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3.3 Birth-and-Death Prozesse

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Academic year: 2021

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3.3 Birth-and-Death Prozesse

M/M/1-Warteschlangen stellen einen Spezialfall so genannter Birth-and-Death Prozesse dar. Darunter versteht man kontinuierliche Markov-Ketten mit einem Ubergangsdiagramm der in Abbildung ¨ 6 angegebenen Form.

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0 1 2 3

0

1

1

2

2

3

3

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Abbildung: Ein Birth-and-Death Prozess

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Bei solchen Prozessen erhalten wir das folgende Gleichungssystem f¨ ur den Gleichgewichtszustand:

0 = λ k−1 π k−1 + µ k+1 π k+1 − (λ k + µ kk f¨ ur alle k ≥ 1, 0 = µ 1 π 1 − λ 0 π 0 .

Dieses System k¨ onnen wir mit derselben Technik wie bei den M/M/1-Warteschlangen aufl¨ osen und erhalten

π k = π 0 ·

k−1

Y

i=0

λ i

µ i+1 f¨ ur alle k ≥ 1. (18)

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Die Normierungsbedingung P

k≥0 π k = 1 liefert

π 0 = 1

1 + P

k≥1

Q k−1 i=0

λ

i

µ

i+1

, (19)

sofern P

k≥1

Q k−1 i=0 λ

i

µ

i+1

nicht divergiert. Ansonsten hat das Gleichungssystem wiederum nur die triviale L¨ osung π 0 = π 1 = . . . = 0.

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Viele interessante Probleme lassen sich einfach als Birth-and-Death Prozess modellieren. Wir betrachten zwei Beispiele.

Beispiel 157

Abbildung 7 zeigt eine M/M/1-Warteschlange mit beschr¨ anktem Warteraum. Dieser liegt das Modell zu Grunde, dass ankommende Jobs nur dann ins System aufgenommen werden, wenn im aktuellen Zustand weniger als N Jobs auf ihre Bearbeitung warten.

Neben den klassischen Beispielen einer Arztpraxis oder ¨ Ahnlichem ist dieses Modell auch f¨ ur viele Probleme in der Informatik zutreffend, da hier f¨ ur die Verwaltung der auf Bearbeitung wartenden Jobs oft fest dimensionierte Arrays vorgesehen werden.

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Beispiel

0 1 2 3

N

Abbildung: M/M/1-Warteschlange mit beschr¨ anktem Warteraum

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Beispiel

Die Verteilung im Gleichgewichtszustand erhalten wir sofort, in dem wir in (18) und (19) die entsprechenden Werte f¨ ur λ i und µ i einsetzen:

π k = ρ k · π 0 f¨ ur alle 1 ≤ k ≤ N mit ρ = λ/µ

und

π 0 = 1 1 + P N

i=1 ρ i = 1 P N

i=0 ρ i = ( 1

N+1 f¨ ur ρ = 1,

1−ρ

1−ρ

N+1

sonst.

In diesem Fall konvergiert das System f¨ ur alle Werte von ρ in einen station¨ aren Zustand. Auch f¨ ur ρ ≥ 1 kann die Warteschlange nicht beliebig lang werden, da im Zustand N keine weiteren Jobs mehr entgegengenommen werden. F¨ ur ρ < 1 und N → ∞ konvergiert das System gegen eine

” normale“ M/M/1-Warteschlange.

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Beispiel 158

Wir modellieren ein Anfragesystem mit einem einzelnen Server, an den M Terminals angeschlossen sind. An den Terminals treffen Anfragen mit der Rate λ ein und werden an den Server weitergeleitet. Wenn ein Terminal eine Anfrage abgeschickt hat, die noch nicht bearbeitet wurde, so bleibt es blockiert, bis es eine Antwort vom Server erhalten hat.

Wir stellen dieses System durch eine kontinuierliche Markov-Kette dar, deren Zust¨ ande S = {0, . . . , M } der Anzahl von Anfragen entsprechen, die gerade beim Server in Bearbeitung sind (die Bearbeitungsrate bezeichnen wir wieder wie gewohnt mit µ).

Im Zustand 0 treffen beim Server Anfragen mit der Rate M λ ein, da sich die Anfragen aller M Terminals addieren. Im Zustand i warten i Terminals auf Antwort vom Server und sind deshalb blockiert. Somit muss der Server nur noch eine Anfragerate von (M − i)λ entgegennehmen. Abbildung 8 zeigt das resultierende System.

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Beispiel

0 1 2 3

M

M

(M 1)

(M 2)

(M 3)

Abbildung: Markov-Kette zu einem Server mit M Terminals

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Beispiel

Auch hier finden wir die station¨ are Verteilung durch Einsetzen der entsprechenden Werte f¨ ur λ i und µ i in (18) und (19):

π k = π 0 ·

k−1

Y

i=0

λ(M − i) µ = π 0 ·

λ µ

k

· M k f¨ ur alle k ≥ 1

und

π 0 = 1

P M k=0

λ µ

k

· M k .

Hierbei bezeichnet M k := M (M − 1) . . . (M − k + 1) die k-te fallende Faktorielle von M (siehe Vorlesung DS).

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