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Archiv "Elektromagnetische Felder: Eine unsichtbare Gefahr?: Schlußwort" (15.10.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

AUSSPRACHE

Stellungnahme

I

In dem Artikel wird das Problem der technischen Mikrowellen ge- schickt hinausdividiert, so daß ein Hinweis unumgänglich ist. Es ent- steht der Eindruck, daß dieses Problem erst seit kurzem aktuell sei, tatsächlich hat es eine lange Vorgeschichte, und es liegen auch sehr bemerkenswerte Ergebnisse vor, allerdings nicht unbedingt im Sinne des Verfassers. Die unter- schiedlichen Grenzwerte der zu- lässigen Belastung, auf die in dem Artikel nicht eingegangen wird, beweisen dies. Ich begnüge mich mit dem Hinweis auf zwei Publika- tionen, die das Gesagte belegen:

Paul Brodeur: The Zapping of America. Microwaves, their deadly risk and the cover-up. W. W. Nor- ton & Company, New York, 1977;

Klaus E. E. Schulte-Uebbing:

Streß- und Resistenzmangel-Syn- drom durch technische Mikrowel- len? Herold-Verlag Dr. Wetzel, München, Dezember 1985.

Die in dem letzten Werk dargeleg- ten Einwirkungen auf Pflanzen werden übrigens von der Deut- schen Bundespost Berlin nicht be- stritten.

Dr. med. Lothar Sattler Arzt für Neurologie und

Psychiatrie

Ortwinstraße 19, 1000 Berlin 28

Stellungnahme II

Mit der Vorstellung einer Beteili- gung auch schwacher und schwächster elektromagnetischer Felder an der Ätiopathogenese von Krankheiten kann sich bisher kaum jemand anfreunden. Dabei werden zwei grundlegende bio- physikalische Sachverhalte über- sehen, welche für eine potentielle Pathogenität selbst physikalisch nicht mehr nachweisbarer Felder sprechen: erstens das mit dem Rhythmus der Lebensvorgänge eng verknüpfte Phänomen Reso- nanz und zweitens die Irritabilität rhythmischer Funktionen. Es gilt heute als erwiesen, daß das Vor-

handensein rhythmisch verlaufen- der Prozesse in einem Organis- mus eine Conditio sine qua non für die Homöostasehaltung dar- stellt. Die subtile Koordination der vielfältigen Rhythmen und ihre harmonische Konstitution erfolgt durch resonante Wechselwirkun- gen zwischen den einzelnen schwingungsfähigen Teilsyste- men. Daher kommt dem Phäno- men Resonanz in der belebten Na- tur eine fundamentale und vitale Rolle zu.

Wie nun der amerikanische Bio- physiker Winfree gezeigt hat, läßt sich aller Wahrscheinlichkeit nach die Aktivität vieler biologischer Schrittmacher durch einen singu- lären Reiz ausschalten, sofern die- ser in richtiger Stärke und zum

Schlußwort

Die technischen Mikrowellen sind ein sehr wichtiges Kapitel, das seit vielen Jahren eingehend bearbei- tet wird. Sie sollen nicht umgan- gen werden. Jährlich finden meh- rere internationale Mikrowellen- konferenzen statt. Eine ausführ- liche Darstellung ist gegeben in dem von der Weltgesundheitsor- ganisation (WHO) 1982 herausge- gebenen Bericht „Nonionizing Ra- diation Protection", Kapitel „Mi- crowave and Radiofrequency Ra- diation" von S. M. Michaelson (Eu- ropean Series No. 10). Die Ent- wicklung schreitet so schnell vor- wärts, daß eine Neubearbeitung notwendig wurde, die mir im Ent- wurf als Kapitel „Health Effects of

Radiofrequency Radiation (500 kHz — 100 GHz)" von Joe A. Elder vorliegt und in Kürze von der WHO veröffentlicht wird.

Mein Artikel befaßt sich aus dem Spektrum der nichtionisierenden

richtigen Zeitpunkt einfällt (1, 2).

Damit liegt folgende Hypothese der potentiellen Pathogenität elek- tromagnetischer und auch ande- rer Felder nahe: Fällt die Frequenz eines äußeren Feldes mit derjeni- gen eines Teilsystems im Organis- mus zusammen, kann qua Reso- nanz ein Reiz gesetzt werden, der bei Vorliegen insbesondere einer erhöhten Irritabilität einen orga- nismischen Rhythmus nachhaltig stört und damit zum Aition einer Krankheit wird.

Literatur: (1) Winfree, A. T.: The Geometry of Biological Time. Springer, New York (1980)

—(2) Winfree, A. T.: Sekundenherztod: Hilfe von der Topologie? Spektrum der Wissenschaft, Heft 7 (1983) 98-111

Dr. rer. nat. Ortwin F. Schäfer Philippsbergstraße 27

6200 Wiesbaden

Strahlung nur mit dem niederfre- quenten Bereich der energietech- nischen elektromagnetischen Fel- der, also mit den Feldern, die von unserer elektrischen Stromversor- gung ausgehen. Im Vordergrund stehen die Frequenzen 50/60 Hz.

Die biologische Wirkung nichtio- nisierender Strahlung ist in erster Linie abhängig von Frequenz, In- tensität und Einwirkungszeit.

Die von Dr. 0. F. Schäfer in seinem Leserbrief zu meinem Artikel sehr allgemein formulierte Hypothese der potentiellen Pathogenität elek- tromagnetischer Felder ist nicht bewiesen. Sie findet in meinen über 30jährigen Beobachtungen und seit über 20 Jahren durchge- führten eigenen Untersuchungen im energietechnischen Frequenz- bereich keine Bestätigung.

Literatur beim Verfasser Prof. Dr. med. Rudolf Hauf Reutebachgasse 11, 7800 Freiburg

Elektromagnetische Felder:

Eine unsichtbare Gefahr?

Zu dem Beitrag von Professor Dr. med. Rudolf Hauf in Heft 12/1986, Seiten 791 bis 793 und 798

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 42 vom 15. Oktober 1986 (45) 2861

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