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Nichtraucher leben länger und ihre Extrajahre sind vonbesserer Qualität

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M E D I E N

M O D E N

M E D I Z I N

1020

ARS MEDICI 23 2008

Vom Rauchen ist bekannt, dass es die Le- benserwartung um 7 bis 10 Jahre verkürzt.

Nicht bekannt ist jedoch, ob die grössere Langlebigkeit der Nichtraucher nicht durch vermehrte Behinderungen und vermin- derte Lebensqualität während der Extra- jahre getrübt wird. Dieser Frage ging eine bemerkenswerte Langzeitstudie aus Finn- land nach, die kürzlich in den «Archives of Internal Medicine» erschienen ist. Die pro- spektive Kohortenstudie hatte ein Follow- up von 26 Jahren und umfasste 1658 zwi- schen 1919 und 1934 geborene Männer, die an der Helsinki Businessmen Study teil- nahmen. Alle waren zu Beginn im Jahr

1974 gesund gewesen. Eine Reevaluation geschah mittels per Post versandter Frage- bögen. Teilnehmer die nie geraucht hatten, lebten 10 Jahre länger als schwere Raucher (> 20 Zigaretten pro Tag). Unter den im Jahr 2000 Überlebenden hatten die Nie- malsraucher die besten Scores in einer Befragungsskala, welche die gesundheits- bezogene Lebensqualität quantifiziert. So- matische Komponenten der Lebensqualität zeigten eine graduelle Verschlechterung der Lebensqualität parallel zur Anzahl täglich gerauchter Zigaretten (p = 0,01).

Die Autoren räumen einige methodische Schwächen ein, so eine hohe Rate von Teil-

nehmern, die das Rauchen zwischenzeit- lich aufgegeben hatten, fehlende Angaben über die genauen Rauchgewohnheiten wäh- rend des Follow-ups sowie die fehlende Vergleichsmöglichkeit bei der Lebensqua - litätsskala, die 1974 noch gar nicht in Ge- brauch war. Sie kommen dennoch zum Schluss, dass Männer, die nie geraucht haben, nicht nur zehn Jahre länger leben, sondern dass ihre zusätzlichen Lebens- jahre auch von einer besseren Qualität

sind. ■

H.B.

Arch Intern Med 2008; 168 (No. 18): 1968—1974.

Prospektive Langzeitstudie über 26 Jahre:

Nichtraucher leben länger und ihre Extrajahre sind von besserer Qualität

Auch Normalgewichtige haben ein erhöh- tes Sterberisiko, wenn sie reichlich ab - dominelle Fettpolster mit sich tragen. Das bedeutet: Nicht nur das Körpergewicht, sondern mehr noch der Taillenumfang und vor allem das Verhältnis von Taille zur Hüfte sind die massgeblichen Risikofakto- ren. Diese Einsicht ist in den letzten Jahren gewachsen, jetzt wird sie in der European- Prospective-Investigation-into-Cancer-and- Nutrition-(EPIC-)Studie bestätigt. Die Er- gebnisse wurden kürzlich im «New England Journal of Medicine» (2008; 359: 2105–2120) publiziert und sind unter www.content.

nejm.org frei zugänglich.

EPIC ist die weltweit grösste prospektive Kohortenstudie, an der 23 Zentren in zehn europäischen Ländern teilnehmen. Zwi- schen 1992 und 2000 sind mehr als eine halbe Million Menschen aufgenommen worden, deren gesundheitlicher Werde- gang unter anderem durch Analyse der Krebsregister und mithilfe von regelmäs -

sigen Befragungen verfolgt wird. Von den 35- bis 70-jährigen Teilnehmern sind in den ersten 9,7 Jahren 14 723 verstorben.

Die jetzt publizierte Analyse ihrer Daten bestätigt im Prinzip die Assoziation zwi- schen Body-Mass-Index (BMI) und Sterb- lichkeit. Allerdings ist die Beziehung nicht linear: Untergewichtige (BMI < 18,5) hat- ten ein ebenso stark erhöhtes Risiko wie Adipöse mit einem BMI über 30. Der opti- male BMI beträgt 25,3 bei Männern und 24,3 bei Frauen. Während das Sterberisiko der Schwergewichte vor allem durch kar- diovaskuläre Erkrankungen und bestimmte Tumoren erhöht ist, sind Untergewichtige unter anderem durch respiratorische Er- krankungen und andere Ursachen gefährdet.

Der Grund hierfür ist letztlich un be kannt.

Möglicherweise spielen Entzündungsfakto- ren eine Rolle, die von abdo minellen Fett- zellen freigesetzt werden.

Bestätigt wurde in der Untersuchung, dass auch der Taillenumfang ein vom Körper -

gewicht unabhängiger Risikofaktor ist.

Demnach haben auch Normalgewichtige ein erhöhtes Sterberisiko, wenn bei ihnen die abdominale Adipositas stark ausge- prägt ist. Optimal ist der Studie zufolge ein Taillenumfang zwischen 75 und 80 cm bei Frauen und 90 bis 95 cm bei Männern.

Jeder Anstieg um 5 cm darüber erhöhte das Sterberisiko bei Männern um 17 Prozent und bei Frauen um 13 Prozent.

Besonders wichtig aber erscheint das Ver- hältnis aus Taillen- zu Hüftumfang. Jede Zunahme um 0,1 Punkte erhöhte das Ster- berisiko bei Männern um 34 Prozent und bei Frauen um 24 Prozent. Ein Bauch - umfang von mehr als 120 cm bei Männern und 100 cm bei Frauen verdoppelte das Sterberisiko.

Das Fazit der Autoren lautet: Ärzte sollten insbesondere bei untergewichtigen Men- schen immer auch das Taille-Hüfte-Verhält-

nis messen. ■

U.B.

Ergebnisse der EPIC-Studie bestätigen:

Das Bauchfett ist wichtiger als das Körpergewicht

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