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Transkription. Demonstration der Milton- und Metasprache

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Demonstration der Milton- und Metasprache

Frau Lang demonstriert ein Gespräch zwischen Klientin und Beraterin. Die Klientin befindet sich in einer schwierigen Lebenssituation, da Sie hohe Steuerschulden hat, die sie nicht ohne weiteres bezahlen kann. Zusätzlich pflegt Sie ihren kranken Mann.

Dick gedruckt = Anne Lang L

Normal = K: KlientIn

Kursiv = Anmerkungen von Frau Lang für die Teilnehmer

[ ] = Anmerkungen zum Verständnis

(...) = irrelevant für die Demonstration

... = Sprachepause

L: Was bringen Sie mit?

K: Ja also ich hab in letzter Zeit ziemlich Probleme so im Schulter-Nackenbereich, aber ich glaube es liegt auch eigentlich so an meiner Situation, die ist im Moment ziemlich schwierig.

L: Aha..Mhm.

K: Also mein Mann und ich wir haben ein ziemlich großes Problem mit Steuerschulden.

L: Ah okay.

K: Wir müssen jetzt 30.000 € mal ad hok nachzahlen, ich weiß auch gar nicht, wie das gehen soll , ich kann auch noch nichtmal mehr den Steuerberater bezahlen und ehm ja, das belastet mich schon ziemlich.

L: Hmhm…okay..das heißt Sie haben eine Erklärung für die Schulterschmerzen.

K: Ja.

L: Jaa.

K: Also das ist ziemlich eindeutig, also ich weiß ja, dass es auch dann gekommen ist als dieser als diese Sache jetzt so aufgekommen ist mit den Steuern und dann hab ich im Moment, also ich bin Stylistin, ich bin also selbstständig und mein Mann auch, aber der

Erzählen lassen

Ihr eine

Erklärung/Einschätzung benennen

(2)

hat sowieso schon seit ein paar Jahren nicht mehr gearbeitet, er ist Komponist, und eh wir haben schon alles, der hat ein Tonstudio, wir haben schon alles verkauft was so geht L: Ahaa.

K: Und eh ich kann mich aber auch jetzt auf meinen Job nicht richtig konzentrieren weil jetzt hat mein Mann auch noch einen Schlaganfall gehabt, jetzt hab ich den auch noch gepflegt und jetzt hat er auch noch Prostatakrebs und so und muss nochmal operiert werden und ich komm da gar nicht durch. Ich kann mich um meinen Job nicht richtig kümmern und muss aber sehen, dass ich das Geld für die Steuern irgendwie zusammen kriege.

L: Ja…ehm..soo..und das ist total nachvollziehbar, das Sie sagen und das drückt sich natürlich auch in Nacken und Schulter Anspannung und diesen Schmerzen aus. Ehm was kann ich für Sie tun? Was haben Sie sich versprochen, das ich für Sie tun kann?

K: Also ich merk halt, dass das alles, also das ist bei mir so so unsortiert das sind so viele Sachen die aber alle ineinander greifen wissen Sie?

L: Hmmmh...jaa und was haben Sie sich von dem Termin hier versprochen, was eh hier an für Sie an Erleichterung passieren kann?

K: Ja vielleicht können Sie mir da bei dem Sortieren ein bisschen behilflich sein.

L: Ah gerne, ja gerne.

K: Aber wissen sie, das gehört halt alles auch irgendwie zusammen, deswegen krieg ich das gar nicht richtig auseinander.

L: Ja, würde es Ihnen denn helfen wenn sie mal diese einzelnen Mosaikteile festhalten eh vielleicht hier an der Flipchart? Also einfach mal so paar wie so wie soll man sagen so als Mosaikteile von ihrer Situation an ner Flipchart aufzeichnen, was meinen Sie, würde ihnen das helfen? Oder wie könnte das Sortieren für Sie hilfreich sein?

K: Ja also hm ich hab mir gedacht vielleicht können Sie mir da Unterstützung geben, dass ich das bisschen trennen kann so oder oder sehen kann wie ich da weiter kommen könnte.

L: Hmh…

K: Weil das ist im Moment ein riesiges System und mein Mann ist halt auch schon was älter als ich, der ist jetzt 68, und wissen sie, 30 Jahre verheiratet und der hat früher immer gesagt er will keine 65 werden und er bringt sich vorher um und 30 Jahre lang hab ich immer versucht den zu retten und davon abzuhalten dass er sich umbringt und dann kam dann die letzte Risikolebensversicherung die wurde dann ausgeschüttet und dann eh…also er hat sich nicht umgebracht, ich bin natürlich froh, ich liebe meinen Mann ja auch sehr wissen Sie?

L: Hmh okay…Sie haben jetzt so ein wichtiges Wort gesagt glaube ich „trennen“ also sie wollen etwas trennen, mental trennen hatte ich verstanden, was genau meinen Sie also da steckt ja drin dass sie eine Idee davon haben, was Ihnen helfen könnte, was meinen Sie mit trennen? Was sollte getrennt werden?

K: Also diese ganze finanzielle Belastung, die hängt natürlich auch, auch die Lösung dieses Problems, hängt mit der privaten Situation total zusammen.

L: Hmhh, was sollte getrennt werden?

K: Also ja ich weiß nicht aber hab so gedacht vielleicht wenn ich diese ehm das ist im Moment für mich so ein großer Berg , das ist halt nicht, das sind nicht verschiedene Sachen sondern es ist alles zusammen.

L: Ein Klumpatsch.

K: Und auch ich hab mit meinen Geschwistern zusammen ein Mehrfamilienhaus noch, das könnte verkauft werden, dann hab ich jetzt auch eine nette Maklerin, die mir auch sehr sympathisch ist dadran, wo ich auch ein gute Gefühl hab, das ist für mich auch sehr wichtig, dass ich zu dem Leuten also auch so zu Ihnen jetzt einen guten Kontakt habe aber eigentlich will ich das Haus gar nicht verkaufen aber meine Geschwister würden mich da auch unterstützen aber natürlich wäre unsere finanzielle Situation dann gelöst

Nachvollziehen bestätigen Auftragsklärung

Erneut Fokussierung Ausrichtung

Erleichterung Absprache: Sortieren Noch nicht darauf eingehen

Bild

„Sortieren“ aufgreifen

„Trennen“ als Wort aufgreifen

aufgreifen Bilder

(3)

aber das ist mein Elternhaus, da hänge ich auch sehr dran und eigentlich hab ich immer gedacht dass ich da nochmal hinziehe.

L: Ja, ich hänge jetzt noch an dem Wort, weil Sie es als Lösung eingebracht haben,

„Trennen“, ich weiß nicht was sie trennen sollten damit es leichter wird. Was meinen Sie?

K: Also es gibt ja unter anderem dieses finanzielle Problem.

L: Ja.

K: Aber diese, die Lösung der finanziellen Geschichte hängt ganz viel mit dem privaten auch zusammen.

L: Sie wollen trennen das Finanzielle und das Private? Ist es das oder was anderes? Ich weiß nicht.

K: Ja ich weiß eigentlich auch nicht so genau.

L: Aha wissen Sie auch nicht so genau. Sie wollen die einzelnen Sachen trennen die im Spiel sind, diese ganzen..

K: Also ich denk mal so diese finanzielle Belastung, das würde ich schon noch irgendwie geregelt kriegen.

L: Ahaaa. Wie würden Sie das denn regeln?

K: Entweder wie gesagt kann man das Haus verkaufen und meine Familie die ist da ganz auch also die würde das auch machen wenn das irgendwie notwendig wäre aber

eigentlich will ich das Haus gar nicht verkaufen, mein Mann will dass ich das verkaufe.

Oder vielleicht gibt uns die Bank auch nochmal einen Kredit. Ich hab jetzt nächste

Woche einen Termin also ich hab da auch schon Sachen angeleiert also dass ich nochmal zur Bank gehe und versuche einen Kredit zu bekommen. Und meine Familie würde mich auch unterstützen in der Abtragung des Kredits.

L: Hm Frau Meier, was ich grad so denke ehm es ist ja Ihre Stunde und Sie eh ich frag sie ja auch immer aber ich würde jetzt doch nochmal vorschlagen das auch aufzeichnen, weil das eine sind die Worte und das andere ist das was man so sieht wenn man das so aufgezeichnet hat. Holen sie doch einfach mal hier einen Stift. Einverstanden?

K: Ja.

L: Kommen Sie, holen Sie mal einen Stift und zeichnen Sie mal alles so können Sie ja einfach so als eh Flecken so aufzeichnen was in ihrem was in ihrer aktuellen Situation eine Rolle spielt.

K: Ok also einmal die Steuern.

L: Die Steuern. Machen Sie ruhig einen Flecken drum, genau.

K: So dann wenn die Steuerschulden bezahlt sind ist natürlich noch nicht unser Lebensunterhalt gesichert. Wir wohnen ja auch zur Miete und dann müssen wir vielleicht raus aus dem Haus und also das ist nur der eine finanzielle Aspekt aber es muss ja auch Geld reinkommen und ich hab halt im Moment auch keinen Job, ich hab seit September keinen Job mehr gehabt ne?

L: Wie würden Sie das festhalten?

K: Lebensunterhalt.

L: Lebensunterhalt.

K: Passt eigentlich dazu [zeigt auf Steuern] aber ist eigentlich nicht das gleiche.

L: Jaa gut, dass Sie das unterscheiden, ja.

K: [schreibt]…auch wichtig.

L: Auch wichtig. Weiter, was kommt noch? Was spielt, was ist da noch alles in Ihrem Kopf drin, in ihrer Situation?

K: Das Haus, das Haus auch als Heimat und als Rückzugsort.

L: Okay, wo käme das hin?

K: Also es kommt auch schon ziemlich weit oben weil so hab ich mir eigentlich mein Leben vorgestellt, also das sind so die drängenden drückenden Probleme im Moment ja? Das wo ich denke das muss ich jetzt bewältigen, und deswegen hab ich aber auch nicht so viel Freiraum für anderes.

Pacen

„sortieren“ – regeln

Nochmal Angebot es aufzuzeichnen auf Flipchart

Moderieren

(4)

L: hmmh.

K: Ja?

L: Tun Sie mal aufzeichnen.

K: Also ich sag mal Haus..

L: Haus hmmh

K: ..Ja, und das ist auch ziemlich weit oben.

L: ist auch ziemlich weit oben..ja, was noch?

K: Gibt’s noch den Job.

L: Ja.

K: Weil ich seit Monaten keine Aufträge mehr habe.

L: Selbstständigkeit.

K: Genau… [schreibt] ja und die Beziehung zu meinem Mann die ist halt auch nicht so einfach also der ist..für den ist das Glas immer halb leer. Ich bin so jemand, für mich ist das Glas immer halb voll. Und ich hab auch schon versucht ihn zu unterstützen, auch dass er mit seinem Job wieder Aufträge kriegt aber das klappt nicht und dann wenn er in so einer Stimmung ist und das passiert ziemlich oft, dann ehm schüttet der richtig seine Wut und seine schlechte Laune über mir aus und ich hab immer das Gefühl ich bin dann wie in einem Cocon und muss mich da schützen dagegen und warten bis das vorbei ist und dann geht’s wieder.

L: Ja Gott sei Dank dass Sie den Cocon haben.

K: Ja. Damit komme ich auch jetzt ganz gut zurecht.

L: Hmmh. Tun sie mal ihren Mann platzieren. Oder auch wie sies sagen würden, den Mann, die Beziehung, ich weiß nicht.

K: Die Beziehung.

L: Beziehung würden Sie sagen.

K: Ja oder Ehe..hmmh [schreibt]

L: Beziehung, okay. Und da wäre ja dann auch son Flecken drin von wegen Wutanfälle oder so, das würde ja dann, jeder Flecken hat noch Unterflecken.

K: Der setzt mich dann immer so unter Druck, das können Sie sich gar nicht vorstellen und das, dann fängt der schon wieder an davon zu erzählen, dass er sich umbringen will L: Dann wäre das auch noch ein Flecken, so Angst um sein Leben.

K: Tja..und manchmal ist es auch so , wir sind uns dann auch gar nicht mehr so richtig nah, dann arbeite ich schon im Wohnzimmer, nur um dem räumlich nah zu sein, wissen sie?

L: Hmmh, Sie tun was für die Beziehung.

K: Oder letztens, dann saß ich auf dem Sofa und dann kam er so an und hat mit mir gekuschelt und dann hat er die ganze Nacht, was er sonst nie tut, richtig gut geschlafen.

Da hab ich zu ihm am nächsten Tag gesagt, vielleicht sollten wir mal wieder öfter kuscheln.

L: Hmmh okay. Gucken Sie mal, wenn Sie dadrauf gucken, fehlt da noch was an so Haupt…

K: An Problemen jetzt?

L: Keine Ahnung wie man dazu sagt..Themen, Wolken,…

K: Also mit meiner Familie ist das ja so also meine Geschwister und meine Mutter das klappt eigentlich ziemlich gut.

L: Wunderbar! Dann machen Sie doch mal diese Flecken, das sind dann ja keine Flecken, sondern Schönheitsflecken, also was gut ist, machen Sie das doch auch mal dazu. Dass, wir hatten ja jetzt angefangen mit den Problemflecken und wie könnte man denn dazu sagen, zu dem Guten…Flecken ist ja eher son bisschen negativ.

K: [schreibt] Ja also es ist schon so ein Beistand, den ich bekomme.

L: Beistand.

K: Und ich stelle mir jetzt sogar vor, dass ich meine Mutter, die ist ja schon alt, dass ich mich um die kümmer, dass ich für die sorge, wo ich früher immer gedacht hab, das

Moderieren + Sie zeichnet auf!

(5)

mach ich nie aber ich könnte dann wieder in diesen Ort zurück ziehen, dann könnte ich halt in das Haus ziehen und könnte meine Mutter auch betreuen, und das hab ich mir eigentlich immer gewünscht.

L: Und wenn Sie jetzt die Sachen, die so Schätze sind, wenn Sie die machen und das andere haben Sie so rund gemacht, wie würden Sie das denn markieren um die Schätze rum.

K: Also eigentlich hätte ich das in einer anderen Farbe gemacht.

L: Und wenn Sie jetzt nur eine Farbe haben?

K: Da fällt mir jetzt nichts ein.

L: Doch.

K: … ich mach da mal ein Dreieck draus.

L: So sehen se! Also es ist was anderes, genau. Und welche anderen Dreiecke gibt’s denn noch?

K: Meine Tochter auf jeden Fall.

L: Ah okay.

K: Ja, die ist halt auch, mein Mann und ich wir lieben unsere Tochter beide sehr, die studiert übrigens Psychologie.

L: Ah, da hat Sie ja viel..Anregung, haha.

K: Die ist manchmal wirklich die Therapeutin meines Mannes.

L: Okay…okay. Wo kommt die denn die Tochter hin?

K: Die kommt würde ich sagen schon ziemlich weit oben.

L: Okay. Und kriegt auch ein Dreieck.

K: [schreibt]

L: Okay und was gibt’s denn noch für Dreiecke?

K: Also..das hört sich jetzt vielleicht blöd an aber ich glaube schon dass ich eine sehr starke Frau bin und dass ich das alles, dass ich die meisten Sachen eigentlich ganz gut regeln kann. Es ist halt im Moment einfach sehr viel und das mit meinem Mann das belastet mich schon extrem.

L: Und wissen Sie, dass ich das die ganze Zeit gedacht hab? Da hab ich nämlich gedacht, und wie gehen Sie denn auch schon damit um…das ist ja schon sehr vieles, wie gehen Sie denn damit um. Also Nackenschmerzen ist ja das geringste.

K: Ja ich such halt immer auch nach Lösungen und wissen Sie was das gute ist? Und das ist ja typisch für uns Frauen finde ich, wir haben immer noch einen anderen Plan. Und mein Mann, der kann immer nur eine Sache machen. Und ich habe immer schon noch für die Eventualität, wenn das oder das passiert, dass ich immer noch was anderes habe aber man darf auch nicht zu viel haben weil dann verzettelt man sich ja auch.

L: Hmh und was ist der andere Plan für was?

K: Ja wie gesagt mit den Steuern hab ich jetzt einmal das mit dem Haus, aber ich könnte auch nochmal zur Bank gehen und nochmal da versuchen und meine Familie unterstützt mich und wenn ich jetzt son bisschen mehr den Kopf frei hätte, könnte ich mich

vielleicht auch wieder mehr um meinen Job kümmern.

L: Sagen Sie mal mit ihrem Job, was machen Sie da eigentlich?

K: Eh ich bin Stylistin, das heißt ich eh und also ich eh style halt Künstler also Schauspieler.

L: Sie ziehen sie an.

K: Ich schminke die auch. Und anziehen auch, ja.

L: Hmhh.

K: Dann mache ich noch Bilder, also ich fotografiere für ne Ausstellung.

L: Dann diese [Bilder] gestalten, Menschen?

K: Nene, andere Sachen. Ich hatte auch letztens eine Ausstellung, das war auch total schön, das hat mir auch wirklich gut getan. Das war dann auch da, in dem Haus, da ist unten noch ein Geschäft drin, da konnte ich dann die Bilder ausstellen, das war ganz toll.

Pointiert

Moderieren

Unterscheidung treffen lassen

Weiter suchen

Es kippt um ins Ressourcenhafte

Aufgreifen

Fokus: ihr Job Fokus: ihr Job

(6)

L: Ah toll, hmmh. Das ist ja eigentlich auch ein Dreieck, oder?

K: Was jetzt?

L: Wenn ich sie reden höre von ihrem Talent oder von ihrem eh was sie machen können.

K: Ja aber ich bin im Moment einfach nicht so kreativ weil die anderen Sachen

L: Dafür ist ja auch der Fleck. Der Job als Fleck, aber ich find es hat ein Dreieck verdient, aber ist jetzt mein Empfinden.

K: Also ich glaube so von meinem Empfinden, ich als Typ doer als Frau, ich kann schon viele Sachen schaffen.

L: Aha, kriegt das kein Dreieck?

K: Das Ich?

L: Kriegt das kein Dreieck?

K: Was, das „Ich“ kriegt ein Dreieck?

L: Das ist Ihr Bild.

K: Ja das kommt mir irgendwie komisch vor L: Warum?

K: Ja weil das ist ja eigentlich normal.

L: Was ist normal?

K: Ich bin ja so , dass ich so bin, das ist ja normal. Das ist ja nicht was..so meine Familie die unterstützen mich halt und meine Tochter auch und so, aber ich bin ja einfach so wie ich bin ne? So bin ich eben.

L: Angenommen. Angenommen, Sie würden das für sich so sehen, dass sie eh auch ne Kraft haben, dass sie da auch eh, nicht nur diese künstlerische Ader haben sondern dass sie auch ne Kraft haben mit all diesen Lebens…themen irgendwie umzugehen.

Angenommen Sie würden das so als Kraft spüren und nicht als das ist selbstverständlich sondern es ist ne Kraft, angenommen, würde Sie das nicht mehr unterstützen? Statt wenn Sie denken es ist so normal?

K: Ja es unterstützt mich ja schon, das ist ja schon so.

L: Ist schon so.

K: Hmh ja ist schon so.

L: Ist schon so…Sie wollen es nicht an die Tafel bringen…Sie müssen es nicht, auf keinen Fall, das ist Ihre Tafel.

K: Hm ja für mich geht’s ja mehr so um die Sachen, die anderen die so ringsrum sind L: Sie haben Recht, ja. Das ist ja auch das packt einen ja auch die Problemthemen packt einen. Aber, wenn ich was an der Stelle anmerken darf, manchmal verändert sich das Bild auch durch die hellen Farben, die dann rein kommen ins Bild. Und da man kriegt Ideen wie man das insgesamt angehen kann, wenn man ein Bild nur jetzt mit den dunklen Farben macht, dann hat das einen bestimmten Ausdruck. Ich wollts nur zu erwägen geben.

K: Ja wobei die sind natürlich schon ziemlich dunkel.

L: Gravierend, ja ziemlich dunkel, ja natürlich, ja okay.

K: Ja und ich hab auch das Gefühl, ich kann die Entscheidung, die ich eigentlich treffen würde nicht so richtig treffen, weil mein Mann mit dem Haus zum Beispiel mich unter Druck setzt. Der will ja eh nicht mehr lange leben, also für den ist das eigentlich egal, für mich ist das aber, ich will noch 30 Jahre leben, wissen sie? Und mein Mann, der will ja schon seit fünf Jahren sterben.

L: Hm ja verstehe.

K: Aber für Ihn ist egal, ob das Haus weg kommt und seins ist es auch nicht.

L: Hmh. Ich muss nochmal das Wort mit dem „trennen“ reinbringen was sie vorhin gesagt haben. Ich wusste nicht was sie meinen, wenn sie jetzt die Sachen hier so aufgezeichnet haben, was wollten Sie denn trennen?

K: Also ich meine, dass das alles eben so miteinander so verflochten ist, was ja normal ist.

 Dreieck für Ressourcen

Flecken für Schwierigkeiten

Vorstellung entstehen lassen

Ihre Verantwortung Ihre Zeit im 2er Gespräch

Angebot

(7)

L: Tun Sie mal die Verflechtungen machen.

K: [zeichnet Verflechtungen ein] Also eh hier auf jeden Fall, da natürlich auch, da auch, ehm ja so dahin natürlich auch…und ehm hier auch und da auch.

L: Wenn Sie sich mal bisschen in Abstand setzen und drauf gucken, was sehen sie denn da, was macht das denn, was haben sie denn, was kriegen sie denn so fürn Eindruck mit dem Abstand auch oder das könnt ja auch durchaus von Ihnen aber das kann ja auch von jemand anders sein. Was würden Sie denn daraus für sich sortieren können?

K: Also es sind natürlich bedeutend mehr Pfeile von der Beziehung zu den anderen Bereichen als sonst so. Die Familie steht eigentlich als Ressource oder als Unterstützung isoliert von den Sachen. Okay wenn ich das Ich jetzt noch dazu geschrieben hätte wärs noch ein bisschen anders

L: Wollen Sies machen?

K: Joa vielleicht [zeichnet „Ich“ ein]

L: Vielleicht gibt es ne, vielleicht gibt’s es so ne Idee.

K: [schreibt]

L: Auch ein Dreieck.

K: Genau.

L: Gut.

K: [verbindet „Ich“ mit anderen Bereichen] Also von mir geht der Pfeil eigentlich überall hin.

L: Machen Sie ruhig, wie Sies erleben.

K: [zieht Pfeile]

L: So und jetzt gucken sie nochmal an. Was haben Sie denn jetzt?

K: Also im Grunde ist es so wie ich es auch selber empfinde, dass alles bei mir so zusammen läuft

L: Und wenn Sie das jetzt so sehen, wie sie es empfinden, so, auf welche Ideen bringt sie das denn, was vielleicht, zu tun sein könnte? Haben ja genug Zeit, Sie können auch ein Foto machen und mitnehmen und darüber senieren. Was heißt das denn?

K: Also eigentlich finde ich das im Moment sehr belastend muss ich sagen weil ich also gefühlt ist es natürlich so und es zeigt einfach auch nochmal die Situation, dass alles bei mir hängen bleibt und ich das auch alles regeln muss und dass…ehm… zum Beispiel mein Mann da nicht als Mann auftaucht sondern nur als Beziehung…von dem aus, da also das ist sozusagen nichts was ich irgendwie abgeben kann

L: und das kann ja auch was sein, was Sie schon so gefühlt haben und jetzt wird’s aber auch nochmal so sichtbar. Was…ja was könnte daraus entstehen?

K: Eigentlich finde ich das jetzt noch schlimmer, weil ich das jetzt nochmal so sehe.

L: Ja…und wozu könnte das führen, dass sies auch nochmal so sehen, was sie fühlen?

K: …zja…also ich fühle mich da ziemlich alleine muss ich sagen.

L: Ja…ja und was werden Sie tun?

K: Naja ich könnte ja, ich kann ja nicht meine Tochter irgendwie da mit reinziehen, also meine Familie unterstützt mich ja schon, das ist ja was positives und meine Tochter ja auch aber und meine Familie versucht ja sogar die Sachen mit den Steuern und dem Lebensunterhalt mit zu regeln mir zu liebe..ja.

L: Haben sie das einmal einfach ihrem Mann auch schon mal gesagt? Ich fühle mich ganz alleine und muss das alles stemmen und so.

K: Ach mit dem kann man darüber ja nicht reden dann fängt der wieder damit an dass er sich umbringen will.

L: Und das hindert sie darüber zu reden worüber eigentlich zu reden sein müsste..nämlich, dass sie allein sind.

K: Der ist halt natürlich durch seine Krankheit auch belastet.

L: Hmh so beißt alles in den Schwanz.

K: Ja, und letztendlich bin ich mit allem allein und kann aber noch nichtmal meine

Draufblick anleiten Anfangsworte aufgreifen

Draufblick

Mit Klientin über Draufblick reden

Fokussierung aufs Tun

(8)

Entscheidungen frei treffen weil mein Mann mich unter Druck setzt das Haus zu verkaufen.

L: Ganz schön verhängnisvolle Situation.

K: Ja.

L: Was erwarten sie dass ich sage? Trennen sie sich? Was erwarten sie dass ich sage?

K: …

L: Außer, ja, es ist so wie sies schildern, so alles so gezurrt, und alles so auf Sie..genau das.

Angenommen Sie würden das bei jemand anderem sehen, was würden Sie sagen dazu.

K: Ja also eigentlich also ich würde denken dass wenn jemand so belastet ist, er mehr Unterstützung braucht.

L: Gute Idee und was würden sie denn sagen wo er dann Unterstützung holen soll..konkret.

K: Natürlich auch im Familienkreis aber die besteht ja schon die Unterstützung.

L: Was wäre dann eine Unterstützung, was er dann bräuchte?

K: Eigentlich natürlich vom Partner.

L: Hmmh und wenn das vom Partner nicht geht?

K: Ja das funktioniert halt nicht..weiß ich nicht, dann gibt’s halt niemanden mehr L: Und denken Sie an Gesprächsunterstützung oder denken sie auch an Tun- unterstützung?

K: Da hab ich mir eigentlich noch gar nicht so Gedanken drüber gemacht.

L: Aber das ist doch nicht schlecht, sich darüber Gedanken zu machen, weil hier zum Beispiel wäre es ja nur Gesprächsunterstützung was auch gut ist, mehr sortieren und dann kommt einem Ideen aber es könnte ja auch Tun-Unterstützung notwendig sein. Ich weiß jetzt nicht worauf das hinauslaufen würden aber das könnten Sie sich ja überlegen.

K: Ja wenn ich jetzt jemanden hätte wo ich wüsste man würde nochmal einen Job bekommen oder so, dass nochmal ein Job kommt, aber dafür müsste ich auch wieder den Kopf ein bisschen freier haben damit ich mich mal darum kümmern kann und meine Kontakte zu aktivieren um zu gucken dass ich einen Job hab aber wenn ich dann immer meinen kranken Mann zuhause hab dann ist das natürlich sehr schwierig und ich muss die Steuererklärung jetzt auch noch fertig machen das bindet meine Kapazität natürlich auch enorm. Ich hab dann oft auch einfach nicht die Zeit und muss mich aber auch um diesen Job kümmern weil dieser Job das einzige ist, das mir regelmäßige Einkommen generiert. Und es geht nicht darum, dass ich mich nicht beschränken kann. Wir hatten auch einen Porsche vor der Tür und alles aber

L: Das heißt der Job müsste auch nochmal dicker werden.

K: Eigentlich ja.

L: Tun Sie mal.

K: …Eigentlich müsste auch die Beziehung dicker sein aber ist sie nicht.

L: Ja das haben Sie nicht alleine in der Hand aber den Job haben Sie alleine in der Hand.

K: [umrandet „Job“ dicker]

L: Genau. So.

K: Aber man muss für so einen Job natürlich auch sehr kreativ sein. Und die Kreativität wird gemindert durch die anderen Probleme.

L: Ja ich verstehe. Aber je mehr Sie dem auch Gewicht geben, desto mehr könnten Sie vielleicht trennen zwischen dem was für sie notwendig ist als Job und dann bevor Sie gehen vielleicht einfach nur, ich sag ja schon wenn mir was durch den Kopf geht. Haben Sie schon mal bei einer Schuldenberatung oder Finanzamtberatung, waren Sie da mal?

Also da gibt’s ja auch Tun-Hilfe ja während hier ja Gesprächshilfe die ja auch sehr wichtig ist.

K: Ja aber ich glaube schon dass ich das auch alleine hinkriege.

L: Ja okay, wenn Sie denken, ja ist gut.

K: Außerdem wenn ich noch das Haus haben und in dem Haus gehören mir auch zwei

Anregung zu Dialog + Austausch als Frage formuliert

Zirkulärer systemischer Schluss

Dissoziierte Beschreibung als Situation

Stellvertretend betrachten lassen

Angebot der

Unterscheidung, die sie wählen kann

Auftrag hier

(9)

Wohnungen und aber wenn ich da einziehen will krieg ich die da auch nicht so schnell raus und ehm ja das ist eigentlich alles was auf längere Sicht gesehen war

L: Also wir haben ja jetzt nur so ein Gespräch hier. Natürlich könnte man das in dem nächsten Gespräch nochmal alles differenzieren ne, das heißt dass sie mir das alles nochmal genauer erklären mit dem Haus und so. Aber es wird nie so sein dass ich sage, machen Sie das und das, sondern das entsteht. Wenn man das jetzt als kurzes Gespräch einfach mal so stehen ließ und sie vergleichen wie sie gekommen sind und wie sie gehen.

Was nehmen Sie denn mit?

K: Hmh also ich hab eigentlich noch mehr das Gefühl, dass ich mich jetzt um alles kümmern muss und das das finde ich im Moment ziemlich belastend.

L: Hmh.

K: Also ich hatte mir eigentlich erhofft, dass ich erleichtert hier raus gehen würde aber im Grunde wenn ich das so sehr sieht das fast schon aussichtslos aus und ehm ja, das macht mir im Moment son bisschen zu schaffen und das fördert auch nicht die Kreativität und klar, das mit dem ob muss ich wahrscheinlich etwas mehr in den

Vordergrund holen, aber es sind halt auch die Umstände, die mich so daran hindern, die Zeit dafür zu investieren und das ist ziemlich schwierig aber der ist natürlich wichtig.

Vielleicht muss ich das auch einfach erst mal son bisschen sacken lassen.

L: Ja, also ich verstehe Sie. Ich könnte mir vorstellen manchmal ist es so dass man die Sachen so weg hält. Man weiß zwar, dass ist alles schwierig so drum rum, aber man hält sie auch so bisschen weg und so wenn man jetzt zum Beispiel im Gespräch war, wird’s klarer. Aber dass es vielleicht letzten Endes doch eine wichtiges Geschichte ist, dass es für einen klar wird dass das vielleicht das ist, was ich schon mitgekriegt hab, sie sind wirklich in einer schwierigen Situation, ich kann sie auch gerne begleiten. Wir können ein weiteres Gespräch ausmachen aber es sind eben nur diese Gespräche was wir hier machen

können. Ehm ich denke sie sollten auch drüber nachdenken, wo gibt’s noch Tun- Unterstützung und was sie heraus gearbeitet haben dass sie sich auch durchaus noch mehr um den Job, weil manchmal ist es wie in einem Mobilée wenn ein Teil sich verstärkt dann gibt’s auch ne.

K: Ich glaube ich muss das mit meiner Familie einfach mehr klären mit dem Haus und dass mein Mann heraushalte.

L: Das ist eine Idee.

K: Dass ich einfach mit der Familie zusammen überlege wie das funktionieren kann L: Vielleicht so wie würden Sies konkret denn dann machen mit der Familie?

K: Also die beiden kennen ja meine Situation, die so schwierig ist und haben sich auch immer so hinter mich gestellt. Die haben gesagt wenn du meinst, wir sollten das Haus verkaufen, okay.

L: So blind hinter sie gestellt.

K: Früher haben sie immer gesagt nein, wie verkaufen das nicht aber jetzt da auch eine gute Zeit ist eine Immobilie zu verkaufen, also die würden das mit tragen die würden auch wie gesagt die Schulen zum Teil vorrübergehend mit tragen. Ehm aber vielleicht muss ich aber auch mit meinen Geschwistern und mit meiner Mutter auch klären, wie z.B: ein Leben in, das ist ja eine Stadt die ist so Richtung Aachen und das ist auch

günstiger da zu leben du man könnte da auch eine Mietwohnung nehmen, ist das da mit dem Haus und den Mietern so gut..aber eigenlich möchte ich mich von diesem Haus nicht trennen und das ist nur dieser Druck mit den anderen Sachen, mit dem Geld, die mich dahin bringen. Aber da ist auch, da ist auch Renovierungsstau, da muss auch was gemacht werden.

L: Verstehe. Aber die kommt und verstehen Sie die kommt jetzt wo sie sagen ich sehe es noch klarer und es ist noch schlimmer als ich denke wo es klar ist und da kommt wieder eine Idee raus und die ist die Familie steht zwar hinter mir aber ich mache das jetzt mal konkret und spiele das durch und zusammen und die denken mit und jetzt will ich nicht

Unterscheidung an Möglichkeit

Auftragsklärung Transparent im Vorgehen

Schlussintervention

Umkonnotieren Klarheit als Weiterkommen

Unterstützen konkretisieren

(10)

noch was Schlimmes sagen aber trotzdem, nämlich irgendwie müsste auch schon noch ne Lösung mit dem Mann gefunden werden weil dann kann es ja auch sein, dass wieder alles so geregelt ist und dann kommt da die nächste, verstehen Sie der nächste Dreh ne? So, also dass man so, dass man sagt, aber die Idee die Sie mit dem Job, dass sie den ernster nehmen und die Familie, dass die nicht nur hinter ihnen steht sondern ganz konkret durchspielen und als drittes vielleicht sogar irgendwas auch in der Beziehungsdynamik.

Nicht, dass dann wieder der nächste Durchlauf kommt, wissen se was ich meine? Ne, dann ist das jetzt geregelt und so.

K: Wissen se, manchmal denk ich mir, das hört sich jetzt ganz gemein an aber da denk ich mir, warum hat der sich nicht umgebracht obwohl erst versprochen hat. 30 Jahre lang hab ich versucht ihn zu retten und dann war das alles sozusagen nur ein Fake.

L: Man muss sich nicht umbringen, man kann sich auch trennen. Okay. Liebe Frau Meier lassen wirs so stehen. Ich, ja ich find ihre Situation schwierig aber so in ihrer Art so wie sie das hier gemacht haben gibt es zumindestens Ansatzpunkte. Wir sehen uns dann im nächsten Gespräch.

K: Okay Danke.

L: Tschüss, Frau Meier

Klarheit führt zur Idee;

dann diese

konkretisieren und dranbleiben statt zum nächsten Thema zu springen das da ist

Aufgreifen von Themen, denn das kann sie machen Ansatzpunkte sehen

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