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Eiweissfuttermittel effizienter nutzen Fütterungsstrategien und Züchtung

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Academic year: 2022

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Eiweissfuttermittel effizienter nutzen Fütterungsstrategien und Züchtung

P. Stoll, Agroscope, 1725 Posieux, Schweiz

Fleischigere Tiere benötigen mehr Amino- säuren im Futter

Dem Wunsch der Konsumentinnen und der Schlachthöfe nach fleischigeren Schweinen wird in der Schweinezucht Rechnung getragen.

Diese Entwicklung finden wir in den Bedarfs- normen ebenfalls wieder. Die NRC erhöhte die Angabe zum Lysinbedarf zwischen 1988 und 2012 um 36 %. In der Praxis wird Bedarfsde- ckung angestrebt. Um gute Mast- und Schlachtleistungen zu garantieren werden häufig zusätzliche Sicherheitszuschläge ge- macht, was sich ungünstig auf die N-Ausschei- dungen auswirkt. Weltweit wird das Futter dem Genotyp angepasst. In der Mastleistungsprü- fung wird nicht nur Bedarfsdeckung angestrebt sondern bewusst ein Überangebot geschaffen, damit Tiere mit ausserordentlichem Potential, dieses auch zeigen können.

Fütterungsversuche mit unterschiedlicher Aminosäurenversorgung

Fütterungsempfehlungen enthalten normaler- weise Reserven. Deshalb wurde der Versuch mit folgenden Versuchsgruppen durchgeführt:

Kontrollgruppe (K-100): Fütterung nach Schweizer Bedarfsempfehlungen

Versuchsgruppe (R-80): 20 % weniger pcv Aminosäuren und Rohprotein

Versuchsgruppe (K-105): Erhöhung der pcv Aminosäuren- und Rohproteingehalte um 5 % über Bedarfsempfehlung

Versuchsgruppe (R-84): 84 % der empfohle- nen Mengen an pcv Aminosäuren und Rohpro- tein.

Unter Versuchsbedingungen kann eine Effi- zienz von 50 % erreicht werden

Auf Schweizer Schweinemastbetrieben schwankt die N-Effizienz im Bereich 25 – 35 %.

Häufig wird ein Durchmastfutter verwendet.

Unter Versuchsbedingungen, ohne unnötige Sicherheitszuschläge und mit einer Phasenfüt- terung ist eine N-Effizienz von rund 50 % mög- lich.

Abb. 1: N-Effizienz von Weibchen und Kastraten in Abhängigkeit der Masttageszu- nahmen gruppiert nach Gewichtsklassen

(2)

Jungtiere weisen eine höhere N-Effizienz auf als ältere Mastschweine (Abb. 1). Innerhalb ei- ner Gewichtskategorie können höhere Zunah- men mit einer besseren Effizienz gleichgesetzt werden.

Erhöhte Zufuhr an Aminosäuren verbessert die mittlere Mastleistung

Die Tiere der Gruppe K-105 haben bessere mittlere Wachstumsleistungen. Nach gängiger Praxis müssten die Fütterungsempfehlungen entsprechend nach oben angepasst werden.

Dies würde die N-Bilanzen belasten und das Futter verteuern

Reduziert versorgte Tiere mit unveränder- tem Wachstum

Durch eine reduzierte Aminosäurenversorgung sinken auch die mittleren Mastleistungen. Dies allerdings auf einem relativ hohen Niveau von über 800 g/Tag. 31 % der R-80 und R-84 Tiere zeigten überraschenderweise ein ganz norma- les Wachstum, das über dem Mittel von 905 g/Tag der K-100 Tiere lag.

1 pcv Lys [g / MJ UE] = 0.761 + 0.777 LM* - 4.088 LM*2 + 4.328 LM*3 – 1.412 LM*4 ; LM* = LM / 100

Demnach besteht ein erhebliches Potenzial an Genotypen, die mit wesentlich geringeren Men- gen an Aminosäuren auskommen. Dieser Um- stand kann züchterisch bearbeitet werden, in dem zum Beispiel das Niveau der Aminosäu- ren im Prüffutter langsam und stetig reduziert würde. Nach einigen Generationen wäre der Genotyp vorherrschend, der mit weniger Ami- nosäuren auskommt.

In der momentanen Situation kann eine Lysin Empfehlung1 für Biofutter formuliert werden, die die aktuellen Versuchsergebnisse berück- sichtigt und für Bio-Verhältnisse gute Wachs- tumsleistungen von durchschnittlich rund 850 g ermöglichen soll. In einem Nachfolgeversuch wird diese Lysin Empfehlung überprüft werden.

Das Fazit

Eine effizientere und nachhaltigere Nutzung von Eiweissfuttermitteln wird erreicht:

• Keine unnötigen Sicherheitszuschläge bei der Aminosäurenversorgung

• Mindestens 2, besser noch 3 phasige Mast

• Selektion auf N-Effizienz durch ein be- hutsames und stetiges Absenken des Aminosäurenangebotes im Prüffutter der Aufzuchttiere

• Anwendung der neuen Lysin Empfeh- lung

Kontakt:

Peter Stoll, Agroscope Telefon: +41 58 466 7277

E-Mail: peter.stoll@agroscope.admin.ch Abb. 2: Wachstumskurven von weiblichen

Tieren und Kastraten mit mittleren LMZ von über 905 g/Tag

nktion

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