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DACH & FASSADE ALUMINIUM

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Academic year: 2022

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DACH & FASSADE

ALUMINIUM

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KOPFZEILE

1946 1955

1968

1970

1975 1976

1980

1981 1983

1985

1986

1991

1998

2001

2003

2005 2008

2010

2011

2012

2016

Spenglermeister Alfred Gödl entwickelt die erste Aluminium-Dachplatte in Salzburg.

Historie

Fried. v. Neuman, Marktl, übernimmt die Aluminium-Dachplatten-Produktion.

Verlegung mit Montagetrupps in ganz Österreich.

Die Produktion von Dachrinnen wird aufgenommen.

PREFA zeigt auch außerhalb von Dach und Fassade Innovationsgeist.

Die Marktler Schneerutsche kommt als Vorreiter der Schneekanone auf den Markt.

PREFA stellt die Vorgänger der berühmten „Big Foot“-Skier her, die Marktler-Firngleiter aus eloxiertem, gehärtetem Aluminium.

Einführung der einbrennlackierten Oberfläche (anthrazit).

Einführung der Oberfläche SP 80 (anthrazit, braun und dunkelgrün).

Übernahme der Fried. v. Neuman durch Dr. Cornelius Grupp.

Aufnahme der Produktion von Dachschindeln und Sidings.

Umschichten der Montagetrupps, Verlegekompetenz an Spenglerbetriebe.

Gründung der PREFA Aluminiumprodukte GmbH.

Aufbau des Lagers in Wasungen, Deutschland.

Eröffnung des Produktionswerks in Wasungen, Deutschland. Gründung der Vertriebsgesellschaft PREFA Schweiz. Aufnahme der Produktion von Dachrauten.

Neues Logo, neuer Claim: „Das Dach, stark wie ein Stier!“

Gründung der Vertriebsgesellschaften in Tschechien, Ungarn und Polen.

Gründung der PREFA Academy.

Markteinführung PREFA Solar.

Markteinführung der Oberfläche P.10.

Neubau des Büros der PREFA Tschechien in Prag mit neuem Schulungszentrum.

Markteinführung des Dach- und Fassadenpaneels FX.12.

Ausbau des Betriebsgebäudes in Wasungen mit neuem Schulungszentrum.

Mit der Markteinführung der Dachplatte R.16 und Dach- und

Wandraute 44x44 feiert PREFA das Jahr 70 seit der Erfindung der Dachplatte.

INHALT

3 EDITORIAL

4 70 JAHRE PREFA – GEBÄUDEHÜLLE AUS EINEM GUSS 6 ALUMINIUM – EIN WERKSTOFF FÜR ALLE FÄLLE 9 FLEXHOUSE – DYNAMISCH BIS INS DETAIL 12 EIN MATERIAL FÜR FAST ALLES

14 FREIHEIT FÜR DIE GEBÄUDEHÜLLE

19 HOTEL SACHER – ZWISCHEN TRADITION UND ZUKUNFTSFÄHIGKEIT

22 PRAXISANWENDUNGEN IM DENKMALSCHUTZ 23 IMPRESSUM / KONTAKT

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KOPFZEILE

EDITORIAL

VEREHRTE DAMEN UND HERREN,

Aluminium ist als Baustoff der Moderne nahezu immer und überall einsetzbar und in unse- rem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob auf dem Dach, an der Fassade, in Türen und Fens- tern, als Tragkonstruktion und im Brückenbau bis hin zur Innen- und Wohnraumgestaltung.

Aluminium vereint Eigenschaften wie kein zweiter Werkstoff im Bauwesen: Es ist leicht und stabil zugleich, korrosionsbeständig, lange haltbar und kann ohne Qualitätseinbußen verlustfrei dem Kreislauf zurückgeführt werden. Der entscheidende Vorteil ist aber seine faszinierende Formbarkeit. Aluminium lässt sich an nahezu jede Situation anpassen und bietet eine unglaubliche Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.

Sie als Architekten, Planer und Ingenieure wissen das zu schätzen. Wir von PREFA schätzen Ihren technischen und gestalterischen Anspruch beim Entwerfen, Gestalten und Konstru- ieren von Bauwerken. Ihre Anforderungen an unsere Produkte und an uns als Unternehmen nehmen wir deshalb nur zu gerne an. Wir finden gemeinsam mit Ihnen immer eine gestal- terisch hochwertige, technisch sichere und nachhaltige Lösung für Ihr Projekt. In dieser Broschüre finden Sie eine kleine Auswahl an Projekten, welche Architekten mit PREFA- Produkten aus Aluminium realisiert haben.

Seit nunmehr 70 Jahren beschäftigen wir uns bei PREFA mit Aluminium und haben das gestalterische Spektrum an Aluminiumelementen für Dach und Fassade permanent ausge- baut. Vor allem Ihre Ideen und Ansprüche waren und sind nach wie vor wichtige Triebfedern der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Produkte. Freuen Sie sich deshalb auch für die Zukunft auf viele neue Formen, Farben und Oberflächen aus unserem Haus.

Wir freuen uns darauf, Sie bei der Umsetzung Ihrer Vorstellungen zu begleiten.

Es grüßt Sie herzlichst

Ihr Dr. Cornelius Grupp

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1 Dachplattenproduktion 1955, der Name PREFA stammt aus den Produktionsschritten Pressen und Falzen.

2 Entwicklung der ersten Aluminium-Dachplatte 1946.

3 Innovative Weiterentwicklung der Produktion zugunsten der Vielfalt von Formaten und Strukturen.

4 Moderne Fertigungsmethoden garantieren gleichbleibende Qualität.

AM ANFANG WAR

DIE

PLATTE

H I STO R I E

1

2

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HISTORIE

70 JAHRE PREFA – GEBÄUDEHÜLLE AUS EINEM GUSS

Die Optik spielte am Anfang keine Rolle. Viel wich- tiger war die Haltbarkeit. Nach dem Zweiten Welt- krieg waren viele Häuser zerstört und noch mehr Dächer beschädigt. Also sinnierte der Salzburger Spenglermeister Alois Gödl darüber, wie sich Dach- deckungen extrem stabil und extrem wetterfest gestalten ließen. Er experimentierte tagelang in seiner Werkstatt, vorzugsweise mit Metall. Schnell favorisierte er Aluminium, denn der Werkstoff ist leicht und korrosionsbeständig und lässt sich zudem problemlos verarbeiten und formen. In Anlehnung an die vorhandenen Dachziegel formte Gödl Dachplatten in mehreren Variationen. 1946 war es dann so weit.

Die erste PREFA-Dachplatte lag auf seinem Werk- statttisch: quer gefalzt, längs überlappt und indirekt

befestigt. Mit der Serienproduktion begann Gödl, nachdem er im niederösterreichischen Marktl mit dem Walzwerk Fried. v. Neuman einen Lieferanten für das Vormaterial gefunden hatte und einen Teil- haber für das Projekt Dachplatte, der mit in den Ma- schinenpark investierte. Von da an ging es schnell aufwärts. Produktion und Vertrieb wuchsen und mit ihnen Zahl und Größe der Objekte. 1955 dann die Insolvenz. Ursache waren hohe Außenstände und die säumige Zahlungsmoral von Großkunden.

Doch das Walzwerk Fried. v. Neuman übernahm alle Produktionsmaschinen und übersiedelte sie nach Marktl. Noch im selben Jahr begann dort die Pro- duktion der Dachplatten. Verlegt wurden die Plat- ten von werkseigenen Montagetrupps, zunehmend aber auch durch Handwerksbetriebe, vornehmlich Spenglereien. Ende der 1960er-Jahre nimmt PREFA Dachrinnen aus Aluminium in das Produktportfolio auf, Mitte der 1970er-Jahre kamen die ersten Coil Coating lackierten Dachplatten auf den Markt.

Eine Sensation, denn bislang stand die lange Halt- barkeit der Dachplatten im Vordergrund. Doch die Bandbeschichtung ermöglichte es nun, Haltbarkeit und Optik zu vereinen. In der folgenden Jahren wur- de aus der Dachplatte ein Dachsystem. 1980 inte- grierte man die Dachschindel, 1990 die Dachraute in das Portfolio. Letztere hatte mit ihren zahlrei- chen Farb- und Oberflächenvarianten einen großen Absatzmarkt erschlossen.Als PREFA 2010 die neue Beschichtungsqualität P.10 mit ihrem matten

Erscheinungsbild vorstellte, begeisterte deren Hap- tik sofort auch Architekten und Planer. Und regelmä- ßig kommen neue Farben und Formate für Dach und Fassade hinzu.

Große Entwicklungschancen sieht PREFA vor allem im Bereich der Fassadengestaltung. Die ersten Fassa- denelemente in Form von Sidings führte PREFA Anfang der 1980er-Jahre in einer Baubreite von 200 Millime- ter ein. Heute sind dank eines variablen Rollformers Sidings in Baubreiten von 138 bis 400 Millimeter möglich. So lassen sich vor allem im stetig wachsen- den Sanierungsmarkt Fenster, Türen oder technische Durchdringungen außerhalb eines Rasters in das Fassadenbild integrieren. PREFA erweitert auch wei- terhin sein Produktportfolio im Bereich der Fassade.

Demnächst werden weitere Neuheiten vorgestellt.

Mit dem umfangreichen Fassadenprogramm, zu dem auch Verbundplatten gehören, bietet PREFA eine bau- physikalisch und optisch wirkungsvolle Alternative zu geklebten und verputzten Vollwärmeschutzsyste- men. Dachentwässerungsysteme, Montagesysteme für Solaranlagen sowie Hochwasserschutzsysteme komplettieren das Produktportfolio von PREFA und ermöglichen es Architekten, Planern, Handwerkern und Bauherren, ihre Gebäudehülle aus einem Guss zu gestalten und Gebäude vor Witterungseinflüssen zu schützen. Künftig geht es vor allem darum, die bestehenden Produkte weiterzuentwickeln und neue, normkonforme Bauteile auf den Markt zu bringen.

3 4

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A LU M I N I U M

Aluminium ist ein moderner Baustoff. Er lässt sich individuell anpassen und nahezu überall ein- setzen: als Element und Unterkonstruktion für Fassaden-, Dach- und Wandsysteme, als Brü- cken- und Tragkonstruktion, als Material für Türen, Tore und Fenster, ja sogar bei der Gestaltung von Innenräumen. Das Leichtmetall erfüllt höchste Ansprüche an Funktion, Design, Wirtschaftlich- keit, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Brandschutz.

Aluminium ist fest, flexibel, widerstandsfähig, haltbar, formstabil und leicht. Deshalb wird Aluminium vor allem in der Verpackungs- industrie, in der Luft- und Raumfahrt und im Fahr- zeugbau eingesetzt. Aluminium eignet sich aber auch

als Baustoff: In der Baubranche werden jährlich über 500 000 Tonnen Aluminium verarbeitet.

Metallisches Aluminium wird aus Bauxit gewonnen, ein Gestein, das sich aus verschiedenen Aluminium- und Eisenerzen zusammensetzt. Gemahlenes Bauxit wird mit Natronlauge aufgeschlossen, um Fremd- bestandteile zu entfernen und in Wirbelschicht- anlagen oder Drehrohröfen zu Aluminiumoxid ge- brannt. Das eigentliche Primär- oder Hüttenalumini- um wird mittels Schmelzflusselektrolyse gewonnen.

Um den hohen Schmelzpunkt von über 2000 ° Celsius herabzusetzen, gibt man Kryolith und weitere Fluor- verbindungen hinzu.

LEICHT

FUNKTIONAL NACHHALTIG SICHER

ALUMINIUM – EIN WERKSTOFF FÜR ALLE FÄLLE

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A LU M I N I U M

LEICHT

FUNKTIONAL NACHHALTIG

SICHER

Extrem witterungsbeständig

Bei Aluminium können alle Methoden des Gießens eingesetzt werden – vom Druck- und Kokillen- bis zum Sandgussverfahren. Gussteile können in nahezu jeder Größe gefertigt werden. Mit der neuen Techno- logie der Aluminiumblech-Warmumformung lassen sich heute auch sehr komplexe Geometrien erzeu- gen. Und das Metall ist sehr witterungsbeständig.

Bereits unbehandeltes Aluminium verfügt über sehr gute Korrosionseigenschaften, da beim Kontakt mit Sauerstoff auf dem Metall eine wenige Nanometer dicke Schicht aus Aluminiumoxid entsteht. Wird diese Schicht beschädigt, erneuert sie sich sehr schnell. Als Verfahren zur Oberflächenveredelung hat sich die Kunststoffbeschichtung durchgesetzt.

Man unterscheidet dabei zwischen Nasslack und Pulverbeschichtung. Im Gegensatz zur anodischen Oxidation der Aluminiumoberfläche bringt man einen Nasslack oder ein Pulver manuell oder auto- matisch, mit oder ohne Elektrostatik auf. Je nach Anwendung und gewünschten Produkteigenschaf- ten werden verschiedene Beschichtungssysteme mit unterschiedlichen Bindemittelbasen eingesetzt.

Aluminiumbauteile oder Aluminium und Bauteile aus anderen Werkstoffen verbindet man durch Schmelzschweißen, mit Kleb- und Klemmverbin- dungen, aber auch durch Löten, Nieten oder Schrau- ben. Mittels metallurgischem Lichtbogenfügen kann man sogar Stahl mit Aluminium belastungssicher

thermisch zu Hybridplatinen verbinden. Mit dem am Institut für Materialprüfung, Werkstoffkunde und Festigkeitslehre der Universität Stuttgart entwickel- ten Rührreibschweißen ist es möglich, Stahl- und Aluminiumbleche unterschiedlicher Dicke wirt- schaftlich und hochfest zu verbinden.

Leicht und flexibel

Erstmals im Konstruktionsbau eingesetzt wurde Aluminium im Jahr 1898. Damals verkleidete man die vier Kuppeln der Kirche San Gioacchino in Rom komplett mit Aluminiumblech. 1931 setzte man beim Bau des Empire State Buildings in New York erstmals eloxierte Aluminiumkomponenten ein. Produkte aus Aluminium ermöglichen seitdem architektonische Spitzenleistungen und sind aus dem Hochbau nicht mehr wegzudenken.

Der 508 Metern hohe Wolkenkratzer Taipei Financial Center, kurz Taipeh 101, hält mit seiner Aluminium- fassade Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h und Erdstößen bis zur Stufe 5 auf der Rich- terskala stand. Die Unterkonstruktion für die textile Gebäudehülle der Allianz-Arena in München besteht ebenso aus Aluminium wie die Aluminium-Glas- Fassade des Sony Centers am Potsdamer Platz in Berlin, der Eingangsturm des Imperial War Museum in Manchester oder die faszinierende Lichtdach- konstruktion des Scandinavian Center im dänischen VORTEILE VON ALUMINIUM

sehr korrosionsbeständig

sehr gut verformbar (Gießen, Stanzen, Pressen, Biegen) problemlos zu bearbeiten (Fräsen, Bohren, Schneiden, Schweißen, Kleben)

geringe Steifigkeit

hohe thermische und elektrische Leitfähigkeit unmagnetisch

hohes Reflexionsvermögen (poliert ca. 98 %) zum Schweißen geeignet (nach Entfernen der Oxidschicht) einsatzfähig bis zu -269 °C

keine nachgewiesene toxische Wirkung gut recycelbar

13 kWh

Von 1950 bis heute wurde der Energieverbrauch bei der Alumiumproduktion um über ein Drittel reduziert. Um 1 kg Aluminium zu erzeugen, benötigt man heute nur noch 13 kWh.

1 Aluminium wird aus Bauxit gewonnen, ein Ge- stein, das sich aus verschiedenen Aluminium- und Eisenerzen zusammensetzt. Ein moderner Baustoff, der fest, flexibel, widerstandsfähig, haltbar, formstabil, leicht und sicher ist. 1

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KOPFZEILE A LU M I N I U M

Århus. Aluminium eignet sich aber auch für sehr spe- zielle Anwendungen: So wird es etwa im Brückenbau eingesetzt, beim Hochwasserschutz und als Einfas- sung und Rahmenkonstruktion von Solarmodulen und Sonnenkollektoren. Elemente aus Aluminium lassen sich bereits in der Fertigung weitgehend vor- bereiten. Dank des geringen Gewichts ist es möglich, auch sehr große Bauteile zu transportieren. Das reduziert die Bau- bzw. Montagezeiten erheblich. Ein weiterer wichtiger Vorteil: Aluminium brennt nicht und entwickelt keine giftigen Gase oder Dämpfe. Der Schmelzpunkt liegt bei 660 °C – also deutlich über den Werten vieler anderer Baustoffe. Das garantiert einen optimalen Brandschutz.

Alumium wird in Deutschland nach den weltweit höchsten Produktionsstandards hergestellt. Die Schadstoffemissionen konnten in den vergangenen Jahren drastisch gesenkt werden. So wurde etwa die Ofentechnologie bei der Schmelzflusselektrolyse weiterentwickelt und Prozesse optimiert. Moderne Filtertechnologie fängt die emittierten gas- und staub- förmigen Fluoride in Produktions- und Verarbeitungs- betrieben nahezu komplett auf. Außerdem werden die Filterstäube beim Recycling von Aluminiumschrott er- fasst, die Abgase von Recyclinganlagen gereinigt und das Abwasser aufbereitet und wieder dem Kreislauf zugeführt.

Dauerhaft und ressourceneffizient

Aluminium als „permanentes Metall“ trägt zu mehr Ressourceneffizienz und zu geschlossenen Kreisläufen bei. Eine aktuelle Erhebung der European Aluminium Association (EAA) konstatiert für Aluminiumanwen- dungen im Baubereich in Europa eine durchschnitt- liche Recyclingrate von über 95 %. Drei Viertel des weltweit produzierten Aluminiums werden seit über 100 Jahren immer wieder neu genutzt. Im Hochbau fal- len in Deutschland jedes Jahr etwa 93 000 Tonnen Alu- miniumschrott an. Davon stammen knapp zwei Drittel

aus Abbruch-, Entkernungs- und Demontagearbeiten, der Rest aus Produktion und Verarbeitung bei Metall-, Fenster- und Fassadenbaubetrieben oder bei System- häusern und Profilherstellern. Der Anteil des Schrotts an der Aluminiumproduktion steigt jährlich um etwa 4,1 %. Damit ist bis 2026 mit einer Verdopplung der bisherigen Menge zu rechnen. Die Nutzungsdauer vieler Aluminiumanwendungen im Baubereich wird durch die Nutzungsdauer des Gebäudes bestimmt.

Aufgrund der sich selbst passivierenden Oberfläche ist der Aufwand für die Instandhaltung gering. So beträgt die Nutzungsdauer von kaltumgeformten Aluminiumblechen an der Fassade oder auf dem Dach über 70 Jahre. Hersteller von Aluminium- bauprodukten können im Rahmen des EPD-Pro- gramms des europäischen Aluminiumverbands EAA (EPD – Environmental Product Declaration) verläss- liche Umweltproduktdeklarationen erstellen. Einen ganzheitlichen Ansatz zur Planung und Bewertung von nachhaltigen Gebäuden bietet das freiwillige Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB), in der auch der Gesamtverband der Aluminiumindustrie Mitglied ist.

Quelle: Gesamtverband der Aluminiumindustrie 1 Beim Audi Space Frame® handelt es

sich um eine hochfeste Aluminium- Rahmenstruktur, bei der jedes Flächenteil mittragend integriert wird.

In Verbindung mit diesen hochfesten Aluminiumblechen zeichnet sich die Aluminium-Karosserie durch extrem hohe Steifigkeit und damit hohe Crashsicherheit aus – bei gleichzeitig deutlich geringerem Gewicht.

95 %

Die Recyclingrate von Aluminium im Baubereich beträgt 95 %. Die 93 000 Tonnen Aluminiumschrott, die jedes Jahr in Deutschland im Hochbau anfallen, werden deshalb zu neuem Aluminium verarbeitet.

1 Quelle: AUDI AG

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KOPFZEILE DESIGN

FLEXHOUSE

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KOPFZEILE

„Wir sehen jede Bauaufgabe ganz bewusst als individuelles Produkt und nicht als eine univer- selle Hülle, die jedem passen soll. Wir kreieren (Lebens)Räume, kein oberflächliches Design. Ma- terialität und Farbigkeit sind für uns Werkzeuge, die die Qualität der Räume sofort visuell greifbar erscheinen lassen.“

STEFAN CAMENZIND, EVOLUTION DESIGN, ZÜRICH, ARCHITEKT DES FLEXHOUSE

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GEBÄUDEDATEN

Projektname: Flexhouse, Zürich

Architekt: Evolution Design, Stefan Camenzind, Zürich

Fassadentyp: PREFA Dachraute klein

Fassadenfarbe: Falzonal reinweiss RAL9010

DESIGN

Zwischen Straße und Bahngleisen, Wohnsiedlung und Naherholungsgebiet am Zürichsee liegt unser außergewöhnliches Einfamilienhaus Flexhouse.

Die ungewöhnliche Form ergibt sich aus den be- engten Anforderungen an das Baugrundstück, der umgebenden Landschaft und dem Wunsch, den In- nen- und Außenraum harmonisch, ohne harte Ecken und Kanten, zu verknüpfen. Die mäandernde weiße Fassade windet sich um das Volumen und verkörpert durch die transparenten Glasflächen eine wohltu- ende Leichtigkeit. Die trapezförmige Form nimmt die Dynamik des Kontexts auf und verzahnt durch die Rundungen und schräg gestellten Fassaden das Gebäude mit dem Naturraum. Kein enger Horizont begrenzt das Gesichtsfeld, Licht und Luft durch- fließen das offene Volumen. Ungewohnte visuelle Blickbeziehungen gibt die Verzahnung in die Verti- kale preis und ermöglicht trotzdem eine Trennung zwischen Privatheit und Transparenz. Die Farbigkeit und Materialität der Gebäudehülle unterstützen die

exakte Lesbarkeit der geschwungenen Bewegung.

Kleinformatige Dachrauten belegen die Holzkonst- ruktion der Bögen wie eine Schuppenhaut und folgen jeder Verdrehung der komplexen Geometrie. Der auf- fällige Farbton verstärkt bewusst den skulpturalen Ausdruck des Gebäudes. Die extrovertierte Form- sprache erforderte bei der Umsetzung mehr Aufwand in Planung und Bauablauf. Während die Anschlüs- se der Bauteile viele individuelle Detaillösungen notwendig machten, begeisterte uns die einfache Verarbeitung der Rauten vor Ort zugunsten der sau- beren Linienführung der Kurven und die Leichtigkeit der Konstruktion. Auch in Zukunft wird die Vielfalt der Formate das ausschlaggebende Argument für eine Fassadenbekleidung mit Aluminium sein. Mit dem Wissen um die Möglichkeiten des Gestal- tungsspielraums großer und kleiner Formate, Ober- flächenbeschaffenheiten und Farbspektren lassen sich unsere Entwürfe noch fokussierter umsetzen.

Stefan Camenzind, Evolution Design, Zürich

DYNAMISCH BIS INS DETAIL

1 Detail Wandaufbau Rundung M 1:20:

PREFA Dachschindeln auf Unterlage Dachpappe 24 mm Vollverschalung mit Toleranzbereich 30 mm Lüftungslattung Nageldichtband 4 mm Unterdachbahn 20 mm Vollverschalung 180 mm BSH-Holzrippen 180 mm Dämmung 20 mm Vollverschalung

Dampfbremse, diffusionsoffen 2 mm Gummischwinghänger 5 mm Toleranzbereich 30 mm Innenverkleidung GK-Platte mit Glattstrich 2 Flexhouse Detailansicht Bogen

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„Wir arbeiten gerne mit Aluminium, weil es sich vielfältig einsetzen lässt und wir so auf Material- sprünge verzichten können.“

SEBASTIAN THAUT UND SILVIA SCHELLENBERG-THAUT, ATELIER ST, LEIPZIG

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DESIGN

EIN MATERIAL FÜR FAST ALLES

Ausgangslage für das Haus „Grüner Mäander“ im Leipziger Stadtteil Holzhausen war ein großzügi- ges Grundstück mit vielen alten Kiefern und dem Wunsch der Bauherren nach einem privaten Rück- zugsort. Kein extrovertiertes, weiß strahlendes Ge- bäude sollte es werden, sondern ein Haus auf den

„zweiten Blick“, das wenig Einblicke bietet und seine Größe und Qualitäten nicht sofort preisgibt.

Die mehrwinklige Form des Gebäudes basiert auf vier Rechtecken. Durch das Zusammenfügen dieser einfacheren Grundformen ergibt sich eine kom- plexe Geometrie. Von der Straße aus sieht man nur einen Bruchteil des lang gestreckten Wohn- hauses. Aus der U-förmigen Gliederung ergibt sich ein intimer Innenhof, der sich nach Süden öffnet.

Aufgrund des gefalteten Dachtragwerks schieden schwere Tonziegel aus Gewichtsgründen aus. Auch gestalterisch hätten Tonziegel nicht zu dem mo- dernen Haus gepasst. Entscheidend für uns aber war, dass wir mit Aluminium die Schindelgröße frei wählen und so die vielen Ecken und Übergänge ein- heitlich gestalten konnten. Passend zu den großfor-

matigen Rechteckschindeln sind alle Anschlüsse aus Aluminium: Dachkrempe, Ortgang, schräge Flächen, Dachrinne. Uns war es wichtig, in einem Material zu bleiben und auf Materialsprünge zu verzich- ten. Aluminium bietet da sehr viele Möglichkeiten.

Wir mussten etwas Überzeugungsarbeit leisten bei unseren Bauherren. Doch dabei ging es weniger um das Material an sich, sondern eher um Umweltaspek- te wie den Energieaufwand bei der Herstellung. Diese Vorbehalte konnten wir aber entkräften, etwa mit dem Hinweis auf den hohen Anteil an Sekundär-Alu- minium bei der Produktion. Zudem verwiesen wir auf die vielen Vorteile von Aluminium, zum Beispiel auf die lange Haltbarkeit und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Wind und Wetter. Die Angst vor Hagel- schäden etwa konnten wir mit einem ausführlichen Hageltest entkräften. In unserem Büro haben wir verschiedene Materialien mit unterschiedlichen Mit- teln traktiert. Das Ergebnis: Selbst anthrazitfarbene Aluminiumschindeln zeigen kaum Spuren, selbst wenn man sie mit spitzen Gegenständen bearbeitet.

Silvia Schellenberg-Thaut, Atelier ST, Leipzig

1 1 Ein dunkelgrünes Gebäude mit großer Dachlandschaft mäandert sich um die nahen Bäume und Sträucher des Grundstücks. Die komplexe Geometrie der mehrwinkligen Form ergibt sich aus der einfachen Grundform von vier Recht- ecken. Die durchgehende Qualität in Optik und Verarbeitung ist nur mit einem flexi- bel zu verarbeitendem Material wie Aluminium zu gewährleisten.

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FREIHEIT FÜR DIE GEBÄUDEHÜLLE

1 Eine homogene Hülle aus PREFALZ überzieht die Nord- und gleichzeitig die Wetterseite des Einfamilienhaus Márton- hegyi und setzt sich bewusst von der zum Tal geöffneten Fassade ab. Gekrümmt in drei Dimensionen überwindet die Hülle die Gebäudehöhe ohne Materialwechsel und lässt Fassade und Dach eins werden.

GESTAL-

TUNGSSPIEL- RAUM

An der umschließenden Hülle, Fassade und Dach eines Gebäudes lässt sich die Idee des architekto- nischen Entwurfs am eindrucksvollsten ablesen.

Begünstigt durch den technologischen Fortschritt, bieten sich für die Gestaltung von Fassade und Dach neue Möglichkeiten über die reine Funktion als Kli- mahülle und Wetterschutz hinaus. Die Gebäudehülle kann Identität vermitteln, die Funktion und Nutzung des Bauwerks nach außen abbilden oder diese hinter der Fassade verstecken.

Materialwahl und Verlegetechniken schaffen den Spagat zwischen moderner Architektur und der Wahrung regionaler Besonderheiten – z.B. über tra-

ditionelle Deckungsmuster – oder einen bewussten Kontrapunkt in einem heterogenen Umfeld. Viele Gründe sprechen für eine Gebäudehülle aus Alumini- um. Der Gestaltungsspielraum, das geringe Gewicht und die leichte Verarbeitung sind nur einige davon.

Ob Neubau, Sanierung, Umbau mit Vorgaben aus dem Denkmalschutz, vom Wohnhaus bis zur Kirche – der Werkstoff eignet sich für alle Typologien. Neben der technischen Performance und der Einbettung in den Kontext müssen aber auch die visuellen und taktilen Qualitäten stimmen. Form, Farbe und Oberflächen- struktur bzw. Materialität einer Fassade prägen als gestalterische Merkmale das Gebäude und können die Wirkung verstärken oder bewusst zurücknehmen.

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D E S I G N

2 Die kurvenreiche Linie der Kirche Madonna Immaculata Capitana da Mar in Jesolo korreliert mit den ästhetischen Merkmalen des Materials, die ähnlich wie die Dauben eines Schiffs konzipiert wurden.

3 Zwischen Weinbergen und Gletschern fügt sich das Gebäude in die hügelige Land- schaft der Schweizer Alpen ein. Untypisch für die Region ist der obere Teil des Wohn- hauses mit einer auffälligen Aluminium- fassade bestückt, die die organische Form

skulptural verstärkt. 2

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D E S I G N

1 Die 1967 erbaute Kirche in Langenau war für die damalige Zeit mit einer asymmetrischen Kubatur überaus modern. Die Sanierung bot die Chance, dem Gebäude eine neue Ausstrah- lung zu geben. Die Materialität und Farbigkeit des gewählten Schindelformats vermitteln perfekt zwischen Historie und Zukunft und bilden die Formsprache ideal ab.

2 Die Fassadengestaltung für den Neubau eines Musikvereins in Zwettl leitet sich aus der Materialität der Blechblasinstrumente ab.

Die goldfarbenen karo-förmigen Rauten setzen ein identitätsstiftendes Zeichen weit über die Stadtgrenzen hinaus.

1 Die Fassadengestaltung für den Neubau eines Musikvereins in Zwettl leitet sich aus der Materialität der Blechblasinst- rumente ab. DIe goldfarbenen karo-förmigen Rauten ssetzen ein identitätsstiftendes Zeichen weit über die Stadtgrenzen hinaus.

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DESIGN

3 Wie ein Chamäleon präsentiert sich das Wohnhaus in Retzbach. Je nach Lichteinfall, Wetter- und Jahreszeit verändert die Fassade, die mit einer speziellen Beschichtung ver- sehen wurde, ihr Aussehen – von Bronze über Grün bis Violett.

Form und Farbe

Fassade und Dach bilden zusammen das sichtbare

„Gesicht“ eines Gebäudes. Als homogene Einheit über einen bündigen Übergang zwischen Fassade und Dach, der Kubatur des Gebäudes folgend und der Verwendung von einem Werkstoff bzw. einer durchgehenden Oberflächenstruktur. Oder als se- parat ablesbare Bauteile – in Form von Material- wechseln und Dachüberständen, dem regionalen und kulturellen Kontext folgend. Eine prägnante Außenhülle verstärkt die skulpturale oder dynami- sche Wirkung einer Gebäudeform. Faltungen können präzise abgebildet werden, Rundungen in Fassade oder Dach exakt zugeschnitten und geformt, tra- dierte Gebäudeformen über die Materialität und Far- bigkeit in eine zeitgenössische Architektursprache transformiert werden. Farbigkeit in der Architektur wird oft nur auf die Materialfarben von Holz, Stein oder Beton oder einige wenige Farbnuancen redu- ziert. Dabei ist die Farbe ein Medium der visuellen

Wahrnehmung, erzeugt eine Atmosphäre und Emo- tionen. Abhängig von individuellen Vorgaben, der Einbindung in den Kontext und dem Einfall von Licht, lässt sich die Wirkung eines Bauwerks durch eine differenzierte Farbgebung verstärken.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Materialien für Dachdeckungen und Fassadenbekleidungen bietet Aluminium eine vielfältige Farbpalette und damit Flexibilität in der Gestaltung. Angelehnt an die Far- ben der Natur ergibt sich ein Spektrum von Grundfar- ben, die jederzeit durch Sonderwünsche ergänzt wer- den kann. Regionale Besonderheiten werden ebenso umsetzbar wie das farbliche Abbild einer Corporate Identity. Je nach Herstellung – Pulverbeschichtung oder Coil Coating – und der Oberflächenbehandlung erscheint die Hülle matt bis glänzend. Auch verän- dert der Lichteinfall das Bild der Fassade und lässt changierende Materialeffekte entstehen.

Struktur

Was in Marktl 1955 mit einer Dachplatte begann, hat sich heute zu einem vielfältigen Portfolio an Formaten und Oberflächenstrukturen gewandelt, das stetig durch innovative Entwicklungen erweitert wird. Die Wahl der Fassadenbekleidung und Dach- deckung beeinflusst maßgeblich die Wirkung eines Bauwerks. Homogene Gebäudehüllen lassen sich über klassische Kleinformate wie Platten, Schindeln und Rauten erzeugen. Ursprünglich für die Sanierung traditioneller Gebäudeformen entwickelt, eignet sich z.B. die Kleinteiligkeit einer Wandraute auch für moderne Architektur. So kann das Format über eine waagrechte Kantung ohne optische Unterbrechung in die Dachhaut übergehen, was die Wirkung der Flä- chenbündigkeit – alles aus einem Guss – verstärkt.

Im Gegenzug rhythmisieren lineare oder großflächige Formate durch horizontale oder vertikale Plattenstö- ße die Oberfläche. Je nach Strukturierung z.B. durch eine Profilwelle oder ein Zackenprofil verändert 3

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D E S I G N

sich die Wirkung der Materialität durch den Licht- einfall. Ob Geradlinigkeit, präzise Kanten, konische Rundungen oder komplexe Faltungen, mit der guten Formbarkeit und Verarbeitung durch die geringe Ma- terialstärke des Aluminiums ist ein ausgewogenes Erscheinungsbild mit technischer Perfektion bis ins Detail möglich.

Kontext

Architektur ist nicht ohne den Ort lesbar, denn erst der Dialog mit der Umgebung – vom städtischen Kontext bis zum Naturraum – in Zusammenhang mit Form und Material macht ein schlüssiges Gesamt- konzept sichtbar. Dabei geht es nicht nur um den verdichteten Raum mit engen Gestaltungsvorgaben durch vorgegebene Volumen oder die Topografie des Ortes, sondern ebenso um die klimatischen Bedingungen, Belichtung sowie baurechtlichen An- forderungen. Ist eine unauffällige Einbindung in die vorhandenen Strukturen erwünscht oder soll sich

das Bauwerk bewusst von der Umgebung abheben – durch Formgebung oder die ungewohnte Materi- alwahl oder Farbgebung? Traditionelle Formen und moderne Materialien können sich sinnvoll ergänzen und den Bestand weiterbauen. Eine zeitgenössische Formsprache kann sich über die besondere Funktion bewusst hervorheben oder zurücknehmen. Erweckt die besondere Gestalt oder Materialwahl eines Bauwerks in einem landschaftlichem Umfeld eine bestimmte Funktion erst zum Leben, kann eine zu- rückhaltende Farbwahl im historischen Umfeld den notwendigen Respekt vor der Geschichte des Ortes verdeutlichen. Die Verarbeitung schon bei niedrigen Temperaturen sowie die Langlebigkeit und Witte- rungsbeständigkeit des Aluminiums ermöglichen einen großen Spielraum für die Verwendung in Dach oder Fassade – frei stehend in exponierter Lage oder integriert in den Stadtraum. Verschiedene Formate und Oberflächen lassen für jede Bauaufgabe eine angemessene Antwort für den Kontext finden.

1 Extreme klimatische Verhältnisse wie beim Refuge de l’Aigle in Frankreich können dem Material Aluminium nichts anhaben. Geringe Längenveränderungen bei Temperaturschwankungen, leichte Verarbeitung und die Möglichkeiten der Vorfertigung sind weitere Vorteile.

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KOPFZEILE

ZWISCHEN TRADITION UND ZUKUNFTSFÄHIGKEIT

Auch Traditionshäuser müssen mit der Zeit gehen.

So auch das Hotel Sacher in Wien, welches im Zuge der Modernisierung der Gebäudesubstanz um zwei neue Dachgeschosse mit Raum für 42 Zimmer und Suiten sowie einen SPA-Bereich erweitert wurde. Die neuen Geschosse sollten nicht nur das bestehende Gebäude harmonisch ergänzen, sondern sich auch in die Dachlandschaft der Wiener Altstadt, die seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe ist, einfügen. Besonderes Augenmerk galt den patinierten Kupferdächern der benachbarten Wiener Staatsoper und dem Gebäude der Riunione Versicherung, denen sich ein neues Dach gestalterisch einfügen sollte. Trotz des relativ großen Volumens sollten die neuen Dachgeschosse

Leichtigkeit verkörpern. Das oberste Geschoss springt zurück, sodass eine attraktive Fläche für großzügige Dachterrassen entsteht. Das Team um Architekt Prof. Dr. Sepp Frank bediente sich zu- dem einer baulichen Finesse. Anstelle der üblichen Dachneigung von 45 ° wählte man im Einverneh- men mit der Genehmigungsbehörde ein Steildach mit 60 ° Neigung. Neben der optimalen Belichtung der Hotelzimmer durch zahlreiche Gauben gleicher Abmessung ermöglichte die Dachform eine ge- zielte Auswahl an Formaten. Die Entscheidung fiel für zinkgraue Dachschindeln für die Dachfläche und zinkgrauen Doppelstehfalz bzw. Sidings in Sil- bermetallic für die Bekleidung der Gauben, deren

ALUMINIUM

IM DENKMAL-

SCHUTZ

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„Beim Hotel Sacher bestand die Herausforderung darin, die bestehende Gebäudestruktur an die heu- tigen Anforderungen eines Hotels anzupassen und eine ausgeglichene Beziehung zwischen Tradition, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit zu schaffen.

Die Vorteile des Aluminiums – Leichtigkeit, Homo- genität im Erscheinungsbild und Flexibilität in der Verarbeitung – sprechen für sich.“

ARCHITEKT PROF. DR. TECHN. SEPP FRANK, F+P ARCHITEKTEN, WIEN, ARCHITEKT DES HOTEL SACHER

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PRAXIS

Deckungsart und Farbigkeit eine homogene Dachhaut ergeben. Sogar Jahre später hinzugefügte bauliche Elemente konnten ohne sichtbare Farbunterschiede zu den bestehenden Bauteilen verlegt werden. Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen bietet unschätzbare Vorteile: Das pulverbeschichte- te Aluminium behält sein ursprüngliches Aussehen ohne Wartungsaufwand. Neben den baulichen Her- ausforderungen eines Umbaus im laufenden Betrieb bestand die große Herausforderung darin, den Spagat zwischen Tradition, Funktionalität und Wirtschaft- lichkeit zu schaffen. Das geringe Gewicht spielte eine große Rolle bei der Entscheidung für ein Material. Bei Gebäudeaufstockungen ist die Belastbarkeit der

bestehenden Tragstruktur der Gebäudesubstanz ein wichtiger Parameter. Gewichtseinsparungen durch leichte Materialien beeinflussen die Wirtschaft- lichkeit der Baumaßnahme. Ein weiterer Vorteil des Materials ist die Flexibilität im Bauablauf durch eine von der Jahreszeit unabhängige Verarbeitbarkeit und die Formstabiliät des Aluminiums. Auch bei niedrigen Temperaturen kann das Material sehr gut verarbeitet und problemlos jeder Gebäudestruktur angepasst werden. „Aluminium und Denkmalschutz sind kein Widerspruch. Im Gegenteil, die Denkmalbehörden sind darauf bedacht, auch moderne Materialien in das Er- scheinungsbild der Städte und der Dachlandschaft zu integrieren“, erläutert Architekt Prof. Dr. Sepp Frank.

1 Auf dem neuen Dach des Traditionshauses Hotel Sacher wurden 2000 Quadratmeter Dachschindeln in Zinkgrau und 500 Qua- dratmeter PREFALZ und Sidings verlegt.

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P R A X I S

Bei der Sanierung der denkmalgeschützten Turnhalle der Diesterwegschule in Wittenberg, errichtet in den Jahren 1898–1899 als Turn- und Festhalle, wurde die gesamte Dacheindeckung unter dem Gesichtspunkt des denkmalgerechten Umgangs mit dem Gebäude ersetzt. Die bestehende Dachfläche ist stark ge- gliedert und weist eine Vielzahl von Kehlen, Graten, Zierelementen und speziellen Detailausbildungen auf. In enger Abstimmung mit der Denkmalpflege fiel die Wahl auf eine Mischung aus einem kleinteiligen Rautenformat und dem großflächigen Doppelsteh- falz. Neben qualitativen und optischen Kriterien für

das Eindeckungsmaterial muss bei der Sanierung eines Dachs immer der Zustand und die Ausführung des alten Dachstuhls beachtet werden. Anstelle aufwendiger Stützkonstruktionen für das große Ge- wicht herkömmlicher Eindeckmaterialien bietet das geringe Gewicht von Aluminium eine leichte, unkom- plizierte und langlebige Lösung. Ein weiterer Vorteil ist die breite Farbpalette der Produkte. Die optische Ähnlichkeit zu Materialien wie Schiefer, welches oft- mals aufgrund des Gewichts nicht eingesetzt werden kann, bietet den notwendigen gestalterischen Spiel- raum für Sanierungen.

1 Die denkmalgeschützte Turnhalle der Diesterwegschule in Wittenberg nach der Sanierung

2 Ausschnitt der Ansicht von 1897 3 Die stark zergliederte Dachfläche des

Bestands stellte eine große Herausforde- rung dar. Für die Verlegung der komplexen Dachfläche wurde eine Mischung aus Doppelstehfalz und Dachrauten gewählt.

VORTEILE VON ALUMINIUM IM DENKMALSCHUTZ Leichtigkeit durch ein geringes Gewicht sehr gute Verarbeitung bei verwinkelten Strukturen unkomplizierte Montage auf bestehende alte Dachstühle optische Gleichheit mit historischen Materialien wie Schiefer Sicherheit bei extremen Windlasten durch eine spezielle Befestigung im Kreuzverband

Bewahrung des ursprünglichen Erscheinungsbildes trotz Neueindeckung gemäß aktueller Normen und Fachregeln Wirtschaftlichkeit durch Wartungsfreiheit

Erhalt des Aussehens durch die Wiederstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen

Verarbeitung schon bei niedrigen Temperaturen

Umweltschonend, da recyclingfähig und keine Schwermetalle an die Umgebung abgegeben werden

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DETAIL transfer Thomas Jakob, Katja Reich, Rainer Bratfisch, Eva Maria Herrmann

Zeichnungen:

Ralph Donhauser

Druck:

Kohlhammer Druckerei GmbH & Co. KG, Stuttgart

Fotonachweise:

Coverbild: Kirche in Langenau, Croce&Wir

Nebuto (S. 7), Audi AG (S. 8), Peter Würmli (S. 9, 10, 11), Werner Huthmacher (S. 13), Architekturbüro Franz (S. 16 unten), Ernst Kainerstorfer (S. 20, 21), Stadtverwaltung Wittenberg (S. 22) alle weiteren Fotos: Croce&Wir

IMPRESSUM

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