Blumeninsel Madeira

(1)

Diese Unterrichtsreihe für die Oberstufe bietet Material zur Wiederholung und Übung in den Themenbereichen Klima und Geomorphologie und Landwirtschaft im Spannungs- feld zwischen Ressourcengefährdung und Nachhaltigkeit. Mit interessanten Anknüp- fungspunkten, wie der Auswertung von Livecam-Aufnahmen und der Wettervorhersage anhand von Wolkentypen, beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit bekann- ten Themen, betrachten diese aber aus neuen Blickwinkeln. Im Bereich der erneuerba- ren Energien ist auf Madeira schon viel passiert, wie und was noch möglich ist, analysiert Ihre Klasse.

© aqualuso/E+/Getty Images

zur Vollversion

VORSC

HAU

(2)

C 7

Blumeninsel Madeira – Insel der Zukunft?

von Dr. Henning Schöpke

1 Fachwissenschaftliche Hinweise 1

2 Methodisch-didaktische Hinweise 8

3 Materialien und Arbeitsaufträge 9

3.1 Klimatische Einflüsse 9

3.2 Wasser und regenerative Energien 19

3.3 Endogene und exogene Kräfte 29

3.4 Wirtschaftsbereiche 33

3.5 Zusammenfassung 45

4 Lösungsvorschläge 46

zur Vollversion

VORSC

HAU

(3)

Kompetenzprofil:

Sach- kompetenz

Entfernung Madeira–Festland Portugal, landschaftliche Merkmale Madeiras und Einflüsse auf die Landschaft, Begriff „Mikroklima“, hydrografische Kenntnisse, Klima, Nordost-Passat, Wolkengattun- gen, Wettervorhersage, Energiegewinnung, Höhenprofil, Natur- park, endemische Pflanzen, Levada, Vulkanismus, Hotspot, Genese von Tälern, Madeira-Wein, Rumproduktion, Aufforstung, Fischfang- methode, Touristenziele, Bademöglichkeiten.

Methoden- kompetenz

Atlasarbeit, Internetrecherche, Begriffe erklären, Merkmale be- schreiben und begründen, Ursachen zusammenstellen, Mindmap erstellen, Korrelation erkennen, Sachverhalt strukturieren, Zeitleis- te erstellen, Begriffe differenzieren, Produktionsprozess beschrei- ben, Funktionen erörtern, Relation erklären

Urteils- kompetenz

Merkmale prüfen und bewerten, Stellung nehmen

Handlungs- kompetenz

Entfernung und Gefälle berechnen, Videos auswerten, Aussagen relativieren, Anbaugebiete kartieren

Methoden:

Atlasarbeit, Karten-, Daten- und Textauswertung, Internetrecherche, Videoanalyse

Fachübergreifende Aspekte:

Biologie: endemische Pflanzen, Pflanzen erkennen und bestimmen, Vegetation Geologie: Vulkanismus, Erosion, Verwitterung

Wirtschaft: Landwirtschaft, Energiegewinnung, Tourismus, Forstwirtschaft

zur Vollversion

VORSC

HAU

(4)

RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Erdkunde

12 von 63 Madeira  Böden/Vegetation/Hydrologie  C 7

M 3 Der prägende Einfluss des NO-Passats

Auf Madeira gibt es keine wechselnden Jahreszeiten, auch wenn es im Winter feuchter ist. Der Passat weht ständig über die Städte Machino, Santa Cruz und Canico an der Ost- küste. Das bedeutet einen Wechsel von Wolken und Sonne sowie viel frische Luft.

Wer die Gebirgswelt wolkenfrei erleben will, sollte früh aufstehen, denn gegen Mittag hüllen sich die Berge gern in Nebel – oder sie ragen aus einer dichten Wolkendecke heraus.

Die Piste des Flughafens liegt im Südosten Madeiras nahe Santa Cruz. Sie steht auf 180 Betonpfeilern entlang der Felsküste. Weil sie kurz ist, wurde sie bereits zweimal verlängert. Seit dem Jahr 2000 ist sie 2781 m lang. Gelegen zwischen den Bergen und dem Meer, gilt der Flughafen wegen der Winde und kurzen Landebahn bei Piloten als besonders schwierig zum Landen. Bei allzu ungünstigem Wind kann dort nicht gestartet und nicht gelandet werden.

angepasst nach: wikimedia/MikeRun/CC BY-SA 3.0

zur Vollversion

VORSC

HAU

(5)

1 %

70 % 27 % Windkraft 3 %

Diesel/Oel Fotovoltaik Wasserkraft

Arbeitsaufträge (M 8)

1. Erstellen Sie eine Mindmap „Madeira – Insel der Zukunft“.

2. Erörtern Sie mit Ihrem Tischnachbarn die Suche nach einem günstigen Standort für die Installierung von Windkraftanlagen auf der Hochebene Paul da Serra.

3. „Freunde des ökologischen Parks Funchal“ wollen die Gipfelzone des Pico do Arieiro begrünen. Deshalb wurden bisher mehr als 50.000 endemische Bäume und Büsche gepflanzt: Lorbeerbäume und Zedern, Wacholder, Baum- heide, Strauchmargeriten und Madeira-Natternköpfe. Nehmen Sie in Part- nerarbeit zur Aktion Stellung.

zur Vollversion

VORSC

HAU

(6)

C 7  Böden/Vegetation/Hydrologie  Madeira 25 von 63

M 10 Entlang der Levada Anfang Mai

Levadas haben mehrere wichtige Funktionen. Früher haben sie Mühlen angetrieben, heute dienen sie als Wasserspender für die Landwirtschaft und zur Stromerzeugung. Bei Touris- ten sind sie beliebt, da ihnen folgend die beliebten Wanderrouten verlaufen. Entlang der Levadas sind zahlreiche Zierpflanzen zu sehen, die von Arbeitern gepflanzt wurden.

Bild 1: Lilien Bild 2: gelb blühende Aka- zien (Robinie)

Bild 3: Nebellechten sind ein Indikator für saubere Luft

Bild 4: Afrikanische Liebes- blume (Schmucklilie)

Bild 5: Die Sumpfcalla ist fast ein Unkraut

Bild 6: Ginster

zur Vollversion

VORSC

HAU

(7)

3.3 Endogene und exogene Kräfte

M 13 Madeira – eine Vulkaninsel

Die vulkanische Entstehung Madeiras erfolgte in mehreren Phasen. Sie begann vor 7 Mio. Jahren, als ein Hotspot (lokal begrenzter, ständiger Standort hoher vulkanischer Aktivität im Erdmantel/in der Erdkruste) inmitten der Afrikanischen Platte die Insel ge- bildet hat. Von der gebildeten Vulkanmasse ist heute etwa ein Drittel über der Wasser- oberläche zu sehen.

Eine weitere Phase dauerte von vor 3 Mio. Jahren bis vor 740.000 Jahren an. Für die letzte Phase der vulkanischen Aktivität wird der Zeitraum von vor 500.000 Jahren bis vor 6500 Jahren angegeben. Parallel zu den vulkanischen Phasen indet auch immer Erosion statt, die das heutige Aussehen der Insel Madeira schuf und auch noch weiterhin verändert. Hier spielt vor allem die Verwitterung durch Flüsse und an den Küsten durch die Brandung eine Rolle. Die vulkanischen Phasen haben außerdem zur Bildung der geo- logischen Besonderheiten, wie z. B. der Steilküsten und der basaltischen Hochebene, ge- führt. Die auf Madeira vorkommenden vulkanischen Gesteine sind vielfältig, größtenteils aber basaltisch. Außerdem indet man Lapilli, Schlacken und Tuffe der Vulkanausbrüche.

Bild 1: Basaltsäulen (Pico de Ana Ferreira, Insel Porto Santo, Madeira)

Bild 2: Lava-Schwimmbecken in Porto Moniz H. Schöpke