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Archiv "Zu den schönsten Golfplätzen Südirlands: Golf pur" (25.01.2002)

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Academic year: 2022

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iefblauer, weiter Him- mel mit blendend- weißen Kumuluswol- ken tauchte den ersten Golf- platz unserer Irlandtour in porentiefes Licht. Die groß- zügigen Fairways der ersten neun Bahnen des Golf &

Country Club St. Helens Bay nahmen die Angst vor den Kräften der starken Seebrise – eine besonders schwer zu be- wältigende Eigenart der Kü- stenplätze. Die Backnine, ins- besondere die auf den Klippen gelegenen Löcher 17 und 18, lehrten uns jedoch das Fürch- ten. Die erste Begegnung mit der berüchtigten Art der

„Linksplätze“ ließ uns erschau- ern: manntiefe Topfbunker, ballverschlingendes Dünen- gras; schmale, sich schlängeln- de Fairways; sozusagen See- alpen im Märklinformat.

Wir sind unterwegs mit einem Wohnmobil, wollen unabhängig von Hotelanla- gen und den angeschlossenen Golfplätzen sein. Gerade in Ir- land erweist sich diese Mobilität als ideal. Die räumlichen Ent- fernungen sind gut zu bewälti- gen, die Route zu den oft welt- berühmten Golfplätzen kann individuell erstellt werden, für Spontaneitäten bleibt genug Raum. Auch gestattet die eige- ne Kombüse eine dankbare Al- ternative zu der deftigen iri- schen Küche. Nach einer traum-

losen ersten Nacht in unserem Camper wurden wir auf der Fahrt zum Mount-Juliet-Golf- platz ordentlich wachgerüttelt.

Der erste Kontakt mit vom Schwerlastverkehr zermürbten irischen Landstraßen.

Mount Julietempfängt uns mit altenglischem Charme. Wie die vornehme Hofanlage aus dem 18. Jahrhundert entspricht auch der Parklandcourse den Vorstellungen von herrschaftli- chen Parkanla- gen. Das groß- zügige Areal ist durchsetzt mit hohem Busch- werk und mächti- gen, jahrhundertealten Linden und Eichen.

Nichts behindert den Fernblick auf die umliegenden sanften Hügel. Der Zustand der leicht ondulierten Fairways und Grüns des einzigen in Ir- land von Jack Nicklaus gestal- teten Platzes ist vorbildlich.

Der eleganteste Platz auf unse- rer Tour!

Zur blauen Stunde erreich- ten wir nach fünf Stunden Fahrt über Kilkenny und Limmerick Ballybunion.Das verschlafene Örtchen an der Mündung des Shannon steht ganz im Zei- chen des Golfsports. Die 1893 gegründete Golfplatzlegende Ballybunion soll das Highlight der Reise sein. Die relativ zah-

men ersten drei Bahnen des Old Course wiegen uns in trügerische Ruhe.

Dann aber zeigt der Platz seine Zähne.

Ein wildes Tier! So erwartet uns wind- umtost ein Par-3- Abschlag auf der Spitze einer 40 Me- ter hohen Düne.

Das Grün, 187 yards (1 Yard = 0,91 m) entfernt, thront wie ein Adlerhorst auf der nächsten Düne, dazwischen gähnen- der Abgrund. Der kräftige Wind treibt Tränen in die Au- gen; starker Seetanggeruch liegt in der Luft. Die Fairways sind oft so weit vom Abschlag entfernt, dass man schon kräf- tig und präzise schlagen muss, um nicht bei den „Ratten und Schlangen“ zu landen. Ein zweiter von Robert Trent- Jones angelegter Kurs zeigt sich mit schmaleren Fairways und kleineren Grüns als sehr sportlich und nicht minder an- spruchsvoll. Selbst gute Spieler sollten genug Reservebälle ein- packen.

Pünktlich erreichten wir in den frühen Morgenstun- den des näch- sten Tages den Trallee Golf Club (Arnie Pal- mers erster Golfplatz in Europa, viel- leicht sein bester).

Der Platz sitzt auf den Klippen und Dünen von Banna Strand, wo David Leans Welthit „Ryan’s Daughter“ ge- dreht wurde. Die Frontnine sind raffinierte und anspruchs- voll angelegte Küsten-Fairways (hier steht die Ruine eines Schlosses von Henry VIII.),

während die Backnine sich wie- der in bester Linksmanier prä- sentieren.

Eine Köstlichkeit wird uns auch für den nächsten Tag ver- sprochen. Die Waterville Golf Links, an der Ballinskelligs- Bucht gelegen. „Ein Platz der Superlative“, „Ein Muss für je- den Golfer“, heißt es. Die Fair- ways und Grüns präsentierten sich ruppig bis ungepflegt, und nur die Bahnen 13 bis 17 haben herausfordernden Linkscha- rakter. Ein teurer (circa 130 A Greenfee) und von amerikani- schen und japanischen Grup- pen stark frequentierter Platz.

Schon die Fahrt durch den Ring-of-Kerry-Nationalpark ist ein bleibendes Erlebnis. Ur- walddichte Walddurchfahrten, haushohe, blühende Rhodo- dendren, fjordähnliche Buch- ten mit vorgelagerten Inseln ziehen vorbei. Zwischen der enormen Vielfalt an Grün- schattierungen leuchten gelbe, blaue oder rote Häuschen, ge- heimnisvolle Auffahrten zu vornehmen Landsitzen wech- seln mit überraschenden Fern- sichten auf die Buchten.

Die erst kürzlich fertig ge- stellte Anlage des Ring of Kerry Golf & Country Clubs schmiegt sich an die Ausläufer der Macgillycuddy’s Reeks. Zu seinen Füßen liegt die große Bucht des Kennmare Rivers, Segelboote, winzige, sattgrüne Inseln auf tiefblauem Wasser.

Vom Pflegezustand und park- ähnlichen Platzdesign erinnert der Platz an Mount Juliet.

Doch hier liegt die Raffinesse in der geschickt genutzten ber- gigen Topographie.

Irland ist eine Golfnati- on. 374 Golfplätze, von rustikal bis elegant, lassen keine Wün- sche offen. Ein Dorado für Golfer, die ungekünsteltes Spielen abseits des Massentou- rismus suchen. Eberhard Hahne V A R I A

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 4½½½½25. Januar 2002 AA225

Zu den schönsten Golfplätzen Südirlands

Golf pur

Kleines Golflexikon

Backnine:die zweiten neun Bahnen Fairways:die Spielbahnen zwischen Abschlag und Loch

Frontnine: die ersten neun Spiel- bahnen

Grün:die besonders kurz geschnitte- ne Grünfläche um das Zielloch Greenfee:das Platzgeld

Linksplätze: Küstenkurse, in den Dünen gelegen. Die ersten 9 Löcher entfernen sich vom Clubhaus, die zweiten 9 Löcher führen zurück.

Par 3:Spielbahn, die 3 Schläge ins Loch vorgibt

Parklandcourse:Flach bis leicht hü- gelige parkähnliche Golfplätze Topfbunker: steilwandiges, tiefes

Sandhindernis ✮

Der Ring-of-Kerry- Golfplatz bietet einen grandiosen Ausblick auf die Kennmare Bay.

Foto: Eberhard Hahne

Reise

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