Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
NOTFALL IM BEREITSCHAFTSDIENST
Akute Perikarditis
Akut entzündliche Erscheinungen am Herzbeutel können isoliert oder als Teilmanifestation einer Allgemeinerkrankung auftreten. Aus der Vielzahl möglicher Ursachen seien genannt:
O die sogenannte benigne oder idiopathische Perikarditis (eine relativ große Gruppe von ätiologisch nicht sicher einzuordnenden Perikarditiden),
• die infektiöse Perikarditis (bakteriell, viral, durch Pilz),
• die rheumatische Perikarditis,
C) Perikarditis bei Kollagenkrankheiten (Lupus erythematodes, Sklerodermie),
• Perikarditis als Miterkrankung benachbarter Organe (zum Beispiel Urämie, Myxödem),
• Perikarditis bei Serumkrankheit,
(;)
traumatische Perikarditis,• Perikarditis bei Tumoren.
Pathologisch-anatomisch ist zwischen einer trockenen (fibrinösen) und einer feuchten (serösen, sitri- gen, blutigen) Perikarditis zu unterscheiden.
Symptomatik
Der Beginn der Erkrankung ist gekennzeichnet durch meist akut einsetzende, im allgemei- nen deutliche Atemabhängig- keit zeigende heftige Schmer- zen, lokalisiert auf das Präkor- dium, Tachykardie, und gele- gentlich Oppressionsgefühl, Kardinalzeichen der fibrinö- sen Perikarditis: charakteristi- sches, hochfrequentes, rau- hes systolisch-diastolisches Reibegeräusch.
Weitere objektive Befunde:
Tachypnoe Blässe der Haut Fieber
kleiner, schneller Puls vermehrte Schweißneigung.
Diagnose
Die anamnestischen Angaben sind häufig uncharakteri- stisch, jedoch weisen der Prä- kordialschmerz, die Tachykar- die, Fieber, Dyspnoe, venöse Einflußstauung, Pulsus para- doxus in Zusammenhang mit den erwähnten Grundkrank- heiten auf eine Perikarditis hin. Sicherung der Diagnose durch Nachweis des Perikard- reibens oder nach stationärer Aufnahme des Patienten durch das EKG, das Röntgen- bild oder durch Herzbeutel- punktion.
Therapie
Die Therapie der akuten Peri- karditis richtet sich nach den im Vordergrund stehenden Symptomen und der speziel- len Ursache der Herzbeutel- entzündung. Der Patient sollte jedoch in jedem Fall einer Krankenhausbehandlung zu- geführt werden. Bis dahin ist Bettruhe einzuhalten, wobei die Lagerung durch die At- mung (Atemnot) und Einfluß- stauung bestimmt wird: Ober- körper evtl. leicht angehoben oder sitzende Körperhaltung.
Bei starken Schmerzen erhält der Patient 1 Ampulle Noval- gin® i. v. oder 1 Ampulle L- Polamidon® Hoechst i. v. Kei- ne i. m. Injektionen, da dann die serochemische Differenti- aldiagnose gegenüber dem Herzinfarkt nicht mehr mög- lich ist. Falls erforderlich, wer-
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 15 vom 12. April 1979 1007
Verdauungsstörungen können Sie so therapieren:
Antiflatulans oder
Fermentpräparat oder Cho- leretikum.
Oder Antiflatulans und Fermentpräparat.
Oder Choleretikum und Fermentpräparat.
Oder Antiflatulans und Choleretikum.
Oder Choleretikum,
Fermentpräparat und Anti- flatulans.
Wirksame Bestandteile: 1 Kapsel enthält: Pankreatin 400 mg, entspr. Lipase 32.000 El.P.-Einheiten, Fel Tauri depuratum sicc. 50 mg mit mindestens 17,50 mg Gesamtcholsäure, Dimethylpolysiloxan 40 mg (mitt- leres Molekulargewicht 33.000). Anwendungsgebiete:
Verdauungsbeschwerden besonders bei Ferment-
mangel; Pankreasfermentmangel infolge chronischer Erkrankungen der 'übrigen Verdauungsorgane; Zustand nach Oberbauchoperationen mit Fermentmangel.
Gegenanzeigen: Das Präparat darf nicht angewandt werden bei schweren Leberfunktionsstörungen, Ver- schluß der Gallenwege, Eiteransammlung in der Gallen-
blase. Leberkoma und Darmverschluß. Dosierungs- anleitung: 3 mal täglich 1 Kapsel unzerkaut mit etwa Flüssigkeit zu den Mahlzeiten einnehmen. Packungs- großen und Preise': 20 Kapseln DM 7,15, 50 Kapseln DM 16,20. 100 Kapseln DM 29,15. 500 Kapseln (10 x 50 Kps.= "(Apoth.-Verk.-Preise m. MwSt.)
Femkalon
50 Kapseln
Oder einfach so:
Bei Verdauungsbeschwerden
Fern kalon macht die Therapie der Verdauungsinsuffizienz einfach einfacher: Denn
Femkalon ist d ie Su m m e der Wi rku ngen eines Fermentpräparates, ei nes Antiflatu la ns NATRAll I;HARm
und eines Choleretikums, aber nicht die Summe der Preise. Femkalon wir - 4 dreifach.noez er,g2e,
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Symptomatik Therapie
Die weiteren Krankheitszei- chen sind abhängig von der raschen oder langsamen Aus- bildung eines Ergusses. Fol- gende Zeichen weisen auf die Entwicklung eines Ergusses hin:
Nachlassen der Präkordial- schmerzen,
Verbreiterung der Herzdämp- fung,
Herzspitzenstoß abge- schwächt oder nicht mehr pal- pabel,
Herztöne leise, Pulsus paradoxus,
zunehmende Einflußstauung und Leberstauung,
RR niedrig und von kleiner Amplitude.
den zur Sedierung 5-10 mg Valium oral oder i. v. verab- reicht.
Besonders bedeutsam sind frühzeitige Erkennung und Behandlung einer Herz beutel- tamponade. In diesem Falle hat der Transport des Patien- ten in das nächste Kranken- haus mit großer Dringlichkeit in Begleitung eines Arztes zu erfolgen.
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Wilhelm Herrmann Oberarzt
Allgemeines Krankenhaus Altona
III. Medizinische Abteilung Leiter: Chefarzt Privatdozent Dr. Nachtwey
2 Hamburg-Altona
Diagnose
1010 Heft 15 vom 12. April 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT