Pflege
Vier Millionen für die
Forschung
Regierung unterstützt Forschungsverbünde.
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as Bundesforschungsmini- sterium investiert in die Pflegeforschung: Viereinhalb Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt, um vier Forschungsverbünde bei der Suche nach pflegerischen und gesundheitsförderlichen Kon- zepten zu unterstützen.Die erste Förderperiode ist auf drei Jahre angelegt.
Der Forschungsver- bund „Nord“ mit der Sprecheruniversität Bre- men wird untersuchen, wie der Pflegeprozess durch neue Steuerungs- elemente optimiert wer- den kann. Der nordrhein- westfälische Verbund, fe- derführende Universität Bielefeld, will ermitteln, welche patientenorientier-
ten Pflegekonzepte sich eig- nen, chronische Erkrankun- gen, insbesondere bei demen- ten Patienten, zu behandeln.
Ein weiterer Verbund, „Mitte Süd“ (Universität Halle-Wit- tenberg) beschäftigt sich mit den Wirkungen pflegerischer Eingriffe bei chronisch Pfle- gebedürftigen in kommuni- kativ schwierigen Situationen.
Im Verbund „Hebammenfor- schung“ ist die Fachhochschu- le Osnabrück federführend.
Hier stehen frauen- und fa- milienorientierte geburtshilf- liche Versorgungskonzepte im Vordergrund. Informationen unter www.pflegeforschungs
verbuende.de. EB
Rezeptfreie Arzneimittel
Klage
abgewiesen
Keine Ausnahmen für Homöopathika und Anthroposophika
H
omöopathische und an- throposophische Arznei- mittel werden weiterhin nur in Ausnahmefällen von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Das Bundesverfas- sungsgericht (BVG) teilte am 26. August mit, dass es zwei Verfassungsbeschwerden ge- gen die seit Januar gültigen Erstattungsregeln nicht zur Entscheidung angenommen habe. Zur Begründung hieß es, zunächst müssten die Sozi- algerichte angerufen werden (Az.: 1 BvR 1076/04; 1078/04).Seit Januar bezahlen die Kassen generell nur noch ver- schreibungspflichtige Arznei- mittel. Ausnahmen für re- zeptfreie Medikamente, dar- unter auch Homöopathika und Anthroposophika, bei bestimmten Erkrankungen sind in einer Liste erfasst. Vor dem BVG meinten die Be- schwerdeführer, die Thera- pierichtungen Homöopathie und Anthroposophie würden so unzulässig benachteiligt und die Versicherten in ih- rem Selbstbestimmungsrecht verletzt.
Das BVG wies die Be- schwerden aus rein formalen Gründen ab. „Die Ausnahme- liste bleibt weiter auf dem Prüfstand“, erklärte deshalb der Geschäftsführer des Bun- desverbandes der Pharma- zeutischen Industrie, Hen- ning Fahrenkamp. Die Liste der Ausnahmen müsse deut- lich erweitert werden. afp
Patientenbeauftragte
Kosten von 500 000 Euro
Nachfrage von Bürgern ist groß.
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ie Arbeit der Patientenbeauftragten Helga Kühn-Men- gel (SPD) und ihrer Mitarbeiter wird in diesem Jahr rund 500 000 Euro kosten. Davon sind rund 300 000 Euro für fünf Dienststellen beim Bundesgesundheitsministerium veran- schlagt und 197 000 Euro für so genannte Sachmittel (einschließlich Öffentlichkeitsarbeit und Aushilfskräfte).Das hat Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder dem FDP- Bundestagsabgeordneten Dr. Volker Wissing mitgeteilt.
„Die große Nachfrage nach der Patientenbeauftragten und der von ihr geleisteten Arbeit zeigt, wie notwendig die Einsetzung ist“, betonte Schröder. Wie vielen Patienten aber konkret geholfen wurde, könne man nicht sagen. Rie
Prävention
BKKen wollen Setting-Ansätze fördern
Erste Details zur geplanten Bundesstiftung
E
inkommensschwache, Ar- beitslose, Migranten, Ob- dachlose, Kinder in sozialen Brennpunkten – diese Ziel- gruppen wollen die Betriebs- krankenkassen (BKKen) mit Präventionsmaßnahmen ge- zielter ansprechen. Rund 3,4 Millionen Euro habe der BKK-Bundesverband dazu für 2003/2004 zur Verfügung gestellt, erklärte K.-Dieter Voß, Mitglied im Vorstand des Verbandes. Mit dem Geld sollen im Rahmen der Initiati- ve „Mehr Gesundheit für al-le“ lebensumfeldbezogene Präventionsangebote, so ge- nannte Setting-Ansätze, ge- fördert werden. Dazu gehören Programme zur Sturzpräven- tion für Ältere oder das Pro- jekt „Kiezdetektive“, mit dem Kinder stärker an der Gestal- tung ihres Wohnumfeldes be- teiligt werden sollen.
Im Streit um die geplante Stiftung Prävention haben sich Vertreter von Bund und Ländern darauf verständigt, die Stiftung mit einem Volu- men von 250 Millionen Euro auszustatten. Jeweils 40 Pro- zent der Gelder sollten bei den Sozialversicherungsträ- gern und den Ländern ver- bleiben. Damit würden nur 20 Prozent der Mittel in die Bun- desstiftung fließen. Anders als zunächst vorgesehen, soll die Stiftung sich auf die Ziel- bestimmung der Präventions- programme und deren Eva- luierung konzentrieren. TB
A K T U E L L
A
A2354 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 363. September 2004
Auch Kinder in sozialen Brennpunkten wollen die BKKen mit ihren Präventionsprogrammen gezielter ansprechen.
Hebammenforschung: frauenorientierte Versorgungskonzepte im Vordergrund
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