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edes Jahr pünktlich vor Weihnachten werden Son- dermarken herausgege- ben, deren Zuschlagserlöse der Bundesarbeitsgemein- schaft der Freien Wohlfahrts- pflege in Bonn zugute kom- men. Die Motive der dies-jährigen Weihnachtsmarken sind dem Bildschmuck des Perikopenbuches von Kaiser Heinrich II. (973 bis 1024) entnommen. Der letzte otto- nische Kaiser hatte das Werk in Auftrag gegeben, um es seiner Lieblingsgründung, dem Bamberger Dom, zu schenken. Die liturgische Handschrift entstand wahr- scheinlich zwischen den Jah- ren 1007 und 1012 in der da- mals berühmten Schreib- und Malwerkstatt der Benedikti- nerabtei Reichenau. Zwei
Schreiber und ein Buchmaler waren an der Herstellung be- teiligt. Das Buch zeigt ausge- wählte Abschnitte der Evan- gelien (Perikopen), die für Lesungen während der Meß- feiern an Sonn- und Feierta- gen eingesetzt wurden. Es
wird angenommen, daß Heinrich II. das prächtige Buch zur Weihe im Jahr 1012 dem neu errichteten Bamber- ger Dom stiftete. Nach der Säkularisierung im Jahr 1803 ging das kostbare Werk an die Bayerische Staatsbiblio- thek in München, wo es sich noch heute befindet. Die bei- den Motive der diesjährigen Weihnachtsmarken sind dem Beginn des Evangelienab- schnittes für die Morgenmes- se am Weihnachtsfest ent- nommen. Hansa-Press
A-3295 Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 49, 6. Dezember 1996 (85)
V A R I A FEUILLETON
Weihnachtsmarken 1996
Die Sonderausstellung
„Häusliche Pflege – Leben und Wohnen im Alter und bei Behinderungen“ wird bis zum 13. Februar 1997 im Rahmen der Deutschen Arbeits- schutzausstellung in Dort- mund zu sehen sein. Veran- stalter sind die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Ar- beitsmedizin und das For- schungsinstitut Technologie – Behindertenhilfe der Evan- gelischen Stiftung Volmar-
stein. Anhand verschiedener konkreter Lebenssituationen will die Sonderausstellung verdeutlichen, wie technische Hilfsmittel in der häuslichen Umgebung eingesetzt werden können, um pflegebedürftige oder behinderte Menschen zu unterstützen.
Dazu geben Einzelob- jekte, wie zum Beispiel mo- derne Pflegebetten oder Zim- merrollstühle, weitere Hilfe-
stellungen. SG