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TEPZZ Z A_T EP A1 (19) (11) EP A1 (12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG. (43) Veröffentlichungstag: Patentblatt 2017/42

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3 232 023 A1

TEPZZ¥ ¥ Z ¥A_T

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EP 3 232 023 A1

(12)

EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:

18.10.2017 Patentblatt 2017/42 (21) Anmeldenummer: 17152391.3 (22) Anmeldetag: 20.01.2017

(51) Int Cl.:

F01K 25/08(2006.01)

(84) Benannte Vertragsstaaten:

AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

Benannte Erstreckungsstaaten:

BA ME

Benannte Validierungsstaaten:

MA MD

(30) Priorität:12.04.2016 DE 102016106733 (71) Anmelder: ATLAS COPCO ENERGAS GMBH

50999 Köln (DE)

(72) Erfinder:

• RUBYCZ, Rasmus 51105 Köln (DE)

• WALTER, Eduard 42107 Wuppertal (DE)

(74) Vertreter: Lorenz, Bernd Ingo Thaddeus Andrejewski - Honke

Patent- und Rechtsanwälte GbR An der Reichsbank 8

45127 Essen (DE)

(54) VERFAHREN UND ANLAGE ZUR ENERGIEUMWANDLUNG VON DRUCKENERGIE IN ELEKTRISCHE ENERGIE

(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Energie- umwandlung von Druckenergie in elektrische Energie mit einer Expansionsturbine (2), wobei ein unter Druck ste- hendes gasförmiges erstes Medium vor der Zuleitung in der Expansionsturbine (2) aufgeheizt wird und die Ex- pansionsturbine (2) einen Generator antreibt. Erfin- dungsgemäß wird über die Expansionsturbine (2) ein

Verdichter (5) angetrieben, wobei durch den Verdichter (5) in einer Heizanordnung zumindest ein gasförmiges zweites Medium komprimiert wird und die im Zuge der Kompression und vorzugsweise auch durch die Nutzung von Umgebungswärme (W) nach einem Wärmetau- scherprinzip entstandene Wärme zur Aufheizung des gasförmigen ersten Mediums verwendet wird.

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Beschreibung

[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ener- gieumwandlung von Druckenergie in elektrische Energie mit einer Expansionsturbine, wobei ein unter Druck ste- hendes gasförmiges erstes Medium vor der Zuleitung in die Expansionsturbine aufgeheizt wird und die Expansi- onsturbine einen Generator antreibt. Gegenstand der Er- findung ist auch eine Expansionsturbinenanlage zur Durchführung des Verfahrens.

[0002] Im Rahmen einer zunehmenden Effizienzstei- gerung bei Verfahrens- oder energietechnischen Anla- gen besteht vermehrt der Bedarf, die hohe Druckenergie anfallender Prozessgase auszunutzen, um hiermit bei- spielsweise Generatoren zur Erzeugung elektrischer En- ergie zu betreiben. Hierzu wird das Prozessgas einer Ex- pansionsturbine bzw. einem Expander zugeführt, der den Druck kontrolliert abbaut und in mechanische Ener- gie in Form von Rotationsenergie umwandelt.

[0003] Infolge des Druckabbaus kühlt sich das Pro- zessgas durch den sogenannten Joule-Thomson-Effekt stark ab. Hierbei kann es insbesondere bei der Verwen- dung von Prozessgasen mit einem gewissen Restfeuch- teanteil, beispielsweise feuchte Luft oder Erdgas, bei Un- terschreitung einer Grenztemperatur, beispielsweise bei Wasser von T = 0 °C, zur Bildung von Eiskristallen kom- men. Aufgrund der relativ hohen Strömungsgeschwin- digkeiten in einer Expansionsturbine können die in der Strömung mitbewegten Eiskristalle zu erheblichen Be- schädigungen führen, so dass eine Eisbildung bereits im Vorfeld ausgeschlossen werden sollte.

[0004] Besonders bewährt hat sich hierbei ein Verfah- ren, wobei das Prozessgas vor der Zuführung in die Ex- pansionsturbine derart aufgeheizt wird, dass im Zuge der Entspannung eine untere Grenztemperatur, bei der sich Eiskristalle bilden können, nicht unterschritten wird. Als Wärmequelle für den Aufheizprozess wird hauptsächlich das heiße Abgas von Verbrennungssystem genutzt.

[0005] Beispielsweise beschreibt die DE 101 55 508 A1 ein Verfahren, bei dem unter Druck stehendes Erdgas vor der Entspannung in einer Expansionsturbine durch einen Teilstrom des Wasser-Dampf-Kreislaufes erwärmt wird, der zuvor in einem von den heißen Abgasen einer Gasturbine betriebenen Abhitzekessel erhitzt wurde.

[0006] Bei der EP 0 670 957 B1 wird die für den Auf- heizprozess erforderliche Wärme über ein Blockheiz- kraftwerk, bestehend aus einem Gas-Verbrennungsmo- tor und einem Generator zur Stromerzeugung, bezogen.

[0007] Die Problematik bei den bisher eingesetzten Verfahren liegt allerdings darin, dass eine Aufheizung der Prozessgase immer nur unter dem Einsatz von Ver- brennungsprozessen erfolgen kann. Dieses Verfahren ist folglich sowohl in ökologischer als auch in ökonomi- scher Hinsicht nicht besonders effizient. Dabei ist auch von Nachteil, dass durch eine klassische Gasverbren- nung auch zusätzliche Treibhausgase imitiert werden.

[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrun- de, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung

des Verfahrens bereitzustellen, bei welchen die Effizienz und insbesondere der gesamte Wirkungsgrad verbes- sert werden können.

[0009] Gegenstand und Lösung der Aufgabe sind Ver- fahren zur Energieumwandlung von Druckenergie in elektrische Energie gemäß der Patentansprüche 1, 10 und 11 sowie eine Expansionsturbinenanlage gemäß Patentanspruch 11.

[0010] Hierzu lehrt die Erfindung, dass bei einem Ver- fahren der eingangs beschriebenen Art die Expansions- turbine zusätzlich zu dem Generator einen Verdichter antreibt, wobei durch den Verdichter in eine Heizanord- nung zumindest ein gasförmiges zweites Medium kom- primiert wird und die im Zuge der Kompression entstan- dene Wärme zur Aufheizung des gasförmigen ersten Me- diums verwendet wird. Hierbei macht man sich den Um- stand zu Nutze, dass sich im Gegensatz zu einer Expan- sionsturbine bei einer Verdichtung eines Mediums die Temperatur erhöht.

[0011] Das heiße Medium kann anschließend bei- spielsweise direkt einem Eingangswärmetauscher zuge- führt werden, wodurch eine Energieübertragung an das erste Medium erfolgt. Die Heizanordnung umfasst hier- bei einerseits die Möglichkeit eines offenen Prozesses, beispielsweise unter Verwendung warmer Umgebungs- luft, als auch die Möglichkeit eines geschlossenen Kreis- laufes.

[0012] Erfindungsgemäß kann auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe oder auch eine anderweitige Ener- giezufuhr verzichtet werden, wobei - wie nachfolgend noch im Detail beschrieben - vorzugsweise nach einem Wärmetauscherprinzip zusätzlich zu der Druckenergie auch Umgebungswärme zugeführt wird. Es ergibt sich auch der Vorteil, dass eine das durch erfindungsgemäße Verfahren bzw. eine zur Durchführung des Verfahrens vorgesehene Expansionsturbinenanlage autark betrie- ben werden kann, wobei lediglich das Medium als Druck- gas und nach der Expansion abzuführen ist und die ge- wonnene elektrische Energie genutzt bzw. abgeführt wird.

[0013] Als erstes Medium, welches zur energetischen Verwertung entspannt wird, kann es sich beispielsweise um Erdgas oder Druckluft handeln. Beispielsweise liegt nach einem Transport verdampftes flüssiges Erdgas (LNG) häufig bei hohen Drücken, jedoch relativ niedrigen Temperaturen vor, wobei im Rahmen der Erfindung die Druckenergie oder Einspeisung in ein Ferngasnetz oder einer anderweitigen Nutzung in elektrische Energie um- gewandelt werden soll. Im Rahmen der Erfindung kön- nen aber auch andere, beliebige Medien, wie beispiels- weise Druckluft eingesetzt werden.

[0014] Das zweite Medium soll einen effektiven Wär- meaustausch ermöglichen, wobei vorzugsweise auch die Wärmekapazität bei einem Verdampfen bzw. bei ei- nem Kondensieren ausgenutzt werden sollen. Im Rah- men der Erfindung ist als zweites Medium beispielsweise Propan geeignet.

[0015] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Hei-

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zanordnung als geschlossener thermodynamischer Kreislauf ist besonders bevorzugt ein Medium einzuset- zen, das zunächst in einem flüssigen Aggregatzustand in einem Tank gelagert wird und unter Einwirkung von äußerer Energie verdampft. Hierdurch kann auf beson- ders vorteilhafte Weise die Verdampfungsenergie be- sonders effizient in dem Kreislauf genutzt werden. Die äußere Energie kann beispielsweise über Solarthermie, Geothermie oder andere thermische Prozesse bereitge- stellt werden.

[0016] Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der das zweite Medium und die verfahrenstechni- schen Drücke derart ausgewählt werden, dass die Ver- dampfungstemperatur des zweiten Mediums unterhalb der Umgebungstemperatur liegt. Hierzu wird die Umge- bungstemperatur vorab gemessen und bestimmt. Durch die Temperaturdifferenz zwischen der Umgebung und dem zweiten Medium erfolgt ein Wärmestrom aus der Umgebung in das zweite Medium, wodurch bei entspre- chender konstruktiver Ausgestaltung der Wärmetau- scheranordnung eine vorzugsweise vollständige Ver- dampfung des noch teilweise flüssigen zweiten Mediums erfolgt, so dass das zweite Medium in einem gasförmigen Aggregatzustand dem Verdichter zugeführt werden kann und die Verdampfungswärme energetisch ausgenutzt wird. Zusätzlich oder alternativ zu einer vollständigen Verdampfung, kann je nach sich ergebender Tempera- turdifferenz auch eine leichte Aufheizung des gasförmi- gen zweiten Mediums erfolgen.

[0017] Wird die Energie durch andere thermodynami- sche Verfahren bereitgestellt, so sind die Wahl des zwei- ten Mediums sowie die Druckbereiche bei der Verfah- rensführung entsprechend anzupassen. Als besonders geeignet hat sich in diesem Zusammenhang Propan he- rausgestellt.

[0018] Grundsätzlich umfasst die Erfindung die Mög- lichkeit einer einstufigen oder einer mehrstufigen Kom- pression in dem Verdichter. Bei einer zweistufigen Ver- dichtung wird das zweite Medium nach einer ersten Kom- pression zurück in den Tank geführt, wodurch einerseits die Strömung beruhigt und andererseits mögliche im Zu- ge der Kompression entstandene Flüssigkeit abgeschie- den werden kann. Das zweite Medium wird anschließend im gasförmigen Zustand einer zweiten Kompressions- stufe zugeführt. Möglich ist aber auch eine Ausgestal- tungsvariante, bei der das zweite Medium lediglich in der ersten Kompressionsstufe verdichtet wird und ein weite- res Medium in der zweiten Kompressionsstufe genutzt wird, wobei zunächst ein Wärmeaustausch zwischen den beiden Medien im Vorfeld der zweiten Kompressi- onsstufe erfolgt.

[0019] In einer besonders bevorzugten Ausgestal- tungsform der Erfindung wird das zweite Medium nicht unmittelbar für die Aufheizung des gasförmigen ersten Mediums in einem Eingangswärmetauscher verwendet, sondern überträgt seine Wärme zunächst in einem ers- ten Wärmetauscher an ein drittes Medium, wobei das dritte Medium anschließend zur Aufheizung des gasför-

migen ersten Mediums in dem Eingangswärmetauscher verwendet wird. Vorzugsweise kommt als drittes Medium eine Flüssigkeit zum Einsatz, insbesondere Wasser.

[0020] Vorzugsweise zirkuliert das dritte Medium in ei- nem geschlossenen Kreislauf. Hierzu lagert das dritte Medium zunächst in einem Tank und wird angetrieben über eine Pumpe dem Eingangswärmetauscher zuge- führt. Das so abgekühlte dritte Medium wird anschlie- ßend in einem ersten Wärmetauscher erneut durch das zweite Medium erwärmt, bevor es anschließend erneut dem Tank zugeführt wird. Damit bereits bei der Inbetrieb- nahme der Expansionsturbine eine ausreichende Menge des aufgeheizten dritten Mediums vorliegt, kann das drit- te Medium optional in dem zugeordneten Tank durch ei- ne separate Heizung vorgewärmt werden.

[0021] Grundsätzlich umfasst die Erfindung auch die Möglichkeit, neben der Kompressionswärme und durch Wärmeaustausch gewonnenen Umgebungswärme auch weitere Abwärme, beispielsweise aus einem Öl- kühler oder einem Generatorkühler, für den Aufheizpro- zess des dritten Mediums zu verwenden.

[0022] Besonders bevorzugt ist im Rahmen der Erfin- dung eine Ausgestaltungsform, bei der für die Energie- umwandlung von Druckenergie in elektrische Energie ausschließlich die Druckenergie, die Umgebungswärme und gegebenenfalls. in dem Prozess selbst anfallende Abwärme genutzt wird. Dieses Verfahren lässt sich somit völlig autark und unabhängig betreiben, ohne dass hier- für eine Zufuhr von Energie von anderen thermodynami- schen Prozessen notwendig ist.

[0023] Da als drittes Medium bevorzugt eine Flüssig- keit insbesondere Wasser verwendet wird, ist aufgrund der Siedetemperatur der Flüssigkeit die Temperaturdif- ferenz zwischen dem ersten Medium und dem dritten Medium begrenzt. Aus diesem Grunde wird in einer be- vorzugten Ausgestaltung der Erfindung das erste Medi- um zunächst in einer ersten Stufe bis auf ein mittleres Druckniveau entspannt, anschließend erneut vorge- wärmt und abschließend in einer zweiten Stufe bis auf einen Enddruck restentspannt. Hierdurch wird die mitt- lere Temperatur des ersten Mediums während der Ent- spannung hochgehalten, ohne dass ein besonders hei- ßes drittes Medium zur Aufheizung des ersten Mediums erforderlich wäre. Hierbei wird auch für den zweiten Auf- heizprozess vorzugsweise das dritte Medium verwendet.

Grundsätzlich umfasst die Erfindung aber auch die Mög- lichkeit einer einstufigen Expansion, bei der ohne einen zwischengeschalteten zweiten Aufheizprozess direkt auf den Enddruck entspannt wird.

[0024] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Expan- sionsturbinenanlage zur Durchführung des zuvor be- schriebenen Verfahrens, wobei die Expansionsturbinen- anlage eine Expansionsturbine und einen Generator be- reitstellt, und die Expansionsturbine den Generator über ein Getriebe antreibt. Über das Getriebe ist die Expan- sionsturbine ferner mit einem Verdichter verbunden, wel- cher als Bestandteil einer Heizanordnung zur Verdich- tung des zweiten Mediums vorgesehen ist und wobei die

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Heizanordnung einen Eingangswärmetauscher in einer Zuführung der Expansionsturbine zur Aufwärmung des ersten Mediums aufweist.

[0025] Die Erfindung umfasst auch das thermodyna- mische Verfahren zur Energieum-wandlung von Druck- energie in elektrische Energie, wobei einer unter Druck stehendes Prozessgas zunächst vorgewärmt und an- schließend entspannt wird, wobei die Druckenergie in mechanische und nachfolgend in elektrische Energie umgewandelt wird. Für das beschriebene Verfahren wird ein Teil der mechanischen Energie dazu genutzt, einen thermodynamischen Kreisprozess zu betreiben. In dem Kreisprozess wird zunächst ein flüssiges Heizmedium durch Zufuhr von äußerer Energie verdampft und an- schließend im gasförmigen Zustand komprimiert.

[0026] Nach der Abkühlung und Kondensation des gasförmigen Heizmediums durch unmittelbare oder mit- telbare Abgabe von Energie an das Prozessgas wird das Heizmedium gedrosselt, wodurch sich der Druck erneut reduziert, so dass das Kühlmedium erneut dem Kreis- prozess zugeführt werden kann.

[0027] Gemäß einer Weiterbildung des thermodyna- mischen Kreisprozesses erfolgt die Abgabe der Wärme von dem Heizmedium nicht direkt an das Prozessgas, sondern dient der Aufheizung eines zweiten thermody- namischen Kreisprozesses. Für diesen zweiten thermo- dynamischen Kreisprozess wird zunächst ein flüssiges Übertragungsmedium bereitgestellt, das unter Zufüh- rung von mechanischer Arbeit zirkuliert. Durch Abgabe von Wärmeenergie an das Prozessgas kühlt sich das Übertragungsmedium ab und wird anschließend durch Zufuhr von Wärmenergie von dem Heizmedium erneut aufgeheizt.

[0028] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeich- nung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Verfahren mit einem Prozessgas, einem Heizmedium und einem Übertragungsmedium,

Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Verfahren mit einem Prozessgas und einem Heißgas.

[0029] Die Fig. 1 zeigt schematisch ein Prozessschalt- bild für das erfindungsgemäße Verfahren zur Energie- umwandlung von Druckenergie in elektrische Energie.

[0030] Ein unter Druck stehendes Prozessgas P, bei- spielsweise Erdgas, wird als erstes Medium zunächst in einem Eingangswärmetauscher 1 aufgeheizt und an- schließend in einer ersten Stufe 2a einer Expansionstur- bine 2 bis auf ein mittleres Druckniveau entspannt. Im Anschluss daran erfolgt ein erneutes Aufheizen des Pro- zessgases P in einem Zwischenwärmetauscher 3. Ab- schließend erfolgt eine zweite Entspannung des Pro- zessgases P in einer zweiten Stufe 2b der Expansions- turbine 2.

[0031] Die durch die Expansionsturbine 2 gewonnene

mechanische Energie wird dazu verwendet, über ein Ge- triebe einerseits einen elektrischen Generator 4 und an- dererseits einen eine erste Stufe 5a und eine zweite Stufe 5b umfassenden Verdichter 5 anzutreiben.

[0032] Ein Heizmedium H als zweites Medium wird in einem Heizmediumtank 6 bereitgestellt, wobei das Heiz- medium H in dem Heizmediumtank 6 als zweiphasiges Gemisch flüssig/gasförmig vorliegt. Aus dem Heizmedi- umtank 6 wird das Heizmedium H in einem zumindest teilweise flüssigen Zustand entnommen und einer Ver- dampfungsanordnung 7 zugeführt. Die Verdampfungs- anordnung 7 kann aus mehreren einzelnen Verdampfern 7a, 7b, 7c, ... bestehen, wobei die einzelnen Verdampfer 7a, 7b, 7c, ... parallel zueinander geschaltet sind. Zur Verdampfung des Heizmedium H eignet sich grundsätz- lich jede Energiequelle, die gegenüber der Verdamp- fungstemperatur des Heizmediums H eine höhere Tem- peratur aufweist. In dem dargestellten Beispiel wird als Heizmedium H bevorzugt Propan eingesetzt, da Propan bereits bei sehr niedrigen Temperaturen verdampft, al- lerdings durch Kompression und Rückkühlung auf einfa- che Art und Weise in einen flüssigen Zustand zurückver- setzt werden kann. Durch die niedrige Siedetemperatur von Propan kann einer Verdampfung allein unter Einwir- kung der Umgebungswärme W erfolgen. Dies ist insbe- sondere dann vorteilhaft, wenn das beschriebene Ver- fahren in einer Anlage ausgeführt wird, die in einer Ge- gend mit besonders hohen Umgebungstemperaturen aufgestellt ist. Hierdurch kann neben der Verdampfung auch ein leichtes Aufheizen des nun gasförmigen Heiz- mediums H erfolgen.

[0033] Im Anschluss an die Verdampfung wird das Heizmedium H dem von der Expansionsturbine 2 ange- triebenen Verdichter 5 zugeführt. Die Verdichtung erfolgt hierbei in zwei Stufen. In der ersten Stufe 5a wird das Heizmedium H auf ein mittleres Druckniveau verdichtet und anschließend erneut dem Heizmediumtank 6 zuge- führt. Aufgrund der unterschiedlichen Dichteverhältnisse von flüssigem und gasförmigem Heizmedium H lagert sich der flüssige Anteil am Boden des Heizmediumtanks 6 und der gasförmige Anteil im Deckenbereich des Heiz- mediumtanks 6 ab.

[0034] Hierdurch kann je nach gewählter Entnahme- stelle der Aggregatzustand des Heizmediums H ausge- wählt werden. Durch eine Öffnung im Deckenbereich des Heizmediumtanks 6 wird das auf ein mittleres Druck- niveau befindliche Heizmedium H erneut dem Heizme- diumtank 6 entnommen und einer zweiten Kompressi- onsstufe 5b des Verdichters 5 zugeführt.

[0035] Das infolge des Druckaufbaus in der zweiten Stufe 5b aufgeheizte Heizmedium H wird anschließend einem ersten Wärmetauscher 8 zugeführt und die Wär- me des Heizmedium H an das Übertragungsmittel U als drittes Medium übertragen.

[0036] Der erste Wärmetauscher 8 besteht hierzu aus mehreren geschalteten einzelnen Wärmetauschern 8a, 8b, 8c, .... Zusätzlich wird auch die Wärmeenergie einer Generatorkühlung 9 und die Wärmeenergie einer Ölküh-

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[0037] Auch das Übertragungsmedium U zirkuliert in einem geschlossenen Kreislauf und wird zunächst in ei- nem Übertragungsmitteltank 11 gelagert. Da bei einer Inbetriebnahme der Expansionsturbine 2 noch kein auf- geheiztes Übertragungsmedium U vorliegt und folglich keine Vorwärmung des Prozessgases P erfolgen kann, ist der Übertragungsmitteltank 11 zusätzlich mit einer se- paraten Heizung 12 versehen, die das vorzugsweise flüs- sige Übertragungsmedium so lange auf die benötigte Temperatur vorheizt, bis die erforderliche Wärmemenge durch das komprimierte Heizmedium H bereitgestellt werden kann.

[0038] Als Übertragungsmedium U zur Vorheizung kommt in dem dargestellten Beispiel Wasser zum Ein- satz, das mittels einer Pumpe 13 im flüssigen Zustand aus dem Übertragungsmitteltank 11 sowohl durch den Eingangswärmetauscher 1 als auch durch den Zwi- schenwärmetauscher 3 strömt. Der Eingangswärmetau- scher 1 und der Zwischenwärmetauscher 3 sind hierzu parallel zueinander geschaltet. Denkbar ist aber auch eine Anordnung bei der der Eingangswärmetauscher 1 und der Zwischenwärmetauscher 3 in Reihe geschaltet sind.

[0039] Infolge der Wärmeübertragung kühlt sich das Übertragungsmedium U ab, wird anschließend sowohl durch die Kompressionswärme als auch durch die Wär- me der Generatorkühlung 9 und der Ölkühlung 10 auf- geheizt und erneut dem Übertragungsmitteltank 11 zu- geführt.

[0040] Die Fig. 2 zeigt schematisch ein Prozessschalt- bild für das erfindungsgemäße Verfahren zur Umwand- lung von Druckenergie in elektrische Energie bei einer nur einstufigen Entspannung in einer Expansionsturbine 2. Die Aufheizung des Prozessgases P erfolgt mittels des Eingangswärmetauschers 1, ein Zwischenwärme- tauscher 3 wird aufgrund des einstufigen Prozesses nicht benötigt. Auch die Verdichtung des Heizmediums H er- folgt in nur einer Stufe des von der Expansionsturbine 2 angetriebenen Verdichters 5.

[0041] Das Heizmedium H als zweites Medium wird in einem Heizmediumtank 6 bereitgestellt, wobei auch hier- bei das Heizmedium H als zweiphasiges Gemisch flüs- sig/gasförmig vorliegt. Ausgehend von einem zumindest teilweise flüssigen Zustand wird das Heizmedium H an- schließend einer Verdampfungsanordnung 7 bestehend aus mehreren einzelnen Verdampfern 7a, 7b, 7c, ... zu- geführt. Hierbei sind die einzelnen Verdampfer 7a, 7b, 7c, ... parallel zueinander geschaltet. Als Besonderheit gegenüber dem in Fig. 1 dargestellten Verfahren wird die Wärme der Generatorkühlung 9 und der Ölkühlung 10 direkt dazu genutzt, dass Heizmedium H zu verdampfen und aufzuheizen.

[0042] Nach Verdampfung in der Verdampfungsan- ordnung 7 wird das Heizmedium H in dem Verdichter 5 verdichtet und anschließend direkt dem Eingangswär- metauscher 1 zugeführt. Es erfolgt somit keine Wärme- übertragung an ein als zweites Medium gewähltes Über-

tragungsmedium U. In dem Eingangswärmetauscher 1 kühlt das Heizmedium H ab und kondensiert im weiteren Verlauf zumindest teilweise aus. In diesem Zustand wird das Heizmedium H erneut dem Heizmediumtank 6 zu- geführt, so dass der Prozess erneut durchlaufen werden kann.

Patentansprüche

1. Verfahren zur Energieumwandlung (2) von Drucke- nergie in elektrische Energie mit einer Expansions- turbine (2), wobei ein unter Druck stehendes gasför- miges erstes Medium vor der Zuleitung in die Ex- pansionsturbine (2) aufgeheizt wird und die Expan- sionsturbine einen Generator (4) antreibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Expansionsturbine (2) zusätzlich zu dem Generator (4) einen Verdichter (5) antreibt, wobei durch den Verdichter (5) in einer Hei- zanordnung zumindest ein gasförmiges zweites Me- dium komprimiert wird und die im Zuge der Kom- pression entstandene Wärme zur Aufheizung des gasförmigen ersten Mediums verwendet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Heizanordnung einen geschlos- senen Kreislauf aufweist, in dem das zweite Medium zirkuliert und ausgehend von einem Heizmedium- tank (6) in einem zumindest teilweise flüssigen Zu- stand vorliegt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn- zeichnet, dass das zweite Medium vor der Zufüh- rung in den Verdichter (5) durch Einwirken von äu- ßerer Wärme verdampft.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn- zeichnet, dass eine Umgebungstemperatur be- stimmt wird, wobei das zweite Medium einem Wär- meaustausch mit der Umgebung zugeführt wird, wo- bei die Verdampfungstemperatur des zweiten Medi- ums unterhalb der Umgebungstemperatur liegt, so dass das zweite Medium durch Einwirken der Um- gebungsenergie vorzugsweise vollständig ver- dampft wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da- durch gekennzeichnet, dass die Kompression zweistufig erfolgt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da- durch gekennzeichnet, dass das zweite Medium in einem ersten Wärmetauscher (8) seine Wärme an ein drittes Medium überträgt, und das dritte Medium zum Aufheizen des gasförmigen ersten Mediums in einem Eingangswärmetauscher (1) verwendet wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn-

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zeichnet, dass das dritte Medium angetrieben von einer Pumpe (13) und ausgehend von einem Tank in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da- durch gekennzeichnet, dass die Entspannung des gasförmigen ersten Mediums in zwei Stufen erfolgt, wobei das gasförmige erste Medium zwischen den beiden Stufen (2a, 2b) in einem Zwischenwärmetau- scher (3) erneut vorgewärmt wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei für die Energieumwandlung von Druckenergie in elektrische Energie ausschließlich die Druckener- gie, Umgebungswärme (W) und optional Abwärme des Verfahrens selbst genutzt werden.

10. Expansionsturbinenanlage zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, um- fassend eine Expansionsturbine (2), welche über ein Getriebe einen Generator (4) antreibt, dadurch ge- kennzeichnet, dass an das Getriebe ein Verdichter (5) angeschlossen ist, welcher als Bestandteil einer Heizanordnung zur Verdichtung des zweiten Medi- ums vorgesehen ist und dass die Heizanordnung ei- nen Eingangswärmetauscher (1) in einer Zuführung der Expansionsturbine (2) zur Aufwärmung des ers- ten Mediums aufweist.

11. Verfahren zur Energieumwandlung von Druckener- gie in elektrische Energie, wobei ein unter Druck ste- hendes Prozessgas zunächst vorgewärmt und an- schließend entspannt wird, wobei die Druckenergie in mechanische und nachfolgend in elektrische En- ergie umgewandelt wird, dadurch gekenn-zeich- net, dass ein Teil der mechanischen Energie dazu genutzt wird, einen thermodynamischen Kreispro- zess zu betreiben, mit den Schritten:

a) Verdampfung eines teilweise flüssigen Heiz- mediums durch Zufuhr von äußerer Energie, b) Kompression des gasförmigen Heizmedi- ums,

c) Abkühlung und Kondensation des gasförmi- gen Heizmediums durch unmittelbare oder mit- telbare Abgabe von Energie an das Prozessgas, d) Drosselung des Kühlmediums.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Heizmedium seine Wärme nicht direkt an das Prozessgas abgibt, sondern zur Auf- heizung eines zweiten thermodynamischen Kreis- prozesses genutzt wird, mit den Schritten:

a) Bereitstellen eines flüssigen Übertragungs- mediums,

b) Zuführung von mechanischer Arbeit an das Übertragungsmedium,

c) Abkühlung des Übertragungsmediums durch Abgabe von Wärmeenergie an das Prozessgas, d) Aufheizen des Übertragungsmediums durch Zufuhr von Wärmeenergie von dem Heizmedi- um.

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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente

DE 10155508 A1 [0005] EP 0670957 B1 [0006]

Referenzen

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