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Archiv "Tuberkulose: DOTS-Strategie in Afrika" (09.10.1998)

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ie Inzidenz der Tuberkulose nimmt weltweit zu. Die WHO schätzt, daß 1998 mehr Men- schen an Tuberkulose sterben werden als jemals zuvor in der Vergangenheit – drei Millionen, davon 95 Prozent in den Entwicklungsländern.

Entscheidend für die Tuberkulo- sebekämpfung sei es, so die WHO, die Patienten konsequent zu betreuen.

Um dies zu gewährleisten, wurde 1992 die DOTS-Strategie (Directly Ob- served Treatment, Short Course) ins

Leben gerufen, die als erfolgverspre- chend und kostengünstig gilt. Die Kosten betragen pro geheilten Patien- ten zwischen 80 und 110 DM.

Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH unterstützt die DOTS-Strate- gie durch ein Tuberkulosekontrollpro- gramm im südlichen Afrika. In den Entwicklungsländern wird für regelmäßigen Medikamentennach- schub gesorgt und die kontinuierliche Einnahme überwacht. Das Sputum der Patienten wird regelmäßig mikro- skopisch untersucht. Gesundheitsar- beiter und freiwillige Helfer kontrol- lieren die Medikamenteneinnahme, die ansonsten den Patienten eigenver- antwortlich überlassen bliebe. Tritt ei- ne erste Besserung ein, setzten diese nämlich ihre Medikamente häufig ab,

berichtet Dr. Andrea Knigge, Koordi- natorin der TB-Kontrolle in Entwick- lungsländern der Deutschen Gesell- schaft für Technische Zusammenar- beit. Die Tuberkulose kann dann nicht ausheilen. Durch die DOTS-Strategie hofft man, bis zum Jahr 2004 rund 70 Prozent aller Patienten mit offener Lungentuberkulose zu erfassen und größtenteils zu heilen.

Dieses Ziel zu erreichen wird nicht einfach sein, da mittlerweile durch die unkontrollierte Anwen- dung von Tuberku- lostatika multiresi- stente Bakterien- stämme entstehen.

Noch stelle diese Form der Tuberku- lose nur ein unter- schwelliges Pro- blem dar, so Dr.

Knigge, in den nächsten Jahren sei jedoch ein gutes Management von TB-Programmen erforderlich, um die Ausbreitung von multiresistenten Tuberkuloseer- regern einzudämmen.

Ein weiteres Problem stellt das pandemische Auftreten von HIV-In- fektionen dar, die die Anzahl der Tu- berkulosefälle weiter ansteigen las- sen. „Ein HIV-positiver Mensch be- sitzt ein 30fach höheres Risiko, an Tu- berkulose zu erkranken, als ein HIV- negativer. Schätzungen haben erge- ben, daß weltweit ein Zehntel aller TB-Fälle im Rahmen von HIV-Infek- tionen auftritt“, gibt Andrea Knigge zu bedenken. Nach ihrer Ansicht soll- ten die Basisgesundheitsdienste bei HIV-positiven Personen ihre Prioritä- ten auf die Diagnostik und Therapie der Tuberkulose setzen. Die Tuberku- loseprogramme hingegen sollten die HIV/AIDS-Prävention berücksich-

tigen. Eva Hofmann

A-2525 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 41, 9. Oktober 1998 (33)

P O L I T I K BLICK INS AUSLAND

Tuberkulose

DOTS-Strategie in Afrika

Kontinuierliche Überwachung der Medikamenteneinnahme

D

TB-Klinik in Namibia: In diesem Gesundheitszentrum werden die TB-Patienten re- gistriert sowie die Medikamenteneinnahme kontrolliert. Foto: GTZ

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