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Entelecara omissa neu für Deutschland (Araneae: Linyphiidae)

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Arachnol. Mitt. 8: 63-64 Kurzmitteilungen Basel, Dezember 1994

Hans-Bert SCHIKORA: EnteJecara omissa neu fur Deutschland (Araneae: Linyphiidae)

Ente/ecara omissa new to Germany (Araneae: Linyphiidae)

Bei der Auswertung von bislang unberOcksichtigt gebliebenen Spinnenbeifangen einer 1969/1970 in der Esterweger Dose (NW-Nieder- sachsen) durchgefOhrten Moorkaferuntersuchung mit Bodenfallen (MOSSAKOWSKI1977) fand sich ein weibliches Einzeltiervon Entelecara omissa O.P.-CAMBRIDGE, 1902. Entelecara omissa war bislang nur von den Britischen Inseln bekannt und wurde vor kurzem anhand eines Nachweises in Belgien erstmals auch fOr das europaische. Festland gemeldet (einzelnes Weibchen: Provinz Limburg; DECLEER 1992).

Die Esterweger Dose (12.5 m ONN) liegt sOdostlich von Papenburg in der Niederung von Hunte und Leda zwischen dem Burlager Tief und der Sagter Ems. Die Untersuchung betraf hier ein letztes noch ungestortes ReststOck (ca. 1.3 km2) des einst gewaltigen Regenmoorkomplexes, das allseits von industriell abgetorften Flachen umgeben war. Es wies als Besonderheit auch mehrere Kolke auf. Der zum Zeitpunkt der Unter- suchung noch gutwOchsige ombrotrophe Regenmoorrestwurde im nach- folgenden Winter 1970171 durch Anlage eines Grabensystems entwassert und war nach anschlier..end begonnener Abtorfung bereits 1976 vollig zerstort (MOSSAKOWSKI1977).

Die Spinnewurde im Fangintervall2 (5.1 0.1969-20.5.1970; Fallengruppe 11) ineinem Teil derombrotrophen Restflachegefangen, derdurch Vorherrschen von Sphagnum magel/anicum BRID. und einen geschlossenen Bestand von Cal/una vulgaris (L.) gekennzeichnet war. Genauere Angaben zum Fallenstandort und Untersuchungsgebiet konnen MOSSAKOWSKI (ebd.: 63-66; Tab. 1: Veg.-Aufn. 11) entnommen werden. Ob der Fund der Spinne in Zusammenhang mit dem Regenmoorlebensraum zu sehen ist, bleibt unklar. Die bisherigen Nachweise von Entelecara omissa in Gror..- britannien und Belgien beziehen sich Oberwiegend auf "fens", "marshy areas", "different marshland vegetation types" und "mesotrophic wetland"

(MERRETT 1990, DECLEER 1992, ROBERTS 1993).

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Entelecara omissa ist von den Obrigen mitteleuropaischen Arten der Gattung (Ausnahme: E. f/avipes) gutanhand des fehlenden Trichobothriums auf den Mt IV zu unterscheiden (vgl. ROBERTS 1993, Vol. 2: 40). Dieses vorallem zur Bestimmung derWeibchen sehrhilfreiche Differentialmerkmal wird in HEIMER & NENTWIG (1991) nichterwahnt. Das Belegtierbefindet sich in meiner Arbeitssammlung.

Als weitere bemerkenswerte Spinnenarten wurden z. B. Clubiona norvegica STRAND, Gnaphosanigerrima L. KOCH, GlyphesiscottonaeLA TOUCHE, Trichopterna thorelli (WESTRING), Meioneta mossica SCHIKORA (vgl. SCHIKORA 1993: 160), Arctosa alpigena lamperti (DAHL), Pardosa sphagnicola (DAHL) und Pirata tenuitarsis SIMON nachgewiesen.

Eine detaillierte Darstellung der bei der damaligen Untersuchung in der Esterweger Dose gefundenen Spinnen (81 Arten) ist in Vorbereitung.

Dank: Fur die Oberprufung der Artidentitat danke ich Or. Peter MERRETI (Swan age) und Or. Mike J. ROBERTS (Cornhill); Prof. Or. Dietrich MOSSAKOWSKI (Bremen) danke ich fUrdie Oberlassung von SpinnenbeifMgen aus Bodenfallen.

LlTERATUR

DECLEER, K. (1992): First record ofthe Linyphiid Spider Entelecaraomissa O.P .-CAMBRIDGE on the European Mainland. - Newsl. Br. arachnol. Soc. 64: 6

HEIMER, S. & W.NENTWIG (1991): Spinnen Mitteleuropas. P. Parey, Berlin und Hamburg. 543 S.

MERRETI, P. (1990): A review of the Nationally Notable Spiders of Great Britain. Nature Conservancy Council, Contract Survey No. 127, N.C.C., Peterborough.

MOSSAKOWSKI,.D. (1977): Die Kaferfauna wachsender Hochmoorflachen in der Esterweger Dose. - Drosera 77 (2): 63-72; Oldenburg.

ROBERTS, M.J. (1993): The spiders of Great Britain and Ireland. Compact edition. Harley Books, Colchester.

SCHIKORA, H.-B. (1993): Meioneta mossica sp.n., a new spider close to M. saxatilis (BLACKWALL) from northern and central Europe. - Bu.IL Br. arachnol. Soc. 9 (5): 157-163

Hans-Bert SCH IKORA, Universitat Bremen, FB2, Institut fOr Okologie und Evolutionsbiologie, Postfach 330440, D-28334 Bremen

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