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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - ALMA holt mehr aus Mehrkernprozessoren heraus

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Academic year: 2022

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Monika Landgraf Pressesprecherin Kaiserstraße 12 76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-47414 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail: presse@kit.edu

KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und

nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

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Die Softwareentwicklung für eingebettete Mehrkernprozessoren gilt als aufwendig und schwierig. In dem EU-Projekt ALMA haben Wissenschaftler eine neue durchgehende Werkzeugkette entwi- ckelt, die das Programmieren erleichtert. Wie Tests zeigen, senkt die ALMA Werkzeugkette den Zeit- und damit den Kostenauf- wand beim Programmieren um bis zu 58 Prozent. Anwendungen laufen fast dreimal schneller als auf Einkernprozessoren. Die Ko- ordination des nun abgeschlossenen Projekts lag beim Karlsru- her Institut für Technologie (KIT).

In neueren Desktop-PCs, Notebooks, Tablets, Smartphones, Kame- ras und vielen weiteren Elektronikprodukten stecken sogenannte Multicore-Systeme, die mehrere Prozessorkerne auf einem Chip ver- einen. Die Kerne können parallel arbeiten und dadurch mehr Ge- schwindigkeit und Leistung bringen. Allerdings lassen sich diese Vor- teile nur dann ausschöpfen, wenn die Software ihre Aufgaben auf zwei oder mehr Prozessorkerne verteilen kann, das heißt parallel pro- grammiert ist. Das Programmieren erforderte bisher einen hohen Auf- wand an Zeit und Kosten sowie spezielle Kenntnisse.

Im Rahmen des EU-Projekts ALMA, koordiniert von Professor Jürgen Becker, Leiter des Instituts für Technik der Informationsverarbeitung (ITIV) des KIT, hat ein Konsortium aus Forschung und Industrie eine Werkzeugkette entwickelt, die dem Programmierer die Arbeit erheb- lich erleichtert: Gewöhnlich muss der Programmierer seinen Code, das heißt die Anweisungen an den Computer, an die parallele Hard- ware-Architektur anpassen. Dies ist nicht nur mit viel Aufwand ver- bunden, sondern verhindert auch die Wiederverwendung des Codes für andere Hardware-Architekturen. Die ALMA Toolchain gleicht die- sen Nachteil durch eine automatische Parallelisierung aus. So ver- birgt ALMA die Komplexität von eingebetteten Mehrkernprozessoren und erzeugt zugleich optimierten parallelen Code.

ALMA holt mehr aus Mehrkernprozessoren heraus

Ergebnisse des EU-Projekts:

Toolchain senkt Zeit- und Kostenaufwand beim Programmieren – Anwendungen laufen schneller

Presseinformation

Nr. 022 | or | 02.03.2015

Weiterer Kontakt:

Margarete Lehné Pressereferentin

Telefon: +49 721 608-48121 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail:

margarete.lehne@kit.edu

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Presseinformation Nr. 022 | or | 02.03.2015

Zum Abschluss von ALMA haben zwei Projektpartner, das Fraun- hofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB;

Karlsruhe und Ettlingen), sowie Intracom SA Telecom Solutions (In- tracom; Griechenland) die Toolchain evaluiert. Beide setzten die ALMA Werkzeugkette ein, um eine existierende, für Einkernprozes- soren programmierte Software auf einen Vierkernprozessor zu por- tieren. Als Referenzsoftware diente beim Fraunhofer IOSB eine An- wendung zur Multi-Objekterkennung und -verfolgung, bei Intracom Telecom eine WIMAX (Worldwide Interoperability for Microwave Ac- cess) -Anwendung für den drahtlosen Zugang zu breitbandigem In- ternet. Die Ergebnisse sind umso bemerkenswerter, als es sich um zwei völlig unterschiedliche Anwendungen handelt: Beide Partner be- richteten, dass die Anwendung auf dem Vierkernprozessor etwa drei- mal schneller lief als die Einkern-Version. Das Fraunhofer IOSB be- rechnete, dass der Zeit- und damit auch der Kostenaufwand beim Programmieren mit ALMA für den Vierkernprozessor beim Fraun- hofer IOSB um bis zu 30 Prozent niedriger war als bei der Program- mierung für den Einkernprozessor. Bei Intracom war er sogar um bis zu 58 Prozent niedriger.

Programmierer, die mit ALMA arbeiten, schreiben ihre Anwendung in der Open-Source-Software Scilab, die mit der kommerziellen Soft- ware MATLAB kompatibel ist. Beide wurden ursprünglich zur Lösung mathematischer Probleme entwickelt. Die Anwendung wird dann in ALMA eingebunden. Daraufhin überträgt ALMA die Anwendung in die Programmiersprache C, parallelisiert und optimiert sie automatisch.

„Dies erspart dem Programmierer die Mühe der Parallelisierung und reduziert die Anwendungsentwicklungszeit um mindestens ein Drit- tel“, erklärt Dr. Timo Stripf vom ITIV des KIT. „Es bietet sich an, die ALMA Werkzeugkette in Unternehmen einzusetzen, die bereits MAT- LAB in ihrem Entwicklungsprozess verwenden.“ Daher gründet Stripf zusammen mit weiteren Mitarbeitern des ITIV das Spin-off emmtrix Technologies (www.emmtrix.com), das die Toolchain vermarkten wird.

ALMA (griechisch „Sprung“) steht für „ALgorithm parallelization for Multicore Architectures“. Neben dem KIT waren das Fraunhofer IOSB, die Universität Rennes (Frankreich), Recore Systems B.V.

(Niederlande), die Universität Peloponnes, das Technological Educa- tional Institute of Western Greece sowie Intracom Telecom (alle Grie- chenland) an dem Konsortium beteiligt. Die EU förderte ALMA mit 3,2 Millionen Euro.

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Presseinformation Nr. 022 | or | 02.03.2015

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vereint als selbst- ständige Körperschaft des öffentlichen Rechts die Aufgaben ei- ner Universität des Landes Baden-Württemberg und eines nati- onalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemein-schaft.

Seine drei strategischen Felder Forschung, Lehre und Innova- tion verbindet das KIT zu einer Mission. Mit rund 9 400 Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern sowie 24 500 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen For- schungs- und Lehreinrichtungen Europas.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu

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