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Rosenbergstrasse MEDIEN, MODEN, MEDIZIN

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Das Hackernetzwerk Anonymous geht jetzt mit seinen Mitteln (Hacken von IS- Websites, Löschen von Twitter- Accounts, Veröffentlichung persönlicher Daten u.a.) gegen IS-Terroristen vor. Bravo!

Allerdings, zwei Fragen stellen sich:

1. Warum können und tun die hoch - gerüsteten Geheimdienste das nicht schon lange? 2. Warum erst jetzt und nicht bereits nach «Charlie Hébdo»

oder nach der Bombe im Airbus über dem Sinai oder überhaupt?

❖ ❖ ❖

Warum gerade Frankreichim Faden- kreuz des Terrors ist? Warum nicht?

Frankreich war die zweitgrösste Kolo - nialmacht und hatte zahlreiche Kolonien, von der Karibik bis Indochina, von Ma- dagaskar bis Algerien. Vor allem in Letz- terem haben sich die Franzosen leidlich unanständig benommen – etwa so übel wie die Belgier im Kongo, nämlich: kei- nen Dreck besser als der IS heute. Nun ist Grausamkeit und Völkermord da- mals noch lange keine Rechtfertigung für Terror heute. Aber manchmal muss man als Nation akzeptieren, dass histo- rische Fehler bis in die Neuzeit Folgen haben.

❖ ❖ ❖

Sie kennen Chuck Norris, oder? Wenn nicht, dann hilft kurz googeln. Seine cineastische Vita gibt Stoff für so man- che Aspekte seiner aussergewöhnli- chen (Film-)Persönlichkeit. Zum Bei- spiel: Chuck Norris trägt keine Uhr – ER entscheidet, wie spät es ist. Oder:

Chuck Norris wird nicht krank. Er bietet Viren einen Unterschlupf an. Oder:

Chuck Norris fährt in England auf der rechten Seite. (Fortsetzung folgt …)

❖ ❖ ❖

Man kann Nonsenseaber auch intel- lektueller geniessen. Das Portal «Der Postillon» (www.der-postillon.com/) hat ein kreatives, groteskes, sicher viel Spass machendes Konzept: Es erfindet

Nachrichten. Das Erstaunliche: Rasch realisiert man, dass es eigentlich egal ist, ob News erfunden sind oder wahr, solange sie nur emotional sind. Morgen sind sie eh entweder vergessen oder man weiss nicht mehr, woher sie stam- men – ob vom «Postillon» oder von einer

«seriösen» Zeitung. Der Unterschied zwischen Sense und Nonsense ist ohne- hin meist nicht offensichtlich; man hält heute den grössten Blödsinn für mög- lich – weil der grösste Blödsinn tatsäch- lich möglich ist.

❖ ❖ ❖

In der Nähe von Nonsensebewegt sich auch die westliche Nahostpolitik: Der Feind meines Feindes ist mein Freund, der Freund meines Feindes ist mein Feind, der Feind des Feindes meines Freundes ist ebenfalls mein Freund und der Freund des Freundes meines Fein- des ganz klar mein Feind – es sei denn, er – egal, ob Freund oder Feind – kaufe die Waffen zum Kampf gegen meine Feinde (oder meine Freunde, auch das ist egal) oder die Freunde meiner … oder

… oder … bei mir. Dann ist er auf jeden Fall mein ziemlich bester Freund. Und bleibt es, solange er Geld hat. Oder Öl.

Denn nach der Bestellung ist vor der Bestellung.

❖ ❖ ❖

Noch mehr Nonsense?Dann zur (wah- ren!) Geschichte von den 21 Orgasmen mit 7 Kondomen! Darüber hatte das Düsseldorfer Landgericht zu entschei- den. Genauer über die Frage: Darf ein Kondomfabrikant mit der Behauptung werben, sein chic designtes «seven- pack» ermögliche 21 Orgasmen? Und das selbstverständlich bei striktem Ein- malgebrauch? Die Werber rechneten:

Pro Kondom 1× der Mann und 2× die Frau. Na ja, heftig und nicht grad die Norm. Das Gericht fand jedenfalls, diese Rechnung sei übermutig, wenn nicht gar übermütig, und verleite zu Mehrfachgebrauch, was gefährlich sei;

Schwangerschaften oder Infektionen

drohten. Die Anwälte der Beklagten argumentierten vergebens, auf der Packung stehe auch «Kann Spuren von Feenstaub enthalten», ohne dass das jemand glaube. Das alles sei Satire.

Doch leider, das Gericht traute den Kon- domistas nicht zu, zwischen Satire und Empfehlung unterscheiden zu können.

Der Werbespruch wurde verboten. Die pfiffigen Werber preisen die Multi - packung Pariser jetzt neu an mit dem Slogan «Das Orgasmuspaket – bekannt aus dem Gerichtssaal».

❖ ❖ ❖

Fleisch macht aggressiv?Würste ma- chen krank? Interessante Frage anläss- lich einer Metzgete (im «Steinenkreuz»

– empfehlenswert!): Freund D. gesteht zwischen Wädli (gross) und Leberwurst, er mache sich Sorgen, grosse Sorgen, er könne nicht mehr schlafen, sein Blutdruck steige, sein Herz trample, seine Gedanken kreisten nur noch um Würste und Darmkrebs. Die Weltge- sundheitsorganisation WHO habe ihm eine düstere Prognose gestellt. Cerve- lats, Schinken, Salami – alles, was er esse, bringe ihn dem Tod näher und näher. Nach einer Blutwurst (klein), einem Rippli und reichlich rotem Rüd- linger sind wir uns einig: Die WHO gefährdet unser Wohlbefinden.

❖ ❖ ❖

Immer wieder bedenkenswert: «Wer die Augen offen hält, dem wird im Leben manches glücken. Doch noch besser geht es dem, der versteht, eins zuzudrü- cken.» (JWvG)

❖ ❖ ❖

Und das meint Walti:Ein dunkles Bier bitte, ich bin traurig.

Richard Altorfer

ARS MEDICI 23 2015

1105

Rosenbergstrasse

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