicklungsstand der epistemologischen Überzeugungen von Auszubilden- den in gewerblich-technischen Berufen und seine Implikationen. Zeitschrift für Praxis und Theorie in Betrieb und Schule, 67, 19-22.

Zinn, B. & Sari, D. (2015). Epistemologische Überzeugun- gen von Auszubildenden und deren Einfluss auf die metalltechnische Fachkompetenz. Journal of Technical Education, 3(1), 91-108.

Konzeption des integrativen Ansatzes Duygu Sari

Matthias Wyrwal Prof. Dr. Bernd Zinn

André Louis

Integrativer Ansatz zur Förderung der kognitiven Merkmale von Auszubildenden

Kombinierte Strategieförderung (Adaption des BEST-Konzepts)

Metakognitive Strategien

Allgemeine Problemlöse-

strategien

Metalltechnische Problemlöse-

strategien

Sicherheit des Wissens, Struktur des Wissens, Anwendung des Wissens

Wissensbegründung, Wissensquelle Überzeugung

zu Wissen Kognitive

Strategien

Überzeugung zum Wissenserwerb Förderung der berufsfeldbezogenen

epistemologischen Überzeugungen

PROJEKT

(18)

0 3 4 . . 0 3 5

(19)

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./ Assoziiertes Projekt

Die duale Berufsausbildung nimmt seit jeher eine zentrale Rolle im deutschen Bildungswesen ein. Der prognostizierte Fachkräftemangel und die zuneh- mend internationale Ausrichtung vieler Unterneh- men stellen sie nun aber vor eine große Herausforde- rung bezüglich der Qualifizierung von notwen- digen Nachwuchsfachkräften. Die Unterschiede in Alter, Herkunft und Wissensstand der Jugendlichen an den Berufsschulen erschweren den Lehrkräften den Unterricht zusätzlich. Zudem häufen sich Klagen aus der Wirtschaft, die Auszubildenden, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, verfügten über man- gelhafte Deutschkenntnisse. Dabei stellt Sprachkom- petenz die Basis für den Erwerb von Fachwissen und damit für eine erfolgreiche Berufsausbildung dar.

Daneben ist die interkulturelle Kompetenz für das Lernen von weiteren Sprachen und das Verbessern der Muttersprache angesichts des multinationalen Umfelds in den Betrieben, aber auch in der Gesell- schaft elementar.

Projekte, die die deutschen Sprachfähigkeiten von Aus- zubildenden und deren Förderung beinhalten, sind jedoch rar. Zudem berücksichtigen sie häufig nur ein- zelne sprachliche Teilkompetenzen (z. B. Lesekompe- tenz), vernachlässigen Probleme des Zweitspracher- werbs bei Auszubildenden mit Migrationshintergrund oder sind Versuche einzelner Engagierter, die dann aus Zeitgründen oder bei der Umsetzung in die Praxis scheitern.

Das Projekt „Gemeinsam stark durch Sprache” an einer kaufmännischen Berufsschule in Baden-Württemberg möchte daher eine gezielte Förderung von Sprache und

interkultureller Kompetenz in die Berufsausbildung integrieren. Vor der Einführung des Programms musste jedoch analysiert werden, welche sprachlichen (und interkulturellen) Anforderungen im Betrieb und in der Berufsschule an die Auszubildenden gestellt werden und welche davon den Auszubildenden Probleme berei- ten.

"Aufbauend auf den Projektergebnissen kann nun ein wirksames Sprachförderprogramm für Berufsschülerinnen und Berufsschüler konzipiert werden."

METHODE

Um dies herauszufinden, wurden nicht nur die Lehr- pläne und Ausbildungsordnungen von sieben kauf- männischen Ausbildungsberufen nach sprachlichen Anforderungen, u. a. in den Bereichen Lesen, Schreiben, Zuhören und Sprechen, analysiert, sondern auch die Lehrerschaft und die kooperierenden Ausbildungsbe- triebe der Berufsschule nach sprachlichen und interkul- turellen Anforderungen befragt. Anschließend wurden die Ergebnisse mit den selbsteingeschätzten Fähigkei- ten der kaufmännischen Auszubildenden verglichen.

Dieses Vorgehen ermöglichte jene Bereiche aufzude- cken, die in der Berufsausbildung gefordert werden, denen die Auszubildenden jedoch kaum gerecht werden können.

GEMEINSAM STARK DURCH SPRACHE

EIN PROJEKT ZUR FÖRDERUNG DER SPRACHKOMPETENZ UND DER INTERKULTURELLEN KOMPETENZ IN DER DUALEN BERUFSAUSBILDUNG

Nina Pucciarelli, Universität Hohenheim

ZENTRALE BEFUNDE BZW. AKTUELLER STAND

In der Berufsschule sind es vor allem grundsprachliche Fähigkeiten, die von den Lehrkräften eingefordert wer- den: Wortschatz, Aussprache, die Fähigkeit, Sprache situationsangemessen und damit auch in einem inter- nationalen Umfeld anzuwenden, sowie der kompetente Umgang mit verschiedenen Textarten. In den Ausbil- dungsbetrieben stehen ebenfalls Grammatik, Wort- schatz und Aussprache ganz oben auf der Liste der am meisten geforderten sprachlichen Fähigkeiten. Auch die Lesekompetenz nimmt hier einen hohen Stellenwert ein, vor allem in den Großbetrieben, in denen die Aus- zubildenden mit schriftlichen Schulungsunterlagen in praktische Tätigkeiten eingewiesen werden.

Die Auszubildenden stufen ihre eigenen sprachlichen Fähigkeiten allerdings gerade in den von Berufsschule und Betrieb geforderten Sprachbereichen als schlecht ein. Während also in Berufsschule und Ausbildungsbe- trieb der Fokus auf dem „Wie“ der Sprache (und damit auf der sprachlichen Grundkompetenz) liegt, wenden Auszubildende Sprache lediglich „irgendwie“ an.

Hier muss Sprachförderung in der Berufsausbildung folglich ansetzen. Aufgrund des zeitlich engen Korsetts – bedingt durch eine geringe Anzahl an Deutschunter- richtsstunden und den Arbeitszeiten der Auszubilden- den – muss eine sprachliche Vorbereitung bereits beim Übergang in die Berufsausbildung beginnen, dann aber konsequent auch während der Ausbildung im Deutsch- unterricht und in einem sprachsensiblen Fachunter- richt fortgeführt werden. Darüber hinaus muss auch interkulturelle Kompetenz verstärkt in die Ausbildung integriert werden. Eine solche Sprachförderung verbun- den mit einem Sprachdiagnoseinstrument für Berufs- schülerinnen und -schüler soll durch das Projekt

„Gemeinsam stark durch Sprache” an der kaufmänni- schen Berufsschule entwickelt und eingeführt werden.

ZUM WEITERLESEN

Pucciarelli, N. (2013). „Gemeinsam stark durch Sprache“

– Förderung der Sprachkompetenz und der interkultu- rellen Kompetenz von Auszubildenden im Rahmen eines berufsschulspezifischen Projekts. bwp@ Spezial 6 – Hochschultage Berufliche Bildung 2013, Fachtagung 18.

Verfügbar unter http://www.bwpat.de/ht2013/ft18/

pucciarelli_ft18-ht2013.pdf.

Pucciarelli, N. (2015). Sprachliche Anforderungen und Fähigkeiten in der kaufmännischen Berufsausbildung – eine empirische Analyse im Rahmen des Projekts

„Gemeinsam stark durch Sprache“. In C. Efing, 18. Hoch- schultage Berufliche Bildung, Dresden.

FÖRDERMITTEL

Dissertationsprojekt an der Universität Hohenheim

Nina Pucciarelli

ASSOZIIERTES PROJEKT

Referenzen

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