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Erdöl und Erdgas haben in der Schweiz neben Uran eine grosse Bedeutung in der Energieversorgung.

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Academic year: 2022

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Nicht erneuerbare Energien

Erdöl und Erdgas haben in der Schweiz neben Uran eine grosse Bedeutung in der Energieversorgung.

Fakten zur Energie Nr. 3

Nicht erneuerbare Energien werden aus endlichen Rohstoffen gewonnen. Diese Rohstoffe werden früher oder später zur Neige gehen, weil sie – in für uns Menschen fassbaren Zeiträumen – nicht mehr neu entstehen können. Zu den nicht erneuerbaren Energieträgern zählen Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran, wobei die drei erstgenannten auch als fossile Energien bezeichnet werden (entstanden aus fossiler Biomasse).

Nicht erneuerbare Energieträger machen den grös- sten Teil des schweizerischen Energieverbrauchs aus, nämlich rund 77 Prozent. Weder fossile Ener- gieträger noch Uran kommen in der Schweiz in nen- nenswerten und wirtschaftlich abbaubaren Mengen vor. Das heisst, sie müssen aus dem Ausland impor- tiert werden.

Die fossilen Energieträger haben neben der End- lichkeit und der Importabhängigkeit auch den Nach- teil, dass bei Verbrennungsprozessen in Auto- und Flugzeugmotoren, in Heizungen und fossilen Kraft - werken unter anderem das Klimagas Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wird. Die Verbrennung von fossilen Energieträgern gilt als die Hauptursache für die Kli- maerwärmung und den Klimawandel.

Erdöl, Erdgas

Vor Jahrmillionen sanken abgestorbene Meeres- kleinstwesen, vor allem Algen, auf den Meeres- grund. Dort konnte das Plankton aufgrund von Sau- erstoffmangel nicht gänzlich verwesen, es entstand Faulschlamm. Dieser wurde durch Sedimente über- deckt und verfestigte sich. Druck und Hitze nahmen zu, was die Umwandlung des Schlamms in Erdöl und Erdgas bewirkte.

Erdöl wird aus grosser Tiefe gefördert. Neben Erdöl- und Erdgasvorkommen, die mit relativ ein- fachen, klassischen Fördermethoden abgebaut werden können, müssen heute zunehmend auch Vorkommen mit unkonventionellen Methoden aus- gebeutet werden. Für diese sehr tiefen Lagerstätten oder für Ölschiefer und Ölsand sind aufwändigere Verfahren notwendig, was oft höhere Kosten und höhere Umweltrisiken bedeutet. Mittels Fracking beispielsweise wird Erdgas und Erdöl aus mehreren tausend Meter tiefen Lagerstätten gewonnen.

Dabei wird die Durchlässigkeit des Gesteins durch Einpressen von Flüssigkeit unter grossem Druck erhöht. Über die dabei auftretenden unterirdischen Risse strömt Gas oder Öl zum Bohrloch und an die Oberfläche.

Das gewonnene Rohöl wird in Raffinieren aufberei- tet (Destillationsprozess) und zu Heizöl und Treib- stoffen (Benzin, Diesel, Kerosin) verarbeitet. Aber auch Kunststoffe, Farbstoffe, Reinigungs- und Waschmittel, etc. haben Rohöl als Basis.

Rund 30 Prozent des Erdöls wird als Rohöl, der Rest als Fertigprodukte wie Benzin, Heizöl oder Kerosin in die Schweiz importiert (Jahresbericht 2019, Avenergy Suisse). Mehr als die Hälfte (rund 60 Prozent) des Rohöls stammt aus Afrika und etwa 30 Prozent aus Kasachstan.

Fertige Erdölprodukte kommen fast ausschliesslich aus der EU, die Rohöl aus der Nordsee, aus Afrika und dem Mittleren Osten sowie zu rund einem Drittel aus Russland beschafft. Das Erdgas für die Schweiz wird in Westeuropa und Norwegen ge- fördert, 25 Prozent stammen aus Russland.

energieschweiz.ch

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Erdöl und Erdgas werden vorwiegend für den Ver- kehr und zur Beheizung von Gebäuden benutzt. Sie lassen sich zusätzlich auch für die Stromerzeugung einsetzen, was effizienter ist.

In Gas-und-Dampf-Kombikraftwerken (GuD) wird der Brennstoff in der Brennkammer der Gasturbine, die einen Generator antreibt, verbrannt. Mit den noch heissen Abgasen wird Dampf erzeugt, der eine Dampfturbine antreibt, die ebenfalls mit dem Generator verbunden ist. Danach sind die Gase soweit abgekühlt, dass in der Regel keine weitere Nutzung mehr erfolgt. Reine GuD sind heute in der Schweiz keine in Betrieb.

In Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK) wird nicht nur Strom produziert, sondern auch die Wärme genutzt. Solche WKK-Anlagen tragen rund 2 Prozent zur Stromerzeugung bei.

In der Industrie oder in grösseren Fernwärmeversor- gungen werden Gas- und Dampfturbinen in WKK- Anlagen eingesetzt. Die Stromnutzung der Turbinen wird zugunsten der Wärmenutzung kleiner gehal- ten, damit die anfallende Wärme für industrielle Prozesse genutzt oder in Fernwärmenetze einge- speist werden kann.

Kleine WKK-Anlagen funktionieren mit einem Ver- brennungsmotor und werden auch Blockheizkraft-

werke (BHKW) genannt. Der Motor ist mit einem Generator gekoppelt, der Strom erzeugt. Mit der Abwärme des Motors und der Abgase wird Heiz- wasser erwärmt. Diese kleinen WKK-Anlagen finden sich beispielsweise in grösseren Wohnüber- bauungen oder dienen in Spitälern zur Notstrom- versorgung.

Kohle

Kohle entstand vor mehreren hundert Millionen Jahren aus abgestorbenen Pflanzen, vor allem aus Baumfarnen, die in Feuchtgebieten unter Sauer- stoffarmut in Torf umgewandelt wurden. Kohle bil- dete sich aus Torf unter zunehmendem Druck und steigender Temperatur, erzeugt durch die Überde- ckung mit Sedimenten. Kohle wird in Bergwerken oft im Tagebau, aber auch unter Tage abgebaut.

Sowohl der Abbau wie auch die Nutzung sind mit grosser Umweltbelastung verbunden.

Kohle diente früher zum Heizen, heute steht die Stromerzeugung im Zentrum der Nutzung. In der Schweiz spielt Kohle keine grosse Rolle in der Ener- gieversorgung. Weltweit wird Kohle aber im gros- sen Stil in Kraftwerken verbrannt und in Strom um- gewandelt. Auch die Schweiz importiert aufgrund der Einbindung in europäische Strommärkte Strom aus Kohle.

Unkonventionelle Vorkommen

Konventionelle Vorkommen

Fracking Konventionelle Förderung

Gashaltiges Tonschiefergestein Sandstein

Barriereschicht, z.B. Ton Grundwasser Flüssigkeit mit Erdgas

Bohrloch mit Wand aus Beton 500 m

1000 m

bis zu 1000 m

Frac-Gemisch wird unter Hochdruck in das Bohrloch gepumpt und erzeugt zahlreiche Risse im Gestein, wodurch Gas austreten kann.

Gas Frac-Gemisch

Öl

Konventionelle Förderung im Vergleich zu Fracking: Beim Fracking werden tiefer gelegene Erdgasvorkommen unter Druckeinwir- kung in dichtem Gestein gefördert. Quelle: Fotolia

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Uran

Uran ist ein radioaktives Metall, das in Mineralien vorkommt. Es wird in Bergwerken, im Tief- wie auch im Tagebau, aus Erzen gewonnen. Da die Konzent- ration des Urans im Erzgestein oft sehr klein ist, müssen grosse Mengen Erdreich bewegt werden.

Bereits beim Abbau entstehen radioaktive Abfälle, welche die Bevölkerung und die Umwelt gefährden.

Das Uran wird danach in einem komplexen Prozess zu Brennelemente verarbeitet.

Im Reaktor von Kernkraftwerken werden Uran- Atomkerne in den Brennelementen gespalten. Die bei der Kernspaltung freigesetzte Energie erhitzt Wasser. Der dabei entstehende Wasserdampf treibt Turbinen an, die über einen Generator elektri- schen Strom produzieren. Die Lebensdauer von Brennelementen liegt bei vier bis sechs Jahren.

Danach strahlen sie noch immer sehr stark, was für Mensch und Umwelt bei unsachgemässem Umgang höchst gefährlich sein kann.

Die sicherste Lösung für die Entsorgung radioakti- ver Abfälle ist nach heutigem Kenntnisstand die Einlagerung in unterirdische Gesteinsschichten. Vor dem Einlagern in einem geologischen Tiefenlager müssen die Abfälle über Jahrzehnte in einem Zwi- schenlager abgekühlt werden. Wo in der Schweiz diese geologischen Tiefenlager gebaut werden, ist noch offen.

Wärme-Kraft-Kopplung

50%

Heizwärme 85˚C

40%

Strom

10%

Verluste Blockheiz-

kraftwerk

5 kW bis 2,5 MW elektrische Leistung 100%

Energieträger - Bio- und Klärgas - Erdgas

- Dieselöl - Pflanzenöl

Mit einer Wärme-Kraft-Kopplungsanlage lässt sich Wärme- und Stromerzeugung kombinieren.

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Faktenblatt Mai 2021

Die vier laufenden Kernkraftwerke der Schweiz steuern 35,2 Prozent des Produktionsmix des Stroms bei. Der Bundesrat hat 2011, unter anderem aufgrund des Reaktorunfalls im Atomkraftwerk von Fukushima (Japan), entschieden, schrittweise aus der Atomkraft auszusteigen. Mit dem KKW Mühle- berg ging 2019 das erste von insgesamt fünf Kern- kraftwerken vom Netz. Die weiteren vier Werke sollen am Ende ihrer Betriebsdauer stillgelegt und nicht ersetzt werden.

Funktionsweise eines Kernkraftwerks. Quelle: Fotolia Dampf

Reaktor- behälter

Steuerstabantrieb

Umwälzpumpen

Einspeisung ins Stromnetz

Frischdampf

Brenn- elemente

Speisewasser- pumpe

Kühlturm

Fluss Vorwärm-

anlage Kühlwasser-

pumpe Generator Niederdruck-

Turbine Turbine

Hoch- druck-

Transformator

Kondensator

EnergieSchweiz

Bundesamt für Energie BFE Pulverstrasse 13

CH-3063 Ittigen

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Referenzen

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