DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
PERSONALIA
te der siebziger Jahre von Frank- furt aus geleitet. Als Fachredak- teur hat er Übersichtsaufsätze aus seinen Spezialgebieten veröffent- licht und eine Reihe einschlägiger Beiträge initiiert und redigiert.
Professor Theopold ist Autor und Mitherausgeber zahlreicher Schriften und Bücher. Seine bei- den kultur- und medizingeschicht- lichen Werke über „Friedrich Schiller" und „Der Herzog und die Heilkunst" vermitteln lebendige biographische und kulturhistori- sche Einblicke in Schillers Leben, die damalige Medizin und den ärztlichen Beruf. „Theobalds Tier- leben", ein poetisches „Bilder- buch für Zeitgenossen" (1985), weist den Autor als originellen zeitkritischen Poeten und als be- gabten Zeichner aus. EB Professor Dr. med. Dr. rer. nat.
Emil Heinz Graul, derzeitiger Di- rektor des Instituts für Environto- logie (Umweltmedizin) und Nukle- armedizin (Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin) der Philipps-Uni- versität Marburg, Präsident von MEDICEF-International (Interna- tional Center for Medical Environ-
Emil Heinz Graul Foto:
Archiv mental Sciences and Future Re- search) Davos/Miami, konsilia- risch Chefarzt der Wicker-Klini- ken, Bad Wildungen, wird am 29.
Dezember 65 Jahre alt.
Die minutiöse Wiedergabe seines Lebenslaufs, die Schilderung all seiner Verdienste würde Druck- seiten füllen. In dieser Laudatio sei hervorgehoben, welche Ver- dienste sich Professor Graul um das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT er-
worben hat, dem er seit dreißig Jahren verbunden ist. Graul hat den medizinisch-wissenschaft- lichen Teil dieser Zeitschrift be- gründet und dessen Entwicklung seit Mitte der 50er Jahre wesent- lich mitgeprägt. Er hat jahre- lang mit Professor Theopold (Frankfurt-Hoechst) die 1970 in- stallierte medizinisch-wissen- schaftliche Fachredaktion gelei- tet, der er heute als Fachredak- teur für Nuklearmedizin angehört.
Graul, der sich 1951 in Münster für Strahlenkunde und Dermatologie habilitierte und 1954 Leiter der Abteilung für Radiobiologie im Röntgen-Institut der Philipps-Uni- versität Marburg wurde, erhielt 1963 deren Ruf auf den Lehrstuhl für Radiobiologie und Isotopen- forschung und wurde zum Direk- tor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin ernannt. Über die Arbeitsgebiete der Nuklearmedi- zin, insbesondere der Radioisoto- penpharmakologie, der Environ- tologie und der Raumfahrtmedi- zin hinaus gilt Graul als Pionier auch der medizinischen Informa- tik, der Computermedizin und der Imaging Diagnostik einschließlich NMR-Tomographie. Mehr als 900 wissenschaftliche Aufsätze, Bü- cher und Beiträge stammen aus seiner Feder. Übersetzungen sei- ner Bücher liegen in Englisch, Französisch, Spanisch, Japanisch und Russisch vor.
Seine wissenschaftlichen Ver- dienste werden gewiß an vielen Stellen des Fachschrifttums ge- würdigt werden. Hier seien ledig- lich noch seine Leistungen als Fortbilder der Ärzteschaft heraus- gestellt: Professor Graul zählt zu den frühen Mitgestaltern der In- ternationalen Fortbildungskon- gresse der Bundesärztekammer, insbesondere in Grado, Davos, Meran; er ist Gestalter der MEDI- CINALE Kongresse, Iserlohn und deutsch-amerikanischer Kongres- se in der Karibik. Für die Verdienste, um die ärztliche Fortbildung insge- samt hat ihn die Bundesärztekam- mer mit der Ernst-von-Bergmann- Plakette ausgezeichnet. EB
Prof. Dr. med. Dr. med. h. c. Wolf- gang Straub, Direktor der Univer- sitäts-Augenklinik Marburg, voll- endet am 29. Dezember sein 65.
Lebensjahr. — Die Karriere des Arztes, Forschers und Lehrers Straub begann 1946 an der Uni- versitäts-Augenklinik Tübingen, wo er, gebürtiger Schwabe, als Assistenzarzt tätig war. Von 1953 bis 1961 arbeitete Straub als
Wolfgang Straub Foto:
Archiv
Oberarzt an der Hamburger Uni- versitäts-Augenklinik. 1954 habili- tierte er sich und wurde 1960 zum außerplanmäßigen Professor er- nannt. 1961 erhielt er den Martini- Preis. Im November 1961 über- nahm Straub den Lehrstuhl für Augenheilkunde an der Universi- tät Marburg; zugleich wurde er zum Direktor der Augenklinik be- rufen. Ein Zwischenspiel gab Pro- fessor Straub an der Universität Bonn, wo er vom August 1972 bis April 1973 lehrte. Professor Straub, der mehr als 200 wissen- schaftliche Arbeiten über klini- sche und experimentelle Fragen der Augenheilkunde publiziert hat, ist Verfasser einschlägiger Monographien. Straub, der seit langen Jahren enge Kontakte zu Frankreich hat, ist Träger der Chibret-Medaille in Gold der fran- zösischen ophthalmologischen Gesellschaft. 1972 wurde er von der Universität Clermont-Ferrand zum Dr. med. h. c. promoviert.
Straub ist Fachredakteur in der medizinisch-wissenschaftlichen Redaktion des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES. Im Mai 1985 ist er Mitglied der Acadömie Nationa- le de Mödecine von Frankreich geworden. EB Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 51/52 vom 20. Dezember 1985 (61) 3861