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Liste der empfohlenen Sonnenblumensorten für die Ernte 2015

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Sonnenblumen Sorten 8. 2. 1

Datenblätter Ackerbau

www.agridea.ch I www.swissgranum.ch I www.agroscope.ch

Februar 2015

Liste der empfohlenen Sonnenblumensorten für die Ernte 2015

Verantwortlich für die Redaktion:

Alice Baux und Yves Grosjean, Agroscope, Institut für Pflanzenbauwissenschaften IPB, 1260 Nyon 1, Schweiz

In Zusammenarbeit mit Agroscope, Institut für Nutztierwissenschaften INT, Florin AG, UFA Samen, AgriGenève und Forum Ackerbau Auskünfte: Alice Baux, E-Mail: alice.baux@agroscope.admin.ch, Tel. +41 58 460 47 22

Die Liste der empfohlenen Sonnenblumensorten bleibt für die Ernte 2015 unverändert. Es stehen weiterhin vier klassi- sche Sorten und vier ölsäurereiche Sorten zur Verfügung.

Die ölsäurereiche, mittelspäte Sorte PR64H42 ist eine herbi- zidtolerante Sorte gegenüber Express SX im Nachauflauf.

Die Vertragsmengen für die Ernte 2015 betragen 18 000 Ton- nen, wovon maximal 12 000 Tonnen ölsäurereiche Sorten sind.

Die acht Sorten, eingeteilt nach ihrer Frühreife, zeigten die folgenden Eigenschaften (Tab. 1).

Die relativen Körnererträge beziehen sich auf den Mittel­

wert der beiden Standardsorten Sanluca und LG 5380 der betrachteten Versuchsjahre.

Tab. 1 | Beschreibung der Sonnenblumensorten 2015

*Diese Sorten stehen nur für den Ölsäurereichen Sonnenblumenanbau mit speziellem Vertrag zur Verfügung.

1 Ohne Metalaxyl-Beizung verfügbar.

2 Express SX (Nachauflauf Herbizid) tolerante Sorte.

3 Angaben aus ausländischer Literatur.

Züchter: Syngenta Seeds (F) für Sanluca, Aurasol, SY Valeo; Euralis (F) für Es Biba; Limagrain (F) für LG5380; LG5525 und LG5450HO. Pioneer für PR64H42.

Legende:

+++ = sehr gut ++ = gut + = mittel bis gut ø = mittel = mittel bis gering

sf = sehr früh f = früh mf = mittelfrüh ms = mittelspät s = spät

Die detaillierten Versuchsresultate können unter der Internetadresse http://www.agroscope.ch in der Rubrik

«Praxis» eingesehen werden.

Typ Klassische Sorten Ölsäurereiche Sorten (HO)*

Sorte SANLUCA LG5380

1

LG5525 ES BIBA PR64H42

2

AURASOL LG5450HO SY VALEO

Aufnahmejahr

1996 2004 2011 2011 2012 2002 2007 2011

Frühreife zum Erntezeitpunkt

sf f f ms ms f f ms

Ertrag + ++ ++ ++ ++ + + ++

Ölgehalt + + ++ + + + + ++

Resistenz

Phomopsis

3

+ ++ ++ + + ++ ++ +

Sclerotinia-Stängel halsfäule

3

– + + + – + ø ø

Sclerotinia-Korbfäule

3

+ ø ø + + + + +

KLASSISCHE SORTEN

Sehr frühe Sorten

Sanluca ist, vor allem aufgrund ihrer Frühreife, flächen­

mässig die bedeutendste klassische Sorte. Ihr Relativertrag betrug 92,6 % (Mittelwert 2009, 2010 und 2014).

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Frühreife Sorten

LG 5380 kombinierte einen guten Relativertrag von 107,4 % (Mittelwert 2009, 2010 und 2014), mit einer sehr interessan­

ten Frühreife (Abb. 1).

LG 5525: Mit einem Relativertrag von 110,6 % (2010) ist diese Sorte ertragreicher als LG 5380 (104,9 % in 2010). Sie ist aber etwas spätreifer.

Mittelspäte Sorte

Es Biba. Sie wurde früher getestet, ist eine ertragreiche Sorte (Relativertrag 110,1 %, Mittelwert 2006–2007). Auf­

grund ihrer mittelspäten Abreife eignet sie sich jedoch nur für den Anbau in den klimatisch günstigsten Lagen für den Sonnenblumenanbau.

ÖLSÄUREREICHE SPEZIALSORTEN (HO-TYPEN)

Für die Vertragsproduktion von ölsäurereichen Sonnenblu­

men muss der Anbau in geografisch abgeschlossenen Gebie­

ten (nur HO­Sorten im Anbau) oder aber unter Einhaltung eines Abstandes von 200 Meter zu den klassischen Sorten erfolgen. Im Fettsäurespektrum von HO­Sonnenblumen be­

trägt der Anteil an Ölsäure meist deutlich mehr als 80 % des Gesamtölgehaltes. Bei klassischen Sorten liegt der Ölsäure­

anteil bei 25 bis 30 % des Gesamtölgehaltes.

Frühreife ölsäurereiche Sorten

Aurasol und LG5450HO ermöglichen dank ihrer Frühreife auch einen Anbau von HO­Sonnenblumen in klimatisch we­

niger günstigen Lagen. Dies sind zum Beispiel leicht erhöhte Standorte, aber auch Regionen mit Nebel im Spätsommer.

Abb. 1 | Beziehung zwischen dem Relativertrag (100 % = Mittelwert von Sanluca und LG5380 ) und der Kornfeuchtigkeit bei der Ernte (Diffe- renz zum Mittelwert der Standardsorten) der empfohlenen Sonnen- blumensorten; Mittelwerte mehrerer Standorte der Versuchsjahre 2009 und 2010 (HO= ölsäurereiche Sorten). Die Werte für LG 5525, und SY Valeo stammen aus dem Versuchsjahr 2010 oder aus den Versuchs- jahren 2006–2007 (für Es Biba und PR64H41) und können nur bedingt mit den anderen verglichen werden. Die neue Sorte PR64H42 (in Abb. 1 nicht dargestellt) wurde aus der Sorte PR64H41 gezüchtet. Beide weisen deshalb ähnliche agronomische Eigenschaften auf.

Aurasol hat ein mittleres bis gutes Ertragspotenzial (Relati­

vertrag von durchschnittlich 91,9 % in den Jahres 2009 und 2010) und einen hohen Ölsäuregehalt (>80  %). Die Sorte weist auch gute Krankheitsresistenzen auf (Tab. 1).

LG5450HO hat 2014 einen deutlich höheren Relativertrag erreicht als in den Vorjahren. Dieser beträgt 98,1% im Drei­

jahresmittel (2009, 2010, 2014).

Mittelspäte Sorten

SY Valeo: Mit einem Relativertrag von 102,5 % in 2010 und 108,8% in 2014 ist diese ertragreicher als Aurasol (95,9 % in 2010), aber auch spätreifer.

PR64H42 ist ertragreich. Aufgrund ihrer mittelspäten Ab­

reife eignet sie sich jedoch nur für den Anbau in den klima­

tisch günstigsten Lagen für den Sonnenblumenanbau.

PR64H42 ist die einzige Sorte dieser Liste, die gegenüber dem Nachauflauf­Herbizid Express SX (aktive Substanz Tribenuron­methyl, Gruppe der Sulfonylharnstoffe) tolerant ist. Express SX wird in Sonnenblumen im Nachauflauf gegen einjährige zweikeimblättrige und einige ausdauernde Un­

kräuter eingesetzt, hat aber keine Wirkung gegen Gräser.

Die Sonnenblumen sollten sich zum Zeitpunkt der Anwen­

dung im 2 – 6­Blatt­Stadium befinden. Diese Methode sollte auf Parzellen mit einer speziellen Unkrautflora (Ackerdistel, Ackerwinde, Ambrosia) angewandt werden, die mit anderen Methoden nur bedingt kontrolliert werden. In den nachge­

bauten Kulturen werden Durchwuchspflanzen von herbizid­

toleranten Sonnenblumensorten nicht oder nur schlecht mit Herbiziden der gleichen Gruppe in Schach gehalten.

Resistenz gegenüber dem Falschen Mehltau

In Frankreich haben sich mittlerweile in den wichtigsten An­

baugebieten neun Stämme des Falschen Mehltaus etabliert.

Die einzige Bekämpfungsmöglichkeit bleibt eine Saatgut­

beizung mit Metalaxyl­M. Die in der Schweiz ausgesäten Sorten weisen eine Resistenz gegenüber den wichtigsten in Frankreich identifizierten Stämmen des Falschen Mehltaus auf. Um eine weitere Ausbildung und Verbreitung von Metalaxyl­resistenten Stämmen zu verhindern, muss auf eine systematische Beizung mit diesem Wirkstoff verzichtet werden. Für die Aussaat muss zertifiziertes Saatgut nur ge­

beizt werden, wenn einer der folgenden Risikofaktoren zu­

trifft:

••Fruchtfolgeabstand von weniger als drei Jahren zwischen zwei Sonnenblumenbeständen.

••Starkes Auftreten von Durchwuchspflanzen in den Vor­

kulturen.

••Durchwuchspflanzen, die von Falschem Mehltau befallen waren.

••Aussaat von Ziersonnenblumen auf dieser Parzelle.

••Aussaat von Sonnenblumen als Zwischenkulturen in den Vorjahren.

••Zusammenlegung von Parzellen mit berechtigter Unsicherheit bezüglich der Fruchtfolgeabstände.

Der Befall mit falschem Mehltau ist den kantonalen Pflan­

zenschutzfachstellen weiterhin umgehend zu melden.

-1.0 -0.5 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0

80 85 90 95 100 105 110 115

LG5380

Sanluca

Aurasol (HO)

LG5450HO (HO) LG5525

Es Biba

PR64H41 (HO)

SY Valeo (HO)

Differenz der Feuchtigkeit der Körner bei der Ernte (% H2O) im Vergleich zu den Standardsorten

Relativertrag (%)

Agrarforschung Schweiz 6 (2): 2015

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