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Fiasko für Bayern, Flächenverbrauch im Jahr 2010 rasant gestiegen

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Pressemitteilung

Landesfach- geschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg

Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Nürnberg, 07.10.2011 PM 097-11/LFG

Landschaft

Fiasko für Bayern

Flächenverbrauch im Jahr 2010 rasant gestiegen

Bund Naturschutz fordert von Ministerpräsident Seehofer endlich Taten statt Worte

Beim 3. Flächensparforum der bayerischen Ministerien Umwelt und Inne- res, das am 5. und 6. Oktober in Landshut stattfand, wurde die aktuelle Zahl des Flächenverbrauchs in Bayern bekannt gegeben:

Demnach betrug der tägliche Flächenverbrauch für Siedlungs- und Ver- kehrszwecke im Jahr 2010 20,8 Hektar, eine Steigerung um 25% gegenüber dem Vorjahr (2009: 16,4 ha). Bayern ist damit weiterhin Spitzenreiter unter den alten Bundesländern beim Flächenverbrauch.

„Der hohe Flächenfraß ist und bleibt das größte Umweltproblem in Bayern.

Ministerpräsident Seehofer ist gefordert, hier zu handeln. Während sich alljährlich Minister wie Joachim Herrmann oder Markus Söder für mehr Bo- denschutz aussprechen, steigt der Flächenverbrauch an und unser Land verschwindet immer mehr unter Asphalt und Beton. Wir wollen endlich Ta- ten sehen, damit auch in Zukunft in Bayern noch gesunde Nahrungsmittel erzeugt und Natur erlebt werden kann“, so der BN-Landesvorsitzende Hu- bert Weiger. Der BBV ist aufgefordert, gemeinsam mit dem BN diese Zer- störung unserer Lebensgrundlagen anzuprangern und nicht die durch den Flächenverbrauch verursachten und gesetzlich vorgeschriebenen ökologi- schen Ausgleichsmaßnahmen.

„Der Flächenverbrauch in Bayern kann nur durch eine Stärkung der Regio- nalplanung und nicht durch die von der Staatsregierung geplante Schwä- chung, welche in Zukunft noch leichter als bisher Gewerbegebiete oder Einkaufszentren auf der grünen Weise ermöglichen soll, gestoppt werden.

Wir brauchen vor allem mehr Regionalplanung und mehr staatliche Auf- sicht über die kommunale Bauplanung. Nur so kann der gesetzlich festge- legte Vorrang der Innenentwicklung gelingen und die Stadt und das Dorf der kurzen Wege wiederhergestellt werden“, so Weiger.

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2 Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter kritisiert in diesem Zusammen- hang, dass die Staatsregierung ihre Verantwortung auf die Bürgermeister abwälzt: „Mit Appellen an Bürgermeister, die Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten zu überdenken ist es nicht getan. Für den Neubau von flächenfressenden Flughäfen und Straßen ist das Innenministerium ver- antwortlich. Auch für die Kürzung der Städtebauförderung ist der bayeri- sche Bundesminister Ramsauer verantwortlich, der lieber zusätzliches Geld in den Straßenneubau stecken will und damit das Gegenteil von Flä- chensparen antreibt.“

Bereits beim Flächensparforum erneuerte der Bund Naturschutz seine For- derung an die Staatsregierung und die bayerische CSU, die Abschaffung der Pendlerpauschale endlich anzugehen und ihren Widerstand dagegen aufzugeben. Diese Zersiedelungsprämie ist eine der größten ökologisch schädlichen Subventionen. Sie befördert den Bau von Wohnhäusern in der Peripherie und trägt zum Aussterben der Stadt- und Dorfkerne bei.

3. Bayerisches Flächensparforum in Landshut

Das Bayerische Flächensparforum am 5. Und 6. Oktober 2011 wurde veranstal- tet vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren. Ca. 80 TeilnehmerInnen beteiligten sich an den Diskussionen um die Reduzierung des Flächenverbrauches in Bay- ern. Positivbeispiele für gelungene kommunale Projekte der Innenentwicklung standen dabei im Vordergrund.

Verstecken unliebsamer Entwicklungen

In den Vorjahren, als der Flächenverbrauch Bayerns v.a. konjunkturbedingt sank, ließen sich die zuständigen Minister noch für ihre „Erfolge“ beim Flächensparen feiern. Heuer durfte die Umweltstaatssekretärin Melanie Huml (CSU) die schlech- te Botschaft überbringen. Auch Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) kam erst gar nicht und ließ seinen Leiter der Obersten Baubehörde, Josef Poxleitner dazu referieren.

Auf Nachfrage wurde vom Umweltministerium mitgeteilt, dass das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung zwar am 17. August 2011 eine Pressemitteilung zu der aktuellen Statistik im Internet veröffentlicht hatte, aller- dings ohne sie an die Presse zu versenden

(https://www.statistik.bayern.de/presse/archiv/2011/227_2011.php).

Bündnis zum Flächensparen

2003 haben das Bayerische Umwelt- und Innenministerium gemeinsam mit über 40 Bündnispartnern, darunter auch der BN, ein Bündnis zum Flächensparen in Bayern ins Leben gerufen. In einer gemeinsamen Erklärung verpflichteten sich die Partner, zu einer deutlichen Reduzierung des Flächenverbrauchs beizutra- gen. Trotz gegenteiliger Zielaussagen auf höchster politischer Ebene ist Bayern jedoch mit einem täglichen Verlust von über 29 Fußballfeldern (20,8 Hektar = 208.000 Quadratmeter; aktuellster Stand 2011) einer der Spitzenreiter unter den Bundesländern beim Flächenverbrauch (Vergleich der Bundesländer 2010 liegt noch nicht vor). Dabei wird meist landwirtschaftlich genutzter Boden in Sied- lungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. In nur 17 Monaten summiert sich der bayerische Landschaftsverbrauch auf die Fläche der Stadt Nürnberg!

Für Rückfragen:

Tom Konopka, BN-Regionalreferent für Oberfranken und Mittelfranken Fon 0911/818 78 24, Fax 0911/86 95 68, Mail tom.konopka(at)bund-naturschutz.de

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