• Keine Ergebnisse gefunden

Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Aus Holzabfällen erfolgreich erneuerbares Gas produziert

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Aus Holzabfällen erfolgreich erneuerbares Gas produziert"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Monika Landgraf Pressesprecherin,

Leiterin Gesamtkommunikation Kaiserstraße 12

76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-21105 E-Mail: presse@kit.edu

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

Seite 1 / 4

KIT-Zentrum Energie: Zukunft im Blick

Herzstück der Anlage: Die wabenförmigen Katalysatorträger wandeln Wasserstoff und Kohlenstoffmonoxid zu Methan und Wasser um (Foto: Andreas Spiegel)

Karlsruher Forschern ist es mit einer Pilotanlage für Waben-Me- thanisierung gelungen, aus einem aus Biomasse hergestellten Synthesegasgemisch hochwertiges und damit anwendungs- freundliches erneuerbares Methan zu produzieren. Der in Fach- kreisen SNG (Synthetic Natural Gas) genannte Energieträger eignet sich sowohl als Brennstoff für Blockheizkraftwerke und Heizungsanlagen als auch als Treibstoff für Autos oder Lkw und ist dem fossilen Erdgas qualitativ ebenbürtig. Die Pilotanlage ha- ben Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Forschungsstelle des Deutschen Vereins des Gas- und Was- serfaches (DVGW) entwickelt und getestet.

Wärme und Mobilität werden derzeit noch überwiegend aus fossilen Quellen gespeist. Um auch diese Sektoren in Zukunft nachhaltig und umweltschonend mit Energie zu versorgen, eignen sich nach Ansicht von Experten vor allem auch chemische Energieträger aus erneuer- baren Quellen, wie beispielsweise Biogas oder SNG.

Aus Holzabfällen erfolgreich erneuerbares Gas produziert

Synthetisches Erdgas aus Biomasse: Neue Methanisierungsanlage in Schweden getestet

Weiterer Pressekontakt:

Martin Heidelberger Redakteur/Pressereferent Tel.: +49 721 608-21169 martin.heidelbeger@kit.edu

Presseinformation

Nr. 107 | bsb | 11.09.2018

(2)

Seite 2 / 4

Presseinformation Nr. 107 | bsb | 11.09.2018

„Chemische Energieträger weisen eine hohe Energiedichte auf und sind besonders für den Mobilitätssektor attraktiv“, bestätigt Felix Ort- loff, Gruppenleiter „Verfahrenstechnik“ an der Forschungsstelle des DVGW am Engler-Bunte-Institut (EBI) des KIT.

Biogasanlagen produzieren das erneuerbare Gas vorwiegend durch Vergären von biologischen Abfällen. In Ländern mit einer intensiven Forstwirtschaft, wie Finnland oder Schweden, besteht ein großes Po- tenzial für die Produktion von SNG aus Holzabfällen. Hierbei wird über die Biomassevergasung ein Synthesegas gewonnen, das im Wesentlichen aus einer Mischung von Wasserstoff, Kohlenstoffmo- noxid und Kohlenstoffdioxid besteht. Dieses Gemisch kann anschlie- ßend über eine Methanisierung zu hochwertigem Methan umgewan- delt werden. Einen sehr effektiven Weg für diese Methanisierung ha- ben die Forscher des Engler-Bunte-Instituts am KIT und der ange- schlossenen DVGW-Forschungsstelle nun erfolgreich über mehrere Wochen im schwedischen Köping getestet.

Das Herzstück der Anlage sind wabenförmige Katalysatorträger, die in der Arbeitsgruppe „chemisch-katalytische Verfahren“ des EBI-Tei- linstituts Chemische Energieträger-Brennstofftechnologie (EBI ceb) unter der Leitung von Siegfried Bajohr entwickelt und für den Einsatz in der Methanisierung optimiert wurden. „Die metallischen Nickel-Ka- talysatoren wandeln in einem einstufigen Prozess Wasserstoff und Kohlenstoffmonoxid und bei ausreichender Versorgung mit Wasser- stoff auch Kohlenstoffdioxid zu Methan und Wasser um“, erklärt Sieg- fried Bajohr.

Die in Containerbauweise realisierte Pilotanlage wurde an einen Bio- massevergaser gekoppelt, der die für die chemische Reaktion not- wendigen kohlenstoffhaltigen Gase liefert. In diesem Anlagenverbund wandelte die Karlsruher Methanisierungsanlage zuverlässig, über mehrere Wochen, Synthesegas zu Methan um. „Das so nachhaltig erzeugte synthetische Methan kam anschließend sehr erfolgreich beim schwedischen Projektpartner Cortus AB als Kraftstoff in den fir- meneigenen Erdgas-Fahrzeugen zum Einsatz“, so Bajohr.

„Neben der Nutzung im Erdgasfahrzeug sehen wir den Vorteil der Er- zeugung des chemischen Energieträgers Methan darin, dass das Gas ohne Einschränkungen in die vorhandene europäische Erd- gasinfrastruktur eingespeist werden kann“, sagt Felix Ortloff vom EBI.

Somit könnte es nach Einschätzung der Forscher bereits heute in vie- len bestehenden Anwendungen fossiles Erdgas direkt ersetzen.

„Ein weiteres Einsatzgebiet für die Technologie sehen wir im Rahmen des Power-to-Gas-Kontextes“, so Ortloff. Hierbei wird Wasser mithilfe

Pilotanlage zur Methanisierung im schwedischen Köping (Foto: Felix Ort- loff)

(3)

Seite 3 / 4

Presseinformation Nr. 107 | bsb | 11.09.2018

von Strom aus erneuerbaren Energien durch Elektrolyse in Wasser- stoff und Sauerstoff aufgespalten. Der Wasserstoff kann anschlie- ßend in einer Reaktion mit Kohlenstoffdioxid ebenfalls zu syntheti- schem Methan weiterverarbeitet werden. Neben der Entlastung der Stromnetze stufen die Forscher insbesondere die Einbindung von Bi- ogas- oder Biomassevergasungsanlagen in Power-to-Gas-Konzepte als vorteilhaft ein. Denn so könnte die Produktionskapazität der Anla- gen verdoppelt werden, da das bei der Biogasproduktion ohnehin an- fallende Kohlenstoffdioxid vollständig zu Methan umgewandelt wird.

„Ein Vorteil unserer Pilotanlage ist ihre kompakte Bauweise und damit ihre Mobilität“, erläutert Ortloff. „Installiert in einem Frachtcontainer kann sie zum Beispiel dezentral, an abgelegenen Biogasanlagen, im ländlichen Raum oder in Verbindung mit anderen zukünftig relevan- ten CO2-Quellen, beispielsweise verschiedenen Industrieprozessen, erprobt werden“, fügt er an.

Nach dem Einsatz in Schweden ist die Pilotanlage nun wieder auf dem Weg nach Karlsruhe. „Die Anlage wird am Campus Nord des KIT in die Infrastruktur des Energy Labs 2.0 eingebunden. Ein Ziel ist es, die Waben-Methanisierung weiter zu verbessern und die Kataly- satoren unter anderem für den Einsatz in erheblich größeren Anlagen zu optimieren“, sagt Siegfried Bajohr, der für die wissenschaftliche Betreuung der Pilotanlage verantwortlich ist.

Weitere Informationen:

https://www.storeandgo.info/

https://www.elab2.kit.edu/113.php https://www.cortus.se

Details zum KIT-Zentrum Energie: http://www.energie.kit.edu Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“

schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaf- ten zusammen. Seine 25 500 Studierenden bereitet das KIT

durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und

Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die

(4)

Seite 4 / 4

Presseinformation Nr. 107 | bsb | 11.09.2018

Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaft- lichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:

www.sek.kit.edu/presse.php

Das Foto steht in der höchsten uns vorliegenden Qualität auf www.kit.edu zum Download bereit und kann angefordert werden un- ter: presse@kit.edu oder +49 721 608-21105. Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang ge- stattet.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten von Pavel Levkin gehören die Erforschung von Zell-Oberflächen-Interaktionen, die Entwicklung von biofunk- tionalen Materialien und

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt und Forschungszentrum Jülich gehören zu den größten Energieforschungszentren in Europa und sind Aushängeschilder für den

Die Gondel beherbergt drei komplexe Fernerkundungsinstrumente, die einen breiten Teil des elektromagnetischen Spektrums abdecken und sich bei der Messung

Veranstaltungsorte der WikiCon 2013 sind das Studentenhaus (Ge- bäude 01.12; Adenauerring 7) und das Allgemeine Verfügungsge- bäude (Gebäude 50.41; Adenauerring 20), beide am KIT

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat sich in der Endrunde des Wettbewerbs „EXIST-Gründungskultur“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi)

Das KIT erforscht diese Eigenschaften sowie ihre Auswirkungen auf Handhabung und technische Prozesse innerhalb einer Wasserstoffwirtschaft und entwickelt auf diesen

Ein umfassendes Einstiegstraining bietet ab dem Wintersemester 2011/2012 das MINT-Kolleg des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität

Einzelheiten zu der „Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Baden-Württemberg über die Eckpunkte zur Weiterentwicklung des Karlsruher Instituts