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Archiv "Öffentliche Krankenhäuser: Probleme beim Personalmanagement" (20.04.2012)

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Auf Betreiben der medizinischen Fakultäten, allen voran der Berli- ner, schaffte das Kultusministerium 1861 in Preußen die philosophische Vorprüfung für die angehenden Ärzte ab und führte stattdessen das Physikum ein. Der Wechsel kenn- zeichnet den Übergang der Univer- sität vom philosophischen zum na- turwissenschaftlichen Zeitalter, um mit Rudolf Virchow zu sprechen.

Dessen Erkenntnisse zum Wesen der Zelle (der er eine immaterielle Lebenskraft zuschrieb) gehen zwar auch ins Philosophische, sind aber zeitgemäß naturwissenschaftlich fundiert. Virchow und seine Mit- streiter wandten sich nicht nur aus hehren Motiven gegen das Philoso- phikum. Auch Eifersüchteleien spielten gehörig mit, hatte doch die Philosophische Fakultät beim Phi- losophikum das Sagen und nicht die Medizinische. Auch konnten Vir- chow und Freunde mit Hegel, dem damals in Berlin führenden Philo- sophen nichts anfangen. Die ge- CHARITÉ

Vom Stolz der Naturwissenschaftler

mischten Motive werden von Petra Lenning sehr schön herauspräpa- riert, während Thomas Schnalke Virchows Zellenlehre einfühlend und mit gewisser ironischer Distanz vorstellt.

Diese Sammlung von elf „Visi- ten“, verfasst anlässlich des 30-jäh- rigen Jubiläums der Charité führt kurz und kurzweilig und doch wis- senschaftlich zuverlässig in die Berliner Medizin des 19. und be- ginnenden 20. Jahrhunderts ein.

Vorgestellt werden berühmte For- scher wie Robert Koch oder eben Virchow genauso wie Außenseiter:

die Sexualwissenschaftler um Mag- nus Hirschfeld, die schillernden Hirnforscher Cécile und Oskar Vogts oder der populäre Aufklärer Fritz Kahn, der den Mensch zeitge- mäß futuristisch als Maschine sah.

Der rote Faden aller Beiträge ist die sich in Berlin vollziehende Hinwendung zur wissenschaftlich fundierten Medizin. Das gilt nicht nur für das stete Paradebeispiel

Virchow, der mit Patienten unmit- telbar wenig zu tun hatte, sondern auch für Kliniker wie Johann Lu- kas Schönlein (vorgestellt von Jo- hanna Bleker), die die systemati- sche Diagnostik und Therapie vor - anbrachten. Ihren äußeren Aus- druck fand die Moderne schließ- lich im Krankenhausbau (beschrie- ben von Thomas Beddies). Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhun- dert wandelte sich das alte Militär- und Armenhospital der Charité zu einem zeitgemäßen Klinikum, des- sen Strukturen bis heute erkennbar sind. Norbert Jachertz

ÖFFENTLICHE KRANKENHÄUSER

Probleme beim Personalmanagement

Jedes dritte Krankenhaus in öffent- licher Trägerschaft ist nach Aussa- ge der eigenen kaufmännischen Leitung im Bereich Personalma - nagement nicht gut aufgestellt.

Damit hinken die öffentlichen Ein- richtungen sowohl den Kliniken in privater Hand als auch denen in freigemeinnütziger Trägerschaft hinterher. Vor allem im Personal- marketing und bei der Personal - rekrutierung geben sich die öffent- lichen Krankenhäuser deutlich schlechtere Noten als die Konkur- renz. Das sind Ergebnisse der Stu- die „Klinikmanagement 2011“ der Personalberatung Rochus Mum- mert in Zusammenarbeit mit dem IMWF-Institut für Management- und Wirtschaftsforschung.

„Zwei Drittel der öffentlichen Krankenhäuser haben im künftig immer wichtigeren Bereich der Personalgewinnung erheblichen Handlungsbedarf ausgemacht, bei den privaten Kliniken nicht einmal jede zweite“, sagt Dr. Nicolai Kranz, Personalberater bei Rochus Mummert. Dieser angesichts des bereits akuten Fach- und Führungs- kräftemangels an deutschen Kran- kenhäusern bedenkliche Befund hat oftmals weit zurückreichende Gründe. „Der über lange Zeit star- ke Einfluss der Kommunen und Länder auf die hiesige Kranken- hauslandschaft hat zur Folge, dass gerade in öffentlich-rechtlichen Häusern zu häufig immer noch un- ter Personalmanagement nur die

Verwaltung einer Laufbahnplanung verstanden wird“, meint Kranz.

Das Personalmanagement werde künftig stärker in der Geschäftsfüh- rung verankert, prognostiziert der langjährige Personalchef der Uni- versitätsklinik Köln und verweist auf die Personalvorstände der pri- vaten Krankenhausbetreiber.

Ein weiteres Ergebnis der Studie:

Aus Mangel an Personal, Zeit und Budget haben sich die Aufgabenin- halte von Krankenhauschefs – egal, ob in öffentlich-rechtlichen oder in privaten Einrichtungen – drama- tisch verschoben. Für mehr als die Hälfte der Befragten ist dies auch auf die unzureichende Manage- mentkompetenz der zweiten Füh- rungsebene zurückzuführen. JF

Johanna Bleker, Marion Hulver- scheidt, Petra Len- nig (Hrsg.): Visiten.

Berliner Impulse zur Entwicklung der modernen Medizin.

Kulturverlag Kadmos, Berlin 2011, bro- schiert, 223 Seiten, 19,90 Euro

B E R U F

[95] Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 16

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20. April 2012

Referenzen

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