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PJ19_S144-166_Horten_Paulus, Bischof von Sidon (13. Jahrhundert)

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(1)

Einige seiner philosophischen Abhandlungen.

V on Dr M. H o r t e n in Bonn.

"' Die mittelalterliche Philosophie des Orients und Occidents stellt Entwicklungsreihen von Gedanken und Systemen dar, die auf eine gemeinsame Quelle, die griechische Philosophie, speziell die sokratisch- aristotelische Schule zurückgehen. Freilich waren die Vermittelungs­

wege und die Vorbedingungen beiderseitig verschieden. Während das Abendland die ersten philosophischen Gedanken von den spät­

römischen Denkern und das ganze aristotelische System sowohl durch- Syrisch-arabische Vermittelung als auch direkt aus den grie­

chischen Quellen erhielt, führte die arabische Philosophie den Üieu- platonismus weiter (die Theologie des Aristoteles, die Getreuen von Bosra, Alfârâbî) und bildete ihn zu einem mehr und mehr aristo­

telischen Systeme um (Avicenna, Averroes). Sodann waren die V or­

bedingungen für das philosophische Denken für die einen durch die christliche W elt- und Lebensanschauung, für die anderen durch den Islam gegeben. Das Interesse der vergleichenden Geschichtsbetrachtung liegt also darin, zu sehen, wie sich in den verschiedenen Welten die in ihrer Quelle gleichen Ideen entwickelt haben.

Als die Philosophie des lateinischen Mittelalters in die Zeit ihrer Blüte eintrat, hatte auch die des arabischen die Periode ihres Werdens bereits überwunden und sich in eine grosse Mannigfaltigkeit von Richtungen gespalten. Ihre Angrifie veranlassten die christlichen Denker des Ostens, die Dogmen ihrer Religion mit den ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu verteidigen. Leider ist von diesen apolo­

getischen Bemühungen, die uns den Kam pf zweier grossen Geistes­

welten enthüllen würden, erst sehr wenig veröffentlicht, und es ist nur eine kleine Szene aus diesem Ringen, die sich uns in den fol­

genden Abhandlungen des P a u l e r - R a h i b enthüllt.

Das wenige, was über seine Person zu erfahren ist, hat P.

- S c h e i c h o im Maschriq *) zusammengestellt. A s - S a m ’ â n î gibt ver- b Al - Mashriq, Revue catholique orientale bimensuelle. Beyrout, 1898 Nr. 18, p. 814.

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Paulas, Bischof von Sidon (XIII. Jahrhundert). 145 fflutungsweise als Zeit seines Lebens das X V . Jahrhnndert an.1) Da jedoch I b n - T e i m i j a 2), 1328 gestorben, ihn in einem seiner pole­

mischen W erk e bekäm pft3), muss er vor 1328 gelebt haben. Vielleicht ist es Ibn-Teim ija selbst, gegen den Paulus sich in den drei letzten der hier übersetzten Abhandlungen wendet. Sonach könnte man mit einiger Wahrscheinlichkeit das Ende des X III. und den Anfang des X IV . Jahrhunderts als den terminus ad quem seiner Lebenszeit annehmen.

Von Nation ist er ein Syrer und wurde zu Antiochien geboren.

Sein Hang zur Einsamkeit und zum Dienste Gottes führte ihn dem Mönchsleben zu, bis er zum Bischöfe von Sidon berufen wurde.

Seine religiöse und theologische Richtung ist dadurch bestimmt, dass er dem melchitischen Ritus angehörte. Er war ein Gegner der ost­

syrischen Kirche, der Monophysiten, und der hauptsächlich im Libanon wohnenden Monotheleten, der Maroniten, während er selbst der griechisch-unierten Kirche Syriens angehörte.

Ueber theologische und philosophische Fragen schrieb er mehrere Abhandlungen, gedrängt durch zeitgenössische Angriffe. Ein Teil von ihnen ist in der vatikanischen Bibliothek und in der der S. J. in Beyrut handschriftlich erhalten, und fünf von ihnen hat bereits P. Scheicho S. J. in der arabischen Zeitschrift Al-M asehriq (Jahrgang I ; 840, IV, 961 und VIII, 373 veröffentlicht.

Darstellung der wesentlichen Züge des christlichen Dogmas I.

der Einheit Gottes und seiner Menschwerdong.4)

A b h a n d l u n g , d i e d e r M ö n c h P a u l u s v o n A n t i o c h i e n , B i s c h o f v o n S i d o n , b e i d e r G e l e g e n h e i t a b f a s s t e , a l s d e r S c h e i c h A b u - S s u r n r 5) e r - R a q a m v o n T u n i s i h n e r s u c h t e , i h m i n k u r z e n W o r t e n d i e A n s i c h t d e r C h r i s t e n ü b e r d i e E i n h e i t

G o t t e s u n d d i e M e n s c h w e r d u n g a u s e i n a n d e r z u s e t z e n . W ir, die G em einschaft der Christen, glauben, dass G ott — heilig sei sein Nam e und m ä ch tig seine G nade — einfach ist im W esen, drei-

’ ) Katalog der arabischen Handschriften der vatikanischen Bibliothek S. 227.

— 2) Abu 1 Abbäs Ahmed bn Abdelhalîm bn Abdessalâm bn Abdalläh bn Mo­

hammed on Teimîja Taqîeddîn al Harrânî al Hanbalì war 1313— 1318 Hechts- lehrer in Damaskus und griff in die religiösen Streitigkeiten seiner Zeit mit vielen apologetischen und polemischen Schriften gegen die Juden und Christen ein. Vergi. B r o c k e l m a n n , Geschichte der arabischen Literatur II 104. — -’) Maschriq 1. citat. — 4) W örtlich: des Bekenntnisses der Einheit (Gottes) und der Vereinigung (Gottes mit der menschlichen Natur). Dem Texte liegt zu gründe die arabische Handschrift Nr. 111 der vatikanischen Bibliothek S. 55 aus dem Jahre 1543; ferner zwei Handschriften, von denen eine sich im Besitze der Jesuitensehule von Beyrut, die andere dort in Privatbesitz befindet. — 5) Von A b u - S s u r u r ist sonst keine Nachricht erhalten. Eine andere Handschrift hat den Namen Abu-Ssurqa.

(3)

fach in den E ig en sch a ften ,1) die w ir V ater, Sohn und hl. G eist nennen.

D am it w ollen w ir den Sinn des A usdruckes w iedergeben 2) : „G o tt ist 1. ein reales D in g, das 2. leb t und 3. V erstand h a t.“ Der reale Gegenstand, der bei uns (d. h. in der geschöpflichen N atu r) die W esenheit ist, ist (in G ott) der V ater, der (in uns) die V ernunft ist, der Sohn, und der das L eben ist, der hl. G e ist.3)

Diese drei E igenschaften sind der einige G ott, der durchaus keine Teile hat. Er ist nich t eine D reih eit in dem selben Sinne, in dem er eine E inh eit ist, d. h. er besteh t n ich t aus drei N aturen, sondern ist eine ein zige N atu r. E benso w enig ist er eine E inheit in demselben Sinne, in dem er eine Dreiheit ist, d. h. er besteh t nich t aus einer einzigen E igenschaft, sondern aus dreien. In gleich er W eise w ird das G esch öpf G ottes, die Sonne, m it drei w esentlichen Eigenschaften be­

zeichnet, die n ich t in m etaph orischem Sinne zu verstehen sind, näm lich die Scheibe, das L ich t und die H itze der Sonne. Jede dieser drei Eigen­

schaften b irg t in sich ihre eigentüm liche B estim m theit, ohne sich m it den anderen zu verm ischen, n och sich von ihnen zu trennen, zu scheiden oder abzusondern. Die Sonnenscheibe erzeu g t das L ich t ; dieses seiner­

seits ist von der Sonnenscheibe erzeu gt. Die H itze ist von der Sonnen­

scheibe ausgesandt, ohne sich jed och vom L ich te zu trennen. Diese drei E igenschaften bilden die eine Sonne, n ich t drei Sonnen. W ollte man je d e dieser E igenschaften „S o n n e “ nennen, dann m üsste man an statt von der Sonnenscheibe, von der Sonne sagen, sie du rch eilt die M itte des H im m els;

und a n statt vom L icht, von der Sonne, sie dringe ein in das Innere des Hauses, und a n sta tt von der H itze, von der Sonne, sie verbrenne m ich. W enn nun schon in der Sonne, einem G eschöpfe, die Verhältnisse sich so gestalten, wie viel edler und reiner müssen sie dann in G ott, ihrem S ch öpfer, enthalten sein ?

*) Es klingt unglanblich, dass ein katholischer Bischof des XIII. Jahr­

hunderts die drei Personen dei- Trinität als „Eigenschaften Gottes“ bezeichnet;

doch möge folgendes zur Erklärung dienen: Paulus will den trinitarischen Ge­

danken einem Muslim erklären, dessen theologischer Ideenkreis betreffs Gottes auf die Begriffe : Gott-Eigenschaften-Handlungen beschränkt ist, unter besonderer Betonung der Einheit und Einfachheit Gottes. Einer Dreiheit von Realitäten im Wesen Gottes würde er mit Unverstand und fanatischer Abneigung gegenüber­

treten und zugleich die Vorstellung einer Person als verschieden von der Natur und dem Wesen unfasslich finden, wohl nicht in letzter Linie aus dem Grunde,, weil die arabischen Termini für diese Begriffe unterschiedslos für einander ge­

braucht werden. Zudem verführte den Apologeten die Analogie aus der Natur (die Sonne) zu dieser Ausdrucksweise.

2) Wörtlich : den Ausdruck richtig stellen, seinen wahren Sinn feststellen.

3) Eigenschaften im eigentlichen Sinne sind nur zwei, Verstand und Leben, genannt worden, und es ist auch für die arabische Terminologie ungenau, die Substanz als eine Eigenschaft, sifa, zu bezeichnen. Dem Sinne nach könnte man übersetzen : Diese drei Prädikate bilden nur einen Gott-

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Paulas, Bischof von Sidon (XIII. Jahrhundert). 147 W a s nun das D ogm a von der M enschw erdung angeht, so bekennen wir, dass der ew ige Sohn, der der Verstand ist, durch die W irk u ng des hl. Geistes aus der Ju n gfrau M a r ia * 2) die vollkom m ene m enschliche N a tu r angenom men habe, ohne sich dadurch von der G otth eit zu entfernen oder von dem g öttlich en W esen zu trennen. Ebenso wird z. B. das menschliche W o rt, das aus dem V erstände geboren wird, zu m B u che und w an dert w eg in eine Stadt. Das Buch kann zerrissen oder verbrann t werden, und insofern es Papier ist und eine gew isse Ausdehnung h at, kann das Zerreissen und Verbrennen ihm zustossen, insofern es aber verständige R ede ist, kann es kein A kzidens aufnehmen, sondern bleibt im Verstände, der es erzeugt, ohne dass es sich von ihm trennt. Das Buch ist dennoch nur eines, ln diesem Sinne bekennen w ir, dass der M essias ew ig und anfangslos ist, in sofern er das W o r t G ottes ist, dass er zeitlich und geschaffen ist, In sofern er der Sohn M ariens wurde. E r vollbrachte W u nder durch seine g öttlich e N atu r und zeig te Schw äche in seiner m enschlichen, und beide H andlungen eignen dem einen M essias.

Geradeso w ie z. B. ein S tü ck Eisen, wenn es erhitzt ist, leu ch tet und brennt, insofern es F euer hat, und sich zerbrechen, zusam m enbiegeh und schneiden lässt, in sofern es Eisen ist, ohne dass eine Sch ädigu ng in die Natur des Feu ers eindringt, indem das S tü ck Eisen dennoch eines bleibt, beide N aturen, eine ätherische, die keine A kzidenzien a n n im m t,3) und eine grobe, die solch e annehmen kann, in sich vereinigend. — ebenso, verhält es sich m it den beiden N aturen in Christus. W en n w ir nun Christus als G ott bezeichnen, so geschieh t dies au f gru nd der R e g e l:

wenn eine feinere N atur sich m it einer gröberen verbindet, so ob sieg t die feinere über die gröbere, w ie z. B. das F eu er ü ber das H olz, indem wiT den G egenstand nicht F eu er und H olz, sondern F eu er nennen. W en n diese Verhältnisse schon bei den G eschöpfen sich finden, w ie viel mehr und v orzü glich er beim S ch öpfer.

Betreffs der Sohnschaft sind zw ei Arten zu unterscheiden, eine materielle, die stattfin det m it gesch lech tlich er A bstam m ung und F rüh er­

sein des Vaters v or dem Sohne und Spätersein des Sohnes in b ezu g a u f den V ater, w ie z. B. Z aid in bezu g auf seinen Vater, und eine feinere, die stattfin det ohne Trennung, g eschlech tlich e A bstam m ung und Früher­

oder Spätersein, w ie der V erstan d das vern ün ftige W ort und die Sonnen­

scheibe das L ic h t gebiert, und diese B edeu tu n g schw ebt uns v or, w enn wir G o tt einen V ater oder S oh n nennen.

*) Der arabische Test enthält an dieser Stelle den der syrischen Liturgie entnommenen Namen „Martmarjam“ : Martj == meine Herrin; Mar jam — Maria, den alle syrischen Kirchen, einschliesslich der Melechiten, zur Bezeichnung der Mutter Gottes verwenden.

2) Das Feuer nimmt also ebensowenig wie die Engel und Geister Akzi­

denzien an.

Philosophisches Jahrbuch 1606, 10

(5)

L o b sei G o tt, weil Er uns die K enntnis der Einheit seiner N atur und D reih eit seiner Personen, des V aters, des Sohnes und des hl. Geistes gab. Ihm sei L ob, M acht, Preis und Ehre je t z t und in Ew igkeit.

I. Wissenschaftliche Abhandlung ^ über die Existenz Gottes, seine Yollkommenbeiten nnd Personen von dem Mönche Paulus von Antiochien, Bischof von Sidou, dem melchitisehen Ritus

angehörig.

E r s t e s K a p i t e l . l i e b e r d i e E x i s t e n z G o t t e s .

L ob sei G o tt dem A llerb a rm er,2) dem U rqu ell und Schöpfer aller D inge, dem Spender des Lebens und T odes, der Dasein und Bestehen g ib t dem Raum e und erschafft u nd au sb reitet die Z eit, den kein O rt und kein Mass um fasst, n och N ach t oder T ag verändert, n och Zeiten und E w igkeiten altern m achen. W ir w ollen ihn preisen w egen seiner herr­

lich en Gaben und ihm danken für seine reich lich en Gnaden.

Ueber m annigfache Problem e begann ich A bhandlungen zu verfassen, dam it die falsche M einung derjenigen betreffs unser verschwinde, die m it nur gerin gen K enntnissen von unseren A n sich ten sagen, w ir nähmen m ehrere G ötter an, hätten kein V erstän dn is von unserer R eligion und könnten keinen Beweis zur V erteidigu n g erbringen. O bw ohl ich ohne W issen u nd voller Schuld bin, fand ich es angem essen, zu n ä ch st über die E xisten z des Schöpfers zu sprechen, wie es G regorius, der Theologe, m it den W orten befiehlt: „M ache G o tt zu m A nfang und Ende deiner H an d lu n g,“

Die G esam theit der g läu bigen Christen n im m t unseres W is s e n s 3) an, dass nur aus einem von folgenden drei G ründen ein W esen einem anderen dienstbar ist und ihm gegenüber F u rch t em pfindet : entweder, um für eine em pfangene W o h lta t zu danken, oder, um für die Z u k u n ft L oh n zu erstreben, oder (du rch einen andern) zum Dienste gezwungen.

Sonne, M ond und Sterne, W olken, das ganze L u ftreich und alles in und au f der Erde, aus dem der M ensch N u tzen zieh t (dien t ihm aber), nich t etwa, w eil es des Menschen bedürfe oder in der Z u k u n ft eine Belohnung v on ihm erwartete ; n och auch verm ag (der M ensch alles), dies zu seinem

‘) Der arabische Text vorliegender Abhandlung wurde 1901 von P. L.

S c h e i c h o S. J. in der Zeitschrift Al-Maschriq IV, 961— 968 veröffentlicht auf grand von zwei Handschriften, deren erste, aus dem Jahre 1790, in der Biblio­

thek der Universität zu Beyrut, deren zweite, aus dem Jahre 1849, in Privat­

besitz sich befindet. Letztere stützt sich auf eine ältere aus dem Jahre 1650.

— 2) Der arabische Text enthält acht Attribute Gottes ifi viermaligem Reime.

3) Anstatt ,,lamina“ „lim a1'.· Möglich wäre auch „limä ullimna“ ■ = ent­

sprechend dem, was man uns gelehrt hat“ .

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Dienste zu zw ingen. Da nun keiner dieser drei Gründe fü r die W e lt­

dinge w irksam sind, so muss es eine m ä ch tige K raft geben, die sie zw ingt, dem Menschen unterw ürfig zu sein, und dam it haben w ir uns den W e g weisen lassen, der uns zu dem G ew altigen führt, der m ä ch tig ist über alle D in g e .1)

Z w e i t e s K a p i t e l . D i e E w i g k e i t G o t t e s u n d d i e E r s c h a f f u n g d e r W e l t .

G ott ist ewig, anfangslos, so behaupten wir, und S ch öpfer der W e lt.

Dies ersehen wir aus dem h arm onischen Zusam m ensein kon trärer D inge, wie Feuer, W asser, L u ft und Erde, und daraus, dass der Himmel besteht aus K örpern von versch ieden artiger O rdnung und B ew egung. Dies erweist einen vorausgehenden O rdner, der jedem , seiner N atu ranlage entsprechend, einen Platz anwies, und au f einen Aelteren, a) der früh er war als dies, ihm sein Bestehen verlieh und seine H andlung bestim m te. Denn jed e G eschicklich keit ist w a h rlich 3) vergeblich , wenn n ich t ihr Urheber ihr vorausgeht.

D r i t t e s K a p i t e l . G o t t i s t u n k ö r p e r l i c h .

G ott ist kein K örper, denn wenn dies der F all wäre, m üssten sich auf ih n die Masse anwenden lassen, du rch die der K örper gemessen w ird : Länge, B reite und Tiefe. Ferner m üsste er ein V olum en ausfüllen und A kzidenzien annehmen. W enn er aber ein V olum en besitzt, m uss ihn auch der Raum um grenzen.

V i e r t e s K a p i t e l . G o t t i s t n u r e i n e r .

G o tt ist n ur ein er; keine G renze um fasst ihn u nd kein Ende en gt ihn ein. B estände G o tt aus m ehr als einem, dann m üsste einer v on dem anderen getrenn t sein, w ora u s sich ergäbe, dass er ein geen gt w äre.4) Jedes E ingeengte ist aber u m g re n zt; jedes U m grenzte h at einen A n fan g;

was einen A nfang hat,· ist geschaffen, und das Geschaffene ist n ich t e w ig ; das Ew ige aber kann nur ein einziges sein.

F ü n f t e s K a p i t e l . G o t t i s t e i n f a c h , n i c h t z u s a m m e n g e s e t z t . G o tt ist eine Substanz ; denn das E xistierend e ist entw eder Su bstanz

■oder Akzidens, und alles, was w ir erblicken, hat entw eder in sich Be­

stand und ist Substanz, oder b ed arf zu seiner E xisten z eines anderen5) I) Zeitlichkeit der Weltschöpfung. — 2) Der katholische Apologet bedient sich hier in geschickter und zuvorkommender Weise eines allbekannten kora- nischen Ausdruckes, um seinen Gegner zu gewinnen. ^ 3) Der Gottesbeweis des ersten Kapitels ist eine anthropozentrische, der des zweiten Kapitels eine kosm o­

logische Form des teleologischen Gottesbeweises. — 4) ala anstatt illa zu lesen.

— 5) Dieser unbestimmte Ausdruck wird von Alfârâbî und Avicenna meistens für Wirkursache verwendet. Hier bezeichnet er natürlich nur das subiectum inhaesionis.

Paulus, Bischof von Sidon (XIII, Jahrhundert).

10*

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tìnd is t dann A kzidens. Ein drittes kann es n ich t geben. Das v orzü g ­ lich ste ist aber das in sich Bestehende, das zu seiner E xistenz keines anderen bedarf, näm lich die Substanz. W eil nun G o tt das v orzü glich ste ist von allen w irklichen Dingen, — Er ist ja die W irk u rsache von allem , w as ausser ihm ist 1— so muss er au ch das Edelste sein. 4) Das E delste u n d V orzü glich ste ist aber die Substanz und daher, so la u tete unsere B eh au ptun g, m uss G ott Substanz sein. J ed och verhält er sich nicht wie eine geschaffene Substanz, ebensow enig w ie er sich verhält wie ein geschaffenes D in g ; dann m üsste sein Bestehen au f einen anderen zu rü ck ­ gehen, u nd er zur Existenz eines anderen (eines suMectum inhaesionis) bedürfen. Es ist verwerflich, von G ott zu behaupten, er sei ein A kzidens;

er m uss vielm ehr eine einfache Su bstanz sein, ja sogar die einfachste aller S u b sta n zen , da er Sch öpfer einfacher Su bstanzen ist und er ein­

fach er sein muss als das, was er erschafft.2) W ä re er zusam m engesetzt, so m üsste ein anderer ihn zusam m engesetzt haben, d e n u d a s Zusam m en­

gesetzte kann n ich t Zusam m ensetzer seiner selbst sein.

S e c h s t e s K a p i t e l . D i e W e l t h a t e i n e n O r d n e r , d e r s i e b e g r ü n d e t e u n d i n O r d n u n g e r h ä l t .

Die W elt ist, wie w ir sehen3), aus verschiedenartigen N aturen zu­

sam m engesetzt, aus w iderstreitenden S u bstanzen zü einer Einheit ver­

bunden und in O rdnung bestehend ans unähnlichen Dingen. W eil sie die versch ieden artigsten Substanzen in sich vereinigt, w ird sie allum ­ fassendes W e lt „ A ll“ genannt, wegen der G egensätze, die sie in sieh v er­

ein igt, Indem w ir den Himmel, der die fü nfte N atur — quinta essentia

— genannt wird, w eil er n ich t heiss noch kalt, n ich t feu ch t n och trock en ist, sehen, wie er aus verschiedenartiger O rdnung und B ew egung besteht, w issen w ir, dass ein anderer ihm B estand u n d O rdnung verliehen hat, und dieser erhält ihn auch. Der H im m el befindet sich in beständiger V eränderung, ohne dass die O rdnung a u lh ört, die G ott ihm verlieh, so lange, als Der es will, der ihn zusam m ensetzte.

S i e b e n t e s K a p i t e l . D i e W e l t h a t e i n A l t e r , d a s d e r E w i g ­ k e i t d e s S c h ö p f e r s n i c h t g l e i c h k o m m t . 4)

Da wir keine einzige, ewige, k örperlose, einfache, n ich t zusam m en­

gesetzte Su b sta n z kennen ausser dem S ch öp fer, so wissen wir, dass E r es ist, der das W eltall geordn et h at, und dass das in verschiedenartigen N atu ren bestehende, aus sich w iderstreitenden Su bstanzen zusam m en­

gesetzte n i c h t 5) die E w igkeit des Einen, Einfachen, n ieh t Zusam m en-

*) u. a) Es liegt der Gedanke zugrunde : die Ursache muss in hervorragenden»

Masse und eminenter Weise die Eigenschaften besitzen, die das Verursachte hat,

— a) ,,lima“ „entsprechend dem, was wir sehen“ anstatt „lamma“ zu lesen.

— *) W örtlich: Die Welt besitzt Ewigkeit; jedoch nicht die des Schöpfers. — 8) là zu streichen.

(8)

151 gesetzten haben kann, dae k örp erlos ist . . . Daraus ergib t sieh, dass G ott uranfänglich, ew ig und an fan gslos ist, w ährend die W elt einen U rsprung und einen A nfang hat. W er aber einen A n fan g hat, m uss auch n ot­

wendig ein Ende haben.

A c h t e s K a p i t e l . A b w e i s u n g d e r B e h a u p t u n g e i n i g e r P s e u d o ­ p h i l o s o p h e n : G o t t u n d d i e W e l t v e r h a l t e n s i c h w i e d i e H ö h l u n g u n d d i e T o n e r d e ( o d e r w i e d e r T r o m p e t e n s t o s s

u n d d e r K l a n g 1).

.Das (im siebenten K apitel v on der Z eitlich k eit der W eltsch öp fu n g G esagte) w iderlegt die A n sich t der P seu doph ilosoph en, dass G o tt und die W elt sich verhalten w ie die H öh lun g zur T o n e r d e .* 2) N ach ihrer

*) Diese Uebersetzung entspricht der Conjektur Scheichos, „tanin" anstatt

„tin“. Der unveränderte Text wäre zu übersetzen: „wie die Höhlung und der Lehm“ . Das Bild ist von der Arbeit des Töpfers genommen, der auf der Dreh­

scheibe ein Gefass modelliert. Die „Höhlung“ bedeutet die Form desselben.

Gott verhielte sich also zur Welt wie die Form zum Stoffe, eine Idee, die im sufischen Pantheismus ausgesprochen wurde. Nach dieser Lehre ist Gott der weiteste Allgemeinbegriff, der Begriff des Daseins, der in extrem realistischer Weise als in der Form der Allgemeinheit realexistierend gedacht wird. Zu demselben treten differenzierende und individualisierende Bestimmungen, die den Allgemeinbegriff zu den Einzeldingen umbilden. Es entsteht also die Welt durch eine logisch-reale Transformation Gottes, so dass alles begrifflich fassbare des Dinges, also seine Form, Gott selbst ist. Die Wesensform der Weltdinge w ä r e d e m n a c h G o t t s el bs t . Doch soll hier nur die Gleichzeitigkeit Gottes mit der Welt veranschaulicht werden.

2) Das Bild der Höhlung und Tonerde soll hier nicht in seiner pan- theistischen Deutung verstanden werden, sondern nur das eine anschaulich dar- cstellen: dass ein Gewordenes anfangslos sein kann; dass kein Widerspruch be*

steht zwischen dem Geschaffensein und Anfangslossein. Nehmen wir einen Töpfer und die Tonerde, oder, was die arabischen Worte ebenfalls bedeuten können, lehmige Erde und jemanden, der hineinstösst, als ewig an, und ebenfalls die Handlung als anfangslos, so muss auch das Hervorgebrachte, obwohl es verur­

sacht ist, anfangslos sein. Der Widerspruch, der sieh hier dem oberflächlichen Betrachten aufdrängt, ist nur ein scheinbarer. Vergi. Fr. Thomas E s s e r 0. P.

Di e L e h r e d e s hl. T h o m a s v. Acp ü b e r di e M ö g l i c h k e i t ei ner a n f a n g s ­ l o s e n S c h ö p f u n g (Münster), wo sich ähnliche, von den Scholastikern ge­

brauchte Beispiele finden, z. B. der Fuss, der ewig im Sande eine Fussspur ab­

bildet. Die Ewigkeit der Welt wurde im Orient nicht nur von den pantheistischen Systemen des Sufismus (Mystik), den neuplatonischen Emanationssystemen, z. B.

eines Alfarabi, und den rein aristotelischen Richtungen, sondern auch von streng gläubigen Philosophen aufgestellt und bildete den Hauptstreitpunkt der Schulen.

Vergi. W o r m s , d ie L e h r e v. d. Anf a n g s 1 o s i g k e i t d. W e l t (Münster 1900), In wie hohem Masse die obige Widerlegung dieser Lehre von spekulativer Un­

fähigkeit zeugt, leuchtet von selbst ein. Das tertium comparationis ist ver­

kannt, und das Beispiel in einer Richtung ausgelegt, in der es nicht intendiert Paulus, Bischof von Sidon (XIII. Jahrhundert).

(9)

M einu n g g e h t G o tt der W e lt nur der begrifflichen O rdnung n ach voraus, w ie die H öhlung der Ton erde. W en n G o tt sich so verhielte — es sei Ih m ferne — , dann m üsste es einen Sch öpfer geben, der Ihn u nd die W elt erschaffen h ä tte, u n d sich verhalten w ie der A ushöhlende zu r H öh lun g und Ton erde. D ieser m üsste dann u nzw eifelhaft der eigentliche Sch öpfer sein, der jed en anderen Sch öpfer vor sich oder neben sich aus- sch liesst ; denn jed er weiss, dass die H öhlung u n d die Ton erde hervor­

g ebrach te D inge sind, denen ein W erkm eister, der Aushöhlende, voraus­

geht. Ebenso ist auch das W elta ll ein H ervorgebrach tes und h at einen H ervorbrin ger. Dieser ist der S ch öpfer.

Ferner ist es au ch unm öglich, dass der H ervorbrin ger und das H ervorgeb ra ch te zu gleich sin d ; es m uss vielm ehr der H ervorbrin ger dem H ervorgeb ra ch ten vorausgehen in gleich er W eise, w ie der A ushöhlende der H öhlung u nd der Tonerde.

N e u n t e s K a p i t e l . D a s v o n n e u e m H a n d e l n n a c h d e m A u f ­ h ö r e n v o m H a n d e l n i s t k e i n A k z i d e n s i n G o t t .

Die P seu doph ilosoph en behaupten, das von neuem W irk en nach dem A u fh ören vom W irken sei ein A kzidens, und deshalb leugnen sie, dass G o tt die W e lt erschaffen habe, nachdem er u n tätig gewesen sei.1) Denn das U n tätigsein is t nach ihrer M einung au f eine von folgenden drei U rsachen zu rü ckzufü hren . Entw eder ist ein H indernis vorhanden, das das A u ftreten des W irken s hindert, u n d nur wenn das H indernis en tfernt w ird, kann das W irken sich b etä tig en ; oder es besteh t ein B edürfnis, das ihn zum W irk en antrieb, und dann w urde er wirkend, um sein V er­

langen zu stille n ; oder er ist du rch frem den Z w a n g gezw ungen, und dann w irk te er unfrei. W enn nun der k osm isch e V erstan d existiert, der sieh v erh ält wie ein Prinzip, das Einw irkungen h erv orb rin g t u n d nach einem A rch ety pu s Masse bestim m t, u n d neben ihm die W e lt s e lb s t2) — ein war. Für den Standpunkt des Verfassers hätte es genügt, darauf hinzuweisen, dass die Welt, auch wenn sie in keinem denkbaren Zeitpunkte nicht dagewesen sein sollte, dennoch in jedem Falle ein Prinzip ihrer Existenz haben und ge­

schaffen sein müsste.

*) Der Beweis der muslimschen Philosophen für die Ewigkeit der Welt ist also der: Gott ist von Ewigkeit wirkend : daher ist auch die Wirkung ewig. Er ist unveränderlich, und deshalb kann Er nicht von neuem wirkend sein. Dies trifft den Gedanken der arabischen Philosophen sehr gut. Gott verhält sich zur Welt wie die Ursache zur Wirkung. Ist die Ursache gegeben, so folgt die Wirkung n o t w e n d i g und g l e i c h z e i t i g . Daher war die allgemeine Thesis die einer u n f r e i e n , naturnotwendigen und zugleich a n f a n g l o s e n Schöpfung. VgL z. B. Alfarabi, Ringsteine No. 2. .Das Zufällige, Geschöpfliche ist a b s o l u t n o t w e n d i g unter Voraussetzung seiner Ursache, d. h. Gottes.“ — 2) nafsuhu könnte auch als Permutativ zu al-alam gefasst werden — „Weltseele“. Es liegt das neuplatonische Weltsystem zugrunde : Gott — Verstand — Weltseele — sublnnarische Welt — materia, prima.

(10)

Paulus, Bischof von Sidon (XIII. Jahrhundert). 153 geistiges, ordnendes P rinzip muss existieren, w eil die W elt aus k on trären Elementen zusam m engesetzt ist, — so lässt sich aus eben diesen beiden folgern, dass ein Schöpfer, der zeitlich schafft, existiert, und zw ar m it nnum stösslicher G ew issheit und w issenschaftlichen B ew eisen .1)

Es erübrigt noch, G egenbew eise zu erbringen gegen die B ehauptung:

von neuem tä tig zu sein, nachdem man n ich t tä tig war, sei ein A kzidens in G ott. F reilich ist es ein A k zidens bei uns, den G eschöpfen, aber bei dem ersten Sein, dem u n k örperlich en , n ich t zusam m engesetzten, ein­

fachen g ilt die A nsicht, dass Er, der W eise, einfach w olle u n d durch seinen B eschluss erschaffe, w ann er erschaffen w olle, und vernichte, wie er es w olle, da er nich t T räger eines A kzidens sein kann. Dieses hat nur Z u tr itt zu den körperlich en Dingen, zu den geistigen hingegen nicht, w eder das beständig anhaftende, n och das vergän glich e. Das A kzidens zerfällt in zw ei G ruppen, das beständige u nd das unbeständige.

Ersteres ist z. B. die schw arze Farbe des Raben, die weisse des Schnees, die g ebogen e Nase des K ru m m n a sig en , die blau e F arbe des blauen K ö rp e r s; letzteres ist z. B. die gelbe F arbe des Gesichtes, die ro te des sieh Schämenden, ferner das Sitzen und Stehen, das Schlafen und W a ch ­ werden und Aehnliches. G ott aber ist frei von beständigen und unbe­

ständigen Akzidenzien, von den E igenschaften und Q u a n titä ten : denn alles dieses in h ä rieit nur den körperlich en Substanzen. W enn w ir nun sogar gescböpflich e Substanzen, die reinen Geister, kennen, die keine A kzidenzien annehmen, w ie kann da jem and behaupten, der Schöpfer sow ohl der geistigen als auch der k örp erlich en und zusam m engesetzten Substanzen nähme A kzidenzien an ! In seiner M acht und M ajestät m öge er erhaben sein über diese B ehauptung.

‘ ) Eine Zweiheit, Verstand und Weit, kann nicht das Erste sein; sie seizt eine Einheit voraus : ein pytbagoräischer Einschlag der arabischen Gedankenwelt.

—: 2) Dieser Blick in die philosophischen Kämpfe des XIII. Jahrhunderts ist ein neuer Beweis für die Tatsache, dass von philosophischer Seite die Ewigkeit der Welt als demonstrativ erweisbar betrachtet wurde, eine Parallelerscheinung zur heterodoxen Richtung des scholastischen Mittelalters. Damit galt den Phdor sophen auch der unfreie Charakter des Schöpfungsaktes als unabweisbar. Der Grund, mit dem die Thesis bewiesen werden sollte — der Gottheit müsste ein Akzidens zukommen, wenn die Welt nicht ewig wäre — ist ein spezifischer Gedanke der arabischen Philosophie, deren Hauptaugenmerk darauf gerichtet war, von Gott alles, was nicht wesenhaft ist, auszuschliessen. Die Scheidung der Akzidenzien in beständige und unbeständige dürfte auf einer V eiwechselung der Praedikabilia mit den Praedicamenta beruhen. Wenigstens ist die Ein­

teilung der r e a l e n Kategorien der der l o g i s c h e n entlehnt. Vgl. dieselbe Ein­

teilung der Akzidenzien bei Alfarabi, Das Buch derRingsteine mit dem Kommentar des Emir Ismail el Hoseini von Dr. M Ho r t e n , Münster, Aschendorff 1906, No. 1 und die Erläuterungen 113 ff.

(11)

Z e h n t e s Kapi t e l . F o l g e r u n g e n , di e s i c h aus de r B e h a u p t u n g e r g e b e n , d a s s G o t t k e i n D i n g s c h a f f e n k ö n n e , n a c h d e m Er

s c h ö p f e r i s c h u n t ä t i g war.

Die Folgerung aus dieser Behauptung wäre, dass der Schöpfer weder die WeH noch Adam erschaffen, noch die Sintflut gesandt, noch Feuer fiber Sodoma und Gomorrah hätte regnen lassen, noch Moses und die Kinder Israels aus der Knechtschaft der Aegypter befreit, noch sein Wort, Christus, den Messias, herabgesandt, noch einen Propheten geschickt hätte; dass er ferner nicht bald Milde, bald Strenge walten lässt, bald Regen, bald Regenlosigkeit sendet, bald Ueberfluss, bald Teuerung ver­

hängt, bald hilfreich ist und bald im Stiche lässt, bald Leben und bald Tod verleiht, bald zerstreut und bald zusammenführt, und überhaupt keine Einwirkung auf die Welt ausüben könnte. Denn alles dieses und ähnliches sind Neuwirkungen Gottes, nachdem er vorher nicht in dieser Weise wirkend war. Wenn sich alles so verhielte — Gott behüte uns vor solchem — , dann läge keine Veranlassung vor, eine Religion anzu­

nehmen, zu fasten, zu beten, Almosen zu spenden, Mildtätigkeit und Gerechtigkeit zu üben und sich vor der Sünde zu hüten; denn alle diese für das Seelenheil erspriesslichen Handlungen beanspruchen von Gott ein neues Wirken, nachdem er nicht in dieser Weise wirkend war, wie die Verzeihung nach dem Zorne. Wenn es nun weder Verzeihen noch gött­

lichen Zorn gibt, dann hört auch Fnrcht und Hoffnung auf und trotz­

dem behaupten doch alle Philosophen, das Endziel aller Philosophie aei, Gott nach Möglichkeit ähnlich zu werden. Wenn nun aber Gott weder gnädig noch freigebig, noch nachsichtig, noch mildreich ist — dieses und ähnliches würde eine neue Tätigkeit nach vorhergegangener Un­

tätigkeit bedeuten — worin soll dann noch das Geschöpf Gott ähnlich zu werden streben?

Wir Christen aber vertrauen auf Gott und glauben, dass Er das Weltall herstellt und schafft. Wie könnte er sonst zur Vollendung ge­

langen ohne eine Kraft, die die Substanzen schafft und ordnet. Ferner glauben wir an eine Leitung und Ordnung durch den Geist, der das Ganze zusammenhält und befestigt: denn der Demiurg muss auch der Weltenleiter sein. Sonst, wenn der Weltenlauf die Bahnen des Zufalls lief, gliche das Weltall einem Schiffe ohne Steuermann, das von den Stürmen Überall hin- und hergeschleudert, schnell zerschellt und unter­

geht, da es ohne Ordnung und Leitung ist.

E l f t e s K a p i t e l . Ue be r d i e I n t e n t i o n de r Ph i l o s o p h e n , wenn s i e e i n v o n d e r W e l t a b g e s c h i e d e n e s L e b e n f ü h r e n . Wenn jemand behauptet, die Philosophen, die dieser Meinung an- hängen, dass die Welt von Ewigkeit sei, hätten ein weltabgeschiedenes Leben geführt, gute Werke vollbracht und sieh von Verbotenein frei-

(12)

Paulus, Bischof von Sidon (XIII. Jahrhundert). 155 g eh a lten ,*) so an tw orte ich, diese ihre T u gen dü bu ngen v ollbrin gen sie aUs einem der drei folgend en G rü n d e: en tw eder halten sie in der T at

<jas n ich t für wahr, was man als ih re M einung au sgibt, oder, wenn sie dennoch dieser A n sich t sind, so führen sie ein ein gezogen es Leben, um sich ein ruhiges, sorgenfreies D asein zu verschaffen, und w eil das V o ll­

bringen g u ter W erk e S itte und Pflicht ist für je d e n M enschen, da er durch V erstan d und vern ün ftige Rede sieh v on anderen lebenden W esen unterscheidet, oder schliesslich, um du rch ein solches Leben das L o b der M enschen zu e rw erb en .2)

Z w ö l f t e s K a p i t e l . E s w e r d e n d i e P s e u d o p h i l o s o p h e n w i d e r l e g t , d i e b e h a u p t e n , d i e E i g e n s c h a f t e n G o t t e s s e i e n a k z i d e n t e l l e Q u a l i t ä t e n , u n d d i e d a h e r G o t t n i c h t b e z e i c h n e n w o l l e n a l s e i n e n L e b e n d e n , V e r n ü n f t i g e n , M ä c h t i g e n usw .,

w ie G o t t i n d e r S p r a c h e d e r P r o p h e t e n b e z e i c h n e t w i r d . W er v on den Ph ilosophen b e h a u p te t: wenn w ir G o tt bezeichnen wollten als den Lebenden, den Vernünftigen, den H örenden, Schauenden, M ächtigen, F reigebigen, Edelen usw ., so w ürden w ir ihm Eigenschaften beilegen, und Er müsste mit Q ualitäten und Q uantitäten a u sgestattet sein — wer dies beh au p tet, der w eiss nicht, dass die Eigenschaften nur für die geschöpflichen W esen Q ualitäten sind, fü r körperlich e, q u an tita­

tive und m it M assbestim m ungen und Akzidenzien behaftete. Die B e-, Stimmungen aber, die dem Sch öpfer beigeleg t w erden, sind keine Quali­

täten, sondern ihm zukom m ende H inweise au f das Dasein und Beweise dafür, dass Er nur Einer ist und ihm A nbetung gebü hrt. G ott w ird aber in den von ihm stam m enden B üchern nach der Redeweise d e r P ro­

pheten und der G esandten m it diesen E igen schaften nur unseretwegen, zu unserem Verständnisse, bezeichnet, n ich t etw a w egen seiner E rhaben­

heit, dam it er dadurch das Verständnis seiner M ajestät uns, den irdisch

‘ ) Der Beweis des Kap. 10 müsste dann hinfällig werden.

s) Der Apologet schiebt hier seinen Gegnern die Thesis unter, die eine jenseitige Vergeltung leugnet. Vielleicht deduzierte er diese aus seinen im vor­

hergehenden Kapitel aufgestellten Konsequenzen, ohne dass sein muslimscher Gegner dieselbe expressis verbis vertreten hätte. Denn innerhalb des Islam ist wohl die Leugnung der leiblichen Auferstehung, nicht aber die Leugnung der Vergeltung von den bekannten Philosophen aufgestellt worden. Vielleicht Verwechselte unser Apologet auch die Idee einer ewigen Welt mit der einer ungeschaffenen. Aus letzterer würden sich dann die gezogenen Konsequenzen ergeben. Vielleicht denkt er auch an die Leugnung des Wissens Gottes betreffs der materiellen Individuen, die Gazali als eine philosophische Ansicht bekämpft.

Sie wird zu Unrecht den Philosophen Alfarabl und Avicenna in den Darstellungen der Geschichte der Philosophie zugeschrieben. Beide lehren, Gotte erkenne die materiellen Einzeldinge in ihren Ursachen, wie es auch die Lehre des Thomas Von Aquino darstellt. Vgl. Avicenna, Metaphysik V ili Kap. 6.

(13)

Denkenden, erleichtere ; denn wir stellen uns keinen Mächtigen vor ausser- den König und keinen Gabenspendenden ausser einen Freigebigen und keinen Nachsichtigen ausser einen Erbarmer (daher wird Gott Könige freigebig und Erbarmer genannt) — und Gott, der Erhabene liess sich zu unserer Niedrigkeit herab und bezeichnete seine Gottheit mit diesen Eigenschaften, damit wir verstehen und erkennen nach uns bereits be­

kannten Begriffen. So verhält sich auch der vernünftig und gewandt Redende, der Zeichen macht und Gesten, wenn er zu einem Stummen reden will, nicht etwa des Redenden, sondern des Angeredeten wegen.

Ferner, ist Er der „Erzeugte“, weil er beschloss, sein Wort zu senden, d. h. weil Er es aussprach — der Erzeugte jedoch ohne Neu­

werden. In gleicher Weise verhalten sich zu einander die Sonnenscheibe und das Licht, der Verstand und die vernünftige Rede, das Feuer und die Hitze, ohne dass eine Trennung noch eine Entfernung zwischen dem Erzeuger und dem Erzeugten einträte, damit derjenige, der es sieht oder hört, z. B. der Trauernde, durch die göttliche Rede *) erfreut werde und keinen Widerwillen oder Abneigung dagegen habe; denn Gott bereitete warnend (vor Missverständnis) darauf vor in seinen Büchern nach der Redeweise der Propheten und Gesandten, indem Er seine Gottheit mit geschöpflichen Eigenschaften bezeichnete. Dadurch, dass nun einige Widerwillen empfan­

den, Gott so zu bezeichnen, wie er bezeichnet wurde — Er sollte, so wollten sie, frei sein von Eigenschaften — , dadurch irrten sie ab vom rechten Wege. Wir aber bekennen: die Uebereinstimmüng zwischen Gott und dem Geschöpfe in den Attributen besteht nur in den Worten; die Bedeutungen sind durchaus verschieden.

D r e i z e h n t e s K a p i t e l . Z e i t u n d Ra u m.

Wir haben somit die Untersuchung über die Existenz des Schöpfers in den Punkten abgeschlossen, die der Verstand nicht leugnet, und kein ruhig Denkender abweist, und haben gezeigt, dass er ewig ist, einzig, unkörperlich, einfach, und dass er die Welt erschafft, ohne dass ein Akzidens in ihm wirklich wird, dass er frei ist von Qualität, Quantität und räumlich Umfassendem, dass die Welt in der Zeit geschaffen sein muss, da die Verschiedenartigkeit und die Zusammensetzung ihrer Na­

turen zur notwendigen Folge hat, dass sie gebildet wurde, dass sie einen Anfang hat und deshalb auch ein Ende haben muss, sodann, dass das Handeln nach vorausgehendem Nichthandeln bei Gott kein Akzidens ist wie bei uns, den geschöpflichen Wesen. In dieser Weise ist etwas (näm­

lich, dass das Handeln Akzidens ist) für die unter dem Menschen stehende Welt (die unvernünftige, körperliche Natur) feststehende Tatsache, aber Problem betreffs der über ihm stehenden (Gott und die Geister).

’) Durch die Schilderung des göttlichen Wesens mit menschlichen Eigen­

schaften.

(14)

Es erü b rigt noch eine kurze, ü berzeugen de A u seinandersetzu ng ü ber geit und Baum , gem äss dem A u sspruche „B’ülle an W orten ist V erw irru ng für den H ö re r“ . Das W o r t „ Z e it “ w ird in vielfacher B edeu tu n g ge­

braucht. Es bezeich n et H erbst und W inter, Frühling u n d Som mer. W ar jemand einige T age abwesend, so sa gt er zu dem an d ern : „S e it ein iger Zeit habe ich dich n ich t geseh en.“ Ferner „ich w ill n ich t für lange Z eit Weggehen“ u nd „g u te Z eit, schlechte Z e it “ . Die Z e it hat keine u n k örp er- ]iche, noch eine körp erlich e S ubstanz, die beg ren zt werden kann, sondern ist die A u fein an derfolge von T ag und N a ch t und das Dahineilen der Tage und M o n a t e . D i e s ist die Z eit ; lang ist sie, wenn der Jahre viele, kurz, wenn der T age w enige sind. Sie ist n ich ts anderes, als das, was wir beh au ptet haben.

Der R aum ist Him mel und Erde und was über und unter ihnen ist, V i e r z e h n t e s K a p i t e l . A n t w o r t a u f d i e F r a g e : w o w a r d e r

U r h e b e r d e s B a u m e s v o r d e m B e s t e h e n d e s s e l b e n ? W enn nun jem and sagen so llte : aus der kosm ischen Vernunft, die sich verh ält wie eine K raft, die E inw irkungen h erv orb rin g t und nach einem A rch etypu s Masse bestim m t, und aus der W elt — ein ordnendes Prinzip muss es geben, da die W elt zusam m en gesetzt ist aus verschieden­

artigen N aturen und besteh t aus w iderstreitenden S ubstanzen — h ast du gefolgert, dass ein zeitlich Schaffender e x istie rt; aber wo hielt sich der Urheber des Baum es vor dem Bestehen des Baum es a u f ? W enn jem and in dieser W eise fragen sollte, so an tw orten w ir folgendes : Es ergab sich aus dem Bew eise betreffs des Verstandes und aus dem W eltall selbst, dass es zusam m en gesetzt ist. Jedes Z usam m engesetzte erfordert aber einen Zusam m ensetzer, und beide können n ich t zu gleich sein, sondern letzterer muss vorausgehen, n ich t nach Jahren oder M onaten oder W och en oder Tagen, die die Z e it bilden, sondern die Z e it begann mit dem Baum e. In gleicher W eise, wie sich aus dem w issenschaftlichen Bew eise ergab, dass der Sch öpfer einer ist, ew ig, u nk örperlich, nich t zusam m en­

gesetzt, n och aus vielen Elem enten bestehend, eine einfache Substanz, die einfachste von allen, ergib t sich ebenfalls, dass der S ch öpfer keines Baum es b e d a r f; räum lich sein zu müssen, ist eine S ch w ä ch e; G ott aber ist ohne solche. Ferner, nur die körp erlich e, zusam m engesetzte, aus- verschiedenen N aturen und w iderstreitenden Elementen bestehende S u b ­ stanz bed a rf des Raum es. W eiter behaupten w ir: der Baum ist ent­

halten in der M acht des Schöpfers, und wäre Er vom Raum e um schlossen, so m üsste Er räum liche Bestim m ungen erhalten k ön n en ; denn selbst die geistige N atur, wie die Engel, die G espenster und die Seelen w erden *)

*) Eine philosophische Auffassung des Problems scheint dem Verfasser ent­

gangen zu sein. Die Zeit im allgemeinen, tempus, verwechselt er zudem mit der Zeit einer einzelnen Handlung, dem quando.

Paulas, Bischof von Sidon (XIII. Jahrhundert). 157

(15)

v o n zw ei G renzen um schlossen, dem A nfänge u nd dem Baum e. In zwei' R äum en kann w eder ein Engel n och ein Teufel n och eine Seele in der- selben Z eit sieh aufhalten, sondern sie bew egen sich von einem O rte zum anderen. A ber die k örp erlich e N atur w ird von drei Grenzen bestimmt, dem Anfänge, dem Baum e und der äusseren E rscheinung. G ott aber ist fr e i von allen Arten der B egrenzung, durch die geistige und körperliche Substanzen beg ren zt werden. Daher behaupten wir, dass Er frei ist, k ein es O rtes bedarf, und dass der Baum vielm ehr innerhalb seiner Macht sich befindet.

II. Abhandlung1) des ehrwürdigen Paulus aus Antiochien, Bischofs von Sidon (X III.—XIV. Jahrh.). Eine Antwort an

einen Philosophen2) seiner Zeit.

Ich da ch te nach über folgenden A u sspruch des Philosophen — Gott gew ähre ihm langes Leben — in seiner A bhandlung :

„Es 3) gibt überhaupt kein Gutes ohne Böses und kein Böses ohne Gutes:

denn was für den einen gnt, ist für den anderen böse und umgekehrt. Als Beispiel dient das geschlachtete Schaf — das Geschlachtetwerden ist für das Schaf ein Debel, für den Speisenden ein Gutes — und ebenso der beraubte

’ ) Arab. Text Maschriq VIII 373 sqq. Diese Ausgabe beruht a u f , einer Handschrift des XVI. Jahrhunderts, die in dem ersten Teile ihrer 278 Seiten neun Abhandlungen unseres Autors enthält — von diesen bilden die folgenden drei die sechste, siebente und achte S. 94—107 — und einer zweiten aus dem Jahre 1644.

s) Deber diesen philosophischen Gegner des Verfassers erhalte ich vom Herausgeber folgende Aufklärung aus Beyrouth: „Je suis heureux de voir que vous étudiez nos traités de Paul Rahil ev. de Saïda. Ce que nous avons mis dans le Machriq à la page 373 est une concession faite à la censure turque qui voulait supprimer bêtement cet article. Il a fallu enlever le mot cheikh (scheich) que portait le texte. Il s’agit en effet d’un cheikh musulman auquel était adressé le traité. Avec cela tout s’explique. Répétez bien en Europe que la censure fait ici une oeuvre absurde en nous forçant de porter ia main sur les textes. De même il n’y a pas de mention de philosophe sabéen, mais c’est le même cheikh musulman dont le nom n’est pas mentionné. Nous avons l ’intention de reéditer à part ces textes de Paul Habib. — De plus, pour éviter de froisser les Maronites, on a remplacé leur nom par Monotbélites. Ces messieurs m ’en ont voulu pour avoir même mis entre parenthèses le mot monothélite.

C’est du fanatisme. Tout à vous. L. Cheikho.“ Die türkische Zensur erlaubt also nicht, dass ein Muslim von einem Christen widerlegt wird; daher diè Text"

Veränderung. Zudem wünschen die Maroniten des Libanon nicht zu hören, dass ihre Vorfahren Monotheleten waren, die wissenschaftlichen Publikationen des Orientes müssen auf diese Wünsche Rücksicht nehmen!!

3) Anstatt „m in“ ist das in Handschriften graphisch nahe verwandte hmea zu lesen.

(16)

Mensch ; denn das Rauben ist für den Raubenden ein Gutes, für den Beraubten ein TJebel,“ x)

und da fand ich die Sachlage ganz anders, als er darstellte, und zwar' ist das V erhältnis das en tgegen gesetzte von dem, w as er en tw ickelt.

M it der H ilfe G ottes w ill ich dies darlegen. Die K euschheit ist zweifellos für den K euschen ein Gut, ohne dass sie ein B öses enthielte, weder für ihr Subjekt, n och für einen anderen. Fasten, Beten und Gottesdienst sind ein G ut für den Fastenden, B etenden und From m en, ohne B eim ischung eines Debels, w eder für das Su bjek t dieser H andlungen noch für einen anderen. Die G erechtigk eit, Enthaltsam keit, B arm herzig­

keit und V erzeih u ng sind ein G ut fü r den so H andelnden und frei von Bösem fü r ihn und andere. Sie sind vielm ehr ein G ut fü r den die Ge­

rechtigkeit Ausübenden und den sie Em pfangenden und den , dem v er­

ziehen w ird. Ebenso ist der E delm ut ein G ut für den edel Gesinnten und den, dem eine edle H andlung w iderfährt, und ohne ein ihn begleitendes Uebel. D esgleichen sind die M ilde und das Sichfreihalten von V er­

leumdung, Fluchen, Neid und Hass ein G ut fü r den so H andelnden und nichts Böses, ja sogar ein G ut au ch für andere. -

So sehen wir also, dass diese H andlungen ein G ut sind, ohne dass sie ein B öses in sich oder bei sich führen, w eder für ihr S u b jek t n och für einen anderen, w ie ich ausführte. Sie bestehen ganz und g a r aus dem Guten, nach dem man strebt, und aus dem man in diesem und jenem Leben N u tzen zieht und Lohn erhält von G ott und den M enschen; sie sind n atü rlich und (gleichsam ) B estandteil der m enschlichen N atu r. Ihr Gegenteil ist für dieses und jenes Leben vom Bösen, ohne fü r ihr S u b ­ jekt, n och für einen anderen G utes einzuschliessen. Im G egenteil h a ftet häufig ihrem O bjekte Böses an, und sie sind n ich t n atü rlich, n och B e­

standteil der N atu r des M enschen, sondern ihr von aussen zukom m end ; denn, wenn das G ute in W egfall kom m t, findet sich sein G egen teil ein, und dieses ist G egenstand des Tadels in allen Sprachen, bei allen M enschen und dem Sünder selbst, da ihm kein Gutes fo lg t, sondern das B öse m it seinem O bjekte eng verbunden ist.

Daher ist auch hinfällig, was der P h ilo s o p h 2) dedu ziert und au s­

führt, es (das G ute und B öse) sei n atu rn otw en dig 3), u nd man könne ihm nicht entrinnen. D agegen m öch te ich betreffs des G uten und Bösen folgendes ku rz und ü berzeugen d ausführen. Das G ute ist natürlich, das Böse u n n atü rlich und die P riva tion des G u ten ; denn, indem das G ute fehlt, resu ltiert das Böse, ohne dass beide zw ei verbundene oder getrennte *)

*) Die zu wiederlegende Thesis ist also die der Relativität des Guten und Bösen. — 2) In der Handschrift „Der Scheickh“ , vermutlich ibn Teimija 1328.

— 3) Der Terminus ist der für das notwendige accidens, das proprium, ge­

bräuchliche.

Paulus, Bischof von Sidon (XIII. Jahrhundert). 159

(17)

D inge w ären. S o z. B. der G ehorsam ; fehlt er, so stellt sich der Un-·

gehorsam ein ; ferner das Leben und der T o d ; fehlt ersteres, so ergibt sich le tzte re s; gleichfalls das L ich t und die F in stern is; feh lt das erste, so tritt letzteres ein ; ebenso K eusch h eit und A usschw eifung, Reichtum u n d A rm u t und ähnliches.

Diese Gedanken fand ich bei den alten, hervorragenden Denkern !).

Sin d sie wahr, dann sei G ott die Ehre, der dem Felsen W asser und dem trocken en H olze F ru ch t en tlock te.

III. Philosophische Abhandlung von Paulus, Bischof von Sidon.

Antwort an den Philosophen.2)

Als ich erfuhr, was der Scheickh über Christus sagt,

.„er soll Tote erweckt, Blinde sehend gemacht und Aussätzige geheilt haben, dieses aber sei nicht im eigentlichen, sondern im übertragenen3) Sinne zu ver­

stehen, nämlich : er machte sehend die geistig Blinden, erweckte die an der Seele Toten usw. — man sage ja auch, jemand sei geistig blind und tot an der Seele -—, im eigentlichen Sinne aber erweckte er keinen Toten, machte keinen Blinden Behend und heilte keinen Aussätzigen;“

g la u b te ich, m it G ottes Hilfe die Vernunftbew eise, nich t die aus der hl.

S ch rift darlegen zu müssen, die diese B ehauptungen entkräften.

Es is t allbekannt, dass die christlich e R eligion bei allen V ölkern der versch ieden sten Sprachen und entlegensten L änder verb reitet ist, und dass die von allen V ölkern ihr Z uström enden n ich t einer oder zw ei, oder ein e kleine Anzahl, sondern eine gew a ltige M enge sind und vielfach sogar die gesam te B evölk erun g ist, w ie die N ubier, A eg y p ter, Franken, Byzan­

tiner, Engländer, Arm enier, Syrer, Russen und andere. Diese zahlreichen V ölk er h atten v or dem A u ftreten des Christentum s andere Götter, G laubenslehren und Religionsübungen, und diese verliessen sie, um einem M enschen zu folgen, der äusserlich unscheinbar auftrat, ohne Soldaten, K riegsheere, G üter und Diener, und zw ar glaubten sie an ihn, nachdem er seinen Jüngern en trück t w ar, die seine Schüler (A p ostel) u nd gering, näm lich 12, an Zahl waren und zu ihnen kam en als Arm e, Schwache, ohne M acht und w eltliche H errschaft, ohne Anziehendes zu haben noch f u r c h t einzufiössen, ohne in dem betreffenden Lande einheim isch zu sein oder ein gefälliges W esen zu haben, n och m it schönen Reden, sondern indem sie .folgen des sa g ten : G ott sandte sein W o r t, d. h. er sprach es aus, ohne dass es sich von ihm trennte, so wie das L ic h t der Sonne, das .zur E rde gesandt ist, ohne dass es sieh von der Sonnenscheibe, die es erzeu gt, trennt, und wie das W o rt, das aus dem M unde des Menschen

l) Das arabische Wort bedeutet zunächst „die Edelen, die Tugendhaften“.

— i2) Handschrift „Der Scheickh“ , vielleicht ihn Teimija, vgl. Anmerkung zur vorhergehenden Abhandlung. — 9) Wörtlich : dies hätte nicht eine reale, sondern mannigfach verschiedene Bedeutung.

(18)

161 fcerrorgeht zu dem Hörenden, ohne sich vom Verstände, der es gebiert, 2u trennen. Dieses g öttlich e W o r t w urde als M ensch geboren von einem Weibe, ass, trank, starb, w urde begraben und stand au f von den T oten . Der G otth eit nach ist es der Sohn G ottes, der M enschheit nach der Sohn M ariens ; denn es hat zw ei N aturen, eine ew ige und eine zeitliche, and eine Person. Es ist n ich t ein Sohn, der w ie w ir ein von seinem Vater getrenn tes Dasein hätte, son dern w ie das vom V erstände erzeugte W ort und das aus der Sonne entspringende L ich t und wie ähnliche Dinge, die sich verhalten, wie n atürlich Z eugend e und G e z e u g te 1) ; noch ist der V ater vor dem Sohne n och der Sohn nach dem V ater. D a v er- liessen sie die G ötter ihrer Väter, warfen von sich das, was sie hatten, und folg ten ihnen (den A posteln ) nach und zw ar n ich t nur Bauern, illiterate L eu te und Arme, sondern au ch K ön ige, W eise, G ew altige, Ge­

lehrte, Philosophen und L ogik er. W enn nun aber keine evidenten Zeichen und grossen W u n d er geschehen w ären, die sie von Christus, der sie sandte, gesehen hatten, W under, die sich nich t ereignen, wenn jem an d einfachhin w ünscht, das U nglaubliche zu sehen, dann wären sie ihnen nicht gefolgt.

Dieses ü berhebt uns aller Bew eise aus Büchern, da er der klarste ist und keiner E rklärung bedarf. W er die W u nd er C h risti und seiner A postel leugnet, der w ill n ur die B ü cher G ottes verkleinern, die in den Sprachen der Propheten von ihm h erabgesan dt w urden, und die A p ostel abweisen, durch die die E rlösun g von den individuellen und allgem einen Sünden gekom m en ist.

G ott sei L o b und Ehre je t z t und in E w igkeit.

Paulus, Bischof von Sidon (XIII. Jahrhundert).

IY. Antwort an einen Philosophen1 2) aus der Sekte der Sabäer.

Ueber die Prädestination.

Als ich über die A n sich t des P h ilo s o p h e n 2) — G ott gewähre ihm langes Leben — n ach gedach t hatte, (die beh au ptet) G ott habe die einen individuell zum Himmel, die andern ebenso zur H ölle vorherbestim m t, und wer einmal zu r H ölle bestim m t sei, den veranlasst G o tt vor seinem Tode, und wenn au ch nur in einem A u gen blick e, zu einer sündhaften H andlung, die ihn zum ewigen Verderben führt, au ch wenn er sein ganzes Leben hindurch gute W erke v errich tet h a b e ; ebenso verhelfe G o tt dem ­ jen igen, der zum H im m el bestim m t sei, v or seinem T ode, wenn au ch nur in einer Stunde, zu einer guten H andlung, derentw egen er zur ewigen Seligkeit g elan gt, auch wenn er sein ganzes Leben hindurch sündhafte W erke v errich tet h ä tte ; so bew eist er, sei der M ensch ein Sklave, ein

1) Zu ergänzen : ohne dass das Gezeugte ausserhalb des Zeugenden existiert.

2) Nach der Handschrift : „an den Scheickh“ , vielleicht ibn Tehnija; vgl.

Anm. z. Abt. 1 und Einleitung^

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Sklave aber habe keine Selbstbestim m u ng — als ich über diese Ansicht' n achgedaebt hatte, verw arf ich sie als eine verabsch euu n gsw ü rdige, die ihren Anhänger in grosse V erw irru ng s t ü r z t ; denn wer dieselbe annimmt, folg ert zu näch st, dass es keine H öllenstrafen g ib t,1) denn jeder, der fdr ein Elem ent (w örtlich D ing) erschaffen ist, der geht ganz in ihm auf und befindet sich w ohl d a bei,2) da er seiner N a tu r nach dafür geschaffen is t, wie z. B. das W a ssertier für das W asser und das Landtier für das L and. B rin gt man eines von ihnen in ein seiner N atur n ich t ent- Sprechendes Elem ent, so geht es zu gründe. Ferner m ach t er G ott zum Frevler, da er sagt, Er bestim m e einen Sünder m it N aturnotw endigkeit zum H öllenfeuer, dann v erb ietet er ihm, zu sü n d ig en ; dieser aber ver­

m ag das V erb ot n ich t zu beob ach ten und daraufhin bestrafe ihn G o ti w egen seiner Sünde m it dem F euer der H ölle.

Das V erw erflichste aber is t, dass der A nhänger dieser M einung folg ert, man brau che nich t zu fasten, zu beten, G ottesdien st zu üben, ba rm herzig zu sein, noeh nach G erech tigk eit und B illigk eit zu handeln, dem ütig und bescheiden zu sein, das verb oten e B öse zu m eiden oder das befohlene G ute zu tun. Denn diese D inge könnten dem M enschen n ich ts h elfen, n och ihn abbringen von dem, w ora u f er m it N a tu r­

n otw en d ig k eit zu ste u e rt; denn w er zu r H ölle bestim m t sei, bedürfe der gu ten W erk e nich t, wer zum Himmel, dem könnten die schlechten n ichts schaden. D agegen erlaube ich m ir, auch wenn ich unw issend, u n b ega bt u n d v o ll von Sünden bin , eine andere M einung, w eil ieh m it dem- P h ilosophen 3) G eschlecht und Rasse (G enus und species) teile, ihm gleich-·

stehe an Rang, gleiches U nglück erlitten habe und w ie er den Sch ick­

salsschlägen au sgesetzt b in ; w eil mein G o tt auch sein G o tt ist, w ir aus derselben Erde geform t sind und w ir dieselbe M utter u nd denselben V ater haben, Adam und Eva. Abgesehen von dieser V erbrüderung sind w ir auch V ettern, denn wir führen unseren Stam m baum auf A braham 4) zurück. Beide sind w ir auch Fremde, B) w ozu des D ichters W o r t s a g t;

„B ei unserer V erw an d tsch aft! denn hier sind w ir zw ei Frem de und jed er t Frem de is t dem anderen v erw an dt.“ Sodann haben wir ein Vaterland, eine S p rach e und ähnliche Gestalt, w ie der D ich ter s a g t: „A n Gestalt sind die Menschen verw andt, indem ihr V ater Adam und ihre M utter *

* !) tkumma anstatt thamma zu lesen, d. h. „dass nicht bereitet wurden die Höllenstrafeu“, oder tamma „es würden nicht zur vollen Geltung kommen die Höllenstrafen“. — 2) munim anstatt munam zu lesen, anaína ft einer Sache seine ganze Tätigkeit znwenden. — 3) Die Handschrift hat „Scheick“ . —:

4) Christen und Muslime wollen Kinder Abrahams sein. Die persönlichen Angaben könnten auf den berühmten Rechtslehrer von Damaskus, ihn Teimija, der mit Heftigkeit die Christen angriff und auch selbst manche Verfolgungen erleiden musste, zurückzufnhren sein. — 5) Fremde auf dieser Welt im religiös- ethischen Sinne.

(20)

Paulas, Bischof von Sidon (XIII, Jahrhundert). 163 Eva is t.“ W enn sie daher einen gem einsam en U rspru ng haben, dessen sie sich rühmen, so ist es Erde und W asser, und von dieser V erw an dt­

schaft und Z usam m engeh örigkeit entfernt uns nich t die Verschiedenheit unserer R eligion. Daher gebe ich ihm den R a t, er solle zum R ich tigen zurückkehren und seine L eiden sch aft in der Bekäm pfung der Christen ablegen, die schon so m anchen zu grü nde rich tete, der sich durch Fröm m igkeit au szeiehn ete1) , und so m öge er folgendes w issen : G ott trifft, so la u tet seine B ehauptung, die Vorherbestim m ung ü ber die ihm unterworfenen G e sch ö p fe 2) in allem, was von ihnen praed iziert werden k a n n — in allem, w as im G eschöpfe R ea lität b esitzt — und zw ar in jed er H insicht ! nein ! (so behaupte ich) nur in gew isser3) H insicht ; denn das, was (z. B.) vom unvernünftigen T iere au sgesagt w ird, g ilt n ic h t 4) fü r alle seine H andlungen (w örtlich Z ustän de), sondern nur für einen Teil derselben, und wenn in dieser W eise bereits dem unvernünftigen Ge­

schöpfe F reih eit gelassen ist, um w ie viel m ehr dann dem vernünftigen ! So sehen w ir z. B ., dass das unvern ü nftige Tier, das unter der V orherbestim m ung G ottes steht, fü r einiges determ iniert, fü r anderes frei ist. D eterm iniert is t es darin, ob es viel oder w enig F u tte r be­

kom m t, und ob die A rbeit h art oder leich t ist, ob es ihr fleissig oder nachlässig ob lieg t und in ähnlichem . F r e i5) ist z. B. der Esel oder das Kamel und andere Tiere darin, ob sie gehen und ih re L a st tragen oder stehen bleiben w o lle n 6) ; ebenso der Ochse, ob er pflügen oder schlafen will. W en n nun schon das a n im a l b ru tu m teils determ iniert, teils frei ist, obw oh l kein G ebot und kein Befehl, n och das V ersprechen der Seligkeit oder der ew igen H öllenstrafen ihm von seinem G otte (H errn), d. h. seinem B esitzer, gegeben is t, soll dann das a n im a l ra tion a le (der M ensch), dem d och der Him mel fü r das G ute versprochen und die H ölle für das Böse an gedroh t ist, und dem Befehle u n d V erbote gegeben wurden, etwa determ iniert und n ich t frei sein ? nein !

Erkenne, o W eiser, m it G ottes Hilfe, dass der M ensch das V o r z ü g ­ lichste ist, was G o tt geschaffen h a t ; denn alle anderen G eschöpfe w urden zu seinen D iensten erschaffen, da d och G o tt aller Dinge entbehren kann und er k ein Bedürfnis nach irgen d einem derselben h a t .7) H ält nun der *)

*) Oder wenn ghulibn anstatt ghalaba vokalisiert wird: „ dessen Frömmig­

keit unterliegen“ musste. — ä) Es ist marbüb statt rahüb zu lesen. Die ara­

bische Konstruktion musste, weil anakolutisch, freier wiedergegeben werden. —■

s) Klassisch-arabisch wäre f t ba'diha. Auch sonst finden sich häufig spätarabische Ausdrucksweisen. — 4) la zu ergänzen. — 5) „Ihm freie Wahl gelassen ist.“ Es ist derselbe Ausdruck, der sonst nur für die freie Wahl des Menschen gebräuch­

lich ist. — e) Der hier verwandte arabische Ausdruck bedeutet die vollständig unabhängige Selbstbestimmung und wird auch für die Freiheit Gottes in seinem Wirken nach aussen gebraucht. — 7J Gott kann deshalb die Welt nicht für Sich selbst erschaffen haben.

Philosophisches Jahrbuch 1906. II

(21)

M ensch die G ebote seines Sch öpfers und geh t er dahin au f dem W ege ■ seiner Befehle, so ist er vorzü glich er als die E n g el; denn diese sind k örp erlose Geister, der M ensch aber g leich t den unvern ü nftigen Tieren durch seinen Leib, den geistigen und vernünftigen Engeln durch seine vern ün ftige, lebende und.denkende Seele. E rhebt sich deshalb der Mensch über das U nglück (der Sünden), so ist er v orzü g lich er als die E n g e l.1) D erjenige nun, der eine solche (erhabene) W esensform besitzt, indem G ott ihn m it F reigeb ig k eit und Gnade erschuf, sollte in allen Dingen determ i­

n iert sein, ohne in einigen, denen, die ihn zum Him mel oder zur ewigen H öllenpein führen sollen, frei zu sein ? nein !

Verhielte sich die Sache so, w ie der P h ilo s o p h 2) glau bt, bei G o tt!

dann w äre das gerin gste und n iedrigste Tier besser, als der M ensch) denn dies w urde gerin g und niedrig erschaffen und dann geh t es zu gründe u n d versch w indet m it seiner N iedrigkeit, die sich n ich t anders verh ält w ie die N atur (W esensform ) der H yäne zu der der ü brigen w ilden Tiere, n och die des Elephanten zu der der anderen H erdentiere. Und nun soll der Mensch zum Sünder geschaffen sein, dann sterben und fü r alle E w igk eit b estraft w erden w egen der Sünden, zu denen er m it N a tu r­

n otw en digk eit determ iniert is t ? G ött behüte m ich vor dieser verw erf­

lichen M einu n g!

Keine freie W a h l und kein V erm ögen zum H andeln haben z. B. die Erde, die Flüsse, die Pflanzen, die G estalt der K örper und die H elligkeit u n d ähnliche Gegenstände, die weder lebend n och vern ün ftig sind. Und nun sollte es eines M enschen w ürdig sein, dass das, was den leblosen Und u nvern ü nftigen W esen zukom m t, dem vernünftigen beigeleg t werde, dem G o tt du rch V erleihung des Verstandes seine R angstufe anwies, zum G ebieter und Herrn über alle seine G eschöpfe m achte, auszeichnete m it V erstand und scharfer U nterscheidungsgabe und das verlieh, w odu rch er zur K enntnis seines Sch öpfers g e la n g t !! W enn der M ensch dies alles nun auch n ich t e r r e ic h t,3) sondern nur in sow eit seine Fähigkeiten es erringen^ er is t ja nur ein G eschöpf, sö soll er G o tt danken ob seiner G nadenspeüde, und seine M ajestät, M acht und Stärke erkennen : und wissen, dass Er ihn aus G unst- und G nadenerweis ersch u f; ihm zü seinem Heile u nd N u tzen V erbote und Befehle gab und ihm V ollm a ch t verlieh' ü ber das, was er ihm befahl, und sogar über das3), was er ihm verbot.

S tra fe trifft ihn, w enn er a u fg r u n d der ihm verliehenen F äh igk eit (Ver-

*) Der Mensch ist vorzüglicher als die Engel, weil er an zwei Welten, der materiellen und der geistigen, teilhat, während die Engel nur an einer, der geistigen,; partizipieren. Diese Vorstellung weicht von der gleichzeitigen arabischen Philosophie ab.

Nach dem klassisch-arabischen Kontexte Wäre zu übersetzen; „wenn es : sich nicht genau so verhielte".

3) fam& anstatt fîm a zu lesen. , · -

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