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E Eine ermutigende Entwicklung

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© 2011 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 1617-9439/11/0101-3 Physik Journal 10 (2011) Nr. 1 3 gruSS wo r t

Prof. Dr. Wolfgang Sandner ist Präsident der Deutschen Physika- lischen Gesellschaft.

E

in Ereignis des kommenden Frühjahrs wird vielleicht von der breiten Öffentlichkeit unbe- merkt bleiben, aber für die DPG bezeichnender sein als manches andere: die Vergabe des 30 000.

Buchpreises für hervorragende Abi turleistungen im Fach Physik.

Als Erfolgsrezept für Mitglie- derwachstum wurde der DPG- Buchpreis oft kopiert, jedoch selten so erfolgreich. Er hat geholfen, die Zahl der DPG-Mitglieder auf über 59 000 zu steigern und ihr Durchschnittsalter auf unter 35 Jahre zu senken – ebenso be- merkenswert wie erfreulich für die DPG als größte und eine der ältesten Gesellschaften ihrer Art.

In der Tat scheint der Buchpreis bei der Studienfachentscheidung eine wichtige Rolle zu spielen: Ein Drittel der Preisträger studiert an- schließend Physik und fast 90 Pro- zent ein MINT-Fach (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), eine ermutigende Entwicklung angesichts des Fach- kräftemangels.

Wo viele Studierende sind, werden neue Hochschullehrer gebraucht, aber deren Situation ist nicht immer einfach. Geför- dert von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung und unterstützt von den Physik-Fachbereichen hat die DPG im Dezember eine Studie zum Zugang zur Hochschullehrer- laufbahn im Fach Physik vorgelegt.

Darin wird als größtes Problem die fehlende Perspektive jenseits der Nachwuchswissenschaftlerphase identifiziert. Forscherinnen und Forschern muss schon zu Anfang ihrer Qualifizierungsphase eine langfristige Perspektive geboten werden, insbesondere durch den Tenure Track. Dafür werden wir uns gemeinsam mit der Konferenz der Fachbereiche Physik einsetzen.

Nachwuchs und Ausbildung sind zwei Schwerpunkte der DPG-

Aktivitäten, Vermittlung physika- lischer Fakten und Methodik ein weiterer. Das Verhältnis zwischen Naturwissenschaften und der Gesellschaft ist grundsätzlich im Wandel. Die Welt sieht sich vor großen gesellschaftlichen Heraus- forderungen wie Energieversor- gung, Klimawandel, Mobilität oder Gesundheits- und Altersforschung.

Einzeldisziplinen wie die Physik sind dabei unverzichtbar, aber Ge- sellschaft und Politik erwarten von ihnen interdisziplinäre Denk- und Lösungsansätze. Mit ihrer Studie zu einem nachhaltigen und klimaver- träglichen Energiesystem hat sich die DPG in die politische Energie- debatte des vergangenen Sommers eingeschaltet – nicht mit einem weiteren Energiekonzept, sondern mit objektiver physikalischer Hin- tergrundinformation zu allen wich-

tigen Energieträgern und deren Kli- maverträglichkeit. Auf einer ganz anderen Ebene, aber mit ähnlicher Zielsetzung hat sie zusammen mit dem BMBF 23 000 Besucher bei den „Highlights der Physik“

in Augsburg zum Thema Energie angelockt. Ähnlich wird sie sich nach dem Jahr der Energie auch in das diesjährige Wissenschaftsjahr zur Gesundheitsforschung einbrin- gen. Physik und Medizin sind sich näher, als es scheinen mag – man denke nur an die vielfältigen medi- zinischen Einsatzmöglichkeiten des Lasers, dessen 50. Geburtstag wir 2010 gefeiert haben.

Was waren die Höhepunkte des vergangenen Jahres? Die Früh- jahrstagungen verzeichneten nahe-

zu 10 000 Teilnehmende aus vielen Ländern, wobei die ausrich tenden Fachverbände in speziellen Sympo- sien auch fachübergreifende, inter- disziplinäre und gesellschaftliche Themen behandelten. Ich sehe mit großer Spannung der diesjäh- rigen großen Frühjahrstagung in Dresden entgegen. Höhepunkte im Magnus-Haus waren sicher die Ju- biläumsveranstaltung zum 20. Jah- restag der Vereinigung der beiden deutschen physikalischen Gesell- schaften und die Medienveranstal- tung am Tag der Bekanntgabe der Physiknobelpreisträger – „public viewing in Berlin“, wie die Presse anerkennend schrieb. Mit der Sanierung des traditionsreichen Physikzentrums Bad Honnef, groß- zügig unterstützt durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Wil- helm und Else Heraeus-Stiftung, wagt die DPG einen ganz großen Schritt in die Zukunft. Er wird ihre Kassen vorübergehend bis an die Grenzen strapazieren, aber dafür um so glänzendere Aussichten für diese international herausragende Begegnungsstätte für Physike- rinnen und Physiker bringen.

Nach den ersten Monaten mei- ner Amtszeit empfinde ich es als hohe Ehre, aber auch als Freude, Präsident einer derart erfolgreichen und zukunftsträchtigen Gesell- schaft zu sein. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Mitgliedern ganz herzlich dafür bedanken, dass sie der DPG treu sind, und wünsche allen ein erfolgreiches Jahr 2011.

Eine ermutigende Entwicklung

Der Einsatz der DPG für den wissenschaftlichen Nachwuchs zahlt sich aus.

Wolfgang Sandner

Forscherinnen und For-

schern muss schon zu

Anfang ihrer Qualifizie-

rungsphase eine langfri-

stige Perspektive geboten

werden.

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