REGIERUNGSRAT
STRATEGIE ZUR VERHINDERUNG UND BEKÄMPFUNG VON ARMUT
DIE BASELBIETER ARMUTSSTRATEGIE IN KÜRZE
ÜBERBLICK
1 Armut verkleinern heisst Armut verhindern
2 Immer mehr Betroffene im Kanton Basel-Landschaft 3 Konzentration auf das Wesentliche
4 Handlungsfeld «Bildungschancen»
5 Handlungsfeld «Erwerbsintegration»
6 Handlungsfeld «Wohnversorgung»
7 Handlungsfeld «Gesellschaftliche Teilhabe und Alltagsbewältigung»
8 Handlungsfeld «Soziale Existenzsicherung»
9 Griffige Massnahmen
Zuwenig Geld haben für eine sichere Exis- tenz, auf Alltägliches verzichten zu müs- sen, keine Ausbildung machen können oder ohne Arbeit zu sein – Armut hat viele Gesichter. Auch im Kanton Basel-Land- schaft. Und leider betrifft Armut immer mehr Menschen. Dagegen gehen wir vor.
Wir wollen die Armut in den nächsten Jah- ren verkleinern.
Armut verkleinern heisst immer auch Ar- mut verhindern. Ziel muss sein, dass ge- fährdeten Personen geholfen wird, bevor sie in Armut abgleiten. Oft kündigt sich Armut auf Grund schwieriger Lebenssitu- ationen an. Sie sind vielfach Auslöser für existentielle Not. Armut kann nur dann beseitigt werden, wenn wir vermeiden, dass Personen in solche Situationen ge- raten. Deshalb haben wir im Kanton Ba- sel-Landschaft eine Strategie zur Verhin- derung und Bekämpfung von Armut, die sogenannte Armutsstrategie, entworfen.
Sie beleuchtet nicht nur die Sozialpolitik, sondern auch Bereiche wie die Bildung, die Erwerbsarbeit und das Wohnen.
Die Armutsstrategie hat eine Kompass- funktion. Sie zeigt, dass wir im Kanton ein breites Angebot haben, um Personen zu unterstützen. Sie zeigt aber auch, wo Ver- besserungen notwendig sind. Jetzt geht es darum, konkrete Projekte zu prüfen
1 Armut verkleinern heisst Armut verhindern
und zu lancieren. Die Armutsstrategie lis- tet dazu konkrete Themen und Vorschlä- ge auf. Gefordert sind nun die kantonalen Ämter und die Gemeinden.
Mit der Armutsstrategie und der gesamt- heitlichen Betrachtung von Armut über- nimmt der Kanton Basel-Landschaft ge- samtschweizerisch eine Vorreiterrolle. Wir verwirklichen Massnahmen dort, wo sie notwendig sind und dort, wo sie wirken.
Schätzungsweise 9 Prozent der Wohn- bevölkerung sind 2017 in der Nordwest- schweiz von Armut betroffen. Das sind rund 20’500 Personen. Damit liegen wir leicht über dem schweizerischen Mittel.
Der Anteil der gefährdeten Personen, wel- che in Armut abzugleiten drohen, liegt wie in der übrigen Schweiz bei rund 15 Pro- zent. Gefährdet sind vorwiegend Perso- nen, die sich in schwierigen Situationen befinden – etwa alleinerziehende Mütter,
2 Immer mehr Betroffene
im Kanton Basel-Landschaft
Fremdsprachige mit schlechten Deutsch- kennnissen oder junge Erwachsene ohne Schulbildung oder Lehrabschluss.
Leider ist der Trend bei beiden Zahlen leicht steigend. Vor allem die Gemeinden spüren die schleichende Entwicklung. Im- mer mehr Betroffene sind auf Unterstüt- zung angewiesen. Entsprechend steigt auch die finanzielle Belastung für Kanton und Gemeinden.
Quelle: Statistics on Income and Living Conditions (SILC), Bundesamt für Statistik
Quelle: Statistics on Income and Living Conditions (SILC), Bundesamt für Statistik
Armutsquote der ständigen Wohnbevölkerung ab 16 Jahren
Nordwestschweiz Schweiz
Jahr in % +/– in % +/–
2010 5.8 2.1 7.9 0.7
2011 7.0 2.1 7.4 0.7
2012 6.0 1.6 7.7 0.7
2013 5.4 1.6 5.9 0.6
2014 7.0 1.8 6.7 0.6
2015 5.7 1.3 7.0 0.6
2016 5.8 1.3 7.5 0.6
2017 8.9 2.2 8.2 0.6
Bemerkungen:
Die Armutsquote basiert auf dem Einkommen ohne Berücksichtigung allfälliger Vermögensbestände. +/– bezeichnet die Grenzen des 95%-Vertrauensintervalls. Lesehilfe: Der Anteil der Armutsbetroffenen in der Wohnbevölkerung liegt im Jahr 2017 in der Nordwestschweiz mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% zwischen 6.7% und 11.1%. Infolge methodischer Anpassungen der Datenbasis SILC können die Werte ab SILC 2014 nicht mehr mit den Vorjahren verglichen werden.
((Fussnote))
TABELLE 1: ARMUTSQUOTE DER STÄNDIGEN WOHNBEVÖLKERUNG IN PRIVATHAUSHALTEN, NORDWESTSCHWEIZ UND SCHWEIZ, 2010 – 2017
Quelle: SILC, Bundesamt für Statistik
18.0%
16.0%
14.0%
12.0%
10.0%
18.0%
16.0%
14.0%
12.0%
10.0%
ABBILDUNG 4: ARMUTSGEFÄHRDUNGSQUOTE, NORDWESTSCHWEIZ UND SCHWEIZ, 2007 – 2017
Quelle: SILC, Bundesamt für Statistik
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Nordwestschweiz Schweiz
Bemerkung:
Die Balken mit Kanten umfassen die Grenzen des 95%-Vertrauensintervalls.
Infolge methodischer Anpassungen der Datenbasis SILC können die Werte ab SILC 2014 nicht mehr mit den Vorjahren verglichen werden.
12.7%
12.4%
11.4%
8.6%
11.5% 12.5%
11.0%
14.1%
12.1% 12.4%
15.3%
14.2%
15.6%
14.5% 14.2% 14.3% 15.5%
13.3%
13.5%
14.6% 14.7%
15.0%
ARMUTSQUOTE DER STÄNDIGEN WOHNBEVÖLKERUNG IN PRIVATHAUSHALTEN, NORDWESTSCHWEIZ UND SCHWEIZ, 2010–2017
ARMUTSGEFÄHRDUNGSQUOTE, NORDWESTSCHWEIZ UND SCHWEIZ, 2007–2017
Eine erfolgreiche Armutsstrategie basiert auf drei Pfeilern:
1. Armut verhindern. Die Armutspräven- tion sorgt dafür, dass möglichst viele Per- sonen Zugang zu einer Aus- und Weiter- bildung haben und sich damit die Chancen auf Arbeit erhöhen, welche ihre finanzielle Existenz sichert.
2. Armut bekämpfen. Die soziale Exis- tenzsicherung, der zweite Pfeiler, sorgt für die direkte finanzielle Sicherung, wenn Personen in Not geraten und lindert un- mittelbares Leid.
3. Herauslösen aus Armut. Der dritte Pfeiler, das Herauslösen aus der Armut, sorgt dafür, dass Betroffene so schnell wie möglich wieder auf eigenen Beinen stehen können und im sozialen Umfeld integriert bleiben.
Auf Basis dieser drei Pfeiler hat der Kanton Basel-Landschaft in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz die Armutsstrategie erarbeitet. Sie defi- niert fünf Bereiche und schlägt konkrete Massnahmen vor, welche nun bis Som- mer 2022 geprüft werden.
3 Konzentration auf das Wesentliche
Handlungsfelder:
Bildungschancen Erwerbsintegration Wohnversorgung
Gesellschaftliche Teilhabe und Alltagsbewältigung Soziale
Existenzsicherung
Eine gute Bildung ist die wichtigste Vor- aussetzung, um Armut zu vermeiden. Das gilt für Kinder genauso wie für Erwachse- ne. Der Zugang zu einer guten Aus- und Weiterbildung ist während des gesamten Lebens von zentraler Bedeutung. Die Ar- mutsstrategie legt im Bereich Bildung den Fokus auf vier Bereiche mit besonderem Handlungsbedarf.
Frühe Förderung: Die ersten Lebensjah- re sind entscheidend für den späteren Bil- dungsverlauf.
Volksschule: Die Möglichkeit, sich zu bil- den und der Verlauf der schulischen Lauf- bahn sind von entscheidender Bedeutung für die zukünftigen Ausbildungschancen und die damit verbundenen Erwerbsmög- lichkeiten.
4 Handlungsfeld «Bildungschancen»
Berufseinstieg und -bildung: Personen ohne nachobligatorischen Abschluss sind stärker von Armut betroffen.
Erwachsenenbildung: Erwachsene ohne nachobligatorische Ausbildung sind in der Schweiz oftmals in Niedriglohn-Branchen beschäftigt und in der Sozialhilfe zahlen- mässig stark vertreten.
Das konkrete Beispiel: Hausaufgaben- begleitung
Damit Schulkinder unabhängig von ihrem Wohnort Zugang zu einer die Schulzeit ergänzenden Kinderbetreuung haben, ist zu prüfen, wie die Gemeinden das Ange- bot ausbauen können. Davon profitieren insbesondere Kinder aus bildungsfernen Familien.
Handlungsfeld Stossrichtungen gemäss Fachdiskurs
Stossrichtungen gemäss kantonalen Grundlagen Bildungs-
chancen
Kontinuierliche Bildungschancen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Alle sollen sich nach ihren Fähigkeiten bilden und weiterbil- den können.
Wer Arbeit hat, ist weniger gefährdet, arm zu werden. Das Ziel muss sein, dass möglichst alle Personen einer Erwerbs- arbeit nachgehen und ein ausreichendes Einkommen erzielen, das ihre Existenz sichert. Das heisst auch, dass Familie und Beruf miteinander vereinbar sein müssen. Denn wenn beispielsweise eine alleinerziehende Mutter ihr Kind ganztags betreuen muss, ist es fast unmöglich, gleichzeitig einer existenzsichernden Er- werbsarbeit nachzugehen.
5 Handlungsfeld «Erwerbsintegration»
Handlungsfeld Stossrichtungen gemäss Fachdiskurs
Stossrichtungen gemäss kantonalen Grundlagen Erwerbs-
integration
Nachhaltige berufliche Integration, Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Alle sollen ihren Unterhalt durch Arbeit zu angemessenen Bedin- gungen bestreiten können, Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Personen ohne Arbeit müssen dahinge- hend unterstützt werden, dass sie sich möglichst rasch wieder ins Berufsleben integrieren, beispielsweise durch gezielte Weiterbildung oder Umschulung. Ein be- sonderes Augenmerk kommt der Qualifi- kation und Beschäftigung von Sozialhilfe- beziehenden zu.
Das konkrete Beispiel: Weiterbildung für Sozialhilfebeziehende
Es ist zu prüfen, wie Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten in der Sozial- hilfe besser genutzt und erweitert werden können.
Für viele Armutsbetroffene ist der Zugang zu erschwinglichem Wohnraum wegen Geldknappheit erschwert. Häufig leben sie deshalb in schlechteren Wohnverhält- nissen.
Der Kanton Basel-Landschaft und die Gemeinden verpflichten sich gemäss Verfassung, dass sie in Ergänzung zur persönlichen Verantwortung danach stre- ben, dass alle eine angemessene Woh- nung zu tragbaren Bedingungen finden.
Das heisst, der entsprechende Zugang muss allen offenstehen. Ist dies nicht
6 Handlungsfeld «Wohnversorgung»
Handlungsfeld Stossrichtungen gemäss Fachdiskurs
Stossrichtungen gemäss kantonalen Grundlagen Wohn-
versorgung
Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum und Zugang zu Wohnraum für armutsbetroffene Personen.
Alle sollen eine angemessene Wohnung zu tragbaren Bedingun- gen finden können.
möglich, werden Betroffene unterstützt.
Wollen wir Armut vermeiden, müssen wir das Angebot und den Zugang zu bezahl- baren Unterkünften erhöhen.
Das konkrete Beispiel: Wohnraum trotz Schulden
Es ist zu prüfen, inwieweit der Zugang zu Wohnraum trotz Schulden besser ermöglicht werden kann. Denkbar ist die Übernahme von Kautionen durch den Kan- ton oder die Zusicherung von finanziellen Garantien gegenüber Vermietern und Ver- mieterinnen.
Personen in Armut verlieren oftmals ihr soziales Netzwerk und ziehen sich aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Le- ben zurück. Das führt zu einer paradoxen Situation. Denn gerade bei Armut oder Ar- mutsgefährdung spielt das soziale Umfeld eine zentrale Rolle: Es bildet für viele Per- sonen einen Anker, der das Abgleiten ver- hindert und mithilft, festen Boden unter den Füssen zu bekommen.
Weiter haben Armutsbetroffene häufig mit alltäglichen Problemen zu kämpfen wie etwa im Bereich Gesundheit, Schul- den oder Familie. Es existiert ein breites Beratungsangebot, das aber nicht immer genutzt wird.
7 Handlungsfeld «Gesellschaftliche Teilhabe und Alltagsbewältigung»
Handlungsfeld Stossrichtungen gemäss Fachdiskurs
Stossrichtungen gemäss kantonalen Grundlagen Gesell-
schaftliche Teilhabe und Alltags- bewältigung
Sicherung der gesellschaftlichen Teilhabe von armutsbetroffenen Personen,
Unterstützung in der Alltags- und Problembewältigung durch Information, Beratung und Begleitung.
Alle sollen am sozialen und kulturellen Leben teilhaben können,
Betreuung und Hilfe zur Selbsthilfe für hilfsbedürftige Menschen.
Mit entsprechenden Massnahmen wie der Sozialberatung in den Gemeinden, einer frühzeitigen Schuldenprävention oder auch der Beteiligung an den Kos- ten für Freizeit und Mobilität, kann die Beteiligung am gesellschaftlichen Leben gewahrt bleiben. Das Ziel, dass alle am sozialen und kulturellen Leben teilhaben können, ist auch in der kantonalen Verfas- sung festgeschrieben.
Das konkrete Beispiel: Regionale An- laufstellen
Um den Zugang zu bestehenden sozialen Angeboten zu vereinfachen, ist zu prüfen, ob es ergänzend zum bestehenden Be- ratungsangebot regionale Anlaufstellen braucht.
Es ist unbestritten: Wer in Armut oder in eine schwierige Lebenssituation gerät, braucht finanzielle Unterstützung. Schnell und unbürokratisch. Aktuelle Notsitua- tionen müssen gemildert werden. Das ist ein wesentlicher Pfeiler der Armutsstrate- gie und der Armutspolitik. Unbestritten ist aber auch, dass die finanzielle Hilfe dort zu erfolgen hat, wo sie effektiv greift.
Konkrete ergänzende Leistungen für Fami- lien mit tiefem Einkommen sind etwa die Prämienverbilligung, die Alimentenbevor- schussung oder die direkte Unterstützung
8 Handlungsfeld «Soziale Existenzsicherung»
Handlungsfeld Stossrichtungen gemäss Fachdiskurs
Stossrichtungen gemäss kantonalen Grundlagen Soziale
Existenz- sicherung
Soziale Existenzsicherung durch materielle Unterstützung und finanzielle Entlastung von Haushalten mit tiefen Einkommen.
Menschenwürdige Existenz bedürftiger Personen sicherstellen, Entlastung von Personen in bescheidenen finanziellen Verhältnissen.
der Sozialhilfe. Gleichzeitig muss aber ver- mieden werden, dass durch falsche Anrei- ze der Bezug von Sozialleistungen attrak- tiver wird, als einer Arbeit nachzugehen.
Das konkrete Beispiel: Mietzinsbeiträ- ge zugunsten von armutsbetroffenen Familien ausbauen
Es ist zu prüfen, inwiefern Mietzinsbeiträ- ge als ergänzende Leistung für Familien mit geringen Einkommen ausgebaut wer- den können.
Armut geht uns alle an. Von einem guten Sozialsystem und weniger Armut profitie- ren wir alle. Wir sind als Gesellschaft ge- fordert, zusammen nach Lösungen zu su- chen. Wenn wir Betroffene unterstützen, entlasten wir die öffentliche Hand und die Gemeinschaft. Denn eine steigende Ent- wicklung der Armut können wir uns nicht leisten. Gerade in der sogenannt reichen Schweiz ist Armut ein Armutszeugnis.
9 Griffige Massnahmen
ABBILDUNG 6: ARMUTSTHEMEN IN DEN GEMEINDEN
Anstieg von Menschen in der Sozialhilfe Arbeitsmarktintegration
Armut und Integration Steigende Kosten Sozialhilfe Armut, Pflege und Krankheit Armut trotz Arbeit (Working Poor) Armut und Überschuldung Armut im Rentenalter (Altersarmut) Armut und Wohnen
10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%
0.0%
%-Anteil, trifft stark zu %-Anteil, trifft eher zu
Mehrfachnennungen waren möglich; die Anzahl der teilgenommenen Gemeinden betrug 37.
Die Frage lautete: Welche Armutsthemen sind für Ihre Gemeinde gegenwärtig besonders relevant?
Antwort kategorien reichen von Trifft stark zu, trifft eher zu, trifft weniger zu, trifft überhaupt nicht zu.
10.8%
29.7%
16.2%
10.8%
8.1%
8.1%
13.5%
5.4 5.4
54.1%
29.7%
37.8%
40.5%
43.2%
40.5%
29.7%
32.4%
29.7%
Die Auslegeordnung ist mit der Armuts- strategie gemacht. Die Fakten sind auf dem Tisch. Vorschläge sind präsentiert.
Nun geht es darum, dass wir zusammen mit den Gemeinden und sozialen Institu- tionen konkrete Massnahmen entwickeln und prüfen. Dazu nehmen wir uns zwei Jahre Zeit.
Packen wir es an.
ABBILDUNG 6: ARMUTSTHEMEN IN DEN GEMEINDEN
Anstieg von Menschen in der Sozialhilfe Arbeitsmarktintegration
Armut und Integration Steigende Kosten Sozialhilfe Armut, Pflege und Krankheit Armut trotz Arbeit (Working Poor) Armut und Überschuldung Armut im Rentenalter (Altersarmut) Armut und Wohnen
10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%
0.0%
%-Anteil, trifft stark zu %-Anteil, trifft eher zu
Mehrfachnennungen waren möglich; die Anzahl der teilgenommenen Gemeinden betrug 37.
Die Frage lautete: Welche Armutsthemen sind für Ihre Gemeinde gegenwärtig besonders relevant?
Antwort kategorien reichen von Trifft stark zu, trifft eher zu, trifft weniger zu, trifft überhaupt nicht zu.
10.8%
29.7%
16.2%
10.8%
8.1%
8.1%
13.5%
5.4 5.4
54.1%
29.7%
37.8%
40.5%
43.2%
40.5%
29.7%
32.4%
29.7%
Der Trend, dass immer mehr Personen von Armut betroffen sind, muss gestoppt werden.
• Armut bekämpfen und verhindern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
• Armut betrifft nicht nur die Sozialpolitik, sondern auch Bildung, Erwerbsarbeit und Wohnen. Hier setzt die Armuts- strategie an. Sie hat eine Kompass- funktion und listet konkrete Themen auf.
• Wir handeln umsichtig, indem alle Be- reiche miteinbezogen werden.
• Wir wollen keine Einzelaktionen, son- dern effektive Massnahmen, die ge- samtheitlich und langfristig greifen.
• Der Kanton und die Gemeinden sind gefordert, die Massnahmen zu prüfen und mit konkreten Projekten umzuset- zen.
• 2023 werden erste Massnahmen um- gesetzt.
• Der Kanton unterstützt die Gemeinden in der Zusammenarbeit und Vernet- zung.
• Der Kanton Basel-Landschaft über- nimmt mit der Armutsstrategie eine Pionierrolle.
Armut langfristig
wirksam bekämpfen
Vollständige Version unter www.bl.ch, Suchbegriff «Armutsstrategie»
oder in gedruckter Fassung bei: Lea Wirz, Finanz- und Kirchendirektion, Kantonales Sozialamt, Gestadeckplatz 8, 4410 Liestal, lea.wirz@bl.ch
SEITE 2 | STRATEGIE ZUR VERHINDERUNG UND BEKÄMPFUNG VON ARMUT IM KANTON BASEL-LANDSCHAFT
IMPRESSUM:
Erstellt durch:
Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Soziale Arbeit, Olten und Muttenz Prof. Dr. Jörg Dittmann
Tobias Bischoff
Mitglieder Projektgruppe:
Finanz- und Kirchendirektion:
Sebastian Helmy, Kantonales Sozialamt Lea Wirz, Kantonales Sozialamt
Bettina Schucan, Gleichstellung für Frauen und Männer Tamara Bobst, Statistisches Amt
Remo Keller, Steuerverwaltung Volks- und Gesundheitsdirektion:
Irene Renz, Amt für Gesundheit
Roman Zaugg, Kantonales Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit Sicherheitsdirektion:
Katrin Bartels, Generalsekretariat Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion:
Alberto Schneebeli, Stab Bildung
Verband Basellandschaftlicher Gemeinden:
Bianca Maag-Streit, Präsidentin
Ursula Laager, Ressort Gesundheit, Jugend, Alter Verband für Sozialhilfe des Kantons Basel-Landschaft:
Sabine Scherrer Mahrzahn, Vorstand
Muttenz im Frühjahr 2020 Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion:
Muttenz, 2020