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GU Y EV É Q U O Z

Wenn die Welt nicht mehr lebenswert wird, erwachen Sie!

Sonst wird der Albtraum Realität.

Wie hat die FMP mit offenen Augen standhalten können?

War es nicht dank dem gesunden Menschenverstand? Und dem guten Willen. Wir behalten den Glauben an unser Handeln, das nicht nur der gesamten Ärzteschaft, sondern auch der ganzen Gesellschaft dient. In einem Wort: Wir ha- ben bei unserem Kampf seit Beginn an unsere Patienten, aber auch an die zukünftigen Kinder gedacht.

Letzten Sommer hatte mich Christian Eggs um einen Artikel für die November-Ausgabe des «Courrier Médical Valaisan» gebeten.

Dessen Schwerpunkt sollten «Bilder der Allgemeinmedizin» sein.

Mir fiel das Thema «Allgemeinmedizin im Wallis – Perspektiven für die nächsten zehn Jahre» zu. Ich habe den Leserinnen und Lesern darin zehn Jahre der Gnade vorhergesagt. Lesen Sie selbst:

Das Goldene Zeitalter

«Wer macht die Allgemeinmedizin im Wallis? Etwas mehr als 200 Ärzte, gut drei Viertel sind Allgemeinmediziner, davon ein Viertel Allgemeininternisten. Die Mehrheit dieser Internisten praktiziert in den Städten, einige in Dörfern oder Kurorten.

Etwas weniger als 100 Ärzte praktizieren in Städten, etwas mehr als 100 in den Dörfern und Kurorten: eine perfekte Verteilung. Im Mittel haben sie vor 15 bis 20 Jahren ihre Praxis eröffnet.

Sehen Sie selbst: Die Allgemeinmedizin im Wallis geht ihrem Gol- denen Zeitalter entgegen. Das mittlere Alter der Allgemeinärzte wird ein bisschen über demjenigen der Chefärzte in den Spitälern und der neuen Spezialisten liegen. Sie werden daher eine seit im Mittel zwei Jahrzehnten eingefleischteKlientel haben. Ihr bishe- riger Umgang mit der Medizin wird der Bevölkerung erlauben, die Reichweite der Allgemeinmedizin zu verstehen. Unsere 80-jährigen Patienten werden mehrheitlich noch weitere zehn Jahre leben. Es sind diese Treuen, die uns ihren Familien nahe bringen, die uns jeden Tag in ihr Gebet einschliessen. Hier be-

steht ein dicht geknüpftes Band zwischen den Grundversorgern und der Bevölkerung, das so manchen Wechselfällen widerste- hen dürfte. Ich kann kaum erkennen, dass die Vertragsfreiheit da viel an unserer Praxis von morgen ändern wird.

Während meiner Studienzeit sagte man uns, dass Hausärzte ge- braucht würden, dass dort die Zukunft liege. Bei uns, das sollten wir sehen, ist diese Zukunft eingetroffen, und die Allgemeinme- dizinerinnen und -mediziner sind vorhanden. Sie haben sicht nicht nur fortgebildet, sondern als Mediziner die Bevölkerung be- sänftigt: Die Medizin von morgen ist nicht eine angewandte Technik, sondern eine Art zu denken.

Der einzige Spieleinsatz der nächsten zehn Jahre ist die Vorberei- tung unserer Pensionierung im darauf folgenden Jahrzehnt. Der Weg ist vorgezeichnet. Nur durch und in Solidarität können wir das Feu sacré unseren Nachfolgern übergeben.»

Niemand ist stutzig geworden

Niemand ist stutzig geworden. Wie nur, habe ich meine Kollegen mit Themen, die mir teuer sind, eingeschläfert?

«Die Zukunft ist unerforschlich. Man ist immer wieder über- rascht: Die Katastrophen sind erst im Augenblick ihres Eintretens vorhersehbar. Von der Zukunft sprechen heisst von der derzeiti- gen Marschrichtung reden, nicht mehr und nicht weniger. Stel- len Sie im Geist ihre Medien ab und schauen Sie durchs Fenster, wie die Zeit in unserem menschlichen Massstab langsam vergeht.

Kein Grund für Fehlalarm. Da braucht es keine Revolution, die Medizin ist eine Revolution. Man braucht auch nicht an die Schlechtigkeit der Welt zu glauben. Der Wirtschaftskrieg ist der Schwanengesang zerrütteter Weltreiche. Im Augenblick, da Mythen Gestalt annehmen, müssen wir zu verstehen versuchen, was sie uns bedeuten wollten.»

Zwischen den Zeilen sprach ich den zukünftigen Kampf gegen den Lärm an – ich sprach nicht von den Gerüchen. Und ich sang das Lied der Schweiz als Kern Europas. Aber niemand ist stutzig geworden. Wie nur?

Vielleicht haben sie die Schlussfolgerung in «Wer hat denn Angst, eines Tages zu verschwinden?» in ARS MEDICI 9/2002 nicht gelesen:

«Was für ein schönes Abenteuer ist sie doch, die FMP! Wir ste- hen an vorderster Front, um unseren Beruf, so wie wir ihn aus- geübt haben, verschwinden zu sehen. Was sollen wir den Jungen

Werden wir endlich aufwachen?

La version originale française a parue dans le numéro précédant.

FMP-Journal

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sagen, denen, die auf uns folgen? Dass sie sich um unser Ver- schwinden keine Sorgen machen sollen. Nichts an der Medizin gehört uns, wir gehören ihr. Und was sie morgen brauchen wer- den um weiterzumachen, halten sie schon in den Händern. Man wird sehen.»

Und wohl auch nicht das Editorial «Was wird aus uns werden?»

in ARS MEDICI 17/2002:

«Unsere helvetische Körperschaft wird eine Zukunft haben, wenn es ihr notfallmässig gelingt, die Solidarität ihrer Mitglieder zu verbessern. Wenn nicht, wird über ihr Schicksal anderswo ent- schieden. Geben wir die Vorstellung auf, die Zukunft reglemen- tieren zu wollen. Alles wird ins Wanken geraten! Finden wir uns bereit, für die Jungen, die uns folgen, ins Portemonnaie zu grei- fen. Schon bald werden wir erkennen, welche Chance wir hatten, es tun zu können. Und wir werden das ganz besondere Verdienst haben, mit dem Teilen angefangen zu haben, noch bevor es überall als fatale Notwendigkeit veordnet wird.»

Niemand soll stutzig werden!

Niemand ist stutzig geworden. Aber dennoch, was kommt nach dem Goldenen Zeitalter? Das Ende der Fahnenstange. Nach die- sen zehn Traumjahren kann es sein, dass die Allgemeinmedizin, so wie wir sie praktizieren, sanft entschwindet. Wo sind unsere Nachfolger? Wer soll an Ihrer Stelle die Arbeit machen? Was wird aus unseren Spitälern werden? Wer wird unsere Praxen über- nehmen?

Wollen Sie einen Tipp? In unseren Arztpraxen werden Assisten- ten sein, geschickt von den früheren Regionalspitälern, die zu Zentren der Grundversorgung mit Betten geworden sind, die von irgendwelchen Trusts geführt werden. (Trust bedeutet Ver- trauen.) Haben Sie Hoppla gesagt? Hat der Wecker geläutet?

Guy Evéquoz

(Übersetzung: H.B.)

FMP-Journal

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Werden wir endlich aufwachen?

Beitrittserklärung/Mutationsblatt

Name _____________________________________

Vorname _____________________________________

Geburtsdatum _____________________________________

Adresse Praxis Privat

Strasse _____________________________________ _____________________________________

PLZ/Ort _____________________________________ _____________________________________

Tel. _____________________________________ _____________________________________

Fax _____________________________________ _____________________________________

E-Mail _____________________________________ _____________________________________

Spezialität: ❏Allgemeinmedizin ❏Innere Medizin ❏Psychiatrie ❏Pädiatrie ❏Gynäkologie ❏andere: _____________________

Dr.-Titel: ❏ja ❏nein Eidgenössisches Diplom seit 19___ Eigene Praxis seit 19___

Mitglied bei standespolitischer Organisation: ❏FMH ❏Ärztegesellschaft des Kantons: _____________________

❏SGAM ❏SGIM ❏SGP ❏SVPTA ❏SGPP ❏Gyn. + Geburtshilfe ❏andere: _____________________

Hätten Sie Interesse an einer standespolitischen Tätigkeit? ❏ja ❏nein Wenn ja, in welchem Bereich: _____________________

Würden Sie als aktives Mitglied der FMP mitarbeiten: ❏im Vorstand ❏in einer Arbeitsgruppe ❏bei sonstigen Aufgaben Ort und Datum: _____________________________________ Unterschrift: _____________________________________

Bitte einsenden an: A. Benyamini, FMP-Sekretariat, Letzacherstrasse 37, 8117 Fällanden Tel. 01-825 26 55, Fax 01-825 21 50, E-Mail: benyamini@dial.eunet.ch

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