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Flexibilität für das Verteilnetz

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Academic year: 2021

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Flexibilität für das Verteilnetz

Wirtschaftliche Bewertung

Kontakt Teilprojekt 4 (Netz):

Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek, email: zdrallek@uni-wuppertal.de Tobias Kornrumpf, email: kornrumpf@uni-wuppertal.de

Kontakt Projektkoordinator:

Prof. Dr.-Ing. Theo G. Schmitt, email: theo.schmitt@bauing.uni-kl.de

Simulationsergebnisse

Hintergrund

• Es wurden drei Szenarien für die Entwicklung der Versorgungsaufgabe bis 2035 im Mittelspannungsnetz Radevormwald entwickelt und analysiert.

• Der Ausbau der Erneuerbaren Energien führt in Teilbereichen des Netzes zu unzulässigen Spannungs- bandverletzungen.

• Der Netzbetreiber muss unterschiedliche technologische und betriebliche Handlungsoptionen bewerten und die Beste auswählen.

• Flexibilität ist die Fähigkeit einer Anlage, die elektrische Leistung auf Grund eines externen Signals kurzfristig zu ändern. Basiert dieses Signal auf dem Netzzustand, spricht man von netzdienlicher Flexibilität.

• Die Flexibilitätsoptionen auf Kläranlagen können somit als Alternative zum Einspeisemanagement von Erneuerbaren Energien eingesetzt werden und Netzausbau vermeiden.

Poster-Download unter www.erwas-arrivee.de

Abb. 1: Mittelspannungsnetz Radevormwald

Netzkapazität je Szenario des EE-Ausbaus

• Im Status quo ist das Netz im zulässigen Betriebsbereich und es sind ausreichende Kapazitäten für zusätzliche Einspeisung und Entnahme vorhanden.

• Mit steigendem EE-Ausbau reduziert sich die verbleibende Aufnahmekapazität.

• Die Schwankungsbreite der Kapazitätsgrenzen im Jahresverlauf nimmt deutlich zu.

• Deutliche Überschreitungen der Einspeisegrenzen treten im Szenario OG auf  Detailanalyse

Häufigkeit von Grenzwertverletzungen

• Grenzwertverletzungen treten in allen untersuchten Fällen nur sehr selten (ca. 1 % des Jahres) und kurz (15 min – 4 h) auf.

• Die Grenzwertverletzungen werden überwiegend durch eine Windenergieanlage (WEA) hervorgerufen und treten daher vermehrt im Herbst und Winter auf.

• Eine klare Tageszeitcharakteristik ist im Gegensatz zu PV-bedingten Netzproblemen nicht zu erkennen.

• Die Kläranlagenflexibilität kann in der restlichen Zeit (99 % des Jahres) frei am Markt agieren.

Netzdienliche Flexibilität durch Kläranlagen

• Der überwiegende Anteil des Flexibilitätsbedarfs kann durch die Abschaltung des Klärgas-BHKW gedeckt werden (62 % der Abrufe).

• Durch die kurzzeitige Zuschaltung von weiteren Belüftungsaggregaten können weitere 25 % des Bedarfs gedeckt werden.

• In den restlichen Fällen (13 % der Abrufe) muss zusätz- lich die WEA abgeregelt werden

• Insgesamt lässt sich die abgeregelte (und somit ungenutzte) Jahresenergie der WEA (3,4 MWh/a) um 92 % reduzieren.

Netzausbau im Bereich der Kläranlage

• Im Wirkungsbereich der Kläranlage ist der Flexibilitätseinsatz die kostengünstigste Option

• Die Kompensationszahlungen für die abgeregelte Energie der WEA entsprechen der potentiellen Vergütung für den netzdienlichen Flexibilitätseinsatz der Kläranlage.

7 Windenergieanlagen 3 Wasserkraftanlagen 186 PV-Anlagen

Kläranlage MS-Leitungen 9 KWK-Anlagen

UW Umspannwerk

UW UW

UW

1 2

4 3 5

6 7 8 9 10 11 12

13 14 15 16 17

HS/MS ONS ONS ONS ONS KA ONS ONS ONS

ONS K ONS ONS ONS ONS

WEA

- € 100.000 € 200.000 € 300.000 € 400.000 € 500.000 € 600.000 € 700.000 € 800.000 €

Kabel rONT ESR DNA Kabel rONT ESR DNA Kabel rONT ESR DNA

UG Trend OG

CapEx OpEx Komp.-Zahlung

EinspeisungEntnahme

P

t

unzulässiger Betriebsbereich

zulässiger Betriebsbereich

netzdienlich erforderlicher

Betrieb

- € 100.000 € 200.000 € 300.000 € 400.000 € 500.000 €

Kabelausbau rONT Einzelstrangregler Netzautomatisierung + Flexibilität

Barwert 2015 [EUR]

Flexvergütung OpEx CapEx

28.484 € 7.612 €

1.129 €

7 Windenergieanlagen 3 Wasserkraftanlagen 186 PV-Anlagen

Kläranlage MS-Leitungen 9 KWK-Anlagen

UW Umspannwerk

UW UW

UW

Zeitreihenbasierte Netzberechnung

• Die intertemporalen Abhängigkeiten bei der Bereitstellung von Flexibilität erfordern eine zeitreihenbasierte Netzberechnung.

• Die Kopplung von Netz- und Kläranlagenmodell erfolgt über den Netzkapazitätskorridor.

• Dieser bildet sowohl den Flexibilitätsbedarf als auch den zulässigen Betriebsbereich der Anlage ab.

• Jahressimulationen erfolgen in 15-minütiger Auflösung.

Abb. 2: Netzkapazitätskorridor

Zusammenfassung und Fazit

• Netzautomatisierung unter Einsatz von Flexibilität ist oftmals die kostengünstigste Handlungsoption.

• Der Netzbetreiber sollte die günstigste, zur Verfügung stehende Flexibilitätsoption wählen.

• Kompensationszahlungen für dynamisches Einspeise- management sind relativ gering. Entsprechendes gilt für die Erlösmöglichkeiten des Kläranlagenbetreibers.

• Deckungsbeiträge für Investitionen zur Hebung von weiteren Flexibilitätspotenzialen müssen durch markt- orientierte Fahrweise kommen.

• Der netzdienliche Einsatz ist eine volkswirtschaftlich sinnvolle Zusatzanwendung und sollte im Sinne von Multi-Use-Ansätzen stets berücksichtigt werden.

• Die regulatorischen Rahmenbedingungen sollten so ausgestaltet sein, dass sie den netzdienlichen Einsatz fördern.

Netzausbau im Gesamtnetz

• Die innovativen Handlungsoptionen: regelbare Ortsnetztransformatoren (rONT), Einzelstrangregler (ESR) und die dezentrale Netzautomatisierung zur Nutzung von Flexibilität (DNA) sind deutlich günstiger als der konventionelle Netzausbau

• Über alle Szenarien liefert die DNA das beste Ergebnis

Abb. 3: Netzkapazitätsgrenzen je Szenario (Jahressimulation) Abb. 4: Zeitpunkte mit Grenzwertverletzungen Abb. 5: Deckung des Flexibilitätsbedarfs im Szenario OG 2035

Abb. 6: Kostenvergleich für das gesamte Netzgebiet Abb. 7: Kostenvergleich für den Anschlussstrang der Kläranlage

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