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Die praktische Umsetzung und Produktpositionierung der Riester-Rente im Rahmen des Altersvermögensgesetzes

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Sandra Ziegler

Die praktische Umsetzung und

Produktpositionierung der Riester-Rente im Rahmen des Altersvermögensgesetzes

Eine empirisch vergleichende Untersuchung

Diplomarbeit

Wirtschaft

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

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Copyright © 2002 Diplomica Verlag GmbH ISBN: 9783832464554

http://www.diplom.de/e-book/221877/die-praktische-umsetzung-und-produktposi- tionierung-der-riester-rente-im

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Sandra Ziegler

Die praktische Umsetzung und Produktpositionierung der Riester-Rente im Rahmen des Altersvermögensge- setzes

Eine empirisch vergleichende Untersuchung

Diplom.de

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ID 6455

Sandra Ziegler

Die praktische Umsetzung und

Produktpositionierung der Riester- Rente im Rahmen des

Altersvermögensgesetzes

Eine empirisch vergleichende Untersuchung

Diplomarbeit

an der Fachhochschule Dortmund Fachbereich Wirtschaft

Institut für Betriebswirtschaftslehre Juli 2002 Abgabe

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ID 6455

Ziegler, Sandra: Die praktische Umsetzung und Produktpositionierung der Riester-Rente im Rahmen des Altersvermögensgesetzes - Eine empirisch vergleichende Untersuchung Hamburg: Diplomica GmbH, 2003

Zugl.: Dortmund, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2002

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,

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Diplomica GmbH

http://www.diplom.de, Hamburg 2003 Printed in Germany

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- II -

Vorbemerkungen

Das Fachhochschulstudium und insbesondere das der Betriebswirtschaft wird in der Unternehmenswelt häufig mit einem hohen praktischen Bezug in Verbindung ge- bracht. Daher stand seit Studienbeginn mein Entschluss fest, eine empirische Arbeit anzufertigen. Um einen Einblick in die Materie zu erlangen, absolvierte ich ein sechsmonatiges Praktikum in der mathematischen Abteilung der Signal Iduna Grup- pe in Dortmund. Dort entwickelten sich erste Vorschläge zum Thema der Diplomar- beit, welche dann sehr schnell konkrete Formen annahmen.

Um meine Arbeitsweise zu schildern zitiere ich nachfolgend Prof. Dr. Farny:

„Versicherung ist Deckung eines im Einzelnen ungewissen, insgesamt geschätzten Mittelbedarfs auf der Grundlage des Risikoausgleichs im Kollektiv und in der Zeit.“1 Auch mein Informationsbedarf war zu Beginn schätzungsweise außerordentlich groß.

Ob und wie dieser Bedarf gedeckt werden konnte war zudem ungewiss. Des Weite- ren bestand das Risiko bestimmte Auskünfte, aufgrund fehlender Veröffentlichungen, bedingt durch die Aktualität des Themas Altersvorsorge, nicht zu erhalten. Die Lite- raturrecherche erfolgte größtenteils anhand wissenschaftlicher Zeitschriften und Ge- setzestexte sowie einer empirischen Studie deren Daten mittels Fragebogen erhoben wurden. In Zusammenarbeit, also im Kollektiv, mit kompetenten und hilfsbereiten Mitarbeitern der Signal Iduna und einer überragenden Beteiligung der angeschriebe- nen Versicherungsunternehmen, im Rahmen der Untersuchung, entstand diese Ar- beit im Laufe der Zeit.

Ihnen allen gilt daher mein grundlegender Dank.

Ebenso danke ich meiner Familie für ihre unermüdliche Unterstützung und jenen, die mir die nötige Inspiration gaben wann immer ich sie brauchte.

Die vorliegenden Ausführungen wurden nach den derzeit geltenden Regeln der deutschen Rechtschreibung verfasst.

Holzwickede, 24.07.2002 Sandra Ziegler

1 Farny, D.: Versicherungsbetriebslehre, S.13.

(8)

- III -

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen ... II Inhaltsverzeichnis ... III Verzeichnis der Anlagen... VI Verzeichnis der Abbildungen ... VI Verzeichnis der Tabellen ... VI Verzeichnis der Diagramme ... VII Abkürzungsverzeichnis... VIII

1. Vorbetrachtungen ... 1

1.1. Einordnung in die Versicherungslandschaft ... 1

1.2. Aufbau und Ziel der Arbeit ... 2

2. Historie... 5

2.1. Demographische Entwicklung... 7

2.2. Versorgungslücke ... 12

2.3. Entwicklung der Riester-Rente... 14

3. Das Drei-Säulen-System der Rentenversicherung ... 16

3.1. Gesetzliche Rentenversicherung (GRV) ... 18

3.1.1. Altersvermögensergänzungsgesetz (AVmEG) ... 20

3.1.2. Altersvermögensgesetz (AVmG) ... 25

3.1.2.1. Regelungen zum Sonderausgabenabzug gemäß § 10a EStG ... 26

3.1.2.2. Regelungen zur Zulage gemäß Abschnitt XI. §§ 79-99 EStG... 33

3.1.2.3. Regelungen zum Altersvorsorge-Eigenheimbetrag gemäß §§ 92a und 92b EStG ... 51

3.1.2.4. Regelungen zur Besteuerung der Leistungen gemäß § 22 Nr. 5 EStG ... 58

3.1.2.5. Beispielrechnungen anhand eines Riester-Vertrags... 60

3.2. Betriebliche Rentenversicherung (BRV)... 66

3.3. Private Rentenversicherung (PRV) ... 69

(9)

- IV -

4. Zertifizierung und Zulagenverwaltung ... 72

4.1. Regulierung und Deregulierung (1994) der Versicherungsmärkte ... 72

4.2. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) ... 74

4.3. Anforderungskatalog für den Erhalt der Zertifizierung gemäß Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetz (AltZertG) ... 76

4.4. Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetz (AltZertG) ... 83

4.5. Zulagenbehörde (Bundesversicherungsanstalt für Angestellte – BfA) ... 94

5. Renten-Produkte im Vergleich ... 99

5.1. Klassische AVmG Produkte ... 100

5.1.1. Banksparpläne... 101

5.1.2. Rentenversicherungen ... 101

5.1.3. Kapitalisierungsprodukte ... 102

5.1.4. Investmentfonds ... 103

5.2. Drei Durchführungswege betrieblicher Vorsorge bei Entgeltumwandlung .... 105

5.2.1. Pensionskasse ... 106

5.2.2. Direktversicherung... 107

5.2.3. Pensionsfonds ... 107

5.3. Anlagestrategie ... 109

6. Produkteigenschaften ... 111

6.1. Zulagenberechnung und Steuervorteile ... 111

6.2. Kostentransparenz ... 117

6.2.1. Abschluss- und Vertriebskosten ... 119

6.2.2. Verwaltungskosten ... 121

6.2.3. Wechselkosten, Stornokosten ... 122

6.2.4. Wandlung von Altverträgen ... 123

7. Produktvergleich mittels Fragebögen, Verkaufsbroschüren und Antragsformularen... 125

7.1. Erhebung der Unterlagen... 125

7.2. Auswertung der Unterlagen ... 126

7.2.1. Fragebögen ... 126

7.2.2. Verkaufsbroschüren ... 142

(10)

- V -

7.2.3. Antragsformulare ... 148

7.3. Produktpositionierung in Anlehnung an die Boston Consulting Group-Matrix ... 153

8. Ausblick auf die Entwicklung des Riester-Produkts ... 158

8.1. Risiken und Chancen dieses Produkts... 158

8.2. Fazit, Kritische Würdigung ... 162

Anhang ... 166

Anhang 1: Offizielles Anschreiben... 166

Anhang 2: Fragebogen... 167

Anhang 3: Boston Consulting Group-Werte im I. Quartal 2002 ... 168

Literaturverzeichnis ... 169

Zeitschriften / Fachliteratur ... 172

Quellenverzeichnis ... 176

Anlage: Glossar der Fachbegriffe ...ii

(11)

- VI -

Verzeichnis der Anlagen

Anlage: Glossar der Fachbegriffe ...i

Verzeichnis der Abbildungen Abbildung 1: Demographische Entwicklung bis zum Jahre 2050 ... 8

Abbildung 2: Veränderung des Alterssicherungssystems... 13

Abbildung 3: Das Drei-Säulen-System der Altersversorgung ... 16

Abbildung 4: Entwicklung der Beitragssätze zur gesetzlichen Rentenversicherung . 20 Abbildung 5: Das Zulagenverfahren ... 96

Abbildung 6: Boston Consulting Group-Matrix... 155

Abbildung 7: Drei Rentenversicherungsformen und ihre relative Häufigkeit... 165

Verzeichnis der Tabellen Tabelle 1: Förderungsfähige Höchstbeträge... 26

Tabelle 2: Grundzulagen ... 36

Tabelle 3: Kinderzulagen... 37

Tabelle 4: Mindesteigenbeiträge... 38

Tabelle 5: Sockelbeiträge ... 40

(12)

- VII -

Verzeichnis der Diagramme

Diagramm 1: Bevölkerungsvotum zur Absenkung des Rentenniveaus ... 5 Diagramm 2: Entwicklung des Rentnerquotienten... 11 Diagramm 3: Förderquoten ab dem Jahr 2008, in Abhängigkeit von Familien-

stand, Einkommen und Kinderanzahl... 112 Diagramm 4: Vertragslaufzeiten von Riester-Verträgen ... 115 Diagramm 5: Prozentuales Netto-Rentenniveau mit und ohne Riester-Rente... 116 Diagramm 6: Nutzungshäufigkeit von Abschluss- und Vertriebskostenmodellen . 120 Diagramm 7: Entwicklungsintensität des Riester-Produkts ... 128 Diagramm 8: Relative Anzahl des herkömmlichen Rentenprodukts und des

Riester-Produkts am gesamten Lebensversicherungsgeschäft

I/2002 ... 129 Diagramm 9: Entwicklung der Anzahl des herkömmlichen Rentenprodukts... 131 Diagramm 10: Relative Versicherungssumme des herkömmlichen

Rentenprodukts und des Riester-Produkts am gesamten

Lebensversicherungs-geschäft I/2002... 134 Diagramm 11: Entwicklung der Versicherungssumme des herkömmlichen

Rentenprodukts ... 135 Diagramm 12: Relativer statistischer Jahresbeitrag des herkömmlichen Renten-

produkts und des Riester-Produkts am gesamten Lebensver-

sicherungsgeschäft I/2002 ... 137 Diagramm 13: Entwicklung des statistischen Jahresbeitrags des herkömmlichen

Rentenprodukts ... 138 Diagramm 14: Durchschnittliche Versicherungssumme pro Vertrag ... 139 Diagramm 15: Durchschnittlicher statistischer Beitrag pro Vertrag... 141 Diagramm 16: Boston Consulting Group-Matrix anhand des statistischen Jahres-

beitrags für das klassische Riester-Produkt ... 155

(13)

- VIII -

Abkürzungsverzeichnis

a.a.O. am angegebenen Ort

Abs. Absatz

abzgl. abzüglich

AO Abgabenordnung AvmG Altersvermögensgesetz

AvmEG Altersvermögensergänzungsgesetz AltZertG Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetz BAFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BAKred Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen

BAWe Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel BAV Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen BCG-Matrix Boston Consulting Group-Matrix

BetrAVG Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung

BGB Bürgerliches Gesetzbuch

BMA Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung BMF Bundesministerium für Finanzen

BRV Betriebliche Rentenversicherung

BverfG Bundesverfassungsgericht bzgl. bezüglich

bzw. beziehungsweise ca. circa

d.h. das heißt

EstG Einkommensteuergesetz evtl. eventuell

GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

gem. gemäß

ggf. gegebenenfalls

GRV Gesetzliche Rentenversicherung

i.d.F.v. in der Fassung vom

(14)

- IX -

i.d.R. in der Regel i.H.v. in Höhe von i.V.m. in Verbindung mit lt. laut

o.V. ohne Verfasser

PRV Private Rentenversicherung

RMA Relativer Marktanteil

RV Rentenversicherung s. siehe

SGB Sozialgesetzbuch Tab. Tabelle

u.a. unter anderem

u.U. unter Umständen

VDR Verband Deutscher Rentenversicherungsträger

Verf. Verfasser/ in

vgl. vergleiche

VSU Versicherungssumme

VVG Versicherungsvertragsgesetz

z.B. zum Beispiel

z.T. zum Teil

zzgl. zuzüglich

(15)

- 1 -

1. Vorbetrachtungen

Die Vorbetrachtungen sollen dem Leser einen ersten Überblick ver- schaffen und wegweisend durch das komplexe Thema führen. Zu- nächst wird das Riester-Produkt in die Versicherungssystematik ein- sortiert, des Weiteren erfolgt anhand noch zu erläuternder Kriterien der Aufbau der Arbeit und die sich daraus ableitende Zielsetzung.

1.1. Einordnung in die Versicherungslandschaft

„Der Markt für Versicherungsschutz teilt sich grob gesprochen auf- grund des aufsichtsamtlichen Grundsatzes der Spartentrennung in die Märkte für Schaden- und Unfallversicherungen, für Lebensversi- cherungen, für Krankenversicherungen, für Rechtschutzversicherun- gen und für Kreditversicherungen.“2

Das Riester-Produkt zählt zu der bei weitem überragenden Lebens- versicherungssparte. Es ist ein privates kapitalgedecktes Altersvor- sorgeprodukt und findet seinen Platz in der gesetzlichen Rentenver- sicherung. Weitere Bestandteile bilden die betriebliche und private Vorsorge. Alle drei Komponenten formieren sich zum so genannten Drei-Säulen-System der Rentenversicherung, welches im anschlie- ßenden Verlauf eingehender betrachtet wird.

In der vorliegenden Ausarbeitung geht es in erster Linie um eine kri- tische Auseinandersetzung mit dem „klassischen Riester-Produkt“.

Das klassische Riester-Produkt bezeichnet das traditionelle Versi- cherungsprodukt, ohne Einbeziehung von beispielsweise Pensions- fonds und Pensionskassen, diese Produktdiversifikationen sind hier nur Randbetrachtungen, auf die kurz im fünften Kapitel - im Rahmen einer Nebeneinanderstellung dieser Produkte - eingegangen wird.

2 Hopp, F. W.: Kriterien für ein effizientes Controlling, Gedanken eines Versiche- rers, in: Kirchner, W.: Reader zum Thema Controlling in Versicherungsunter- nehmen, S. 15.

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- 2 -

1.2. Aufbau und Ziel der Arbeit

Seit über 40 Jahren gilt die Aussage, dass Versicherungsprämien etwa die doppelte Wachstumsrate im Vergleich zum Bruttoinlands- produkt aufweisen.3

Laut sigma-Studie konnten die Lebensversicherer auch im Jahr 2000 eine inflationsbereinigte Zuwachsrate von 9,1 Prozent verzeichnen.

Grund für dieses durchschnittlich doppelt so hohe Ergebnis, gemes- sen an den letzten zehn Jahren, ist das zunehmende Bedürfnis sich mittels privater Vorsorge im Alter abzusichern.4

Die Finanzdienstleistungsbranche ist in dieser Hinsicht sicherlich verwöhnt. Bereits zu Beginn der Diskussion über die Riester-Rente ging man davon aus, dass diese neue Form der kapitalgedeckten privaten Altersvorsorge eine immens große Bedeutung für den Versi- cherungsmarkt haben könnte, und schätzte den Wert der Riester- Neuverträge auf 14 Milliarden Euro.5 Tatsächlich löste diese Vorsor- geart zunächst einen absoluten Run auf Lebensversicherungen ins- gesamt aus.6

Die Produktentwicklung war daher ein fundamentaler und bedeuten- der Faktor für den Unternehmenserfolg.7

Das Riester-Produkt als neues Erfolgspotential hatte bestimmten gesetzlichen Voraussetzungen zu genügen, sollte Erwartungen an die Rendite, in der Gegenüberstellung zu anderen Rentenprodukten, gerecht werden und gewisse Produkteigenschaften - bedingt durch die staatliche Förderung - erfüllen.

3 Farny, D.: Entwicklungen und Veränderungen der deutschen Versicherungswirt- schaft in den letzten 40 Jahren – dargestellt mit Zahlen, in: Zeitschrift für die gesamte Versicherungs-Wissenschaft, S. 13.

4 sigma-Studie 6/2001, in: Versicherungswirtschaft, S. 30.

5 Knauf, M.: Wie Riester nützt, in: impulse, S. 50.

6 o.V.: Branchenbild Versicherungen, in: Gruner + Jahr, S. 1.

7 Theis-Born, K.: Trends der Produktentwicklung in der Lebensversicherung, in:

Wagner, F.: Aktuelle Fragen in der Versicherungswirtschaft, S. 115.

(17)

- 3 -

Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, dass die zum 1. Januar 2002 eingeführte „Riester-Vorsorge“ erst den Anfang einer völlig neuen Entwicklungsphase einleitet. Die Umstrukturierung unseres Alterssi- cherungssystems vom Umlageverfahren zum Kapitaldeckungsver- fahren wird von Fachleuten als „...einer der wichtigsten Schritte hin zur Sicherung des Lebensstandards“8 bezeichnet.

Das Sozialversicherungssystem stößt diesbezüglich an seine Gren- zen, da es die Finanzierung der Renten in bisheriger Höhe nicht mehr leisten kann.

Jüngere Menschen dürfen nach ihrem Berufsleben keine sicheren gesetzlichen Renten mehr erwarten und müssen sich zusätzlich pri- vat und/ oder betrieblich, also über die zweite und dritte Säule des Rentensystems absichern.9 Auch das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid stellte fest, dass 56 Prozent der Befragten ihre Sparmittel in die Alterssicherung investieren.10

Die Privatisierung der Altersvorsorge ist eine seit langem notwendi- ge, richtige und überfällige Maßnahme um auf die grundlegenden Veränderungen im Sozial- und Rentensystem zu reagieren.11

Warum es zu einem solchen Wandel kommen muss, wird im zweiten Kapital genauer erklärt.

Inwieweit der Versicherungsmarkt auf bevorstehende Umstrukturie- rungen vorbereitet ist und welche Versicherungsunternehmen in be- sonderem Maße in den Altersvorsorgemarkt drängen, soll in einer empirischen Untersuchung, in Form des Marktmodells der Boston Consulting Group-Matrix, dargestellt werden. Anhand dieser – den Schwerpunkt darstellenden – Studie, werden dann im letzten und

8 o.V.: Informationsbroschüre der Dresdner Bank v. 10.01.2002, S. 9.

9 Schreiber, H.: Arbeitsplatzentwicklungen in der Versicherungswirtschaft, in:

Wagner, F.: Aktuelle Fragen in der Versicherungswirtschaft, S. 68.

10 Knospe, J.: Altersvorsorge wichtigstes Sparmotiv, in: Versicherungswirtschaft, S. 164.

11 Rosen, R. von: Altersvorsorge, S. 18.

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- 4 -

abschließenden Kapitel Chancen, Risiken und Möglichkeiten aufge- zeigt.

Sie geben einen möglichen und denkbaren Ausblick auf zukünftige Entwicklungstendenzen, welche das Erfolgspotential der kapitalge- deckten privaten Riester-Vorsorge erheblich verbessern könnten.

(19)

- 5 -

2. Historie

Die „Riester-Vorsorge“ hat sich aufgrund mehrer Schwachstellen im System entwickelt. Bereits im Februar/ März 1997 fand eine Unter- suchung des Instituts für Demoskopie Allensbach statt, die eine Be- fragung zum Thema „Absenkung des Rentenniveaus“ durchführte.

Dabei wurde folgende Frage gestellt: „Jetzt hat ja auch die Renten- kommission der Bundesregierung Vorschläge zur Rentenreform ge- macht. Danach soll das Rentenniveau langsam gesenkt werden, so daß die Rentner später etwa 64 Prozent des durchschnittlichen Net- tolohns erhalten werden anstatt ca. 70 Prozent wie heute. Halten Sie diese Senkung für notwendig?“12

Eine Stichprobe von 1.068 Befragten antwortete, wie im Kreisdia- gramm dargestellt:

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 6041, Tab. A 10.

Diagramm 1: Bevölkerungsvotum zur Absenkung des Rentenniveaus

12 Köcher, R.: Unbehagen über die Reformdebatte, in: IfD-Bericht 5778, Tab. A 10.

Unentschieden 28%

Nicht notwendig

55% Notwendig

17%

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Gerade einmal 17 Prozent der Stichprobe schätzten die kommenden Ereignisse vor fünf Jahren richtig ein. Die Mehrheit von 55 Prozent sah zum damaligen Zeitpunkt noch gar keinen Handlungsbedarf und reagierte zudem auf die Rentenniveauabsenkung mit einer breiten Front der Ablehnung, da sie Sinn und Notwendigkeit dieser Maß- nahme bezweifelten.13

Das Ergebnis ist eine klare Aussage, dass die jüngst beschlossene Rentenreform sich aus einer Zwangslage entwickelte und weniger aus Eigenverantwortung. So sehen es auch heute noch 44 Prozent der Bevölkerung lieber, wenn der Staat die soziale Sicherung vor- nimmt.14

Obwohl eine Umschichtung, von gesetzlicher nach privater und be- trieblicher Vorsorge - hinaus aus der staatlichen Überbetreuung – im Sinne der liberalen Leitidee neue Freiräume schaffen würde.15

Auch wenn zum damaligen Zeitpunkt über die genauen Veränderun- gen im Sozial- und Rentensystem noch Unklarheit herrschte, dass ein grundlegender Wandel bevorstand war den meisten Bürgern sehr bewusst, da die Bevölkerung, wohl aus schwindendem Sicherheits- gefühl, zunehmend höhere Vorsorgemaßnahmen und Ersparnisse bildete.16

Ein Trend der bis heute anhält – der Bereich Alterssicherung wird massiv „aufgerüstet“.17

13 Köcher, R.: Unbehagen über die Reformdebatte, in: IfD-Bericht 5778, S. 4.

14 Köcher, R.: Erwartungen und Bedürfnisse des Bürgers an die Alterssicherung – eine Analyse der Nachfrage, in: Kreditwesen, S. 20.

15 Köcher, R.: Vor den Reformen – Die Bevölkerung unterschätzt die Tragweite der geplanten Steuer- und Rentenreform, in: IfD-Bericht 5756, S. 9.

16 Köcher, R.: Unbehagen über die Reformdebatte, in: IfD-Bericht 5778, S. 8.

17 Köcher, R.: Erwartungen und Bedürfnisse des Bürgers an die Alterssicherung – eine Analyse der Nachfrage, a.a.O.

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