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(1)

Ö93

Aus Dschami's Liebesliedern.

Von Friedrich Kflckert.

(Fortsetzung von Bd. XXV, S. 95.) kM

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Die peinliche Säge.

2 Sam. 12, 31.

Schmachleiden an der Schwelle dein erhöht mir Hau|)t and Sinne;

Die Säg' an meinem Scheitel ist des Liebeschloeses Zinne*).

Was klagt übern Himmel Dschami? was man ihm hat angethan.

Deiner Schönheit Sonnenbahn hats, nicht des Himmels Bahn, gethan.

Ich seh' dich unbefangen vor aller Welt hingehn.

Wo Welten voll Verlangen an deinem Pfade stehn.

1) Die Zacltenreihe der Säge , die als arabisches Verdopplungszeichen JS- , in einem andern Gasel so gedeutet ist:

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Ob du mir aufs Haupt die Säge legst wie ein Verdopplungszeichen, Werd' ich doch an Einheit dem verdoppelten Buchstaben gleichen.

2) nicht etwa: man hat gethan, was lXjO/ wäre; sondern in Zwei¬

fel gelassenes Subject des Vordersatzes, das ertt im Nachsatz hervortritt, nach der so häufigen Construetion, die aber hier nicht streng logisch richtig ist.

(2)

594 Rückert, aim Dschami's Liebesliedern.

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0 komm, o komm, wir harren, zu feiern deine Rast,

Verlangend wie der reiche gastfreie nach dem Gast.

Nach deinem süssen Namen, der in der Seel' erscholl,

Ist Herz wie Ohr, und Ohr als wie Zunge, sehnsuchtsvoll.

0 dessen Wesen über unserm Nennen,

Des Form liegt ausser unserem Erkennen !

Der Sterne Leuchten sind durch dich gelichtet.

Des Himmels Zinnen durch dich aufgerichtet ;

Der Mensch vou dir begnadigt : war' es nicht.

Was hätte wol eiu Stäubchen für Gewicht!

Sein blau Gewand zerreisst in jeder Frühe

Der Himmel dir, dass deine Sonn' ihm sprühe.

1) ^U.^*.* (^.jU-^) und ^.jLj^^A.* scheinen beide zu *■* zu ge¬

hören , im Sinne von 4^^^ ^ 4^ ^^«^ ) nämlich yf-* oder Xax als Gast¬

ehre , ^L« wie , der sie empfängt , ^^Lj wie in qIj ,

2) Text |«L^ deiu Oruss , was zuerst natürlicher scheint , aber nicht zu der Zunge der letzten Zeile passt (man mUsste es deini activisch und passivisch zugleich nehmen wollen), besonders aber auch keine richtige Construetion gibt;

es mUsste dann 1^' statt yi stehu.

(3)

Rückh-t , aus DschämPs Liehesliedern. 595

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Pflegkinder deiner Huld aus Wolkenborne

Sind, sowie Ros' und Tulpe, Gras und Dorne.

Auf deiner starken Helden Jageflur Sind sel'ge Geister Fang der Sattelschnur.

Ein Weg der Fahr ist deiner Liebe Weg,

Von Wegelagrem voll ist sein Geheg;

Unmöglich ohne deiner Huld Geleit

Ist zu bestehn des Weges Föhrlichkeit.

0 Herr, um jenes Tugend, dem am Kleide

Der Seele strait das Laulaka-Geschmeide !')

Vom Reinheitsbecher aus der Einheitsschaale, Bei erdentbundner Zecher Himmelsmahle,

Weis' Dschami's Lippen an auf jenen Wein,

Der von des Daseyns Makel machet rein!

1) Laulaka d i. wo nicht du wärest! Der Anfang des an Mohammed

gerichteten Spruches, wodurch er als Weltheiland, Mittler und Fürsprecher dar¬

gestellt wird.

(4)

596 Riickwl , aus Dschämfs Liebesiiedern.

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Deines Munds Rubinschloss hat aus Seelenguss man giessen lassen,

Und darein den Wunsch von allen Herzenskranken sehliessen lassen.

Alle Schönheit, die verhüllt stand binter dem geheimen Vorhang,

Hat in deiner Huldgestalt man Sichtbarkeit geniessen lassen.

Was auf des Gedankens Tafel schreiben mag der Dichtung Griffel,

Dein natürlich Wesen hat man holder sich erschliessen lassen.

Mutwiir, Anmut, Stolz nnd Liebreiz, alles brachte man zusammen,

Hats als Unheil auf die Welt, als Gift in Seelen fliessen lassen.

Nicht ein Wuchs ist das, ein Zweig ists, den man aus des Himmels Garten

An den Schanweg der Verliebten wandeln hat und spriessen lassen.

Des Entbehrens Unlust gibt der Trunk vom Becher des Begehrens ;

Vom Genuss verbannte dürfen es sich nicht verdriessen lassen.

Da in Dschami's Wort so trefflich deine Schönheit liegt geschildert,

Soll kein liebend Herz, in sein Gebet es einzuschliessen, lassen.

1) Die lateinische Sprache, trotz ihres Polytheismus, mag ihre dritte Plural¬

person, zur Bezeichnung der unbestimmten, doch kaum auf das Walten höherer Mächte ausdehnen. Diese ungenannten Schöpfungsgeister , Elohim's, werden im nächstfolgenden Bruchstück qLuxl\Ä genannt.

2) Die gewöhnliche Phrase b ^^.fÄr>L»- erklärt sich so: es mit etwas (ab)machen = sich damit begnügen , es dabei bewenden lassen , sich dazu be¬

quemen — ^ x|

(5)

Rückert , atis Dschami's Liebesliedern. 597

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Sel'ge Geister, die gespannt dies blau umhangne Himmelszelt,

Haben Liebeglückes Wiege vor die Thür hinaus gestellt.

Der verklärten Scböne Leila's in des Brantgemaches Prangen

Hat die Thränenperlen Medscbnun's man zum Schmuck ins Ohr gehangen.

Weisst du, was die Knospen sind im Rosenbeet, unaufgegangen ?

Nachtigallen haben an den Zweig ihr blutend Herz gehangen.

Vom Suchen hält mich nichts zurück, obgleich ein Wunder wär'

das Glück,

Fänd' ein verarmter Wicht wie ich ein kostbares Juwel wie dich.

steinwürfe des Himmels.

Jeder Steinwurf, der vom Himmel nahm zur Erde seinen Flug,

Unglück wusst' ihn so zu lenken, dass er traf auf meinen Krug.

Als von Tebris Dschami reiste nach Irak, hat in der Mitten

Ihm ein Schelm, von Persien den Weg des Herzens abgeschnitten.

1) 0as höchst seltne Maass: viermal ..^icLiSÄ.4 ,

(6)

r)98 Rückert , aus Dschämt's Liehesliedern

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Wo ins Wasser fällt ein Widerschein von Wuchs und Wange dein,

Wird, wo es mag fliessen hin, Zipresse spriessen und Jasmin.

Wo auf deiner Gasse liegt ein Liebeskranker, ehr nicht eben

Kann vor Schwäch' cr sicb vom Boden, als zu Staub geworden, heben.

Sehnsucht deiner Lipp' hat meinem kranken Herzen solche Glut

Angeregt, alswie der Honig einem Fieberkranken thut.

Hoife nicht, wann Dschami wird zu Staube mit dem Leibe,

Dass ihn irgend dann ein Wind von dieser Schwelle treibe!

Sein Mund wird Todten Seele geben.

Und dann zum Tod Befehle geben.

Sieh nur die Mordlust, die, um todten

Zu können , will die Seele geben !

Schwerlich bleibt ein Herz verschont, wo ihm vorbeizog jener Mond!

Wehe dem Gebiet , durch welches ziebt ein Paseba raubgewohnt !

1, Din Con.stluction in solclien Fällen ist: rtnrch was immer fiir cin Herz jener Munil zog, (dieses Herz) wird schwerlich wohnbar bleiben; nS^^S niclit als omnis iiui, sondern als tiuicunque ; eben so iin folgenden Bruchstück.

(7)

Rückert, aus Dschämt's Liebeslieilern. 599

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Ach des Tags, da, wo ich immer mag an jede Strasse gehn.

Er, weil ich kein Glück soll haben, wird die andre Gasse gehn!.

Und trifft unvermutet eines Tags sein Gang auf meinen Gang;

Dass ich ihn nicht länger sehe, geht er schneller seinen Gaug.

Nachts an deiner Thür hat seinen Platz der Hund, ich habe keinen ;

Welchen Tag ich, ach, erlebe ! lebe nie der Hund solch einen.

Wer dahin will zum Tyrannen liebeshold und graus gehn.

Dessen erster Schritt muss übers eigne Haupt binausgehn.

Wände meine Seele los vom Leib sich, dass sie dürfte

Zur jasminenbusigen Zipress' im Windesaus gehn !

Wenn ich deines Wuchses denkend geh' im Garten weinend,

Ueber Zeder und Zipresse muss mein Thränenbraus gehn.

Nachbar, einen Augenblick sei mir ein Schirm vorm Auge!

Es erträgt den Glanz nicht, denn mein Mond will aus dem Haus gehn.

(8)

600 Rückert, avs Dschämt's Liehesliedern.

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Er, das Schwert zur Hand, spricht: Dschami, jetzt geh aus dem Leben!

Ach, mir geht die Furcht nicht aus, die Mordlust möcht' ihm ausgehn.

Meine, des Verirrten, Ruhstatt sei in deiner Gasse Räumen,

Wie das Haus der heimatlosen Nachtigall in Rosenbäumen.

Anderen sind hell die Augen, aber nur von Menschenschöne;

Hell sei meines von der Himmelsscbönheit, die ich seh' in Träumen.

Werden hundert reine Seelen stündlich Staub in deinem Wege,

Nie von diesem Pfad ein Stäubchen hafte doch an deinen Säumen!

Ob auf jedem Tritt und Schritt mir tausend Weh entgegen trete.

Niemals darf ich einen Schritt zurück hier thun, noch einen säumen.

Käm' ein Tag einst, Gott verhüt' es, wo ich dich nicht schauen sollte,

Jenes Tags mag diesen Körper Dschami's arme Seele räumen.

1) Text OjÄJo

2) Ich denke doch, es ist besser {^ß^ ^"^ schreiben, die Verdopplung o

wegen des j9 , als (ji-o ^JiJ^ , das (jÄ-^ ^ : 100 Wehen ;

denn in soleher Constr. scheint ;jiyo unmittelbar nach dem Hauptworte stehn IU müssen.

(9)

Rüücert , aut Dschämts Liehesliedern. 0O,|

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Mein Morgen trüb, mein Abend wird in Tranertracht vorbeigehn;

Nicht leicht sieht ein Verliebter wol so Tag und Nacht vorbeigehn.

Du zartes Herz, ich kränke dich mit Klagen nicht; vorbei ging,

Was du mir thatst; es wird, was du mir zugedacht, vorbeigehn.

Wer ahnt die dunklen Wirrungen der Seel', als nur die Lüfte,

Wenn sie an jenem dunklen Haar, der wirren Nacht, vorbeigehn!

Die Lust der Wunden deines Pfeils kennt das Gemüt nie, welchem

Dürft' ein Gedank' an das, was heil die Wunden macht, vorbeigehn.

Auf nnsre Possen merke nicht! Schad' um dein freudenhelles

Gemüte, sollt' ihm jemals solch ein Knmmerschacht vorbeigehn.

Wenn nur dem Dschami bleibet ein Vorbeigang deiner Thüre,

So bleibt ihm nichts, als vor der Welt und ihrer Pracht vorbeigehn.

Ich sprach: Nie mög" ein Augenblick mir nehmen ab mein Grämen!

Verstohlen lächelt' er und sprach: Zu soll es, ab nicht, nehmen.

1) s^Av ^^O zusaminen , durcheinander gekommen = verwirrt. Dasselbe ist ^yi in der folgenden Zeile, auch als Adj. behandelt, als sagten wir: der zusammene , durcheinandere , wie : der zufriedene.

2) oy circum, scheint hier besser als iß pulvis.

4 2

(10)

602 Rückert, au» Dschämts Lishejiliedern.

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Ich sprach : Wieviel mein Auge vfeint, wer kann die Perlen zählen !

Er sprach : Der Segenswolke lass, o Gott, den Thau nie fehlen !

Ich sprach : Mein Herz ist krank vor Weh, entbehrend deines Pfeiles.

Er sprach: 0 Gott, kein Kranker mög' entbehren seines Heiles!

Ich sprach: Ich ward zum krummen Reif, die Thräne zum Rubine.

Er sprach: Der Ring ist fertig, dem zur Inschrift Treue diene.

Ich sprach: Zu finden ist, das dich nicht liebt, kein Herz auf Erden.

Er sprach: 0 Dschami, das nicht liebt, das Herz ma'.; Erde werden!

Mein Mund spricht mit Gelüsten vom Staube deines Fusses,

Ein Durstender iu Wüsten vom Rauschen eines Flusses.

Dein Haar mit des Gelocks verwickelten Systemen

Zäblt die Vernunft zu den unlösbaren Problemen.

Von dem Wipfel der Zipressen singen laut in hohem Chor

Nachtigallen deines Wuchses Höhe jedem Garten vor.

(11)

Rückert, aus Dschami's Liehesliedern. (JOS

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Der Rose zu erwähnen vor dir wer darf es wagen?

Das heisst, vor Jusufs Ohren von einem Hemde sagen !')

Dir allein , o Kerze , leuchtet Dschami's Herzhrand noch nicht ein.

Ob man gleich in der Gesellschaft jetzt nur davon spricht allein.

Furch't der Schüne seine rosenduft'gen Locken mit dem Kamme,

Auf des Kammes Zinken zuckt mir aus der Brust des Neides Flamme.

Im Feld der Treue steht mein Herz als Ziel, und nimmer fehlet

Dein Auge, das zur Zielscheib' es dem Pfeil der Kränkung wählet.

Das Glück von deinem Fusskuss ward der Schwell' an dieser Stelle-,

Der Mund ist glücklich, der den Kuss darf drücken auf die Schwelle.

Mein Haupt soll minder als der Staub seyn unterm Fusse dessen.

Der zwei drei Schritte mehr als ich auf deiuem Weg gemessen

1) Nämlich von eiuem gewöhnlichen; da das Jusufs das dul'tende ist.

2) d. h. ich demütige mich vor dem, der tielere Kiusicliteu in das iiie- besgelieimciss erlaugt hat.

(12)

604 Rückert, aus Dschämts LiebesUedem.

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Von dir ächzt mir, wie der Laute, Senn' an Senn'. Ach, in der Hand

Deines Weh's, sprich, welches Herz nicht solche Schmerzenslaute fand !

Als ein Stern durch deiner Liebe Sonnenkraft im Glänze schwebt

Jedes Stückchen Herz, das durch den Seufzer sich zum Himmel hebt.

Der Pred'ger pries das Paradies; er wird sich schämen müssen,

Dass er vor deiner Lippe spricht von Wein- und Honigflüssen.

Vom Gebet auf deinem Weg aufstehend, wend' ich mein Gesicht

Ab dem Wind', dass deinen Fussstaub meiner Stirn er nehme nicht.

Dschami trägt das Lichtbild deines dunklen Maais mit sich ins Grab,

Wie ein Körnchen fand die Ameis', in die Erd' es trägt hinab.

1) w5j zu ».Ä.ij^ TT^, Strang.

(13)

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