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der Mittelkonstruktion des Deutschen, Englischen und Niederländischen

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der Mittelkonstruktion des Deutschen, Englischen und Niederländischen

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Toshiaki Oya

Abstract

This paper discusses two problems about middle constructions in German, English and Dutch. The first question is why a reflexive pronoun occurs only in German middle constructions. After having discussed expressions for grooming actions and inchoative situations, it is pointed out that only in German reflexive pronouns can occur in sentences in which the external argument is suppressed. Folio wing Steinbach (2002), it is then argued that only German reflexives can mediate the linking of the syntactic subject to the internal argument. The second question is why middle constructions can be formed from so-called double object verbs in German, but not in English and Dutch. After having pointed out that middle constructions are not :ompatible with an accusative argument, it is claimed that morphological coding patterns for indirect objects contribute to the language difFerence: Whereas in English and Dutch indirect objects remaining in middle constructions are encoded in accusative, they are expressed in dative in German.

1. Einleitung

Ziel dieses Aufsatzes ist es, die folgenden zwei Unterschiede zwischen den Mittelkonstruktionen (abgekürzt: MKen) des Deutschen, Englischen und Niederländischen zu erklären: Warum sich nur in der deutschen MK ein Reflexivpronomen zeigt und aus welchem Grunde nur im Deutschen eine MK aus Doppelobjektverben gebildet werden kann.

l Dieser Aufsatz ist eine stark revidierte Fassung von Oya (2000). Für hilfreiche Kommentare und Diskussionen danke ich den drei anonymen Gutachterinnen sowie Leonie Cornips, Ernest van Helvoort, Nobuhiro Kaga, Yasushi Kawasaki, Teja Ostheider, Markus Rüde, Naoki Suzumura, Kevin Varden und Ryuichi Washio. Mein besonderer Dank gilt auch der betreuenden Redakteurin Ulrike Demske für wertvolle Verbesserungs- vorschläge.

Zeitschrift für Sprachwissenschaft 22.2 (2003), 213-242

© Vandenhoeck & Ruprecht, 2003 ISSN 0721-9067

(2)

Bei der M K handelt es sich um die Konstruktion, bei der das externe Argument unterdrückt wird und das zugrunde Hegende Objekt oberflächlich als das Subjekt erscheint. Die MK drückt eine bestimmte generische Eigenschaft dieses Objekts aus. Typische Beispiele für MKen in den drei Sprachen sind in (1) gegeben.

(1) a. Das Buch liest sich einfach.

b. This book reads easily.

c. Dit boek leest gemakkelijk.

,Das Buch liest sich einfach/

Ein wichtiger Unterschied der MK zwischen diesen drei Sprachen liegt darin, dass nur in der deutschen MK ein Reflexivpronomen auftritt. Auf den Grund dafür wird in Abschnitt 2 eingegangen. Dabei wird mit Steinbach (2002) argumentiert, dass nur das deutsche Reflexivpronomen eine bestimmte Funk- tion leistet.

Die MK ist eine generische Aussage über das implizite Argument und Ereignisse. Condoravdi (1989) zufolge besteht die generische Aussage aus drei Teilen, nämlich einem generischen Operator (G), einem Bereich, auf den der generische Operator G angewendet wird, und einem Kernbereich (nuclear scope).2 In der MK ist normalerweise auch ein Adverb obligatorisch^ das in vielen Fällen zum Kernbereich gehört. Das Adverb kann jedoch weggelassen

2 Condoravdi ordnet dem Satz (ia) die semantische Repräsentation (ib) zu.

(i) a. This bread cuts smoothly.

b. G[e: bread(x), cut(e), Patient(e,x)][smooth(e)] (Condoravdi 1989:18) Die Repräsentation (ib) bedeutet grob: Wenn das Ereignis existiert, dass das Brot geschnitten wird, ist das Schneiden ,smooth'. Condoravdi geht damit davon aus, dass es sich bei der MK um eine generische Aussage über das Ereignis handelt. Dann ist auch der Satz (ii) als eine MK zu bezeichnen.

(ii) These raisins blacken slowly in the dark. (Condoravdi 1989:20) Die Annahme, auch eine unakkusative Konstruktion wie (ii) unter der MK zu subsumieren, ist nicht günstig, weil dann auch diejenigen Konstruktionen im Deutschen als MKen bezeichnet werden müssten, in denen das Agens nicht unterdrückt wird und auch kein Reflexivpronomen auftritt,

(iii) Diese Äpfel verfaulen schnell.

Steinbach (2002:271) ordnet der MK (iva) die Repräsentation (ivb) zu, wobei die Variable ,s4 eine Situation und die Variable ,x* ein unterdrücktes Argument ausdrückt. Hier ist deutlich dargestellt, dass der generische Operator die Topik „Krieg und Frieden", das implizite Argument und die Situation bindet,

(iv) a. Krieg und Frieden liest sich leicht.

b. GEN S,X,Y [y= war-and-peace] [read (s,x,y) & easy(s)]

(3)

werden, wenn ein anderes sprachliches Element, z. B. kontrastiver Akzent, Negation oder Konjunktiv, als ein Element im Kernbereich fungiert.3

(2) a. DER Brief schreibt sich.4 (Welke 1997:220)

b. Der Fleck wäscht sich nicht aus. (Fagan 1992:43) c. Dieses Auto könnte sich fahren. (Steinbach 2002:99) Eine noch wichtigere Eigenschaft der MK besteht darin, dass das unterdrückte Agens bzw. das externe Argument im Gegensatz zum Passiv nur semantisch vorhanden ist. In diesem Aufsatz wird davon ausgegangen, dass das interne Argument direkt in der externen Subjektposition realisiert wird. Somit wird angenommen, dass sich das interne Argument in der Syntax nicht bewegt und die MK ,unergativc ist, wie Ackema/Schoorlemmer (1994,1995), Fagan (1992), Steinbach (2002) und Zwart (1998) klargestellt haben.5

3 Außerdem muss das Subjekt der MK eine spezifische semantische Bedingung erfüllen, die in der Literatur „responsibility of a property" genannt wird. Oosten

£(1986:85) erklärt diesen Begriff folgendermaßen: ,,[T]he occurrence of the event or the cpming about of the Situation depends on some property of the entity that is responsible."

f ilit diesem Begriff soll also der folgende Unterschied erfasst werden können:

f.) a. *Das Buch kauft sich gut.

b. Das Buch verkauft sich gut.

)a das Verb kaufen im geeigneten Kontext medialisiert werden kann, ist diese Bedingung ragmatischer Natur.

| .i) Standardgrößen kaufen sich leichter als Sondergrößen. (Steinbach 2002:273)

1 4 Der bestimmte Artikel ist hier betont.

• 5 Für die ,Unergativität* der MK plädieren Ackema/Schoorlemmer (1995) aufgrund

; dreier niederländischer Fakten, nämlich dass MKen beim Perfekt hebben ,haben*

delegieren, dass nur das Partizip Präsens der MK pränominal das Subjekt modifizieren kann, und dass aus den MKen kein adjektivisches Passiv gebildet werden kann. In Bezug auf diese drei Punkte verhalten sich typisch unakkusative Verben anders,

(i) a. Dit vlees heeft/*is altijd gemakkelijk gesneden.

(Ackema/Schoorlemmer 1995:188) das Fleisch hat/ist immer einfach geschnitten

b. Die stenen zijn vanzelf gebroken. (Ackema/Schoorlemmer 1995:188) die Steine sind von selbst gebrochen

(ii) a. het makkelijk snijdende/*gesneden vlees (Ackema/Schoorlemmer 1995:191) das einfach schneidende/geschnittene Fleisch

b. de vallende bladeren/de gevallen bladeren

(Ackema/Schoorlemmer 1995:190) die fallenden Blätter/die gefallenen Blätter

(i) a. *Dit vlees blijft gemakkelijk gesneden. (Ackema/Schoorlemmer 1995:190) das Fleisch bleibt einfach geschnitten

b. De deur blijft gesloten. (Ackema/Schoorlemmer 1995:190) die Tür bleibt geschlossen.

Obwohl es nicht sicher ist, dass die Selegierung des Hilfsverbs haben bzw. sein von der syntaktischen Unakkusativität bzw. Unergativität determiniert wird (vgl. Kaufmann 1995). deuten die beiden letzten Punkte daraufhin, dass die MK unergativ ist. Steinbach (2002) argumentiert, dass alle transitiven Sätze mit einem Reflexivpronomen im Deut- schen dieselbe syntaktische Struktur haben, unabhängig davon, ob es sich bei diesem Reflexivpronomen um ein Argument oder um ein Nicht-Argument handelt.

(4)

Außer der Notwendigkeit des Reflexivpronomens werden die MKen zwischen dem Deutschen, Englischen und Niederländischen auch dadurch unterschieden, dass nur im Deutschen aus Doppelobjektverben eine MK gebildet werden kann.

(3) a. Dieses Buch verkauft sich den Nonnen hervorragend.

(Steinbach 2002:26) b. These books seil only the linguists.

(Ackema/Schoorlemmer 1994:80) c. *Het boek verkoopt de Studenten goed.

,Das Buch verkauft sich den Studenten gut.'

Diesem Unterschied wird in Abschnitt 3 nachgegangen. Dabei wird argumen- tiert, dass die oberflächliche morphologische Unterscheidbarkeit zwischen dem indirekten und dem direkten Objekt zu dieser Differenz beiträgt.

2. Warum tritt nur in der deutschen MK ein Reflexivpronomen auf?

2.1 Eine bisherige Analyse . Hawkins (1986:117) stellt den folgenden Unterschied zwischen dem Englischen und Deutschen fest: „An argument may often be absent from English surface structures which must be present in German." Im Englischen kann beispielswei- se ein Objekt fehlen, wenn dieses Objekt sich auf die im Kontext aufgetretene Entität bezieht, im Deutschen jedoch nicht.

(4) a. I know that he has passed the exam, but he doesn't.

b. Ich weiß, dass er das Examen bestanden hat, aber er weiß *(es) nicht.

Hawkins zufolge manifestiert sich dieser Unterschied auch im folgenden Paar.

(5) a. The book reads easily.

b. Das Buch liest sich gut. (Hawkins 1986:118) Nach dieser Annahme tritt ein Reflexivpronomen deshalb in der deutschen MK auf, weil die transitiven Verben im Deutschen im Grunde immer ,transitiv\ d. h.

mit zwei Argumenten verwendet werden. Das Reflexivpronomen in der deutschen MK ist also ein sprachliches Mittel für die Erhaltung der verbalen Transitivität. Diese Hypothese kann jedoch nicht den Unterschied zwischen dem Deutschen und Niederländischen erklären, weil auch im Niederländischen das direkte Objekt des Verbs nicht weggelassen werden kann und somit die Transitivität des Verbs erhalten bleiben muss.

(5)

(6) a. I can not promise.

b. Ich kann *(es) nicht versprechen, c. Ik kan *(het) niet beloven.

(7) a. How did you find out?

b. Wie haben Sie *(es) entdeckt?

c. Hoe heb jij *(het) ontdekt?

Das Auftreten des Reflexivpronomens in der deutschen MK lässt sich demnach nicht darauf zurückführen, dass das transitive Verb im Deutschen ständig mit zwei Argumenten verwendet werden muss. Daher werde ich im Folgenden die Eigenschaften des Reflexivpronomens in den drei Sprachen noch eingehender untersuchen.

2.2 „Schwaches" vs. „Starkes" Reflexivpronomen

\ 'Während das Deutsche nur ein Reflexivpronomen sich besitzt, stehen einigen j Anderen europäischen Sprachen zwei Formen des Reflexivpronomens zur Verfügung, z.B. im Niederländischen zieh und zichzelf. Das Erstere wird schwaches' Reflexivpronomen, und das Letztere wird ,starkesc Reflexivprono- i aen genannt. Das schwache Reflexivpronomen wird mit so genannten inhären- en Reflexiwerben wie schämen ,schämen' sowie mit denjenigen Verben 'erwendet, bei denen ausgedrückt wird, dass das Subjekt seine Handlung

v normalerweise auf sich selbst richtet, z. B. wassen , waschen4 und scheren i%rasieren*. Jedoch ist es nicht mit denjenigen Verben kompatibel, bei denen ausgedrückt wird, dass das Subjekt seine Handlung normalerweise auf eine andere Person richtet, z. B. slaan »schlagen4 und hören ,hören'. In diesen Fällen ist nur die starke Form zichzelf möglich.

(8) a. Hij waste/schoor zieh.6 ,Er wusch/rasierte sich/

b. Hij sloeg/hoorde *zich/zichzelf. ,Er schlug/hörte sich/

Wenn man diese Sätze ins Englische übersetzt, stellt sich heraus, dass das l Reflexivpronomen im Englischen als stark zu bezeichnen ist und in dieser Sprache die Nichtrealisierung bzw. die Nullfonn des Reflexivpronomens der i niederländischen schwachen Form zieh entspricht, da die Sachverhalte in (8 a)

durch intransitive Konstruktionen dargestellt werden.

6 Wenn ein starkes Reflexivpronomen zichzelf mit diesen Verben benutzt wird, entsteht die kontrastive Implikation, dass das Subjekt nicht eine andere Person wusch bzw.

rasierte, sondern sich selbst. Vgl. Donaldson (1997:205).

(6)

(9) a. He washed/shaved.

b. He hit/heard himself,

Da im Deutschen sowohl in (lOa) als auch in (l Ob) die Form sich auftritt, wird in dieser Sprache zwischen der schwachen und der starken Form morphologisch nicht unterschieden.

(10) a. Er wusch/rasierte sich, b. Er schlug/hörte sich.

Damit ist klar geworden, dass in der englischen MK ein Reflexivpronomen deshalb nicht vorkommt, weil das englische Reflexivpronomen als starke Form fungiert und infolgedessen als ein »normales4 Objekt bei transitiven Verben auftritt. In der MK wird jedoch das externe Argument unterdrückt, und folglich kann in der MK eine solche transitive Semantik nicht angenommen werden.

Demgemäß beschränkt sich diese Diskussion auf den Unterschied zwischen dem Deutschen und Niederländischen. Die beiden Sprachen besitzen zwar ein schwaches Reflexivpronomen, aber nur in der deutschen MK kommt es vor. ; Hierzu sollte zuerst noch eingehender untersucht werden, wie sich die Verben j waschen, rasieren u. a. in den beiden Sprachen grammatisch verhalten. >

2.3 Middle Voice

In diesem Abschnitt wird der Frage nachgegangen, in welcher Korrelation die Verben wie waschen, umdrehen, hinsetzen und der Auftritt des Reflexivprono- mens im Deutschen und Niederländischen (und auch im Englischen) stehen.

In letzter Zeit wird vor allem in der Sprachtypologie am „Medium" großes Interesse gezeigt.7

Das Medium als ein Verbalgenus steht bekanntlich z. B. dem Altgriechischen zur Verfügung. Lyons (1968:373) beschreibt eine Eigenschaft des Mediums folgendermaßen: „Action or state affeets the subject of the verb or bis interests."

Im Hinblick darauf ist das Medium der deutschen Reflexivkonstruktion ähnlich, so dass der griechische mediale Satz louomai in den deutschen Satz „ich wasche mich" übersetzt werden kann. Kemmer (1993) vertritt allerdings die Ansicht, dass die mediale Situation anders ist als die reflexive Situation, in der Art, dass die Teilnehmer in der Ersteren weniger unterscheidbar sind als in der Letzteren. Typische Mediumsituationen sind „body action middles", und für

7 Z.B. Maldonado (1992), Kemmer (1993), Kaufmann (2000). Eine ausführliche Analyse über das ,Mediumc bzw. Reflexivkonstruktionen im Deutschen findet sich in Kunze (1997).

(7)

meine Zielsetzung sind davon die folgenden drei Subtypen wichtig: „grooming action", „nontranslational motion" und „change in body posture''. Bei allen diesen Handlungen geht man davon aus, dass das Subjekt seine Handlung

: normalerweise auf sich selbst richtet und in diesem Sinne die Teilnehmer weniger

* unterscheidbar sind. Bei „grooming actions" wie ,wash4, ,shave' und ,dress' handelt es sich um Handlungen am Körper bzw. an Körperteilen des Subjekts.

Beim zweiten Typ „nontranslational motion" setzt das Subjekt seine Körperteile in Bewegung, jedoch ohne Ortswechsel des ganzen Körpers. Typische Beispiele dafür sind ,turn' und ,bow'. Zum dritten Typ „change in body posture" gehören z. B. ,sit down' und ,lie down', wobei Lage- bzw. Ortsveränderungen des ganzen fc. Körpers dargestellt werden. Es ist jetzt sinnvoll, das Deutsche und das 6 Niederländische in Bezug auf diese drei Mediumsituationen zu vergleichen. Ich k konzentriere mich dabei auf die Notwendigkeit des Reflexivpronomens. Gele- gentlich berücksichtige ich aber auch, wie die jeweilige Situation im Englischen h. ausgedrückt wird.

b Wie bereits in Abschnitt 2.2 erwähnt, ist sowohl im Deutschen als auch im

| Niederländischen ein schwaches Reflexivpronomen bei waschen/fassen notwen- dig. Das ist auch bei anderen Verben für „grooming actions" der FalL Da das

Reflexivpronomen im Englischen stark ist, entsteht eine bestimmte Implikation, ein Reflexivpronomen mit diesen Verben verwendet wird.8

,j :11) Grooming action: wash, shave, dress a. Er wusch/rasierte *(sich).

\ ' b. Er zog *(sich) an.

t t · c. Hij waste/schoor *(zich).

- v . ,Er wusch/rasierte sich/

r d. Hij kleedde *(zich) aan.

k ,Er zog sich an.4

e. He washed/shaved/dressed (himself).

£

ö Wenn man die anderen zwei Typen in Betracht zieht, stellt sich heraus, dass ein

<· Reflexivpronomen im Deutschen in beiden Fällen notwendig ist, während es im

$ Niederländischen nur in einer Ausdrucksvariante (13b) für den dritten Typ

;* „change in body posture" obligatorisch ist. Allerdings zieht man zum Ausdruck

£ » dieser Mediumsituation stilistisch komplexe Prädikate wie gaan zitten ,sitzen v gehen' und gaan liggen ,liegen gehen' vor. Im Englischen werden sowohl

£ „nontranslational motion" als auch „change in body posture" ausschließlich r: durch intransitive Konstruktionen dargestellt.

8 Kemmer (1994:205) deutet daraufhin, dass der folgende Satz impliziert, dass das Subjekt ein kleines Mädchen oder eine Verletzte ist, das/die seine/ihre Glieder nicht gut kontrollieren kann,

(i) Tammy dressed herseif.

(8)

(12) Nontranslational motten: i um. bow a. Er drehte/wandte/verbeugte *(sich).

b. Hij wcndde/draaide/boog (zieh).

,Er wandte/drehte/verbeugte sich.*

c. He turned/bowed.

(13) Change in body posture: sil down, lie down a. Er setzte/legte *(sich) hin.

b. Hij zette/legde *(zich) neer.

,Er setzte/legte sich hin.4

c. Hij ging zitten/liggen.

er ging sitzen/liegen d. He sat/lay down.

Das niederländische schwache Reflexivpronomen zieh tritt bei „body action middles" m. E. nur dann auf, wenn der Körper von der betreffenden Handlung affiziert wird. Eine starke Affiziertheit erfordert die Differenzierbarkeit zwischen dem affizierenden Agens (dem Subjekt) und dem affizierten Patiens (dem Körper), was sich grammatisch in der reflexiven Verwendung des entsprechen- den Verbs wiederspiegelt, wie dies bei „grooming actions" der Fall ist. Bei den ändern zwei Typen sind das Agens und das Patiens konzeptuell schwer zu unterscheiden, und hier sind sie sozusagen zu einer Einheit verschmolzen.

Deshalb ist dabei im Niederländischen ein Reflexivpronomen nicht notwendig bzw. kommt nicht vor.

Im nächsten Abschnitt wird der Frage nachgegangen, wie in den drei Sprachen inchoative Sachverhalte ausgedrückt werden und auch diskutiert, wie die Auftrittsbedingungen des Reflexivpronomens bei Verben für „body action middles" mit inchoativen Ausdrücken zusammenhängen.

2.4 Inchoative Ausdrücke

In vielen europäischen Sprachen dient das Reflexivpronomen zur Antikausativie- rung. Dazu kommt wieder nur das schwache Reflexivpronomen in Betracht.

Zuerst werfe ich einen Blick auf Ausdrücke für eine typische inchoative Situation, der die semantische Repräsentation ,x BECOME OPEN* zugeordnet wird.

(14) a. Die Tür öffnete *(sich).

b. *De deur opende zieh.

,Die Tür öffnete sich/

c. De deur ging open.

die Tür ging offen d. The door opened.

(9)

Hier ist wieder ersichtlich, dass nur im Deutschen zum Ausdruck des inchoati- ven Sachverhalts ,x BECOME OPEN' das Reflexivpronomen obligatorisch ist.

Daher kann angenommen werden, dass nur das deutsche Reflexivpronomen in Konstruktionen vorkommen kann, in denen das externe Argument unterdrückt wird. Im Folgenden werde ich für diese Verallgemeinerung argumentieren und dadurch versuchen, die Frage zu beantworten, warum nur in der deutschen MK ein Reflexivpronomen auftritt.

Zuerst betrachte ich Daten aus dem Deutschen. Im Deutschen werden viele inchoative Sachverhalte reflexiv ausgedrückt.

(15) a. Der Zweig biegt sich.

b. Die Temperatur erhöht sich.

c. Der Zücker löst sich in der Flüssigkeit auf.

d. Das Metall dehnt sich aus.

!i e. Die Erde erwärmt sich allmählich.

* f. Ihre Haut runzelt sich.

<jt

21;! i "Da die Verben in (15) ursprünglich kausativ sind, kann die folgende Regel -J aufgestellt werden.

•n!3' [16) Das Reflexivpronomen im Deutschen markiert Antikausativierung. Es . kommt nämlich vor, wenn zum Ausdruck der inchoativen Situationen 'k der Causer/das Agens des originalen transitiven Verbs unterdrückt wird.

£ im Deutschen gibt es aber auch intransitive Verben, die zum Ausdruck der tfr inchoativen Sachverhalte dienen.

(17) a. Das Fleisch verdirbt (*sich).

b. Die Butter schmilzt (*sich).

c. Reis quillt (*sich) beim Kochen.

(18) a. Die Vase zerbrach (*sich).

> b. Das Seil riss (*sich).

:,. Die Intransitivität in (17) lässt sich historisch erklären. Paul (1919:30f.) bemerkt, dass bei verderben, erlöschen, schmelzen, quellen das ursprünglich intransitive starke Verb die Funktion des transitiven schwachen Verbs mit übernommen hat. Deshalb zeigt die Variante zum Ausdruck der inchoativen Situation dieselbe Form wie die kausative. Diese Erklärung gilt jedoch nicht für (18). Bei den Verben brechen und reißen geht nach Paul (1919:31) historisch die transitive Variante der intransitiven voraus. Dann müssten diese Verben zum Ausdruck der inchoativen Sachverhalte antikausativiert werden, und folglich müsste nach der Regel (16) auch in (18) ein Reflexivpronomen vorhanden sein.

(10)

Zur Erklärung dafür kann ich hier nur eine Spekulation anstellen: Die Verben in (18) drücken punktuelle Sachverhalte aus. Bei punktuellen transitiven Sachver- halten gibt das Agens nur einen Anstoß zum Entstehen des Ereignisses und kontrolliert danach dessen Verlauf nicht mehr. Das Agens stellt sich bei diesen Ereignissen nicht so in den Vordergrund wie bei anderen kausativen Ereignissen.

Folglich ist es nicht nötig, anhand eines Reflexivpronomens die Unterdrückung des Agens deutlich zu markieren.9

Anschließend behandle ich inchoative Ausdrücke im Niederländischen. In (19) kommt notwendigerweise ein schwaches Reflexivpronomen vor. In (20) ist der Auftritt des Reflexivpronomens fakultativ, und in (21) ist es nicht möglich.

(19) a. Haar ongenoegen heeft *(zich) gemanifesteerd.

(Broekhuisl994:78) ,Ihre Unzufriedenheit hat sich manifestiert/

b. De gelegenheid heeft *(zich) geboden met haar kennis te maken.

(Broekhuisl994:78) ,Die Gelegenheit hat sich geboten, sie kennen zu lernen/

c. Zijn verbazing uitte zieh in gestotter. (Everaert 1990:128) ,Seine Überraschung äußerte sich in Gestotter/

d. De gedachte drong zieh aan mij op. (Everaert 1990:130) ,Der Gedanke drängte sich mir auf/

e. Mijn werk stapelt *(zich) op.

,Meine Arbeit stapelt sich auf/

f. Hier splitst de rivier *(zich) in twee armen.

,Hier teilt sich der Fluss in zwei Flussarme/

g. Boven ons weift *(zich) de sterrenhemel.

,Über uns wölbt sich der Sternenhimmel/

h. Een nieuw hogedrukgebied ontwikkelt *(zich).

,Ein neuer Hochdruck entwickelt sich/

(20) a. De suiker lost (zieh) op. (Everaert 1986:71) ,Der Zucker löst sich auf/

b. De stad breidt (zieh) uit. (Everaert 1986:84) ,Die Stadt breitet sich aus/

c. De tak buigt (zieh). (Everaert 1986:84) ,Der Ast biegt sich/

9 Wenn dagegen der darzustellende Sachverhalt nicht punktuell ist, dann ist der Auftritt des Reflexivpronomens notwendig,

(i) Die Wellen brechen *(sich) an den Felsen.

Engelberg (2000) diskutiert ausfuhrlich die Besonderheiten punktueller Verben.

(11)

(21) a. Het gordijn bewoog (??zich). (Broekhuis 1994:79) ,Der Vorhang bewegte sich/

b. De lucht klaart (*zich) op.

,Der Himmel klärt sich auf.' c. De huid rimpelde (*zich).

,Die Haut runzelte sich.'

Hier sei bemerkt, dass in allen deutschen Entsprechungen ein Reflexivpronomen vorhanden sein muss. Dieser Kontrast zwischen dem Deutschen und Niederlän- dischen ist bemerkenswert und erklärungsbedürftig. Darüber hinaus stellt sich die Frage, warum ein schwaches Reflexivpronomen in (19) notwendig und in (21) unmöglich ist. Zunächst ist hier zu beachten, dass im Satz (21a) ein Reflexivpronomen auftreten kann, wenn das Subjekt durch eine Person repräsentiert wird.

(22) Jan bewoog (zieh). (Broekhuis 1994:79) Jan bewegte sich/

Hier handelt es sich um „change in body posture". Man erinnere sich daran,i

lassin „body action middles" im Niederländischen ein schwaches Reflexivpro- tomen dann auftritt, wenn der Körper afliziert wird. Somit liegt die Auffassung iahe, dass sich auch in niederländischen inchoativen Ausdrücken die Affiziert- teit des Objekts im Auftritt des schwachen Reflexivpronomens widerspiegelt, i _n den Sätzen (19a-d) wird ausgedrückt, dass das Subjekt in Erscheinung tritt

* bzw. sichtbar wird wie in den folgenden deutschen Beispielen.

s.

(23) a. Sie zeigt sich kaum in der Öffentlichkeit, b. Er zeigte sich auf dem Balkon.

In (23) ist anzunehmen, dass das, was gezeigt wird, der Körper des Subjekts ist und somit diesen Sätzen die Semantik für „grooming actions" zugeordnet werden kann. Ein Unterschied zwischen (19a-d) und (23) liegt nur darin, dass das Subjekt in (19 a-d) keinen Menschen darstellt. In diesem Zusammenhang ist das folgende Paar aufschlussreich.

(24) a. Er kondigt zieh een storm/slecht weer aan.

,Es kündigt sich ein Sturm/schlechtes Wetter an/

b. ?*Er kondigt zieh een lagere dollarkoers aan.

(Rooryck/Wyngaerd 1998:364) ,Es kündigt sich ein niedriger Dollarkurs an/

Der Kontrast zwischen (24 a) und (24 b) lässt sich Rooryck/Wyngaerd (1998) zufolge auf die Frage zurückführen, ob das Subjekt die Eigenschaft „internal

(12)

temporal progression" zeigt. Das Subjekt in (24a) ist diejenige Entität, die sich im temporalen Verlauf entwickelt bzw. extensional wächst wie autonome Lebewesen. Hier handelt es sich um eine begriffliche Übertragung einer menschlichen Eigenschaft auf eine nicht-menschliche Entität. Folglich kann auch der Satz (24 b) dann akzeptiert werden, wenn man dem Dollarkurs eine solche Eigenschaft zuordnet. Es kann daher festgestellt werden, dass in (l 9 a - d) ein schwaches Reflexivpronomen deswegen notwendig ist, weil dort sprachlich ausgedrückt wird, dass eine ,aktive4 Eigenschaft des Subjekts, wie „internai temporal progression", die Existenz bzw. Extension des Subjekts erscheinen lässt. Man kann auch den Subjekten in (19e-h) die Eigenschaft „internai temporal progression'4 zuordnen. Dabei handelt es sich ebenso um metaphori- sche Konstruktionen.10

Broekhuis (1994:78) zeigt am folgenden Beispiel, dass ein Reflexivpronomen in niederländischen Inchoativsätzen nur dann auftritt, wenn angenommen wird, dass das Subjekt einen Jnstigator' des Sachverhalts darstellt.

(25) a. Paulus verändert (*zich) gelukkig niet in een schildpad.

,Paulus verwandelt sich zum Glück nicht in eine Schildkröte.' b. Eucalypta verändert zieh per ongeluk in een schildpad.

,Eucalypta verwandelt sich unglücklicherweise in eine Schildkröte.'·

10 In diesem Zusammenhang ist die folgende Beschreibung in ANS (1997:270)1 aufschlussreich: „In zinnen als deze [= (i)-(iii)] is het overigens ook mogelijk het onderwerp als gepersonifieerd op te vatten, zodat de betekenis als actief te interpreteren is." [In Sätzen wie diesen ist es übrigens auch möglich, das Subjekt als personifiziert aufzufassen, so dass die Bedeutung als aktiv zu interpretieren ist.] (Übersetzung vom Verfasser dieses Aufsatzes)

(i) De stad breidt zieh uit. ,Die Stadt breitet sich aus.'

(ii) De geschiedenis herhaalt zieh. ,Die Geschichte wiederholt sich/

(iii) De gelegenheid biedt zieh aan. ,Die Gelegenheit bietet sich an/

(ANS 1997:269) Die ANS-Grammatik weist auch daraufhin, dass das schwache Reflexivpronomen in (iv) durch die starke Form zichzelf substituiert werden kann, um einen deutlichen Kontrast auszudrücken,

(iv) De stad breidt zieh in zuidwestelijke richting uit. (ANS 1997:58) ,Die Stadt breitet sich in südwestliche Richtung aus/

Das zeigt auch, dass sowohl das Subjekt als auch das Reflexivpronomen in (iv) als ein semantisches Argument fungiert. Auch im Englischen werden reflexive Konstruktionen verwendet, wenn das Auftauchen des Subjekts ausgedrückt wird. Das deutet zusätzlich daraufhin, dass das Reflexivpronomen in (19a-d) ein semantisches Argument darstellt, (v) a. An idea suggested itself.

b. The virus needs two weeks to manifest itself.

Diese »mediale* Verwendung des englischen Reflexivpronomens ist relativ neu. Nach Angabe des OED ist die reflexive Verwendung des Verbs suggest im 18. Jahrhundert und die des Verbs manifest im 19. Jahrhundert eingeführt worden.

(13)

* Hier geht es um die Geschichte von der Hexe ,Eucalypta'. Nach Broekhuis

> (1994) ist das Reflexivpronomen in (25b) dadurch lizenziert^ dass Eucalypta

; versehentlich das Zaubergetränk getrunken hat und damit eine gewisse Verant-

< wortlichkeit für das Entstehen des Sachverhalts übernimmt. Das Subjekt ist hier in einem bestimmten Sinne ein ,Instigator', und das Reflexivpronomen drückt t die ,passive' bzw. ,affizierte' Seite dieser Entität aus. Im Gegensatz dazu nimmt i das Subjekt in (25a) eher ,passiv' am Sachverhalt teil und trägt keine i Verantwortlichkeit dafür. Hier darf kein Reflexivpronomen auftreten.

3 Zusammenfassend komme ich zu dem Schluss, dass den niederländischen l inchoativen Sätzen mit einem schwachen Reflexivpronomen dieselbe Semantik :· zugrunde liegt wie die für „grooming actions". Bei diesen inchoativen Sätzen bezieht sich sowohl die aktive als auch die passive Seite auf dieselbe Entität wie i bei „grooming actions". Das Agens bzw. das externe Argument wird in den i, niederländischen inchoativen Sätzen mit einem Reflexivpronomen nicht unter- drückt, sondern ist (mindestens konzeptuell) vorhanden. Wenn das Subjekt . nicht diejenige Entität darstellt, die sich im temporalen Verlauf entwickelt bzw.

extensional wächst wie autonome Lebewesen, sind die inchoativen Sätze notwendigerweise intransitiv wie in (21) und (26).

\

26) a. De toestanden verbeteren (*zich) veel.

,Die Zustände verbessern sich sehr.' b. Zijn haar krult (*zich) om.

,Sein Haar kräuselt sich.6

c. De zon verduistert (*zich).

,Die Sonne verdunkelt sich.'

Zu den Sätzen in (20), in denen ein Reflexivpronomen fakultativ ist, nehme ich an, dass dem Subjekt sowohl die Eigenschaft „internal temporal progression"

als auch die Eigenschaft ,passiv' zugeordnet werden kann. Der Sachverhalt kann also reflexiv oder intransitiv aufgefasst werden. Weiterhin kann geschlossen werden, dass im Niederländischen ein inhaltsleeres schwaches Reflexivprono- men nur bei inhärenten Reflexiwerben wie schämen ,schämen' vorkommt. Da nur das deutsche Reflexivpronomen in den Ausdrücken auftreten kann, in denen das Agens unterdrückt wird, besitzt das deutsche Reflexivpronomen eine bestimmte Funktion, die das niederländische bzw. englische nicht leistet.

2.5 Linking-Mechanismus von Steinbach (2002)

Steinbach (2002) führt eine neue eingehende Analyse über die MK im Deutschen durch. Er behauptet, dass das Subjekt in allen transitiven reflexiven Sätzen im Deutschen in der Subjektposition (= VP, Spec) und das Reflexivpronomen in

(14)

der Objektposition (= Komplement von V°) generiert wird. Dabei stellt er auch die folgenden Linkingregeln für das Deutsche auf.

(27) a. Spec of VP is linked to the first argument.

b. The complement position of V° is linked to the second argument.

(Steinbach 2002:205) Darüber hinaus argumentiert er dafür, dass morphosyntaktische Merkmale (= „ features") des schwachen Reflexivpronomens maximal unterspezifiziert werden und im Deutschen nur Nominativ und Akkusativ strukturelle Kasus sind. Er gibt auch die folgende Bedingung für die -Kette an.

(28) General Condition on A-Chains (GCC): A maximal A-chain contains exactly one link - a, - that is both [+R] and case-marked*

(Steinbach 2002:203) Hier wird das Merkmal [+ R] denjenigen nominalen Ausdrücken zugeordnet, die morphosyntaktisch nicht maximal unterspezifiziert sind. Pronomina und andere referenzielle Ausdrücke besitzen dieses Merkmal. Dagegen wird das·;

schwache Reflexivpronomen im Deutschen in Bezug auf dieses Merkmal nicht spezifiziert, so dass es entweder [+ R] oder [— R] ist. Das deutsche Reflexivpro- nomen im Akkusativ stellt demnach entweder den Kopf einer -Kette dar wie (29) oder ist in einer anderen Kette enthalten wie (30). Im letzteren Fall stellt ein anderes Argument den Kopf für die Kette dar.

(29) Peter wäscht sich.

(Steinbach 2002 : 207) (30) a. Die Tür öffnet sich.

b. Das Buch liest sich gut.

(15)

(Steinbach 2002:208) Das Reflexivpronomen in (29) hat das Merkmal [+ R], so dass es als Kopf der Kette {[ + R].. ,t2) fungiert und mit dem zweiten bzw. internen Argument des Verbs verbunden ist. Dagegen ist das Reflexivpronomen in (30) nicht imstande, inen Kopf darzustellen, da es [—R] ist. Somit muss es in einer anderen :omplexen Kette enthalten sein, deren Kopf wieder [ + R] ist. Daher bezieht sich

< lieses Reflexivpronomen auf das Subjekt des Satzes. Diese Kette muss aber auch Js in der Basisposition (= Komplement von V°) stehend interpretiert und t iblglich mit dem zweiten bzw. internen Argument verbunden werden. Die

* Funktion des schwachen Reflexivpronomens in (30) liegt demnach darin, das ,vLinking des syntaktischen Subjekts zum zweiten Argument des Prädikats zu . vermitteln und dem ersten semantischen Argument zu verbieten, mit der Subjektposition <VP, Spec> in Verbindung zu treten. Ich habe in Abschnitt 2.4 festgestellt, dass das schwache Reflexivpronomen im Niederländischen nur bei inhärenten Reflexiwerben inhaltsleer ist.11 Sonst wird es immer mit einem affizierten Argument verbunden und besitzt das Merkmal [+ R]. Das Gleiche

11 Steinbach (2002) nimmt an, dass inhärente Reflexiwerben ,inchoative* Verben ohne kausative Variante sind. Ihm zufolge wird das Subjekt bei diesen Verben mit dem internen Argument verbunden.

(i) Er erkältet sich. (ii) *Das erkältet ihn.

Die Tatsache, dass viele inhärente Reflexivverben passiviert werden können, zeigt jedoch, dass das Subjekt bei diesen Verben mit dem externen Argument verbunden ist. Bei diesen Verben wird also das externe Argument nicht unterdrückt,

(iii) Hier wird sich nicht geschämt!

(iv) Jetzt wird sich beeilt!

Es ist allerdings noch offen, wie das Linking eines solchen Reflexivpronomens behandelt wird.

(16)

gilt auch für das Reflexivpronomen im Englischen, dem ebenso immer das Merkmal [+ R] zugeordnet wird und das als der Kopf einer Kette fungiert.

Somit ist klar, dass ein Reflexivpronomen deshalb nur in der deutschen MK auftritt, weil das deutsche Reflexivpronomen mit dem Merkmal [— R] die Funktion leisten kann, das Linking des syntaktischen Subjekts zum internen Argument zu vermitteln.12 Diese Funktion steht dem Reflexivpronomen im Englischen und Niederländischen nicht zur Verfügung, die entsprechende Rolle spielt in diesen Sprachen die Nullform,

3« Mittelkonstruktionen aus Doppelobjektverben

3J Faktenskizze

In diesem Abschnitt widme ich mich der Frage, warum im Deutschen, aber nicht im Englischen und Niederländischen, aus so genannten Doppelobjektverben eine MK gebildet werden kann. Hier sollen unter Doppelobjektverben diejeni- gen Verben verstanden werden, die einen „transfer between a volitional agent and a willing recipient" (Goldberg 1995:141) ausdrücken, und im Deutschen ] typischerweise ein indirektes Objekt im Dativ und ein direktes Objekt im \ Akkusativ haben. Im Gegensatz zum Deutschen werden im Englischen und j Niederländischen das indirekte Objekt und das direkte Objekt morphologisch | nicht unterschieden. Repräsentative Beispiele für die folgende Untersuchung sind in (31) angegeben.

12 Wahrscheinlich führt diese Funktion des Reflexivpronomens auch dazu, dass im Deutschen mehr Verben medialisiert werden können als im Englischen und Niederländi- schen. Da im Deutschen das Reflexivpronomen garantiert, dass das Subjekt sich mit dem internen Argument assoziiert, kommt die so genannte „affectedness condition" nicht ins Spiel,

(i) a. Das sagt sich leicht.

b. *That says easily.

*Dat zegt gemakkelijk.

(ii) a. Das vergisst sich leicht.

b. *This forgets easily.

c. *Dat vergeet gemakkelijk.

(iii) a. Französisch lernt sich leicht.

a. *French learns easily.

b. *Frans leert gemakkelijk.

Cornips/Hulk (1999) weisen daraufhin, dass im Heerlen-Niederländischen die entspre- chenden MKen möglich sind. In der MK dieser Sprache kommt ein Reflexivpronomen notwendigerweise vor.

(17)

^ (31) a. Dieses Buch verkauft sich den Nonnen hervorragend.

t (Steinbach 2002:26) 5 b. Heutzutage verkauft sich die schwarze Scheibe nur noch dem ewig t Gestrigen.

* (Schachtl 1991:116)

£ c. These books seil only the linguists.

i (Ackema/Schoorlemmer 1994:80) d. *Het boek verkocht de Studenten goed. (Everaert 1990:128)

,Das Buch verkaufte sich den Studenten gut/

Dieser Unterschied lässt sich nicht auf das Vorhandensein bzw. Nichtvorhan- densein des Reflexivpronomens in der MK zurückführen. Das kann anhand des Satzes im Heerlen-Niederländischen13 festgestellt werden. Wie im Deutschen ist in der MK dieser Sprache ein Reflexivpronomen obligatorisch, aber wie im t Englischen und Niederländischen kann in dieser Sprache aus Doppelobjektver- v ben keine MK konstruiert werden.

:(32) *Het boek verkoopt zieh de Studenten goed.14 ,Das Buch verkauft sich den Studenten gut/

m Folgenden werde ich mich zunächst mit zwei bisherigen Analysen auseinan- ler setzen und danach meine eigene Analyse durchführen.

r

f 3.2 Bisherige Analysen

^

i. Roberts (1987) richtet seine Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass aus den englischen Doppelobjektverben keine MK gebildet werden kann. Er erklärt dies aus der Annahme, dass in der englischen Doppelobjektkonstruktion eine .unsichtbare' Präposition vorhanden ist. Diese Präposition stellt keinen lexikali- schen Kopf dar und kann an ihr Argument erst dann einen strukturel- len/akkusativischen Kasus vergeben, wenn sie mit dem Verb „ko-indexiert" ist und das Verb seinerseits mit INFL „ko-indexiert" ist. Roberts zufolge ist in der MK das Verb nicht mit INFL „ko-indexiert", und somit kann die unsichtbare Präposition an ihr Argument keinen strukturellen Kasus vergeben. Deshalb sind alle Sätze in (33) nicht wohlgeformt.

13 Dieser Dialekt wird im südöstlichen Gebiet in Holland gesprochen. „Heerlen Dutch is the result of a process of language shift with the dialect äs the source and Standard Dutch äs the target language." (Cornips/Hulk 1996:1, Fußnote 1)

14 Ich bedanke mich herzlich bei Leonie Cornips für diesen Satz.

(18)

(33) a. *Cakes bake Mary often. (Roberts 1987:221) b. *Mary bakes a caJce easily. (Roberts 1987:191) c. *Orphans give presents easily at Christmas. (Roberts 1987:191) d. "Libraries send books best in boxes, (Roberts 1987:191) Roberts argumentiert dafür, dass die MK kein Ereignis darstellt, sondern zu den statischen Ausdrucken gehört wie das Verb know. Daher ist die M K nicht mit dem Progressiv kompatibel. Die MK ist nämlich temporal ^unabhängig*.

(34) a. *Bureaucrats are bribing easily. (Roberts 1987:194) b. *Chickens are killing nicely. (Roberts 1987:194) (35) *John is knowing the answer.

Roberts zufolge lässt sich diese temporale Unabhängigkeit der MK darauf zurückführen, dass in der MK die Verben nicht mit INFL „ko-indexiert" sind, wo temporale Information verankert ist. Diese Analyse impliziert, dass die Verben, die nicht mit INFL „ko-indexiert" bzw. statisch sind, ihrem Argument keinen Akkusativ zuweisen können.15 Jedoch widerspricht diese Annahme der Tatsache, dass nicht alle MKen im strikten Sinne temporal unabhängig sind.

Roberts gibt MKen mit dem Progressiv (36) an und bemerkt, dass hier wahrscheinlich die temporalen Adverbien Progressiv zulassen. ; (36) a. Bureaucrats are bribing more than ever in Reagan's second term. !

b. Books on word-processing are selling more and more these days.

(Roberts 1987:257) '

l

Es gibt aber auch MKen mit Progressiv oder Präteritum, die keine temporalen Adverbien enthalten.

(37) a. These bureaucrats are bribing easily. (Iwata 1999:531) b. These chickens are killing easily. (Iwata 1999:531) i c. „jener um Nachsicht bittende Blick ... las sich wie das schmollend

verlegene Schuldbekenntnis eines Schülers ab, der seine Aufgaben '.

nicht gemacht hatte. j (Mannheimer Korpus: PGN:187) i Iwata (1999:531) weist auch darauf hin, dass die Ungrammatikalität von (34) von der Indefinitheit des Subjekts kommt. Daraus ergibt sich, dass es nicht

15 Roberts (1987) postuliert aber auch, dass die »inhärenten* statischen Verben wie know, contain, resemble, own, cost von dieser Beschränkung befreit werden.

(19)

ausreicht, die Kasuszuweisung in der MK ausschließlich aufgrund der tempora- len Abhängigkeit zu determinieren.

Ackema/Schoorlemmer (1994) behaupten, dass es sich bei der Bildung der MK um einen lexikalischen Prozess handelt. In der MK wird das höchste Argument auf der thematischen Hierarchie von Jackendoff (1990) „Actor - Patient - Theme - Goal" als das externe Argument in die Subjektposition der MK projiziert, nachdem das Actorargument lexikalisch bzw. präsyntaktisch unterdrückt worden ist. Sie berücksichtigen auch, dass die MKen aus Doppelob- jektverben im Englischen immer ungrammatisch sind. Dabei legen sie ihrer Analyse Jackendoff (1990) und Grimshaw (1990) zugrunde. Mit Jackendoff gehen sie davon aus, dass zwischen der thematischen Dimension ("thematic der") und der Handlungsdimension („action tier") unterschieden wird. Dem indirekten Objekt bei Doppelobjektverben wird einerseits in der thematischen Dimension die Ziel-Rolle und andererseits in der Handlungsdimension die Patiens-Rolle zugewiesen. Mit Grimshaw gehen sie davon aus, dass das externe Argument auf allen thematischen Dimensionen am prominentesten sein soll.

D. h. ein Argument kann nur dann extern sein, wenn dieses Argument sowohl in der thematischen Dimension als auch in der Handlungsdimension das promi- nenteste Argument ist. Jedoch erfüllt bei Doppelobjektverben weder das indirekte noch das direkte Objekt diese Bedingung; das indirekte Objekt stellt in der Handlungsdimension das prominenteste Argument dar, jedoch ist dasselbe Argument in der thematischen Dimension nicht so prominent wie das direkte Objekt. Das direkte Objekt ist irrelevant für die Handlungsdimension und kann somit nicht das prominenteste Argument sein. Aus diesem Grunde scheitern : » Ackema/Schoorlemmer zufolge die beiden Sätze in (38).

" v,

(38) a. These books don't seil linguists.

, (Ackema/Schoorlemmer 1994:80) b. *Linguists don't seil books. (Ackema/Schoorlemmer 1994:80) Everaert (1990) geht auf den niederländischen Satz (39) ein.

j (39) *Het boek verkocht de Studenten goed.

c ,Das Buch verkaufte sich den Studenten gut.'

i Dabei legt er ebenfalls die thematische Hierarchie „Actor - Patient - Theme - Goal" von Jackendoff (1990) zugrunde und kommt - allerdings eher tentativ -

;. zu dem Schluss, dass der Satz in (39) deshalb nicht möglich ist, weil dort das Themaargument subjektiviert wird, das thematisch niedriger ist als das Patiens- argument. Hier ist also das noch prominentere Argument nicht an die Sub- jektstelle gerückt worden.

Die beiden oben erwähnten Analyseverfahren, die auf der thematischen Hierarchie bzw. der unterschiedlichen Dimension („tier") basieren, können

(20)

nicht auf das Deutsche angewendet werden, weil hier MKen mit einem indirekten Objekt möglich sind.

(40) a. Dieses Buch verkauft sich den Nonnen hervorragend. (= 31 a) b. ... weil sich süßer Hustensaft kleinen Kindern besser einflößt.

(Steinbach 2002:26) c. Almosen geben sich Armen für Reiche leichter als für Arme.

(Abraham 1993:819) Diese Sätze können durch die Analyse von Ackema/Schoorlemmer (1994) deshalb nicht erfasst werden, weil das direkte Argument, das für die Handlungs- dimension irrelevant ist und somit nicht das prominenteste Argument seinJcann, als das externe Argument projiziert wird. Diese Sätze bringen auch Everaert (1990) in Schwierigkeiten, da das thematisch höhere Rezipientargument genau- so im Mittelfeld übrigbleibt wie in (39). Dies alles zeigt, dass die thematische Hierarchie keinen befriedigenden Beitrag zur Diskussion leistet und noch andere Faktoren zum betreffenden Unterschied zwischen den Sprachen beitra- gen müssen.

3.3 Mittelkonstruktionen aus Verben mit doppeltem Akkusativ im Deutsclien · Bisher wurde festgestellt, dass die Tatsache, dass im Deutschen aus Doppelob- jektverben eine MK gebildet werden kann, jedoch im Englischen und Niederlän- dischen nicht, weder anhand der abstrakten Präposition noch der thematischen Hierarchie hinreichend erklärt werden kann. Jetzt möchte ich einen Blick auf die deutschen Verben mit doppeltem Akkusativ werfen, wie z. B. lehren, abfragen, abhören. Zuerst beobachte ich, wie sich diese Verben bei der Passivierung verhalten. Die Grammatik von Zifonun et al. (1997) deutet daraufhin, dass nur das indirekte Objekt beim Passiv als Subjekt fungieren kann.

(41) Ich wurde die französische Sprache gelehrt/die Vokabeln abgehört/die Formeln abgefragt. (Zifonun et al. 1997:1802) (42) a. *Die französische Sprache wurde mich gelehrt.

(Zifonun et al. 1997:1802) b. *Die Vokabeln wurden mich abgehört. (Zifonun etal. 1997:1802) c. *Die Formeln wurden mich abgefragt. (Zifonun etal. 1997:1802) Plank (1987:42) bemerkt dagegen, dass sowohl das indirekte Objekt als auch das direkte Objekt beim Passiv sehr schlecht subjektivierbar ist, und nennt hierfür die folgenden Beispiele.16

(21)

(43) a. *Die Mädchen werden von Frl. Schmidt das Stricken gelehrt.

b. *Die Mädchen werden von Frl. Schmidt den Katechismus abgehört.

(44) a. *Die Mädchen wird von Frl. Schmidt das Stricken gelehrt.

b. *Die Mädchen wird von Frl. Schmidt der Katechismus abgefragt.

Wunderlich (i. E.) führt den Satz (45) an, in dem das direkte Objekt subjektiviert wird, und bemerkt: ,,[M]any Speakers also accept the pattern <acc nom> for the passive of lehren".

(45) weil die Studenten nichts als großer Blödsinn gelehrt wurde.

Plank (1987) zitiert aus Starke (1970:63f.) folgende Sätze (46), in denen das direkte Objekt subjektiviert und das indirekte Objekt durch den Akkusativ kodiert wird.

(46) a. ... verhindern wir, dass junge Menschen das Falsche gelehrt wird, b. Diese Gepflogenheit widerspricht den Gesetzen der deutschen i Sprache, wie sie mich gelehrt worden sind.

<\uch in Zeitungskorpora finden sich solche Passivsätze.

(47) a. Afrikanische, südamerikanische Geschichte wird die künftigen deut- schen Kaffeekonsumenten und UNO-Soldaten nicht gelehrt.

(TAZ 7.3.1995, Seite 10) b. Viele Menschen in der DDR glaubten nicht, dass der Kapitalismus so sei, wie es sie gelehrt wurde. (F.A.Z. 11.11.1995, Seite 11) c. ... in den unbeleuchteten Tunnels wurde schon manchen Zwei- und Vierradfahrer das Fürchten gelehrt... (F.A.Z. 8.6.1995, Seite R2) Dieser Überblick über die Literatur zeigt, dass die Subjektivierbarkeit der beiden Objekte beim Passiv aus Verben mit doppeltem Akkusativ wenig einheitlich behandelt wird und es schwierig ist, strikte Regeln für das Passiv dieser Verben aufzustellen. Hier scheinen auch Faktoren wie Wortstellung oder deutliche morphologische Markierung auf die Akzeptabilität des Satzes einen

i 16 Allerdings bemerkt Plank (1987:42) zu diesen Sätzen, dass sie „wohl kategorisch

; nicht auszuschließen46 sind.

(22)

Einfluss auszuüben.17 Folglich ist es auch schwer zu determinieren, ob es sich bei dem jeweiligen Akkusativ um einen strukturellen oder inhärenten Kasus handelt. Das direkte Objekt kann jedoch dann ohne weiteres subjektiviert werden, wenn das indirekte Objekt durch den Dativ kodiert wird.

(48) a. Den Mädchen wird von Frl. Schmidt das Stricken gelehrt.

(Plankl987:42) b. Den Mädchen wird von FrL Schmidt der Katechismus abgefragt

(Plankl987:42) c. Mir ist Dankbarkeit gelehrt worden. (Drosdowski et al. 1984:623) d. Ihr wurden die Vokabeln abgefragt. (Drosdowski etal. 1984:623) e. Dem kleinen Franz war gerade der Katechismus von der neuen Lehrerin gelehrt/abgefragt/abgehört worden. (Askedal 1980:5) Askedal (l 980:5) bezeichnet diese Konstruktion als ,Ausweichkonstruktion'. in diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass man bei der MK aus Verben mit doppeltem Akkusativ dem Akkusativ unbedingt »ausweichen' muss.

Das direkte Objekt kann als Subjekt in der MK nur dann fungieren, wenn das indirekte Objekt durch den Dativ ausgedrückt wird. Das gilt unabhängig von der Wortstellung oder der oberflächlichen morphologischen Markierung der Argumente. Die Sätze (50), in denen das indirekte Objekt durch den Akkusativ kodiert wird, sind völlig ausgeschlossen.18

(49) a. Diese Sprache lehrt sich den Mädchen leicht.

b. Diese Vokabeln fragen sich den Mädchen leicht ab.

(50) a. *Diese Sprache lehrt sich die Mädchen leicht.

b. *Diese Vokabeln fragen sich die Mädchen leicht ab.

17 In der Grammatik von Zifonun et al. (1997:1802) wird beschrieben, dass das Passiv aus Verben mit doppeltem Akkusativ nur dann gebildet wird, „wenn das nicht-personale Komplement keine zwischen Nominativ und Akkusativ differenzierende morphologische Form aufweist."

(i) ?Die Schüler wurden den Akkusativ der schwachen Deklination abgefragt.

Abraham (1989) findet aber den folgenden Satz akzeptabel, in dem der Akkusativ durch den maskulinen Artikel deutlich markiert wird,

(ii) Der Schüler wurde den Handstand gelehrt. (Abraham 1989:76) 18 Abraham (1993:820) scheint den Satz (i) als möglich zu betrachten, aber in einem anderen Aufsatz gibt er das Beispiel (ii) an.

(i) Die deutsche Sprache lehrt sich diese Schüler nur schwer. (Abraham 1993:820) (ii) Der Flickflack lehrt sich leicht jungen Kindern/*junge Kinder.

(Abraham 1986:42)

(23)

Daraus ergibt sich, dass in der deutschen MK kein Akkusativ übrigbleiben kann.19 Dabei ist es nicht wichtig, ob es sich bei diesem Akkusativ um einen strukturellen oder einen inhärenten Kasus handelt.

Die Unverträglichkeit des Akkusativarguments mit der MK im Deutschen ist auch für die Analyse der niederländischen Daten aufschlussreich. Im Niederlän- dischen kann das indirekte Objekt durch die Passivierung nicht ins Subjekt umgeformt werden, genauso wieder Dativ im Deutschen. Deswegen nimmt z. B.

den Besten (1981) an, dass das indirekte Objekt im Niederländischen einen inhärenten Kasus trägt.

(51) a. Hij stuurde ons een bloem toe.

,Er schickte uns eine Blume zu.'

b. *Wij werden een bloem toegestuurd. (den Besten 1981:86) ,Wir bekamen eine Blume zugeschickt.'

c. Ons werd een bloem toegestuurd. (den Besten 1981:86) ,Uns wurde eine Blume zugeschickt/

I nfolgedessen könnte man erwarten, dass auch bei der niederländischen MK das indirekte Objekt übrigbleiben kann wie der Dativ im Deutschen. Wie schon

gesehen, ist das jedoch nicht der Fall.

52) *Het boek verkoopt de Studenten goed. (= 3c) ,Das Buch verkauft sich den Studenten gut.'

r Das zeigt wieder, dass die Unterscheidung zwischen dem strukturellen und dem

^inhärenten Kasus keine Rolle spielt. Entscheidend ist die oberflächliche morphologische Markierung des indirekten Objekts: In der deutschen MK wird das indirekte Objekt durch den Dativ kodiert, und somit wird morphologisch deutlich markiert, dass es sich dabei um das indirekte Objekt handelt. Im Niederländischen zeigt das indirekte Objekt morphologisch die gleiche Form wie das direkte Objekt, so dass es nicht deutlich ist, dass es sich dabei um das indirekte Objekt handelt.

Da aus Doppelobjektverben im Englischen wie im Niederländischen keine MK gebildet werden kann, liegt die Auffassung nahe, dass die englischen MKen (53) aus demselben Grunde unmöglich sind wie die niederländische MK (52), da auch im Englischen das indirekte Objekt und das direkte Objekt morphologisch nicht unterschieden werden.

19 Selbstverständlich berücksichtige ich hier ausschließlich Argumente, denen vom Verb eine semantische Rolle zugewiesen wird. Das Reflexivpronomen in der deutschen MK wird damit von dieser Beschränkung befreit.

(24)

(53) a. *These books don't seil linguists. (=38 a) b. *Cakes bake Mary often. (= 33 a)

Ich fasse die bisherige Diskussion zusammen: Die M K ist sowohl im Englischen und Niederländischen als auch im Deutschen mit dem Bestehenbleiben eines Akkusativs nicht kompatibel. Hier ist die Bezeichnung „Akkusativ" so zu verstehen, dass das betreffende Argument morphologisch den gleichen Kasus trägt wie das direkte Objekt im Aktivsatz. Diese Feststellung wird auch durch die folgenden zwei Fakten untermauert: Erstens sind die MKen sowohl im Englischen als auch im Niederländischen akzeptabel, wenn das indirekte Objekt durch die Präpositionalphrase realisiert wird. Dies ist eine ,ausweichende' Konstruktion wie die deutsche MK aus dem Doppelakkusativverb lehren, bei der das indirekte Objekt durch den Dativ kodiert wird.

(54) a. These books don't seil to linguists.

(Ackema/Schoorlemmer 1994:80) b. (?)Het boek verkoopt goed aan Studenten.20 (Everaert 1990:129)

,Das Buch verkauft sich den Studenten gut.'

Zweitens kann sowohl im Englischen als auch im Niederländischen aus dem gleichen Verb auch dann eine MK gebildet werden, wenn das indirekte Objekt nicht vorhanden ist. Ohne das indirekte Objekt kann z. B. das Verb sell/verkopen medialisiert werden.

(55) a. This book sells well.

b. Het boek verkoopt goed. j ,Das Buch verkauft sich gut/ l Auch aus dem typischen Verb mit Doppelobjekt geven ,geben' im Niederländi- !i sehen kann man eine MK konstruieren, wenn dieses Verb ,(Karten) austeilen' j bedeutet und das indirekte Objekt nicht realisiert wird. j (56) Zulke kaarten geven gemakkelijk. (Jordens/Rohdenburg 1972:111) ii ,Solche Karten teilen sich leicht aus.' j

• · i

Im nächsten Abschnitt gehe ich auf die Problematik ein, warum die MK mit dem Bestehenbleiben eines Akkusativs nicht verträglich ist.

20 Everaert (l 990) versieht den Satz zwar mit einem Fragezeichen, aber Leonie Cornips hat mir mitgeteilt, dass er und seine zwei Kollegen übereinstimmen, dass der Satz akzeptabel ist.

(25)

3.4 Warum ist die Mittelkonstruktion nicht mit dem Akkusativ kompatibel?

In diesem Aufsatz wird mit Ackema/Schoorlemmer (l 994,1995) und Steinbach (2002) davon ausgegangen, däss das originale direkte Objekt in der Subjektposi- tion der MK generiert wird und das externe Argument nur semantisch vorhanden ist, d. h. das externe Argument des Verbs syntaktisch nicht existiert.

In diesem Sinne ähnelt die MK dem Zustandpassiv, wenn man mit Rapp (l 996) annimmt, dass das Zustandpassiv dadurch gebildet wird, dass das externe Argument unterdrückt und das Verb adjektiviert wird. Die Gemeinsamkeit zwischen den beiden Konstruktionen zeigt sich auch darin, dass das indirekte Objekt des Verbs lehren auch beim Zustandpassiv durch den Dativ ausgedrückt werden muss wie in (57). Hier erinnere man sich noch einmal daran, dass beim Vorgangspassiv, wo das externe Argument auch syntaktisch vorhanden ist, das indirekte Objekt u. U. im Akkusativ bestehen bleiben kann wie in (58).

(57) a. Sobald diese Sprache den Mädchen gelehrt ist...

i b. *Sobald diese Sprache die Mädchen gelehrt ist...

• t

(58) a. weil die Studenten nichts als großer Blödsinn gelehrt wurde. (= 45) b. Afrikanische, südamerikanische Geschichte wird die künftigen deut-

schen Kaffeekonsumenten und UNO-Soldaten nicht gelehrt.

(=47 a)

, Darüber hinaus ist auch zu berücksichtigen, dass es im heutigen Deutsch keine

* Adjektiva gibt, die dem Objekt einen Akkusativ zuweisen.21 Es gibt nur

> Adjektiva, die ihrem Argument einen Dativ bzw. einen Genitiv zuweisen.

(59) a. Adjekthä mit Dativ:

befreundet, beschwerlich, (un-)erträglich, geheuer, gleichgültig, ver- hasst, widerlich, bekannt, vertraut, dienlich, bewusst, deutlich, geläufig, klar, verständlich ...

b. Adjektiva mit Genitiv:

bedürftig, eingedenk, mächtig, überdrüssig, fähig .. ,22

21 Ausnahmen zu dieser Generalisierung stellen die Adjektiva los und wert dar.

(i) Die Karten fürs Konzert sind mir das Geld wert.

(ii) Er ist schon wieder seinen Job los.

Die beiden Adjektiva haben nach Beschreibung im „Deutschen Wörterbuch" von Hermann Paul früher ihren Objekten einen Genitiv zugewiesen. Es ist anzunehmen, dass das Adjektiv und die Kopula zusammen ein komplexes Prädikat bilden und dieses komplexe Verb als ein transitives Verb dem Objekt einen Akkusativ zuweist.

22 Eine ausführlichere Liste findet sich in Riemsdijk (1983).

(26)

Die Adjektiva haben mit der MK und dem Zustandpassiv gemeinsam, dass sie syntaktisch kein Agens/externes Argument haben. Folglich kann verallgemei*

nert werden, dass Konstruktionen, bei denen das Agens/das externe Argument syntaktisch nicht vorhanden ist, nicht mit dem Akkusativ kompatibel sind. Der Grund dafür liegt m. E. im Wesen des Akkusativs. Der Akkusativ ist sprach- übergreifend der Kasus für das direkte Objekt. Plaük (1987:56) stellt fest, dass das prototypische direkte Objekt dasjenige Objekt ist, das „am stärksten der Kontrolle des Agens unterworfen und von der Handlung am vollständigsten erfasst ist*6 und dem Subjekt/Agens „diametral entgegengesetzt*' ist.23 Der Akkusativ, der zum Ausdruck des prototypischen direkten Objekts dient, setzt also die Existenz des Subjekts/Agens voraus. Daher liegt es nahe, dass in den Konstruktionen wie MK, Zustandpassiv und Adjektiva, in denen syntaktisch kein Agens vorhanden ist, oberflächlich kein Akkusativ auftreten kann. Diese semantische Unverträglichkeit zwischen dem Nichtvorhandensein des Agens und dem Akkusativ kann bei der MK erst dann vermieden werden, wenn das originale Akkusativobjekt durch den Dativ im Deutschen oder die präpositio- nale Phrase im Englischen und Niederländischen ausgedrückt wird.

5.5 Effektives Objekt als Subjekt in der Mittelkonstruktion

Zum Schluss diskutiere ich kurz, ob das so genannte effektive Objekt als das

Subjekt der MK stehen kann. Fellbaum (1986) verneint dies und führt die · j folgenden Beispiele an. \ \

l·:

(60) a. *These cabinets build easily. (Fellbaum 1986:17) b. *Wool sweaters knit easily. (Fellbaum 1986:17)

Da auch bei diesen englischen Verben zwei Objekte möglich sind wie in (61), könnte man wohl zu der Ansicht neigen, dass die Sätze (60) und (62) parallel behandelt werden können.

(61) a. I built my son a new house.

b. My mother knitted me a sweater.

(62) *These books don't seil linguists. (= 38 a)

23 Schon Adelung (1872 1:391) bezeichnet den Akkusativ als Kasus „des leidenden Gegenstandes oder desjenigen Dinges, worauf sich der Begriff eines tätigen Verbi unmittelbar beziehet, worauf es unmittelbar wirkt."

(27)

Jedoch ist die Unmöglichkeit von (60) anderer Natur als die von (62). Die Sätze in (60) sind deshalb inakzeptabel, weil es keinen Sinn hat, über schon erzeugte Produkte anhand der MK eine generische Aussage zu machen. Wenn aber der Determinator des Subjekts zeigt, dass der Referent des Subjekts in der realen Welt noch nicht existiert und somit eine generische Aussage darüber gemacht werden kann, dann ist es möglich, auch aus den „creation verbs" eine MK zu konstruieren. Beispielsweise kann man aus dem Verb knit eine MK bilden.

(63) Such a sweater knits easily.

Im Englischen scheint also der bestimmte Artikel bzw. der Nullartikel in der MK daraufhinzuweisen, dass die Existenz des Referenten präsupponiert wird. Dies gilt auch für das Niederländische. Greenspon (1996) bemerkt, dass der niederländische Satz (64) nicht so interpretiert werden kann, dass es prächtig sei, das Papier zu schreiben, also nicht im ,kreativen4 Sinne. Der Satz (64) bedeutet nur, dass man auf das/dem Papier prächtig schreiben kann.

j|!(64) Dit papier schrijft prettig. (Greenspon 1996:129) ,Auf dem/das Papier schreibt es sich prächtig.'

] )as heißt jedoch nicht, dass aus den „creation verbs" im Niederländischen keinel l konstruiert werden kann. Die folgenden MKen, in denen kein bestimmter ) Artikel gebraucht wird, sind akzeptabel.

* (65) a. Zo'n huis bouwt gemakkelijk.

|\ ,So ein Haus baut sich leicht/

b. Dergelijke poezie schrijft gemakkelijk.

,Solche Poesie schreibt sich leicht/

c. Zo'n gat graaft gemakkelijk.

,So ein Loch gräbt sich leicht/

Im Deutschen kann ebenso aus den „Kreationsverben" eine MK gebildet werden, auch dann, wenn das Subjekt einen bestimmten Artikel trägt.

(66) a. Dieser Pullover strickt sich leicht.

b. Dieses Haus baut sich leicht.

c. Diese Poesie schreibt sich leicht.

Damit ist klar, dass die „creation verbs" kategorisch aus der MK nicht auszuschließen sind. Wenn es schwer ist, aus solchen Verben eine MK zu bilden, liegt dies an der Semantik des Determinators. Die Bildungsmöglichkeit einer MK aus diesen Verben hängt auch davon ab, ob man sich ein Muster bzw. einen Plan vorstellen kann, nach dem man ein neues Produkt erzeugt. Beim ,Pullover

(28)

stricken* ist dies relativ einfach. Dagegen ist es schwieriger, sich z. B. ein Muster vorzustellen, nach dem jederman einen Schrank leicht anfertigen kann. Daraus ergibt sich der folgende Kontrast.

(67) a. Such a sweater knits easily.

b. *Such a cabinet constructs/builds easily.24

4. Schlussbemerkungen

In diesem Aufsatz wurde versucht, zwei Unterschiede zwischen der MK des Deutschen, Englischen und Niederländischen systematisch zu erklären. Zuerst wurde die Frage aufgeworfen, warum nur in der deutschen MK ein Reflexivpro- nomen auftritt. Zu dieser Fragestellung wurde mit Steinbach (2002) argumen- tiert, dass das schwache Reflexivpronomen im Deutschen in Bezug auf das Merkmal [R] nicht spezifiziert ist und dass es die Funktion ausübt, das Linking des syntaktischen Subjekts zum internen Argument des Prädikats zu vermitteln.

Zwar besitzt auch das Niederländische ein schwaches Reflexivpronomen, aber ; es trägt nur bei inhärenten Reflexiwerben das Merkmal [— R] und kann somit j bei der MK diese Funktion nicht leisten. Das Reflexivpronomen im Englischen l ist eine starke Form und trägt immer das Merkmal [+ R]. Bei der zweiten j Fragestellung wurde diskutiert, warum nur im Deutschen aus Doppelobjektver- j ben eine MK gebildet werden kann. Die Diskussion hat gezeigt, dass sich die f MK in den drei Sprachen oberflächlich nicht mit dem Akkusativobjekt verträgt, j Der Grund dafür besteht in der semantischen Unverträglichkeit; während in der ! MK kein Agens/externes Argument syntaktisch vorhanden ist, stellt das ' * Akkusativobjekt im Grunde ein Handlungsobjekt dar und setzt demgemäß ein ' Agens voraus. In der englischen und niederländischen MK aus Doppelobjekt- verben bliebe das indirekte Objekt bestehen, das morphologisch jedoch die gleiche Form zeigt wie das Akkusativobjekt. Dagegen steht im Deutschen der Dativ zur Verfügung, der sich morphologisch vom Akkusativ unterscheidet. Der Dativ ermöglicht also im Deutschen MKen aus Doppelobjektverben.

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24 Ich bedanke mich herzlich bei Kevin Varden für dieses Satzpaar.

(29)

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Referenzen

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