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Ein unbekanntes Bildnis Hans Holbeins des Jüngeren

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Academic year: 2022

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A U G U S T L. M A Y E R / E I N U N B E K A N N T E S B I L D N I S H A N S H O L B E I N S D E S J Ü N G E R E N

I

n den letzten Monaten des Jahres 1925 tauchte in Paris ein männliches Brustbild auf, das aus polnischem Besitz stammte und von seinem Eigen­

tümer als Arbeit des jüngeren Holbein angesehen wurde. Kein Pariser Experte oder Händler wollte aber das Bild als Holbein bestätigen oder gar kaufen.

Schließlich fand sich ein Mann, der auf gut Glück das Gemälde erwarb. Es war nicht nur mit einer dicken, trüben Firnisschicht überzogen, sondern auch die Inschrift schien nicht ganz einwandfrei, der Grund war schwärzlich. Bei der Reinigung, der ich beiwohnte, lösten sich die Übermalungen mühelos: es erschien statt der gelblichen Inschrift die schwarze Holbeinschrift, es verschwand die Pseudosignatur Iß am Ende der späteren Signatur und der für Holbein so charakteristische blaue Hintergrund kam zum Vorschein. Kleine Beschä­

digungen am linken Auge des Porträtierten und am Bart traten zutage, ebenso leichte Abschürf­

ungen der Farbe an den Händen. Im großen und ganzen jedoch erwies sich das Werk als gut er­

halten.

Die Technik, die Qualität der Malerei, die Kraft des Ausdrucks, die eigentümliche Größe, Kühle und Eindringlichkeit der Gestaltung und Men­

schenschilderung ließen keinen Zweifel mehr zu, daß es sich hier um eine eigenhändige Arbeit von Hans Holbein dem Jüngeren handelt. Der berufenste Kenner der Materie, Paul Ganz, hat inzwischen das Bild gleichfalls geprüft und nicht gezögert, das Bild als Werk des jüngeren Holbein anzusprechen.

Auf Eichenholz gemalt,0,4 95m hoch und 0,3 9 5 m breit, weist das Porträt die Inschrift ANNO 1538 AETATIS SUAE 33 auf. Auch wenn es nicht datiert wäre, würde man es ohne weiteres in die spätere englische Zeit des Meisters setzen. Das

Wappen, den der Siegelring des Mannes aufzeigt, ist noch nicht identifiziert. Es ist aber so gut wie sicher, daß der hier Porträtierte ein Mitglied der deutschen Hansa in London war$ die Herkunft des Bildes läßt zunächst den Schluß zu, daß der Dargestellte aus einer der ostdeutschen Hansa­

städte stammte.

260

Originalveröffentlichung in: Buchner, Ernst ; Feuchtmayr, Karl (Hrsgg.): Oberdeutsche Kunst der Spätgotik und Reformationszeit, Augsburg 1924, S. 260-262 (Beiträge zur Geschichte der deutschen Kunst ; 1)

(2)

Paris, Privatbesitz Eichenholz: 49-5x3*5

Abb. 161. Hans Holbein d. J., Bildnis eines Mannes

261

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Ahl). 162. H a n s Holbein d, J., Bildnis e i n e s M a n n e s (Teilaufnahme)

262

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