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Zeichenhafte Bereicherung der Pfingstfeier

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Academic year: 2021

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Zeichenhafte Bereicherung der Pfingstfeier

Hermann Reifenberg Die Liturgie erschließt die Reichtümer ihres Herrn, indem sie an bestimmten Tagen . bestimmte Schwerpunkte des Heilswerkes Christi heraushebt und feiert. Dabei fällt der Verkündigung eine wichtige Rolle zu. Es hängt viel davon ab, wie schwach oder eindrucksstark, wie beiläufig oder nachhaltig sie geleistet wird. Sie sollte den Menschen mit möglichst vielen seiner Sinne ansprechen.

Die Pfingstliturgie hat durch die Neuordnung sehr gewonnen. Das gilt für die Ge­

samtordnung, aber auch für die Einzelbereiche wie z. B. den „Tisch des Wortes".

Demgegenüber sieht es auf optischem Feld etwas mager aus. Doch sind immerhin Anknüpfungspunkte vorhanden.

Firmungsgedächtnis

Pfingsten ist Gedächtnis der Vollendung und Neubeginn. Es liegt nahe, daß der Einzelne mit der Pfingstfeier auch ein Gedenken an seinen Geistempfang ver­

bindet. Sollte dieses Gedächtnis nicht auch ein Element der Gemeindefeier sein?

Im neuen Rituale Romanum hat es in der Mitfeier einer Firmspendung durch die Gemeinde einen Platz. Aber wird es nicht nach wie vor sehr viele Gemeindemit­

glieder geben, die im Lauf eines Jahres nicht an einer Firmspendung teilnehmen (können)? Da Taute und Firmung ähnlich wie Ostern und Pfingsten eng zusam­

mengehören, dürfte es nicht schwer sein, in der Pfingstfeier beide Pole, sich gegenseitig unterstützend, zur Geltung zu bringen. Dies ist einerseits mittels nachhaltiger Akzentuierung des Wortteils der Messe (Lesungen, Homilie, Für­

bitten) möglich. Andererseits wäre es gut, wenn dieses Gedächtnis auch optisch bereichert und kristallisiert werden könnte. Dazu bietet das Missale Romanum von 1970 eine tragfähige Brücke an.

Übertragung der Osterkerze

Die Osterkerze spielt in der Feier des Ostermysteriums eine wichtige Rolle. In der Schlußrubrik des Pfingstfestes heißt es im neuen Missale von 1970: Nach Be­

endigung der Osterzeit ist es sinnvoll (praestat), die Osterkerze an der Taufstätte würdig (honorifice) aufzustellen. Über das „Wie" der Übertragung aber äußert sich das neue Meßbuch nicht. Hier ist für Kreativität ein Feld offen.

Ein Vorschlag zur Gestaltung

Bei der Frage nach dem Aussehen einer „szenischen Gestaltung" ist zunächst zu erkunden, ob eine separate Feier (Nachmittag, Abend; Wortgottesdienst, An­

dacht) oder die Verbindung mit einem anderen Gottesdienst den örtlichen Ge­

gebenheiten besser entspricht. Der folgende Vorschlag versucht einige für beide Möglichkeiten geeignete Kernelemente herauszuheben.

Der Ablauf könnte so aussehen: Der Liturge steht am Ambo. Er spricht kurz den Themenkreis „Ostern/Pfingsten - Taufe/Firmung - Firmungsgedächtnis/Sen­

dung" an. Ob er darauf zu einem „Bekenntnis" einladen soll, hängt wohl mit davon ab, welchen Rang in der Gemeinde die österliche Erneuerung des Tauf­

bekenntnisses bereits hat und ob man sie so kurz darauf wiederholen soll. Nach einer Überleitung singt die Gemeinde ein Lied mit Pfingstmotiv. Währenddessen nimmt der Liturge die Osterkerze und zieht (samt Assistenz) zum Taufbrunnen, wo die Kerze aufgestellt wird. Danach spricht er ein kurzes Gebet (z. B.: Neue Firmungsordnung, S. 38: Gütiger Gott). Nun begibt man sich zum Altar zurück (evtl. Orgelspiel). Dort erfolgen Friedensgruß, Feierlicher Segen (vgL Studien­

texte; oder: Neue Firmungsordnung, S. 37) und Entlassung.

Bei einer Gestaltung in Verbindung mit einem Wortgottesdienst könnte das Mo­

dell den Kern oder den Abschluß der Feier bilden; Erweiterungen nach verschie­

denen Seiten (z. B. lnzens) lassen sich leicht vornehmen.

Für eine Kombination mit der Eucharistiefeier bietet sich die Übertragung im Schlußteil der Messe an, d. h. vor oder nach dem Schlußgebet.

Sinn und Funktion

Die skizzierte Szenierung hat zwei Aspekte. Einerseits versucht sie, die „sachliche Aktion", nämlich die Übertragung der Osterkerze, zum Anlaß für eine Verkündi­

gung der Heilsbotschaft zu nehmen. Anderseits möchte sie auf ihre Weise dazu beitragen, das Gedenken an Ostern-Pfingsten sowie Taufe-Firmung und die damit verbundene Sendung zu vertiefen.

https://doi.org/10.20378/irbo-55485

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