• Keine Ergebnisse gefunden

LITERATUR LITERATUR STELLUngnAhmELESERBRIEF AKTUELLES

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "LITERATUR LITERATUR STELLUngnAhmELESERBRIEF AKTUELLES"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

AKTUELLES

LESERBRIEF

365 DEUTSchE ZEITSchRIFT FüR SpoRTmEDIZIn Jahrgang 60, nr. 11 (2009)

zu Hahn A, Scholz G, Grothe C, Schulze S: Herzfrequenzverhalten und Herzfrequenzvariabilität während der Immersion. Dtsch Z Sportmed 60 (2009) 288-292.

Die Autoren haben eine für Sportler und Patienten wichtige Frage untersucht. Der Beitrag bedarf aber eines Kommentars.

Frühere Studien (1,3,4,5,6) haben eindeutig gezeigt, dass bei auch bei thermoneutraler Wassertemperatur und Immersion im Sitzen die Herzfrequenz abfällt. Zugleich steigen das Herzzeitvo- lumen, das Schlagvolumen, und das pulmonale Kapillarvolumen regelhaft an, ferner nimmt die Auswurffraktion zu (3,4,5). Diese Be- funde widersprechen den Angabe und Interpretation der Autoren im Abschnitt Problemlage. Die Ergebnisse von Immersionsuntersu- chungen hängen entscheidend von der Körperlage im Wasser und der Wassertemperatur ab (1). Diese Befunde werden von Schipke et al. (6) im Wesentlichen bestätigt. Diese Autoren zeigen aber auch eine deutliche Aktivierung des Parasympathicus bei Immersion und Submersion bedingt durch den Tauchreflex. Schließlich konn- te gezeigt werden, dass bei Immersion eine deutliche Dilatation kardialer Herzhöhlen eintritt (2) Dies führt zu weiterer Aktivierung kardialer Reflexe (Henry-Gauer etc.), wie dies die gängigen Lehrbü- cher beschreiben. Eine signifikante C02-Erhöhung bei Immersion wird trotz der Atembehinderung nicht beobachtet, allenfalls eine leichte Hypoxämie als Folge von Ventilation-Perfusions-Inhomoge- nitäten (4).

Des „Rätsels Lösung“, oder wissenschaftlich ausgedrückt, die Interpretation der Befunde, lässt sich durch die Ergebnisse früherer Studien zur Physiologie bei Immersion klar beurteilen, einschließ- lich der Studien von Gollwitzer – Meyer in den frühen 30er Jahren.

Die Neutraltemperatur von 32 – 34 Grad Celsius dürfte in einem normalen Schwimmbad kaum als Dauertemperatur für Schwim- men und Training geeignet sein. Die Aufgabe der Autoren dieser Arbeit ist somit nicht gelöst, nämlich die Diskrepanz der eigenen Untersuchungsergebnisse im Lichte der zahlreichen früheren (und alten) Befunde unter Zuhilfenahme der Physiologie und der Litera- tur zu erklären.

LITERATUR

1. Bonde-Peterson F, Schultz-Pedersen L, Dragstedt N:

Peripheral and central blood flow in man during cold,thermonbeutral, and hpot water immersion. Aviat Space Einviron Med 63 (1992) 364- 350.

2. Bücking J,Wiskirchen H,Puls G: Alteration of cardiac volume by immersion in water. Pflügers Arch S1 (1991) 109.

3. Löllgen H, Nieding Gv,Horres R: Respiratory and hemodynamic adjustment during head out water immersion. Int J Sports Med 1 (1980) 25-30.

4. Löllgen H, Nieding Gv, Krekeler H, Smidt U, Koppenhagen K: Respiratory gas exchange and lung perfusion in man during and after head-out water immersion. Undersea Biomed Res 3 (1976) 49-56.

5. Löllgen H, NiedingGv, Koppenhagen K, Kersting F, Just H: Hemodynamic response to graded water immersion. KlinWschr 59 (1981) 623-628.

6. Schnipke JD,Pelzer M: Effect of immersion,submersion, and scuba diving on heart rate variability. B4-180.

zum Leserbrief von Herrn Prof. Dr. Herbert Löllgen

Das Verhalten der Herzfrequenz während der Immersion ist durch die Autoren in einem Zeitraum von ca. drei Jahren in verschiedenen Studien unter unterschiedlichen Bedingungen sehr aufwendig un- tersucht worden. Methodologisch sind die Anforderungen an ein aktuelles Untersuchungsdesign erfüllt worden. Es hat sich eindeu- tig herausgestellt, dass im thermoneutralen Wasser die Verände- rung der HF von der Körperlage abhängig ist und sich nur gering- fügig verändert. Internationale Publikationen seit den neunziger Jahren bestätigen diese Sachlage (1,2,3).

Herrn Löllgen ist uneingeschränkt zuzustimmen, dass es wünschenswert wäre, weitere physiologische Parameter (Herz- zeitvolumen, Schlagvolumen, pulmonales Kapillarvolumen) zu untersuchen.

Die Neutraltemperatur von 32 – 34 Grad Celsius ist heutzuta- ge eher Normalität als Ausnahme in den üblichen Therapiebecken und Bewegungsbäder von Kliniken in Deutschland.

Die Autoren maßen sich natürlich nicht an, solch ein kom- plexes Phänomen abschließend geklärt zu haben, sondern hoffen, dass mit dieser Publikation potentielle Mitstreiter für die Eröffnung eines nachfolgenden Projektes erreichen werden können.

LITERATUR

1. Schega L, Van Orshoven, de Becker, Kieken C, Vanlandewijck Y, Daly D: Analyse therapeutischer Interventionen bei Schlaganfallpatienten. In H. Rehn & D.Strass. (Hrsg.). Bewegungsraum Wasser im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis. Symposium der dvs Kommission. Bad Nenndorf, 2005, 114-124.

2. Schwan U, Tschirwitz U, Bjarnasson-Wehrens B, Predel HG, Noll B, Edel K: Auswirkungen einer dosierten Schwimmtherapie auf Herzrhythmusstörungen bei Patienten mit stabiler chronischer Herzinsuffizienz (CHI). Vortrag September 2009, Leipzig, im Druck.

3. Yu E, Kitagawa K, Mutoh Y, Miyashita M: Cardio respiratory Responses to Walking in Water, in: Miyashita, M. et al.: Medicine and Science in Aquatic Sports. Med Sport Sci. Basel, Karger 1994, 213-217.

Dr. Andreas Hahn Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Institut für Medien, Kommunikation & Sport Department Sportwissenschaft 06099 Halle E-Mail: andreas.hahn@sport.uni-halle.de

STELLUngnAhmE LESERBRIEF

Prof. Dr. Herbert Löllgen Bermesgasse 32b 42897 Remscheid E-Mail: loellgen@dgsp.de

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

(2006): Extending Linear Models with R: Generalized Linear, Mixed Effects and Nonparametric Regression Models. Boca Raton: Chapman & Hall

• Das Fleisch kann einen unangenehmen Geruch haben und die Fettqualität ist schlechter. • Die Tiere scheinen aggressiver

Der hergestellte Bezug zwischen der 600-m- und der 1.000- m-Laufzeit ergab sich aus inhaltlichen Überlegungen, da in der Literatur propagiert wird, dass maximale

Nicht alle Autoren konnten bei dieser Presse- konferenz dabei sein, da es in ihrem Leben auch noch andere Dinge gibt, als Bücher zu schreiben. Für sie wurde die Vorstellung

Zunächst werden allgemeine Ergebnisse zu Gender und Neuen Medien dargestellt, dann eine Mediendidaktik für „Diversity“, um daraus Ansätze für eine gendersensitive Gestaltung

Stamer-Brandt, Petra / Ulbrich, Ricarda: basiswissen kita: Von Elternrecht bis Aufsichtspflicht – Rechtli- che Grundlagen für die pädagogische Arbeit. Son- derheft der

In dieser randomisierten, Untersucher und Patienten blinden Studie wurde schließlich eine signifikant deut lichere Reduktion des WOMAC Scores, der Gehge schwindigkeit und

Wenn auch nur eine minimale Gefahrenzunahme für Mutter und Kind in der Höhe besteht, muss in einer Publikation, die sich als Leitfaden für Empfehlungen für Schwangere versteht,