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Beispiel 42

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Academic year: 2021

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(1)

Beispiel 42

Behauptung: n! = O (n + 1) · e · n e n Beweis:

(∀n > 0)

" n−1 X

k=1

ln k <

Z n

1

ln x dx <

n

X

k=2

ln k <

Z n+1

1

ln x dx

#

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 103/558 c

Ernst W. Mayr

(2)

Es ist Z n

1

ln x dx = x · ln x − x

n

1 = n · ln n − n + 1 und

Z n+1

1

ln x dx = (n + 1) · ln(n + 1) − n

Also:

∀n ∈ N

n · ln n − n + 1 < ln n! < (n + 1) · ln(n + 1) − n

und damit

n n

e n−1 ≤ n! ≤ (n + 1) n+1 e n oder:

e · n e

n

≤ n! ≤ (n + 1) · n e

n

·

1 + 1 n

n

≤ (n + 1) · e · n e

n

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 104/558 c

Ernst W. Mayr

(3)

Die Stirling’sche Formel

n→∞ lim

n!

. √ n · n

e n

=

√ 2π

oder mit anderen Worten:

n! =

2πn · n e

n

· (1 + o(1))

Diskrete Strukturen 4.9 Das Wachstumsverhalten von Funktionen 105/558 c

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(4)

Kapitel II Algebraische Grundlagen

1. Algebren

1.1 Grundbegriffe

Definition 43

Eine Algebra besteht aus einer Tr¨ agermenge S und einer Menge Φ von Operationen auf S (der Operatorenmenge). Dabei gilt: Jeder Operator ist eine (totale) Abbildung

S m → S

der Stelligkeit (Arit¨ at, arity) m ∈ N 0 .

Diskrete Strukturen 1.1 Grundbegriffe 106/558

c

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(5)

Nullstellige Operatoren sind Konstanten, z. B. 0, 47, ⊥.

Einstellige Operatoren sind un¨ are Operatoren, z. B. x 7→ 2 x , x 7→ ¬x, A 7→ 2 A .

Zweistellige Operatoren sind bin¨ are Operatoren, z. B.

(x, y) 7→ max{x, y}, (x, y) 7→ ggT(x, y), (x, y) 7→ x + y.

Dreistellige Operatoren sind tern¨ are Operatoren, z. B.

(x, y, z) 7→ if x then y else z fi

Diskrete Strukturen 1.1 Grundbegriffe 107/558

c

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(6)

Beispiel 44

Sei U eine Menge, F die Menge der Funktionen von U → U . (F, ◦) ist eine Algebra mit ◦ als Komposition von Funktionen.

Beispiel 45

Boolesche Algebra:

h{t, f }, {t, f, ¬, ∧, ∨}i ist eine (endliche) Algebra.

Diskrete Strukturen 1.1 Grundbegriffe 108/558

c

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(7)

1.2 Eigenschaften Signatur einer Algebra Definition 46

Die Signatur einer Algebra besteht aus der Liste der Stelligkeiten der Operatoren.

Diskrete Strukturen 1.2 Eigenschaften 109/558

c

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(8)

Beispiel 47

h B, {t, f, ¬, ∧, ∨}i (Boolesche Algebra, B = {t, f }): 0, 0, 1, 2, 2

¬ : B → B

∧ : B × B → B

∨ : B × B → B

Beispiel 48

h2 U , {U, ∅,¯ , ∩, ∪}i: 0, 0, 1, 2, 2

¯ : 2 U → 2 U

∩ : 2 U × 2 U → 2 U

∪ : 2 U × 2 U → 2 U

Diese beiden Algebren haben dieselbe Signatur; die Tr¨ agermenge ist unwesentlich, es kommt nur auf die Reihenfolge der

Stelligkeiten an.

Diskrete Strukturen 1.2 Eigenschaften 110/558

c

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(9)

Einselement, Nullelement, Inverses

Sei hS, ◦i eine Algebra, ◦ beliebiger zweistelliger Operator.

Definition 49

Ein Element 1 ∈ S heißt linkes (bzw. rechtes) Einselement f¨ ur den Operator ◦, falls

(∀a ∈ S) 1 ◦ a = a (bzw. a ◦ 1 = a) 1 heißt Einselement, falls es linkes und rechtes Einselement ist.

Ein Element 0 ∈ S heißt linkes (bzw. rechtes) Nullelement f¨ ur den Operator ◦, falls

(∀a ∈ S) 0 ◦ a = 0 (bzw. a ◦ 0 = 0) 0 heißt Nullelement, falls es linkes und rechtes Nullelement ist.

Sei 1 Einselement. F¨ ur a ∈ S heißt a

−1

∈ S Rechtsinverses von a, falls

a ◦ a

−1

= 1 Analog: Linksinverses

Diskrete Strukturen 1.2 Eigenschaften 111/558

c

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(10)

Beispiel 50

Betrachte F (U ), d. h. die Menge aller Abbildungen U → U . Dann gilt (mit der Komposition als Operator):

f ∈ F (U ) hat genau dann ein Rechtsinverses, wenn f surjektiv ist.

f ◦ f −1 = id

(W¨ ahle f¨ ur f −1 irgendeine Funktion g, so dass gilt: g(x) wird von f auf x abgebildet.)

f ∈ F (U ) hat genau dann ein Linksinverses, wenn f injektiv ist.

f −1 ◦ f = id

(W¨ ahle f¨ ur f −1 irgendeine Funktion g, so dass gilt: f (x) wird von g auf x abgebildet.)

Ist f bijektiv, dann stimmen die beiden f −1 aus (1) und (2)

¨ uberein.

Diskrete Strukturen 1.2 Eigenschaften 112/558

c

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(11)

Satz 51

Falls c linkes Einselement ist und d rechtes Einselement (bez¨ uglich des bin¨ aren Operator ◦), dann ist

c = d .

Beweis:

d = c ◦ d = c .

Diskrete Strukturen 1.2 Eigenschaften 113/558

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(12)

Satz 52

Falls c linkes Nullelement und d rechtes Nullelement (bez¨ uglich ◦) ist, dann ist

c = d .

Beweis:

c = c ◦ d = d .

Diskrete Strukturen 1.2 Eigenschaften 114/558

c

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(13)

Beispiel 53

Betrachte h{b, c}, {•}i mit

• b c b b b c c c

Es gilt: b und c sind linke Nullelemente, und b und c sind rechte Einselemente.

Diskrete Strukturen 1.2 Eigenschaften 115/558

c

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(14)

Abgeschlossenheit Definition 54

Sei hS, Φi eine Algebra, T eine Teilmenge von S.

T ist unter den Operatoren in Φ abgeschlossen (stabil), falls ihre Anwendung auf Elemente aus T wieder Elemente aus T ergibt.

hT, Φi heißt Unteralgebra von hS, Φi, falls T 6= ∅ und T unter den Operatoren ∈ Φ abgeschlossen ist.

Beispiel 55

h N 0 , +i ist Unteralgebra von h Z , +i h{0, 1}, · i ist Unteralgebra von h N 0 , · i

h{0, 1}, +i ist keine Unteralgebra von h Z , +i, da sie nicht abgeschlossen ist (1 + 1 = 2).

Diskrete Strukturen 1.2 Eigenschaften 116/558

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(15)

2. Morphismen

Seien A = hS, Φi und A ˜ = h S, ˜ Φi ˜ zwei Algebren mit derselben Signatur.

2.1 Isomorphismus

Definition 56 Eine Abbildung

h : S → S ˜ heißt ein Isomorphismus von A nach A, falls ˜

h bijektiv ist und

h mit den in Φ und Φ ˜ einander entsprechenden Operatoren vertauschbar ist (kommutatives Diagramm):

S

m

−−−−→

S

(h,...,h)

 y

 y

h

S ˜

m

−−−−→

˜

S ˜

Diskrete Strukturen 2.1 Isomorphismus 117/558

c

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(16)

h ist also ein Isomorphismus gdw

h(c) = ˜ c f¨ ur alle nullstelligen Operatoren (Konstanten) c h u(x)

= ˜ u h(x)

f¨ ur alle un¨ aren Operatoren u ∈ Φ, ∀x ∈ S h b(x, y)

= ˜ b h(x), h(y)

f¨ ur alle bin¨ aren Operatoren b ∈ Φ,

∀x, y ∈ S Notation: A ∼ = ˜ A:

” A isomorph zu A“ ˜ , d. h. es existiert ein Isomorphismus von A nach A ˜ (und von A ˜ nach A).

Ein Isomorphismus von A nach A heißt Automorphismus.

Zur Vereinfachung der Notation schreiben wir statt hS, {o 1 , . . . , o k }i auch

hS, o 1 , . . . , o k i , solange keine Verwechslung zu bef¨ urchten ist.

Diskrete Strukturen 2.1 Isomorphismus 118/558

c

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(17)

Beispiel 57

h N 0 , +i und h2 · N 0 , +i (2 · N 0 : gerade Zahlen) mit h : N 0 3 n 7→ 2 · n ∈ 2N 0

ist ein Isomorphismus zwischen den beiden Algebren.

Beispiel 58

h R + , ·i und h R, +i R + = {x ∈ R; x > 0}

h : R + 3 x 7→ log x ∈ R

ist ein Isomorphismus (der sog. Rechenschieberisomorphismus)

Diskrete Strukturen 2.1 Isomorphismus 119/558

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(18)

Satz 59

Ein Algebra-Isomorphismus bildet Einselemente auf Einselemente, Nullelemente auf Nullelemente und Inverse auf Inverse ab.

Beweis:

Sei die Abbildung h : S → S ˜ ein Isomorphismus von A = hS, Φi nach A ˜ = h S, ˜ Φi. ˜

Sei 1 ein rechtes Einselement f¨ ur den Operator ◦ ∈ Φ in A. Dann gilt f¨ ur alle ˜ b ∈ S: ˜

˜ b˜ ◦h(1) = h(b)˜ ◦h(1) = h(b ◦ 1) = h(b) = ˜ b

Also ist h(1) ein rechtes Einselement in A. Die Argumentation f¨ ˜ ur linke Einselemente, Nullelemente und Inverse ist analog.

Diskrete Strukturen 2.1 Isomorphismus 120/558

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