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26°C in EDV-Räumen – eine Temperatur ohne Risiko

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Academic year: 2022

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26°C in EDV-Räumen – eine Temperatur ohne Risiko

Merkblatt für Fachleute der HLK-Planung und EDV-Betreiber (aktualisierte Neuauflage)

Programm Elektrizität

In Grossbanken und Versicherungen beträgt der Stromverbrauch für die EDV-Räume nicht selten 25% des gesamten Stromverbrauchs der Dienst- leistungsunternehmung. Die mittlere Raumlufttemperatur von 26°C beein- flusst die Verfügbarkeit der EDV-Komponenten nicht und ist gleichzeitig der wichtigste Parameter zur Reduktion eines unnötig hohen Stromverbrauchs.

Das Reduktionspotential liegt bei ca. 40%.

Energetisches Potential ausschöpfen

Internationale und nationale Untersuchungen des Stromverbrauchs in EDV-Räumen zeigen, dass bei einer mittleren Raumlufttemperatur von 26°C gegenüber 22°C der Stromverbrauchsanteil für die Klimatisierung von ca. 35% auf unter 20%

reduziert, also beinahe halbiert werden kann.

Durch die höhere Raumlufftemperatur lassen sich:

• Höhere Kaltwassertemperaturen fahren, wel- che wiederum den energetisch günstigen Free-Cooling-Betrieb während längerer Zeit zulassen und eine bessere Arbeitszahl (COP) des Kältemaschinenprozesses bewirken.

• Die Luftmengen über die Umluftkühlgeräte reduzieren, was entsprechend weniger Strom- bedarf für die Luftförderung zur Folge hat.

Die richtige Temperatur zahlt sich aus

Bei einem EDV-Raum mit 100 m2 Systemraumflä- che und einer spezifischen Wärmelast von 400 W/m2 kann mit vorgängig beschriebener Raum- lufttemperaturanhebung eine Stromverbrauchsre- duktion von ca. 56'000 kWh/Jahr oder eine ent- sprechende Betriebskostenreduktion von ca.

8'400.-/Jahr ohne Zusatzinvestition erzielt werden.

Bei bestehenden EDV-Räumen können somit zumindest die laufenden Betriebskosten erheblich reduziert und bei Neubauten gleichzeitig auch die Investitionskosten durch kleinere Aggregate (Käl- temaschinen, Umluftkühlgeräte) minimiert werden.

Fig 1: Vergleich Free-Cooling-Anteil bei verschie- denen Kaltwassertemperaturen und Anla- genkonfigurationen

Fig 2 Einfluss der Raumlufftemperatur auf den Stromverbrauch für die Luftförderung

Kälteenergie Alternativbetrieb (Kaltwassertemperatur 10/16°C)

0 20'000 40'000 60'000 80'000 100'000 120'000 140'000 160'000 180'000

-24 -20 -16 -12 -8 -4 0 4 8 12 16 20 24 28 32

[Aussente mperatur °C]

[kWh/a]

Freecooling Kältemaschine

Kälteenergie Mixbetrieb (Kaltwassertemperatur 14/20°C)

0 20'000 40'000 60'000 80'000 100'000 120'000 140'000 160'000 180'000

-24 -20 -16 -12 -8 -4 0 4 8 12 16 20 24 28 32

[Ausse nte mpe ratur °C]

[kWh/a]

Freecooling Kältemaschine

Umluftvolumenstrom & Energieverbrauch Luftförderung (in Abhängigkeit der Raumtemperatur)

80%

100%

120%

140%

160%

180%

200%

220%

26 25 24 23 22

[°C]

%

(2)

Merkblatt – 2 – 26°C in EDV-Räumen

26°C – eine solide Empfehlung

Die zulässige mittlere Raumlufttemperatur in EDV-Räumen ist auf 26°C festzulegen – so die Empfehlung der ETH Zürich, welche aufgrund der bereits im Jahre 1995 durchgeführten Untersu- chungen bezüglich Lebensdauer und Verfügbar- keit von EDV-Komponenten der damaligen Pro- fessur für Zuverlässigkeit und einer interdisziplinär zusammengesetzten Arbeitsgruppe von Compu- terherstellern und Wissenschaftlern zu diesem inzwischen mehrfach umgesetzten Resultat ge- langten.

Eine unabhängige Untersuchung der Tokyo Elect- ric Power Co. (TEPCO), welche zwischen 1991 und 1993 während fast zweier Jahre 850 Compu- ter bei einer Raumlufttemperatur von 28°C betrie- ben, ergab keinerlei Beeinträchtigungen bezüglich Funktionalität und somit Verfügbarkeit der EDV- Komponenten.

Im Dezember 2003 hat auch die American Society of Heating, Refrigeration and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE) die neue Richtlinie "Thermal Guidelines for Data Center and Other Data Proc- essing Environments" publiziert. Darin wird ge- genüber der bisherigen Praxis mit einer mittleren Raumlufttemperatur von 72°F +/-2 °F (22°C +/- 1.1°C) neu auch eine Temperatur von 80°F (26.6°C) empfohlen.

Beispiel Rechenzentrum (RZ) Messe Basel

Das RZ der Messe Basel mit einer Systemraum- fläche von 80 m2 (neu 89 m2) und einer spezifi- schen Wärmelast von 160 W/m2 wurde per Ende 2003 saniert. Die mittlere Raumlufttemperatur wurde von 22°C auf 26°C erhöht und der Strom- verbrauch für HLK um ca. 42% reduziert.

Relevante Daten vor der Sanierung:

Stromverbrauch IT-Prozess: 305 kWh/Tag 1) Stromverbrauch HLK-Prozess: 358 kWh/Tag Extrapolierte Stromkosten: 36'300.-- Fr./Jahr

Relevante Daten nach der Sanierung:

Stromverbrauch IT-Prozess: 313 kWh/Tag 1) Stromverbrauch HLK-Prozess: 210 kWh/Tag Extrapolierte Stromkosten: 28'600.-- Fr./Jahr

1)Differenz durch zusätzliche IT-Geräte

Weitere RZ-Betreiber unterstützen die Empfeh- lung

• COLT Telecom AG

• Swisscom Immobilien AG

• SAP (Schweiz) AG

• Telekurs Services AG

• UBS AG

• Zürcher Kantonalbank

RZ Messe Basel

0 100 200 300 400 500 600 700

Bisher Neu

kWh/d Stromverbrauch HLK

Stromverbrauch IT

Fig 3 Stromverbrauch RZ Messe Basel vor und nach der Sanierung (flächenbereinigt)

Um mehr zu erfahren...

• TEPCO-Studie: IEEE (International Electrical and Electronic Engineers, SM 497-8 PWRS), 1993

• BFE-Studie: Risikofreier Betrieb von klimatisierten EDV-Räumen bei 26°C Raumtemperatur, AEK E- nergie AG, Januar 1995

• ASHRAE-Guideline: Thermal Guidelines for Data Processing Environments, N.J. Beaty, Dezember 2003

• BFE-Studie: Energieeffizientes Kühlen von IT- Räumen, A. Altenburger, Herbst 2004

Bundesamt für Energie, Juni 2004 Ausgearbeitet von Adrian Altenburger (Amstein+Walthert AG, Zürich) Download: www.electricity-research.ch Bestellen: ENET, Nr. 240003, www.energieforschung.ch

Referenzen

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