Version 2021 | Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg, Fachstelle für Suchtprävention Bern 1/9
Computerspiele – Gaming-Spiel
Oberthema Interaktives Spiel
Idee / Ziele Teenies werden mit der Computerspielsucht konfrontiert
Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsummuster
Zusammenhänge zwischen Verhalten und Risiken verstehen
Vermitteln von niederschwelligem Fachwissen
Zeit 15-30 Minuten
Methode Spiel (interaktiv, spielerisch)
Material Laminierte Aktionskarten (rot & grün)
Würfel
Spielfeld
Spielfiguren
Kurzfilm «Gamesucht - Zieh aus oder ich erschiesse dich»
https://www.youtube.com/watch?v=_KWb3FIwWtM
Alter 11 – 15 Jahre
Auftrag In einem physischen Game werden die Jugendlichen zum Online-Gaming sensibilisiert. Dabei erfahren sie gewisse Indikatoren, welche auf eine Onlinegamesucht hindeuten können. Auch werden Schutzfaktoren vermittelt, die einen unproblematischen Konsum aufzeigen.
Anleitung Die Jugendlichen werden in zwei Gruppen eingeteilt. Das Spielfeld wird ausgelegt und die Aktionskarten (rot/grün) werden gemischt. Die ersten beiden Spieler*innen würfeln, um zu bestimmen wer anfängt. Die höhere Zahl fängt an. Die Person würfelt und bewegt sich vorwärts.
Kommt die Person auf ein Spielfeld (rot/grün) zieht wird eine
entsprechend farbige Aktionskarte**, liest diese laut vor und führt die Aktion aus. Danach ist die gegnerische Gruppe dran. Nach jedem Spielzug wechselt der/die Spieler*in, damit jede*r Schüler*in einmal drankommt.
Das Spiel ist beendet, wenn eine Gruppe im Ziel angelangt ist oder wenn die Lehrperson das Spiel beendet (nach Ansage).
Zum Schluss erhalten die Jugendlichen das Merkblatt zum Gamen (freiwillig) mit zwei Video-Links zur Veranschaulichung. Diese können auch im Unterricht gezeigt werden.
**beinhalten Aussagen rund um den gesunden oder ungesunden Umgang mit dem Gamen
Version 2021 | Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg, Fachstelle für Suchtprävention Bern 3/9
Spielkarten
Deine Eltern nerven wieder mal. Du gehst in dein Zimmer und gamst mal ein paar Stunden,
um dich abzuregen.
(würfele nochmal und gehe die Anzahl zurück)
Wenn du aufs Gamen verzichtest wirst du gereizt, nervös oder denkst ständig ans Gamen
(2 Schritte zurück)
Obwohl du immer schlechtere Noten hast und lernen solltest, spielst du weiter.
(würfele nochmal und gehe die Anzahl zurück)
Du verlierst das Interesse an anderen Tätigkeiten als dem Gamen.
(3 Schritte zurück)
Obwohl du dir vorgenommen hast nach einer Stunde mit dem Gamen aufzuhören, spielst du
nun schon drei Stunden lang.
(2 Schritte zurück)
Du behauptest heute noch nicht gegamt zu haben, um mehr gamen zu können.
(gehe auf die letzte Position zurück)
Du spielst immer länger oder brutalere Games.
(2 Schritte zurück)
Wenn du nicht gamst, schaust du dir Filme zu Games an.
(würfele nochmals und gehe zurück)
Version 2021 | Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg, Fachstelle für Suchtprävention Bern 5/9
Du hast morgen einen Test und solltest unbedingt lernen. Trotzdem spielst du bis um 3
Uhr weiter. Am nächsten Morgen bist du so kaputt, dass du dich nicht konzentrieren
kannst.
(3 Schritte zurück)
Deine Freunde sagen dir, dass du zu viel gamst.
Du machst trotzdem weiter.
(1 Schritt zurück)
Wenn du mal einen Tag nicht spielen kannst wirst du nervös und manchmal sogar aggressiv.
(Würfele nochmal und gehe die Anzahl Schritte zurück)
Deine Leistungen in der Schule sind durch das Gamen schlechter geworden.
(2 Schritte zurück)
Vom vielen Sitzen tut dir der Rücken weh. Also rufst du deine Kumpels an. Ihr geht Fußball
spielen.
(2 Schritte vor)
Du hast dir vorgenommen heute nur eine Stunde zu gamen. Obwohl es spannend wäre
noch weiter zu gamen hörst du nach einer Stunde auf.
(2 Schritte vor)
Da du müde bist beendest du dein Game und gehst schlafen.
(3 Schritte vor)
Du musst für einen schwierigen Test lernen.
Heute gamst du nicht mehr.
(würfele nochmal und gehe die Anzahl Schritte vor)
Version 2021 | Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg, Fachstelle für Suchtprävention Bern 7/9
Du sollst inApp-Käufe machen, um bessere Resultate zu erzielen. Darauf verzichtest du
aber. Du gibst kein Geld aus fürs Gamen.
(würfele nochmal und gehe die Anzahl Schritte vor)
Weil du dich nicht mehr auf die Schule konzentrieren kannst, entscheidest du dich
eine Woche auf das Gamen zu verzichten.
(3 Schritte vor)
Heute verbringst du den Nachmittag statt mit gamen mit deinen Freunden.
(1 Schritt vor)
Du isst nicht vor dem Computer und während du am Gamen bist.
(1 Schritt vor)
Nach einer Weile gamen brauchst du immer eine Pause.
(1 Schritt vor)
Deine Eltern nerven wieder mal. Du gehst raus Sport treiben, um dich abzuregen.
(würfele nochmal und gehe die Anzahl vor)
Gamen ist nur eines von deinen vielen Hobbys.
(2 Schritte vor)
In den Ferien fällt es dir leicht ohne gamen auszukommen. Du hast genügend anderes zu
tun.
(3 Schritte vor)
Version 2021 | Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg, Fachstelle für Suchtprävention Bern 9/9
Anzeichen für eine Gamesucht
Hier folgt eine kurze Zusammenfassung möglicher Anzeichen, dass du das Gamen nicht mehr im Griff hast.
Emotionsregulation
Das Gamen wird von dir verwendet, um deine Gefühle zu kontrollieren. Du nutzt Computerspiele als Ausweg einer negativen Stimmung zu entkommen oder dich daraus zu befreien (z.B. Gefühl von Hilflosigkeit, Schuld, Angst)?
Entzugssymptome
Wenn du aufs Gamen verzichtest wirst du gereizt, nervös oder denkst ständig ans Gamen.
Gefährdung von Beruf, Schule und Beziehungen
Du setzt die Schule oder deine Beziehungen mit deinem Spielverhalten aufs Spiel.
Interessensverlust
Du verlierst das Interesse an anderen Tätigkeiten (z.B. Hobbies, Freunde etc.) als dem Gamen.
Kontrollverlust
Du hast dein Spielverhalten nicht im Griff. Es gelingt dir nicht, dir selbst Grenzen zu setzen und diese einzuhalten. So spielst du z.B. oft länger als du wolltest und kannst dich nicht dazu bringen
aufzuhören.
Täuschen
Du sagst anderen nicht die Wahrheit, wenn sie wissen wollen, wie oft und wie lange du spielst.
Toleranzentwicklung
Du spielst immer länger oder brutalere Games. Du hast das Gefühl, dass Du Dich zunehmend mehr mit den Computerspielen beschäftigen musst, um zufrieden zu sein.
Übermässige Beschäftigung
Du beschäftigst dich auch neben dem Gamen intensiv mit dem Gamen (z.B. mit Recherchen, Filme zu Games, dein letztes Spiel etc.)
Weiterspielen trotz Folgen
Du spielst trotz negativer Konsequenzen (z.B. schlechte Noten, weil du zu wenig Zeit zum Lernen hast; Streit mit den Eltern; Rücken- oder Kopfschmerzen etc.) weiter.