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DIPLOMARBEIT ERFASSUNG DER NUTZUNG ÖFFENTLICHER RÄUME. mit neuen Technologien

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Academic year: 2022

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DIPLOMARBEIT

ERFASSUNG DER NUTZUNG ÖFFENTLICHER RÄUME mit neuen Technologien

ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des akademischen Grades einer Diplom-Ingenieurin

unter der Leitung

Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Martin Berger E 280/5 Forschungsbereich Verkehrssystemplanung

eingereicht an der Technischen Universität Wien Fakultät für Architektur und Raumplanung

von Marina Siebenhofer 01425658

Wien, am 22.05.2019

Die approbierte Originalversion dieser Diplom-/

Masterarbeit ist in der Hauptbibliothek der Tech- nischen Universität Wien aufgestellt und zugänglich.

http://www.ub.tuwien.ac.at

The approved original version of this diploma or master thesis is available at the main library of the Vienna University of Technology.

http://www.ub.tuwien.ac.at/eng

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Die Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume ist seit je ein wesentlicher Bestandteil der Raumplanung. Mithilfe von Mobilitäts- und Verkehrsdaten, die auf Quartiers-, Straßenraum oder Erdgeschoßebene (bzw. - zone) erfasst und anschließend analysiert werden, können Aussagen darüber getroffen werden, wie sich verschiedene Verkehrsarten und NutzerInnengruppen durch den Raum bewegen, in welcher Zeit sie dies tun, welche Routen sie wählen und eventuell auch zu welchem Zweck sie dies tun. Ausgewertete Daten können dabei helfen, die Nutzung eines Raumes aufzuzeigen, Qualitäten und Potentiale ausfindig zu machen und somit dazu beitragen die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu erhöhen und planerische Fragestellungen zu beantworten.

Herkömmliche Methoden zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume sind die Beobachtung (inkl. Zählung, Mapping, Tracing, Tracking usw.) sowie die Befragung.

Diese Methoden weisen Grenzen auf, aus denen Anforderungen an neue Technologien zur Ergänzung herkömmlicher Methoden

abgeleitet werden. Anspruch besteht darin, mittels neuer Technologien, die Aufnahme der Daten zu vereinfachen, Personal, Kosten und Zeit einzusparen sowie die Datenvollständigkeit zu gewährleisten. Neue Technologien können Videosysteme, Mobilfunk-, Satelliten- und WLAN- Ortungstechnologien, passive Infrarot- systeme oder Lasertechnologien sein.

Einen wesentlichen Bestandteil dieser Arbeit bildet das Screening dieser Technologien und deren Potentiale hinsichtlich der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume. Anhand von konkret formulierten Fragestellungen, die vom Fachkonzept Öffentlicher Raum (STEP 2025 – Stadt Wien) abgeleitet werden, werden planerische Fallstudien entwickelt, die sich räumlich auf die Seestadt Aspern (Wien) fokussieren. Einerseits werden Lösungen mit herkömmlichen Methoden und andererseits mit neuen Technologien konzipiert.

Schließlich werden herkömmliche Methoden und neue Technologien kombiniert, um verbesserte Lösungen zu generieren.

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Abstract

Capturing the use of public space has always been an integral part of spatial planning. The mobility and traffic data collected at quartier, street or ground floor level is analysed in order to answer questions like “How do different types of means of transportation and user groups move through public space?

At what times do they move? Which routes do they take? What are their objectives for moving through public space?” The evaluated data allows to gain insights into the use of space, uncover hidden potentials to improve the quality of public space and help answer questions related to spatial planning.

Conventional methods for capturing the use of public space are observations (including counting, mapping, tracing, tracking, etc.), as well as surveys. These conventional methods hold various limitations related to complexity, time and personnel. New technologies can be used in order to simplify the recording of

data, save labour, cut costs, save time, as well as to ensure completeness of the captured data. New technologies include video systems, mobile-, satellite- and WLAN localisation technologies, passive infrared technologies and laser technologies.

An essential component of this work is the screening of these new technologies and the evaluation of their potentials for capturing the use of public space. Using specifically formulated questions, which are derived from the thematic concept “Public Space” (STEP 2025 – City of Vienna), spatial planning case studies focusing on Seestadt Aspern (Vienna) are developed. Solutions are prepared using conventional methods on the one hand and new technologies on the other hand. Finally, a combination of conventional and new technologies is used to prepare improved solutions.

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Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG ... 1

PROBLEMSTELLUNG ... 1

FORSCHUNGSFRAGEN ... 3

METHODIK ... 3

ABGRENZUNG DER ARBEIT ... 5

ZIELE DER ARBEIT ... 7

AUFBAU DER ARBEIT ... 8

2 ÖFFENTLICHE RÄUME UND IHRE ERFASSUNG ... 11

GEBAUTE UMWELT UND NUTZUNG ... 11

BETRACHTUNGSEBENEN ... 14

NUTZUNG ÖFFENTLICHER RÄUME ... 20

HERKÖMMLICHE METHODEN DER ERFASSUNG ... 35

BEOBACHTUNG ... 37

BEFRAGUNG... 44

GRENZEN HERKÖMMLICHER METHODEN ... 45

VON DER MANUELLEN TÄTIGKEIT ZUM EINSATZ VON TECHNOLOGIEN ... 49

3 NEUE ERFASSUNGSTECHNOLOGIEN ... 51

ANFORDERUNGEN ... 51

DATENSCHUTZ (RAMAG.FRANZ SCHARF) ... 52

ANFORDERUNGEN AN NEUE TECHNOLOGIEN ... 54

TECHNOLOGIEN ... 55

MOBILFUNK-,SATELLITEN-(GPS-) UND WLAN-ORTUNG ... 57

VIDEOSYSTEME ... 67

PASSIVE INFRAROTSENSOREN UND LASER ... 73

TECHNOLOGIEÜBERSICHT ... 79

4 FALLSTUDIEN ... 81

FRAGESTELLUNGEN ... 81

BETRACHTUNGSEBENEN ... 82

MATRIX ZUR AUFENTHALTSQUALITÄT |FACHKONZEPT ÖFFENTLICHER RAUM |STEP2025 ... 83

SEESTADT ASPERN,WIEN ... 87

AUFBAU DER FALLSTUDIEN ... 88

ERDGESCHOßZONE –ERMÖGLICHUNGSFLÄCHEN ... 89

I. STECKBRIEF ... 89

II. KONZEPTION MIT HERKÖMMLICHEN METHODEN ... 91

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STRAßENRAUMEBENE –VERWEILANGEBOT ... 99

I. STECKBRIEF ... 99

II. KONZEPTION MIT HERKÖMMLICHEN METHODEN ... 101

III. KONZEPTION MIT NEUEN TECHNOLOGIEN ... 106

IV VERSCHNEIDUNG ... 108

QUARTIERSEBENE –AUFENTHALTSQUALITÄT ... 109

I. STECKBRIEF ... 109

II. KONZEPTION MIT HERKÖMMLICHEN METHODEN ... 111

III. KONZEPTION MIT NEUEN TECHNOLOGIEN ... 116

IV VERSCHNEIDUNG ... 119

GENERALISIERUNG ... 121

5 SCHLUSSBETRACHTUNG ... 125

ZUSAMMENFASSUNG ... 125

AUSBLICK ... 129

LITERATURVERZEICHNIS ... 131

ABBILDUNGSVERZEICHNIS ... 137

ANHANG ... 141

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Abkürzungsverzeichnis

Abb. Abbildung

Aufn. Aufnahme

Art Artikel

Bearb. Bearbeitung

Darst. Darstellung

DSG Datenschutzgesetz

DSGV Datenschutzgrundverordnung

EMRK Europäische Menschenrechtskonvention

FPD Floating Phone Data

GPS Global Positioning System

GR-Charta Grundrechte der Europäischen Charta GSM Global System for Mobile Communications

IR Infrarot

IV Individualverkehr

LBS Location-Based-Services

MIV Motorisierter Individualverkehr

MND Mobile Network Data

NMIV Nichtmotorisierter Individualverkehr

o.D. ohne Datum

ÖV Öffentlicher Verkehr

STEP 2025 Stadtentwicklungsplan

SWOT-Analyse Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats UMTS Universal Mobile Telecommunications System WLAN Wireless Local Area Network

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1 E INLEITUNG

P

ROBLEMSTELLUNG

Die Erfassung von verlässlichen und vollständigen Grundlagendaten über das was im öffentlichen Raum stattfindet, also vor allem der Nutzung, gestaltet sich als anspruchsvoll und aufwändig.

Gerade NutzerInnenzahlen, der Modal Split (inkl. der Mikromobilität), stattfindende soziale Interaktionen zwischen Menschen, Nutzungsformen, Bewegungslinien und die Geschwindigkeit von Personen sind wichtig, um Aufzeigen zu können wie sich das Leben im öffentlichen Raum gestaltet. RaumplanerInnen begegnen den verschiedensten Fragestellungen, um Qualitäten und Potentiale öffentlicher Räume ausfindig zu machen, mit dem fortwährenden Ziel die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu verbessern.

Planerische Fragestellungen können mithilfe des Einsatzes herkömmlicher Methoden zur Datenerfassung beantwortet werden. Zu diesen herkömmlichen Methoden zählen einerseits die Beobachtung und andererseits die Befragung (schriftlich und mündlich). Unter die Beobachtung reihen sich die Zählung, das Mapping, Tracing, Tracking, Fotografieren, Tagebuch führen, die Spurensicherung und der Testspaziergang ein. Keine dieser Methoden verzichtet dabei auf die Beobachtung an sich, da empirische Methoden definitionsgemäß auf Sinneserfahrungen (Wahrnehmungen und Beobachtungen) beruhen (Bortz & Döring, 2006). Nun ist es so, dass diese herkömmlichen Methoden zunehmend, im Einsatzbereich der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, an ihre Grenzen stoßen.

Eine Herausforderung stellt das Schaffen von umfassenden Datenbasen dar. Manuelle Erfassungen sind anfällig für Fehlinterpretationen und auch Erfassungsfehler. Beispielsweise können Personen an stark frequentierten öffentlichen Plätzen, durch manuelle Erhebungen fast unmöglich vollständig erfasst oder gezählt werden. Wenn überhaupt, können durch manuelle Aufnahmen lediglich Stichproben erhoben werden, welche ohne technische Hilfsmittel subjektiv und im Nachhinein auch nicht kontrollierbar sowie nur schwer nachvollziehbar sind. Nach der manuellen Aufnahme der Daten müssen Daten mit der Hand ausgewertet, oder für eine (teil-)automatisierte Auswertung und anschließende Visualisierung erst in ein System eingespeist werden. Dies verursacht wiederum einen sehr hohen Arbeitsaufwand. Hinzu kommt, dass vor allem herkömmliche Methodenkombinationen mit Beobachtungen nicht ausreichend evaluiert und auch nicht grundsätzlich standardisiert werden können, da eine planerische Fragestellung und in Folge die Erfassung selbst nie einer anderen gleicht. Öffentliche Räume und somit auch die Anforderungen an die Datenerfassung und Ergebnisse sind sehr vielschichtig und haben eine Vielzahl an individuelle Komponenten und Rahmenbedingungen, die es zu berücksichtigen gilt.

Die Erhebung von Nutzungen, sozialen Verhaltensweisen und Interaktionen stellt PlanerInnen vor Schwierigkeiten, da das Beobachtete nicht immer oder/und nur teilweise mit der „Realität“

übereinstimmt. Dies ergibt sich daraus, dass es den BeobachterInnen oftmals an Objektivität fehlt, da sie bestimmte Forschungsziele und -ergebnisse vor Augen haben und dadurch voreingenommen sind. In diesem Zusammenhang kann die Frage aufgeworfen werden, ob

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PlanerInnen nur das sehen, was sie sehen wollen. Wenn das zutrifft, dann kann dies bei der Erfassung, als auch bei der Auswertung von Daten zu Verfälschungen der Ergebnisse führen. Als Beispiel kann hier die Erhebung der Akzeptanz einer optimierten fertiggestellten Platzgestaltung angeführt werden. Aufgrund zahlreicher Maßnahmen zur Verbesserung eines öffentlichen Raumes, sollte/muss es zu einer wesentlichen Verbesserung der Aufenthaltsqualität kommen. Ob eine Aufwertung letztendlich funktioniert hat, kann erst nach einem längeren Zeitraum evaluiert werden und sollte möglichst objektiv von statten gehen. Um eine bessere Vergleichbarkeit der früheren und aktuellen Situation zu haben, bietet sich eine standardisierte und reproduzierbare Erfassung an.

Manuelle Auswertungen erfolgen oft nur durch eine einzelne Person, was genauso in einem gewissen Maße subjektiv ist. Dazu kommen hohe Zeit-, Personal- und Kostenaufwände für manuelle Aufnahmen, wie zum Beispiel dem Zählen von Personen und für anschließende manuelle Nachbearbeitungen und Auswertungen, hinzu. Zuletzt bleibt noch immer die Sichtbarkeit, auch bei verdeckten Erfassungen, der BeobachterInnen. Dies wirkt sich auf das Verhalten der im Idealfall unwissenden ProbandInnen im Raum aus. Es besteht die Gefahr, dass das Verhalten durch die Forschungssituation beeinflusst und infolge falsches Verhalten registriert und aufgezeichnet wird, was in Folge ebenso den Wert der Untersuchung beeinträchtigen kann (vgl.BMBWF, 2017, S. 3f).

Um solide, vergleichbare und repräsentierbare Datenbasen zu schaffen, kann es notwendig sein, auch größere Quartiere und Straßenräume über Tage hinweg umfassend und vollständig zu erfassen - ganz unabhängig davon, ob gerade Zählpersonal verfügbar ist, das Wetter und/oder die Sichtverhältnisse mitspielen.

Dies alles sind ein Auszug an Herausforderungen, die es bei der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume zu überwinden gilt. Es lassen sich nun eine Reihe an Anforderungen ableiten, die erfüllt werden sollten. Die alleinige Anwendung herkömmlicher Methoden stößt dabei an ihre Grenzen.

Mittels einer Kombination aus herkömmlichen Methoden und neuen Technologien wird erwartet den Anforderungen begegnen zu können.

Neue Technologien sollen herkömmliche Methoden ergänzen und dazu beitragen, Mobilitäts- und Verkehrsdaten einfacher und umfassender zu gewinnen. Im besten Fall lassen sich Objekte automatisch identifizieren und lokalisieren, die generierten Daten werden übertragen und eine Software wertet diese dann aus. Automatische Analyse- und Auswertemöglichkeiten runden die Erhebungsmöglichkeiten dann ab. (vgl.Ruesch, Widmer, & Axhausen, 2018, S. 1) Es stellt sich also die Frage welche neuen Technologien herkömmliche Methoden zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume ergänzen bzw. vielleicht sogar komplett ablösen können.

Grundsätzlich muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass mit dem Einsatz neuer Technologien bestimmt sehr viel Vereinfachung und Optimierung einhergeht, aber diese Technologien herkömmliche Methoden im Bereich der Erfassung und Aufnahme der Daten vermutlich niemals zur Gänze ablösen können. Das vor Ort sein der ForscherIn bei Beobachtungen und Befragungen ermöglicht die Aufnahme von subjektiven Wahrnehmungen und Empfindungen, welche mithilfe von Technologien nie so erfasst werden können. Aus diesem Grund kommt der Verschneidung, herkömmlicher Methoden mit neuen Technologien, eine besondere Bedeutung zu.

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3

F

ORSCHUNGSFRAGEN

Im Rahmen dieser Arbeit werden Erkenntnisse über folgende Fragestellungen gewonnen:

I. Durch welche neuen Technologien können manuelle Beobachtungen und Befragungen, im Rahmen der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, ergänzt werden?

a) Welche sind Grenzen herkömmlicher Methoden?

b) Was gilt es bezüglich des Datenschutzes, beim Einsatz von neuen Technologien, zu beachten?

c) Welche Anforderungen sollen neue Technologien erfüllen?

d) Wie funktionieren neue Technologien und wo liegen ihre Potenziale?

II. Wie lassen sich, mit planerischen Fallstudien zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, herkömmliche Methoden mit neuen Technologien verschneiden, um umfassendere und solidere Datenbasen zu generieren? (räumlicher Fokus: Seestadt Aspern)

a) Wie lassen sich die gewonnenen Erkenntnisse aus den Fallstudien generalisieren?

b) Mit welchen Technologien und Methoden können die Qualitätsmerkmale (nach der Matrix zur Aufenthaltsqualität*) erfasst werden?

* Die Matrix zur Aufenthaltsqualität ist eine Empfehlung des Fachkonzeptes für den Öffentlichen Raum (STEP 2025). (siehe Kapitel 4.1.2, S.83)

M

ETHODIK

Die Basis dieser Arbeit, beruht auf einer Literaturrecherche und dem ausfindig machen geeigneter Grundlagen. Durch einschlägige Fachliteratur werden Begriffe im Bereich öffentlicher Räume und ihrer Erfassung bearbeitet und hinsichtlich der formulierten Forschungsfragen abgegrenzt. Zum einen, wird die gebaute Umwelt und die Nutzung des öffentlichen Raumes beleuchtet. Dabei findet eine Abgrenzung zwischen Quartiers-, Straßenraum- und Erdgeschoßebene (bzw. -zone) statt. Es werden NutzerInnengruppen, als auch verschiedene Verkehrsarten aufgezeigt. Zum anderen werden herkömmliche Erfassungsmethoden (Beobachtung und Befragung), ihre Grenzen, sowie der der Übergang zum Einsatz neuer Technologien beleuchtet. (siehe Kapitel 2 – öffentliche Räume und ihre Erfassung, S.11)

Auf den theoretischen Abriss folgt ein Experteninterview mit einem auf Datenschutz spezialisierten Rechtsanwalt. Im Rahmen einer Inhaltsanalyse werden Anforderungen an neue Technologien zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume formuliert. Es werden neue Erfassungstechnologien

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dargestellt und ihre Potentiale und Anwendungsmöglichkeiten im Kontext der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume abgeschätzt. (siehe Kapitel 3, S.51)

Im Hauptteil der Arbeit werden klassische planerische Fragestellungen aus dem Fachkonzept Öffentlicher Raum (Stadtentwicklungsplan Wien – STEP 2025) abgeleitet und in eine Matrix zur Aufenthaltsqualität (Empfehlung aus dem Fachkonzept Öffentlicher Raum) eingeordnet. In Form von Fallstudiendesigns werden die Fragestellungen einerseits mithilfe von herkömmlichen Methoden (inkl. empirischer Durchführung im Untersuchungsraum) und andererseits mithilfe von neuen Technologien gelöst. Zusammenfassend soll mittels einer Verschneidung herkömmlicher Methoden mit neuen Technologien eine verbesserte Lösung generiert werden. Es folgt eine Generalisierung als auch eine Diskussion der Ergebnisse. (siehe Kapitel 4, S.81)

Abschließend werden die wesentlichen Erkenntnisse dargestellt, die eingangs formulierten Forschungsfragen werden beantwortet und Aussagen darüber getätigt, welche künftige Forschungsschwerpunkte, im Bereich der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume mit neuen Technologien, sein könnten. (siehe Kapitel 5, S.123)

1 Methodik, eigene Darst.

LITERATURRECHERCHE (Kapitel 2)

•gebaute Umwelt und Nutzung

•herkömmliche Methoden der Erfassung

•Grenzen herkömmlicher Methoden

•Übergang zum Einsatz neuer Technologien

EXPERTINNENINTERVIEW (Kapitel 3)

•Datenschutzvereinbarkeit

INHALTSANALYSE (Kapitel 3)

•Anforderungen an neue Technologien

•Technologiescreening (SWOT-Analyse)

•Abschätzen von Potentialen und Anwendungsmöglichkeiten

FALLSTUDIENDESIGN INKL. EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG (Kapitel 4)

•Konzeption mit herkömmlichen Methoden, inkl.

Durchführung im Untersuchungsraum

•Konzeption mit neuen Technologien

•Verschneidung herk. Methoden + neue Technologien

•Generalisierung

BEANTWORTUNG DER FORSCHUNGSFRAGEN (Kapitel 5)

I. Durch welche neuen Technologien können manuelle Beobachtungen und Befragungen, im Rahmen der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, ergänzt werden?

II. Wie lassen sich, mit planerischen Fallstudien zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, herkömmliche Methoden mit neuen Technologien verschneiden, um umfassendere und solidere Datenbasen zu generieren? (räumlicher Fokus: Seestadt Aspern)

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5

A

BGRENZUNG DER

A

RBEIT

Untersuchungsgegenstände dieser Arbeit sind zum einen herkömmliche Methoden und zum anderen neue Technologien zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume. Zu den herkömmlichen Methoden zählen die Beobachtung (inkl. Zählung, Mapping, Tracing, Tracking, Fotografieren, Spurensicherung, Tagebuch führen und Testspaziergang) und die Befragung (mündlich und schriftlich). Die eingesetzten Technologien sollen herkömmliche Methoden ergänzen und so die Nutzung im öffentlichen Raum möglichst valide, vollständig und zielgerichtet (nach dem Prinzip: so wenig wie möglich, so viel wie nötig), erfassen. Dabei wird sich auf Videosysteme, die Mobilfunk-, GPS- und WLAN- Ortung, passives Infrarot und Laser, fokussiert. Es wird erwartet, dass diese Technologien sehr große Potentiale aufweisen und eine große Rolle im Rahmen der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume einnehmen können. Je nach Aufgabenstellung kann aus einem Spektrum an herkömmlichen Methoden und Technologien gewählt werden, um die erforderlichen Daten zu erfassen und somit umfassendere und solidere Datenbasen zu generieren. (siehe Abb.2)

Mithilfe einer Verschneidung herkömmlicher Methoden und neuen Technologien können Mobilitäts- und Verkehrsdaten erfasst werden, die dazu beitragen, klassische planerische Aufgaben- und Fragestellungen zu beantworten. Die Daten können auf den verschiedensten 2 Verschneidung, herkömmliche Methoden mit neuen Technologien, eigene Darst.

VERSCHNEIDUNG

Herkömmliche Methoden

Beobachtung

Zählung, Mapping, Tracing, Tracking,

Fotografieren, Spurensicherung, Tagebuch führen, Testspaziergang

Befragung

mündlich

schriftlich

neue Technologien

Ortungstechnologien

Mobilfunk

Satellit

WLAN Videosysteme

passives Infrarot, Laser

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6

Maßstabsebenen, der Erdgeschoß-, Straßenraum- und Quartiersebene erhoben werden.

Fragestellungen können dabei z.B. Fragen nach dem Verweilverhalten entlang eines Straßenabschnittes, der Attraktivität einer Platzsituation, dem Blickverhalten von PassantInnen vor einem Schaufenster, Fragen nach Nutzungsformen und Tätigkeiten auf einer Erholungsfläche, oder auch der Routenwahl von FußgängerInnen und dem Vorkommen sozialer Interaktionen zwischen Menschen sein. Großräumiger kann auch die Erfassung des Modal Splits, der NutzerInnenzahlen oder das Aufzeigen von Einzugsbereichen und Bewegungslinien relevant sein. Zudem kann eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Verkehrsarten (FußgängerIn, RadfahrerIn, Mikromobilität), NutzerInnengruppen (Kinder, Familien, Hochbetagte, usw.) und Aktivitäten (verweile, bewegen, interagieren) erforderlich sein. (siehe Abb.3) So vielschichtig und vielfältig öffentliche Räume sind, sind auch die Fragestellungen, die sich PlanerInnen im Kontext der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, stellen.

3 öffentliche Räume, NutzerInnen und Aktivitäten, eigene Darst.

MAßSTABSEBENE

Erdgeschoß

Straßenraum

Quartier

NUTZERiNNEN- GRUPPE

nach Alter, Alters- gruppen, Geschlecht,

Herkunft, Gruppen- größe, Personen mit besonderen Bedürf- nissen, Randgruppen,...

Verkehrsart

FußgängerIn

RadfahrerIn

Mikromobilität (E-)Scooter, Skateboard, Inlineskates, Rollstuhl, ...

AKTIVITÄT / TÄTIGKEIT

verweilen

sitzen

stehen

bewegen laufen, gehen, Rad fahren, Inline skaten, ...

interagieren mit Person/en, Objekt/en, Hund/en,...

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7

Z

IELE DER

A

RBEIT

Grundlegendes Ziel dieser Arbeit ist zum einen das Aufzeigen von neuen Technologien, die herkömmliche Methoden zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume ergänzen können. (siehe Kapitel 3, S.51) Zum anderen sollen planerische Fragestellungen, im Rahmen von Fallstudien, im Kontext der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, mit einer Kombination aus herkömmlichen Methoden und neuen Technologien, bestmöglich gelöst werden. (siehe Kapitel 4, S.81)

Herkömmliche Methoden weisen Grenzen auf, die im Rahmen dieser Arbeit aufgezeigt werden.

Darauf aufbauend werden Anforderungen an neue Technologien (inkl. der Behandlung der Datenschutzvereinbarkeit) abgeleitet. Es folgt ein Screening der Technologien und eine entsprechende Ableitung von Potentialen und Anwendungsmöglichkeiten hinsichtlich der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume.

Folglich werden Fallstudien konzipiert, die einerseits mithilfe von herkömmlichen Methoden (inkl.

empirischer Durchführung im Untersuchungsraum) und andererseits mit neuen Technologien gelöst werden sollen. Anschließend werden diese Lösungen miteinander verschnitten, um umfassendere und solidere Datenbasen zu schaffen. Es folgt eine Generalisierung der Ergebnisse.

Letztendlich können mit den formulierten Zielen, die eingangs formulierten Forschungsfragen beantwortet und auch Empfehlungen für weitere Forschungen in diesem Bereich gegeben werden.

ZIEL 1

•Aufzeigen neuer Technologien, die

herkömmliche Methoden, zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, ergänzen können

ZIEL 2

•Lösung planerischer Fragestellungen, im Kontext der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, mit einer Kombination aus herkömmli- chen Methoden und neuen Technologien

Aufzeigen Grenzen herkömmlicher

Methoden

Ableitung Anforderun- gen an neue Technologien

(inkl.

Datenschutz)

Technologie- screening, Ableitung Potentiale + Anwendungs- möglichkeiten

planerische Fallstu- dienkonzeption,

Verschneidung herkömmliche Methoden + neue

Technologien

Generali- sierung

BEANTWORTUNG DER FORSCHUNGSFRAGEN

I. Durch welche neuen Technologien können manuelle Beobachtungen und Befragungen, im Rahmen der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, ergänzt werden?

II. Wie lassen sich, mit planerischen Fallstudien zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, herkömmliche Methoden mit neuen Technologien verschneiden, um umfassendere und solidere Datenbasen zu generieren? (räumlicher Fokus: Seestadt Aspern)

Empfehlungen für weitere Forschungen

4 Ziele der Arbeit, eigene Darst.

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8

A

UFBAU DER

A

RBEIT

Im Zuge dieser Arbeit werden neue Technologien (Mobilfunk-, GPS- und WLAN- Ortung, Videosysteme, passives Infrarot und Laser) analysiert und hinsichtlich ihrer Potentiale und Anwendungsmöglichkeiten zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume untersucht. Diese neuen Technologien sollen künftig verstärkt herkömmliche Methoden (Beobachtungen und Befragungen) ergänzen, um umfassendere und solidere Datenbasen zu generieren. Es folgt eine Generalisierung der Ergebnisse.

Das Kapitel 1 (Einleitung) bildet die Problemstellung, formulierte Forschungsfragen, die Methodik, Abgrenzung und Ziele der Arbeit, sowie den Aufbau der Arbeit, ab.

Innerhalb eines theoretischen Kapitels 2 (Öffentliche Räume und ihre Erfassung) wird sich mit dem öffentlichen Raum und seiner Nutzung, herkömmlichen Methoden der Erfassung und deren Grenzen, sowie dem Übergang hin, von der manuellen Tätigkeit zum Einsatz von Technologien auseinandergesetzt.

Es folgt ein Kapitel 3 (neue Erfassungstechnologien), welches sich einerseits mit dem Datenschutz und andererseits mit der Ableitung von Anforderungen an neue Technologien beschäftigt. Neue Erfassungstechnologien werden aufgezeigt und hinsichtlich ihrer Potentiale und Anwendungsmöglichkeiten, im Kontext der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, analysiert.

Es folgt eine Technologiezusammenführung.

Im Kapitel 4 (Fallstudien) werden drei praxisorientierte Fallstudien konzipiert, welche zum einen mit herkömmlichen Methoden und zum anderen mit neuen Technologien gelöst werden. Die herkömmlichen Methoden werden dabei auch empirisch im Untersuchungsraum angewandt.

Anschließend werden diese Ergebnisse miteinander verschnitten, um bessere Lösungen zu erhalten.

Es folgt eine Generalisierung der Ergebnisse.

In einem Kapitel 5 (Schlussbetrachtung) wird die Arbeit durch eine Zusammenfassung und Beantwortung der Forschungsfragen, sowie einen Ausblick für etwaige weitere Forschungsschwerpunkte abgerundet.

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9 5 Aufbau der Arbeit, eigene Darst.

1 EINLEITUNG Problem-

stellung

Forschungs-

fragen Methodik Abgrenzung

der Arbeit

Ziele der Arbeit

Aufbau der Arbeit 2 ÖFFENTLICHE RÄUME UND IHRE ERFASSUNG

Gebaute Umwelt und Nutzung

herkömmliche Methoden der

Erfassung

Grenzen herkömmlicher

Methoden

von der manuellen Tätigkeit zum Einsatz

neuer Technologien

3 NEUE ERFASSUNGSTECHNOLOGIEN

Datenschutz Anforderungen an neue Technologien

Mobilfunk-, Satelliten-

und WLAN-Ortung Videosysteme passives Infrarot aktives Infrarot (Laser)

Technologiezusammenführung 4 FALLSTUDIEN

Betrachtungsebenen

Matrix zur Aufenthalts- qualität | Fachkonzept Öffentlicher Raum |

STEP2025

Seestadt Aspern,

Wien Aufbau d. Fallstudien

Fallstudie 1 Fallstudie 2 Fallstudie 3

Konzeption mit herkömmlichen Methoden

(inkl. empirischer Anwendung)

Konzeption mit herkömmlichen Methoden

(inkl. empirischer Anwendung)

Konzeption mit herkömmlichen Methoden

(inkl. empirischer Anwendung) Konzeption mit neuen

Technologien

Konzeption mit neuen Technologien

Konzeption mit neuen Technologien

Verschneidung Verschneidung Verschneidung

Generalisierung

5 SCHLUSSBETRACHTUNG

Zusammenfassung Ausblick

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10

(21)

11

2 Ö FFENTLICHE R ÄUME UND IHRE E RFASSUNG

G

EBAUTE

U

MWELT UND

N

UTZUNG

Unter den Begriff des öffentlichen Raumes fällt alles, was als Teil des gebauten und städtischen Umfeldes betrachtet werden kann (Gehl & Svarre, 2016, S. 2). Einerseits sind das Gebäude, Grünflächen, verschiedenste Bodenbeläge, Trinkbrunnen, Straßenschilder und andererseits auch Objekte, die sich zwischen der gebauten Umwelt bewegen und ihrem Leben nachgehen. Das sind AutofahrerInnen, FahrradfahrerInnen, Personen auf dem Weg zur Arbeit, spielende Kinder, TouristInnengruppen, sich unterhaltende Jugendliche, die lesende Dame auf der Parkbank, oder die ArbeiterInnen auf der Baustelle – sie alle sind Teil des urbanen Lebens, welches im öffentlichen Raum stattfindet (vgl.Gehl & Svarre, 2016, S. 2). Der öffentliche Raum wird schon lange nicht mehr nur als Ort des Transits für die räumliche Mobilität der Menschen und den Transport von Waren genutzt (vgl.Fugmann, Karow-Kluge , & Klaus, 2017, S. 10). Öffentliche Räume bilden die innere Struktur einer Stadt. Es findet vor allem auch das gesellschaftliche Leben darin statt und es werden die Vielfalt und Verschiedenheit der Stadtgesellschaft, aber auch Toleranz, Integration oder Ausgrenzung sichtbar. Öffentliche Räume sind also schon noch Orte des Transits, aber mittlerweile vielmehr auch Orte des Aufenthalts, der Interaktion und Kommunikation. (vgl.Fugmann, Karow- Kluge , & Klaus, 2017, S. 10) Daraus folgt, dass das Verhalten der Menschen figurativ den öffentlichen Raum bildet. Einen öffentlichen Raum gibt es nicht ohne Menschen darin.

(vgl.Schubert, 2013, S. 7) Als lebendigen und vielfältigen Freiraum kommt dem öffentlichen Raum eine immer größere öffentliche Aufmerksamkeit zu (vgl.MA 18 - Stadtentwicklung und Stadtplanung, 2018, S. 7).

Öffentliche Räume werden von der Stadtgesellschaft ganz natürlich und ohne Skepsis benutzt.

Diese Selbstverständlichkeit und die dahingehende Öffentlichkeit gehören zur normativen Orientierung einer modernen Stadtplanung dazu. Die Exklusivität, die dabei dem öffentlichen Raum zukommt, kommt aus einem Demokratieverständnis, nach dem es bestimmte Orte in einer Stadt geben muss, zu denen Jede/r ungeachtet von Herkunft, Einkommen oder Geschlecht Zutritt haben soll. (vgl.Eckardt, 2014, S. 46) Die Zielgruppe des öffentlichen Raumes sind also alle Personen, mit ihren individuellen Bedürfnissen an Raum.

Jan Gehl, ein dänischer Architekt und Stadtplaner beschäftigt sich seit den 60er Jahren mit dem öffentlichen Raum und den darin stattfindenden sich ständig verändernden Phänomenen – nämlich dem Leben im städtischen Raum. Wesentlich sind dabei die Wechselwirkungen, die mit dem Aufeinandertreffen von städtischen Leben und dem öffentlichen Raum einhergehen. (vgl.Gehl &

Svarre, 2016, S. 2) Öffentliche Räume sind einer ständigen Dynamik und einem stetigen Wandel unterworfen (vgl.Muri & Friedrich, 2008, S. 31). Die Gestaltung des gebauten Raumes und der

Der öffentliche Raum ist ein wesentlicher Bestandteil der

räumlichen und sozialen städtischen Struktur.“ MA18, 2014

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Umwelt, sowie die Gesellschaft selbst mit ihren vielfältigen demographischen Faktoren wie Alter, Kultur, Bildung und Habitus, bestimmen darüber, ob und besonders auch wie der öffentliche Raum genutzt wird. Der Raum wird auf die verschiedensten Arten und Weisen, von den unterschiedlichsten Menschen benutzt. Im öffentlichen Raum kann gearbeitet, gegessen, gegangen, gelaufen und kommuniziert werden. Der Raum bildet die Entfaltung des komplexen und vielschichtigen Lebens ab. (vgl.Gehl & Svarre, 2016, S. 2) Es ergeben sich also eine Vielzahl an Funktionen und Bedeutungen öffentlicher Räume.

Über die Konzeption und Bildung des öffentlichen Raumes und welche Theorien ihm zugrunde liegen, gibt es verschiedene Auffassungen. Nach Martina Löw, einer deutschen Soziologin, herrscht eine Dualität von angenommenem materiellen und dem sozialen Raum. Der öffentliche Raum wird einerseits durch Spacing und andererseits durch eine Syntheseleistung konstruiert. Mit Spacing ist dabei die Platzierung, bzw. das sich selbst positionieren von Lebewesen oder sozialen Gütern im öffentlichen Raum, gemeint. Die Syntheseleistung beschreibt die Zusammenfassung von Gütern und Lebewesen zu Räumen über Vorstellungs-, Wahrnehmungs- und Erinnerungsprozesse. Diese sind gesellschaftlich vorkonstruiert und die Räume müssen durch die Synthese erst (re-)produziert werden. Diese Reproduktion geschieht über immer wiederkehrende Routinen. Die Synthese ist normiert und die Platzierung erfolgt nach sich wiederholenden Ereignissen (z.B. die Platzierung von Rad- und Fußwegen). Die Produktion des Raumes über das soziale Handeln ist daher immer abhängig von der räumlichen Struktur. Es findet sich ein prozessualer, relationaler und dynamischer Charakter des Raumes, der mit Vorstellungen, Wahrnehmungen und Erinnerungen verknüpft ist.

(vgl.Löw, 2013)

Einen Gegenpol zum Verständnis von Löw, stellt Pierre Bourdieus Theorie, zur Reproduktion sozialer Macht, dar. Soziale Hierarchien werden durch die Aneignung, oder architektonische, städtebauliche und landschaftsplanerische Umgestaltung des physischen Raumes, rekonstruiert. Folglich besteht ein Zusammenhang zwischen Aneignung des physischen Raumes und der eigenen Position im sozialen Raum. Die Demonstration von Macht und der sozialen Position wird so durch die Aneignung von Raum demonstriert. Der Raum bildet einen Art Spiegel der vorherrschenden Rangordnungen und stattfindenden Machtverhältnisse. Durch den physischen Raum und die bauliche Umgebung bildet sich eine symbolische Macht, die erst eine reelle Herrschaft und Macht möglich macht. Dadurch kann es zur Ausgrenzung spezifischer sozialer Gruppen kommen.

(vgl.Bourdieu, 1991, S. 25ff)

Nach diesen beiden kontroversen Raumtheorien, herrscht aber auch ein allgemeineres Verständnis darüber, dass öffentliche Räume soziale Konstrukte sind, die durch die in ihnen handelnden Personen immer wieder neu hergestellt werden. Daraus ergibt sich, dass dieselben Räume und Orte von den verschiedenen Menschen ganz unterschiedlich wahrgenommen werden und so für sie verschiedene Bedeutungen erhalten. Die Räume werden den verschiedensten Ansprüchen und Funktionen gerecht. Daraus folgt aber nicht, dass es keinen realen physischen Raum gibt. Diese sozialen Funktionen und Eigenschaften machen den öffentlich Raum erst real. Je unterschiedlicher die demographischen Merkmale der NutzerInnen, desto unterschiedlicher wird der Raum wahrgenommen und desto individueller sind auch die Ansprüche an den Raum. Der physische Raum ist trotzdem bedeutsam für das menschliche Tun, das Handeln wird aber vielmehr in einem vorstrukturierten Sinn beeinflusst, was bedeutet, dass die materiellen Objekte auf den sozialen

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13 Raum zurückwirken. Öffentliche Räume und deren Ausgestaltung sollen also einerseits für Alle gleichermaßen verfügbar und nutzbar sein, andererseits sollen sich auch viele Menschen mit den Räumen identifizieren können, sich darin wohl fühlen und vielleicht auch ein bisschen wie zu Hause fühlen können. (vgl.Kaspar & Bühler, 2006, S. 91f) Und genau darum geht es letztendlich. Öffentliche Räume sollen von der komplexen und vielfältigen Gesellschaft gerne genutzt werden und Lebens- und Aufenthaltsqualität bieten. Die spezifische Qualität und auch die Wirkung eines öffentlichen Raumes wird gleichermaßen von den physischen Strukturen wie auch vom sozialen Handeln geprägt (vgl.Fugmann, Karow-Kluge , & Klaus, 2017, S. 17). Dazu bedarf es einer verbindenden Sicht einerseits auf das soziale konstituierte Geschehen und andererseits auf die physisch-räumlichen Strukturen.

Die Stadtverwaltung- und planung muss sich also schon auch mit der gebauten Umwelt, der physisch-räumlichen Komponente, des öffentlichen Raumes auseinandersetzen. Hinzu bedarf es aber immer auch der Analyse und Erfassung der verschiedensten Menschen als NutzerInnen dieser Räume, eben des stattfindenden sozialen Handelns. Die NutzerInnen haben die vielfältigsten Aneignungsansprüche und Interessen an den Raum. Für die Politik und Verwaltung wird das Management der öffentlichen Räume so zu einer hoch komplexen Aufgabe. Physisch-räumliche Strukturen sind dabei einfacher zu erfassen, als das sozial konstituierte Geschehen. Die gebaute Umwelt ist (meist) über längere Zeiträume verfügbar, ist in Bebauungs- und Stadtplänen verewigt und so leicht auszumachen. Hingegen ist das soziale Geschehen, das Leben im öffentlichen Raum, ein sehr vielfältiger, komplexer, dynamischer und sich ständig veränderlicher Prozess. Der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume kommt daher eine besondere Bedeutung zu, mit der sich auch im Rahmen dieser Arbeit auseinandersetzt, wird.

Die nächsten Unterkapitel beschäftigen sich mit den verschiedenen Betrachtungs- bzw.

Maßstabsebenen des öffentlichen Raumes (siehe Kapitel 2.1.1, S.14), sowie der Nutzung öffentlicher Räume (siehe Kapitel 2.1.2, S. 20). Wer nutzt den öffentlichen Raum, und welche Aktivitäten finden darin statt?

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14

Betrachtungsebenen

Der öffentliche Raum kann in eine Erdgeschoßzone, Straßenraum- und Quartiersebene unterteilt werden. Beziehungsweise sind natürlich eine Vielzahl an Straßenräumen genauso Teilbereiche eines Quartiers. Auch Erdgeschoßzonen befinden sich in Straßenräumen, welche wiederum in Quartiere eingebettet sind.

Eine Unterscheidung, dieser drei Ebenen bezieht sich auf ihren Maßstab. Dadurch, dass sich in der Erdgeschoßzone, der Straßenraum- und Quartiersebene ganz unterschiedliche Anforderungen an den öffentlichen Raum und vor allem auch verschiedene planerische Fragestellungen ergeben, bedarf es dieser gesonderten Betrachtung. Die Ebenen erfüllen unterschiedliche Funktionen und so sind auch die zu erfassenden Daten verschieden.

Die Unterteilung ist vor allem hinsichtlich der Anforderungen die an neue Technologien zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume gestellt werden, von belangen. Auch für die im Kapitel 4 dieser Arbeit konstruierten Fallstudien und deren Bezug zur Matrix zur Aufenthaltsqualität (Empfehlung aus dem Fachkonzept Öffentlicher Raum, siehe Kapitel 4.1.2, S.83), ist die Auseinandersetzung von Relevanz.

In den kommenden Unterkapiteln erfahren die Erdgeschoßzone (siehe Kapitel 2.1.1.1, S.15), Straßenraum- (siehe Kapitel 2.1.1.2, S.16) und Quartiersebene (siehe Kapitel 2.1.1.3, S.18) eine nähere Betrachtung.

Erdgeschoß

Straßenraum Quartier

ÖFFENTLICHER RAUM

6 Erdgeschoß, Straßenraum, Quartier, eigene Darst.

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15 Erdgeschoß

Die kleinste räumliche Betrachtungseinheit des öffentlichen Raumes bildet die Erdgeschoßebene oder auch Erdgeschoßzone. Die Erdgeschoßzone stellt die Verbindung zwischen dem Erdgeschoß eines Gebäudes und dem öffentlichen Raum dar. An die Erdgeschoßzone und ihre räumliche Struktur grenzen Straßen, Plätze, Höfe und Grünflächen an, sie prägen somit den öffentlichen Raum und sind die Gesichter der Straßenzüge. Dabei kommt der Nutzbarkeit der Erdgeschoßzone eine wichtige Bedeutung zu, die diese Räume oftmals verlieren. Dafür können Verkehrsemissionen, die Ausgestaltung des Straßenraumes, als auch die wandelnde Einkaufskultur der Bevölkerung verantwortlich sein. Der zunehmende Leerstand von Erdgeschoßflächen geht oft mit einer verminderten Attraktivität des öffentlichen Raumes und einer fehlenden Identität der BewohnerInnen mit ihrem Quartier einher. (vgl.Bretschneider, 2014, S. 13ff)

Die Erdgeschoßzone bildet zwar die kleinste räumliche Einheit zur Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume, jedoch gibt es von ihr auch am meisten. Erdgeschoßbereiche sind sehr vielfältig und eine planerische Fragestellung auf dieser Ebene, gleicht fast nie einer anderen. Mögliche Fragen auf dieser Ebene: Wie wird ein Eingangsbereich wahrgenommen (siehe Abb.7.)? Wohin richten sich Blicke (siehe Abb.8)? Wie hoch ist die Frequenz einer Erdgeschoßzone? Welche Funktionen erfüllt ein Hof?

7 Seestadt Aspern, Wien, eigene Aufn. 8 Wirtschaftsuniversität, Wien, eigene Aufn.

„Das Außen des Hauses, ist das Innere der Stadt.“

Jane Jacobs

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16

Straßenraum

Der Straßenraum bewegt sich, hingegen der Erdgeschoßzone, auf einem kleineren Maßstab. Er ist viel mehr als eine Verkehrsfläche und Transitraum. In ihm halten sich Menschen auf, die miteinander kommunizieren und die Stadt erleben und er bildet das Wohnumfeld (vgl.Steierwald, Künne, &

Vogt, 2013, S. 324). Im Straßenraum findet das richtige Leben statt. Es geht um Aufenthaltsqualität und konkrete Nutzungen, sowie Wahrnehmungen und Empfindungen im öffentlichen Raum. Die Gestaltung des öffentlichen Straßenraumes ist ausschlaggebend dafür, wie und ob ein Raum genutzt wird. Aus vielen Straßenräumen wird der motorisierte Individualverkehr verdrängt, um wieder einen Stadtraum zu schaffen. Bauliche und gestalterische Anreize werden geschaffen, um den Straßenraum wieder mehr zu beleben. (vgl.Umweltbundesamt, 2017, S. 5ff)

Auf der Straßenraumebene können planerische Aussagen hinsichtlich der Akzeptanz des öffentlichen Raumes durch die Bevölkerung getätigt werden. Das Leben im und die Frequenz des Straßenraumes spiegeln wider, wie gerne ein Raum genutzt wird. Dabei kann zum Beispiel kategorisiert werden wie viele Menschen den Straßenraum als reinen Durchzugsort (um von A nach B zu gelangen, siehe Abb.9, S.17) benutzen oder ob die durch eine Intervention geschaffene Aufenthaltsqualität auch dazu führt, den öffentlichen Raum gerne aufzusuchen, um sich darin aufzuhalten (siehe Abb.10, S.17). Neben der konkreten Nutzungsart werden auf dieser Ebene auch oft NutzerInnengruppen gebildet (siehe Abb.11, S.17) und die beanspruchte Verkehrsart wird voneinander unterschieden. Auch finden auf diesem Maßstab soziale Interaktionen zwischen Menschen und Interaktionen zwischen Menschen (siehe Abb.12, S.17) und Objekten statt.

„… sie stellen die Bühne für menschliches Handeln und Interaktion dar, sie ermöglichen Identifikation … und Inszenierung.“ Kerstin Sailer, 2013

Jane Jacobs

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17 9 Seestadt Aspern, Wien, eigene Aufn. 10 Seestadt Aspern, Wien, eigene Aufn.

11 Maria-Theresien-Platz, Wien, eigene Aufn. 12 Stephansplatz, Wien, eigene Aufn.

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18

Quartier

Laut dem deutschen Universalwörterbuch (2015) handelt es sich bei einem Quartier u.a. um ein Stadtviertel. Ein Quartier ist ein abgegrenzter oder in bestimmter Weise zusammengehörender Teil einer Stadt. Diese Definition entspricht zumindest im räumlichen Kontext nur der halben Wahrheit, da ein Quartier nur sehr selten wirklich eindeutig und scharf abgegrenzt ist. Ausnahmen bestätigen hier aber die Regel. Die „Friedensmauer“ (siehe Abb.13, S.19) in Belfast grenzt, heute nur mehr symbolisch, die ProtestantInnen von den Katholiken ab. Wesentlich schärfere Grenzen weisen typische Gated Communities in den USA auf (siehe Abb.14, S.19).

Grundsätzlich handelt es sich beim Quartiersbegriff im Kontext dieser Arbeit um einen unscharfen Begriff. Nach Schnur (2014) ist ein Quartier ein „kontextuell eingebetteter, durch externe und interne Handlungen sozial konstruierter, jedoch unscharf konturierter Mittelpunkt-Ort alltäglicher Lebenswelten und individueller sozialer Sphären, deren Schnittmengen sich im räumlich- identifikatorischen Zusammenhang eines überschaubaren Wohnumfelds abbilden“ (Schnur, 2014, S. 40). Wo ein Quartier anfängt und wo es aufhört, ist also nicht immer ganz eindeutig. Wichtig im Planungskontext ist, dass wir PlanerInnen uns darüber einig sind, worüber wir sprechen. Die Abbildungen 15 und 16 (siehe S.19, rote Umrandung) zeigen ein Beispiel für ein Quartier in der Seestadt Aspern. In diesem Fall kommt die unscharfe Grenze aufgrund des darunter liegenden Baufeldes, der umgebenden Straßenfahrbahn und einer gemeinsamen Wohn- und Freiraumnutzung zustande.

Ein Quartier kann sich also auch aufgrund von gleichen städtebaulichen Typologien, demographischen und vor allem auch sozialen Faktoren, Umweltfaktoren oder aufgrund von Straßenhierarchien ergeben. Im Kontext der Erfassung der Nutzung öffentlicher Räume können auf der Quartiersebene Fragen nach Bewegungslinien, Parkplatzbedürfnissen, Einzugsbereichen, stark frequentierten Straßen oder Abdeckungsradien der Erschließung von Haltestellen des Öffentlichen Verkehrs (ÖV) interessant sein.

„Wenn „um dich herum immer Quartier“ ist, was macht dieses

Quartier denn aus?“ Luise Willen, 2017

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19 13 Belfast, Peacewall, eigene Aufn. 14 USA, Gated community, eigene Aufn.

15 Seestadt Aspern, Wien 3420 AG, 2018, eigene Bearb.

16 Seestadt Aspern, Wien, eigene Darst.

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20

Nutzung öffentlicher Räume

Die unterschiedlichsten und vielfältigsten Menschen nutzen den öffentlichen Raum. Jedes Individuum bewegt sich anders durch den Raum und nutzt ihn dadurch anders. Diese Unterschiedlichkeiten sind abhängig von individuellen Werten und Bedürfnissen, sowie dem Lebensstil, der verfolgt wird. Die NutzerInnen heben sich in der Raumaneignung und in deren Akzeptanz, in der Häufung der Nutzung des öffentlichen Raumes, in der Flächenbeanspruchung, in den Ansprüchen an die Gestaltung und auch in der Durchsetzung dieser Ansprüche, voneinander ab. (vgl.Gander, 2015, S. 24f) Grundsätzlich ist es am besten, wenn der öffentliche Raum Möglichkeiten und Platz für alle Menschen, so verschieden sie auch sind, bietet und so die gesamte Bevölkerung seine Zielgruppe ist.

Aufgrund der Vielfältigkeit der NutzerInnen und der daraus resultierenden Komplexität der Nutzung des öffentlichen Raumes, ist es sinnvoll einerseits verschiedene NutzerInnengruppen und andererseits auch nach Tätigkeiten denen nachgegangen wird, zu unterscheiden.

NutzerInnengruppen, können nicht nur klassisch nach Alter, Geschlecht und Wohnort kategorisiert werden, sondern auch zum Beispiel nach Verkehrsart. NutzerInnengruppen sind oft auch mit ihren Tätigkeiten verbunden. Nämlich benutzen zum Beispiel jugendliche NutzerInnen den öffentlichen Raum öfters als „erweitertes Wohnzimmer“ und Verweilen so verstärkt an bestimmten Orten, als es vielleicht Erwachsene mittleren Alters tun. Zudem ziehen Menschen oft andere Menschen an. Sitzen viele Menschen im Außenbereich eines Lokals an der Straße, so ist es wahrscheinlich, dass sich mehr Leute dazu setzen. Nach Jan Gehl ist nicht nur das Aktivitätsniveau ein sich selbst verstärkender Prozess, sondern auch das Vorkommen bestimmter NutzerInnengruppen, die einer bestimmten Tätigkeit nachgehen. Das ist der Fall, wenn spielende Kinder andere Kinder motivieren mitzuspielen.

In öffentlichen Räumen mit hoher Aufenthaltsqualität verweilen, bewegen sich und interagieren die unterschiedlichsten Menschen, die den verschiedensten Tätigkeiten nachgehen. Dieses Gewusel und vor allem auch die Vielfältigkeit macht den Raum erst lebendig und zu dem was er ist.

(vgl.Gander, 2015, S. 24f)

Die folgenden Kapitel beschäftigen sich einerseits mit den NutzerInnengruppen (Kapitel 2.1.2.1) und den Aktivitäten, denen sie nachgehen. Dabei wird unterschieden zwischen notwendigen und optionalen Aktivitäten (Kapitel 2.1.2.2), sowie den Aktivitäten in ihrem Ursprung – Verweilen (Kapitel 2.1.2.3), Bewegen (Kapitel 2.1.2.4) und Interagieren (Kapitel 2.1.2.5).

„Etwas passiert, weil etwas passiert, weil etwas passiert.“

Jan Gehl, 2010

(31)

21 NutzerInnengruppen

Ein Kriterium für eine Zuordnung von Individuen zu NutzerInnengruppen kann das Alter sein.

Unterteilbar in z.B. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, SeniorInnen (vgl.Gander, 2015, S. 25f). Der Aufenthalt bzw. vor allem die verweilende Aktivität durch NutzerInnen verschiedenster Altersstufen deutet darauf hin, dass der Raum sowohl für die Kleinsten, (junge-) Erwachsene, als auch für Hochbetagte Aufenthaltsqualitäten zu bieten hat (vgl.Flükiger & Leuba, 2015, S. 13). Besonders Kinder, Jugendliche und ältere Menschen halten sich gerne länger im öffentlichen Raum auf. Für Kinder und ihre Betreuungspersonen spielt die nahe Wohnumgebung eine große Rolle. Jugendliche verwenden den öffentlichen Raum sehr gerne als erweitertes Wohnzimmer. Ältere Menschen beanspruchen den Raum aufgrund oft eingeschränkter Mobilität für Spaziergänge und setzen sich gerne hin. Für Erwerbstätige ist der öffentliche Raum hauptsächlich Verkehrsraum. Anstatt für Aufenthalts- und Verweilaktivitäten dient er als Durchzugsort, wird für Warentransport und den ruhenden Verkehr verwendet (vgl.Gander, 2015, S. 25f).

Eine Unterscheidung nach verschiedenen Verkehrsarten bzw. Verkehrsmodi, ist in der Raumplanung sehr oft gewünscht. Dabei kann je nach Aufgabenstellung nach Individualverkehr (IV), Motorisierten Individualverkehr (MIV), Öffentlichen Verkehr (ÖV) oder auch Mikromobilität kategorisiert werden. Oftmals möchte man wissen, wie sich die Anteile der Verkehrsarten (Modal Split) zusammensetzen.

Auch der Lebenszyklus, wie alleinstehend oder Familienhaushalt und der sozioökonomische Status nach Ausbildung, Beruf und Einkommen, können Kriterien für eine Zuordnung sein (vgl.Gander, 2015, S. 25f). Frauen sind z.B. in der Wahl von Räumen zum Verweilen tendenziell anspruchsvoller.

Besonders wichtig können für sie zum Beispiel das Sicherheitsempfinden und die Art der Sitzmöglichkeit, sowie Sauberkeit sein. (vgl.Flükiger & Leuba, 2015, S. 13) Genauso können auch der Berufsstatus und das Einkommen in Verbindung mit der Nutzung des öffentlichen Raumes stehen. Berufstätige mit hohem Einkommen, werden zu gängigen Bürozeiten eher weniger im öffentlichen Raum zugegen sein, hingegen haben SeniorInnen eher die Zeit an einem Montag- Vormittag auf einer Parkbank zu sitzen.

Ganz nach Betrachtungsweise und Aufgabenstellung können die einzelnen Individuen verschiedenen NutzerInnengruppen zugeordnet werden. Zusätzlich kann nach variierenden Aktivitäten (Verweilen, Bewegen, Interagieren; siehe Kapitel 2.1.2.3 – 2.1.2.5, ab S.27) unterschieden werden. So wie attraktive Orte die unterschiedlichsten Personen ansprechen eignen sie sich auch für die verschiedensten Aktivitäten. Auch kann nach der Anzahl an Menschen, die sich in Gruppen bewegen, unterschieden werden. Meist ist dies ein Hinweis für die bewusste Auswahl eines Ortes.

„Als „Raum für Alle“ wird der öffentliche Raum bezeichnet, aber was heißt das eigentlich?“ Barbara Zibell, 2009

Jan Gehl

(32)

22

(vgl.Flükiger & Leuba, 2015, S. 13) Die Abb. 17 zeigt eine Übersicht, wie NutzerInnengruppen kategorisiert werden können.

17 NutzerInnengruppen, eigene Darst.

NUTZERINNENGRUPPEN

Alter

Kinder Jugendliche Erwachsene SeniorInnen

...

Verkehrsart

Motorisierter Individual- verkehr (MIV)

FußgängerIn RadfahrerIn Mikromobilität

(E-)Scooter, Skateboard, Inlineskates, Rollstuhl, ...

Lebenszyklus

allein-stehend Familie Betreuungs-

pflichten ...

sozioökono- mischer Status

Ausbildung Beruf Einkommen Geschlecht, ...

Herkunft

Aktivitäten

Verweilen Bewegen Interagieren

Gruppengröße

alleine kleine/große

Gruppe Personen mit ...

besonderen Bedürfnissen

...

(33)

23 Aufgrund der Vielfalt der NutzerInnen(gruppen) resultieren Interessenskonflikte um Raumansprüche- und funktionen. Die Durchsetzung von Interessensansprüchen gelingt verschiedenen NutzerInnengruppen unterschiedlich gut. Eine mögliche Erklärung hierfür, könnte die mangelnde Wertschätzung bestimmter Gruppen sein. Manche Aktivitäten werden von der Gesellschaft eher toleriert, als andere. Damit können bestimmte soziale Randgruppen bzw.

Minderheiten gemeint sein, wie zum Beispiel Personen, die keinen geregelten Alltag nachgehen (können), oder Suchtprobleme haben. Je mehr Personen einen Raum nutzen, desto eher kann es zu Nutzungskonflikten kommen. Oft sind unterschiedliche Auffassungen über das korrekte Verhalten und die „richtige“ Nutzung im öffentlichen Raum der Auslöser. (vgl.Gander, 2015, S. 25f) Die verschiedensten Gruppen haben verschiedenste Ansprüche an die Qualitäten öffentlicher Räume. Mit der Komplexität der NutzerInnen gehen also auch die verschiedensten Bedürfnisse an den öffentlichen Raum einher. Grundsätzlich soll der öffentliche Raum immer für Alle da sein, alle Individuen gleichermaßen ansprechen und folglich gerecht aufgeteilt sein.

18 Wie wird eine Bank benutzt?, Gehl (1968)

(34)

24

Notwendige und optionale Aktivitäten

Mit dem Kommen und Gehen ist dabei gemeint, dass viele Räume und Plätze lediglich als Durchzugsräume für notwendige Aktivitäten, um von A nach B zu gelangen, fungieren. Dazu gehört zum Beispiel das Warten auf den Bus, um in die Arbeit zu fahren (siehe Abb.19) oder das Bestreiten von Wegen für den alltäglichen Bedarf (siehe Abb.20). Es handelt sich dabei auch um eine Nutzungsform des Raumes, jedoch wollen wir als PlanerInnen besonders optionale und soziale Aufenthaltsaktivitäten, sowie soziale Interaktionen zwischen Menschen im öffentlichen Raum, die hohe Aufenthaltsqualitäten erfordern, fördern. Um dies zu erreichen, müssen günstige Bedingungen dafür geschaffen werden, sich in den Räumen bewegen und aufhalten zu können (vgl.Gehl, 2015, S. 125). Öffentliche Räume sollen hohe Aufenthaltsqualitäten bieten und so neben der Notwendigkeit des Aufenthalts, genauso und am besten noch viel mehr auch als Aufenthaltsraum genutzt werden. Je mehr optionale und soziale Aktivitäten im Raum ausgeübt werden, desto höher ist auch das Attraktivitätsniveau des öffentlichen Raumes.

Folglich bestehen laut Jan Gehl (2006) zwischen den verschiedenen Aktivitätstypen (notwendige, optionale und übrige (soziale) Aktivitäten), denen im öffentlichen Raum nachgegangen werden kann und der Qualität der physischen Umgebung Wechselwirkungen. Für notwendige Aktivitäten wird nicht zwingend eine gute Qualität der physischen Umgebung benötigt. Jedoch können manchmal auch Räume für notwendige Aktivitäten ausgewählt werden und so finden in guter Umgebung auch mehr notwendige Aktivitäten statt. Optionale Aktivitäten finden ganz klar verstärkt

19 notwendige Aktivität, Seestadt Aspern, Wien, eigene Aufn.

20 notwendige Aktivität, Seestadt Aspern, Wien, eigene Aufn.

„Es ist nicht ausreichend Räume zu schaffen die lediglich ein Kommen und Gehen ermöglichen.“ Jan Gehl

Jan Gehl

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25 in Räumen mit guter Aufenthaltsqualität statt. Optionale Aktivitäten sind dabei Tätigkeiten, die in der Freizeit ausgeführt werden und gerne gemacht werden. Für solche Aktivitäten werden bestimmte bzw. konkrete Räume aufgesucht, die gute Aufenthaltsqualitäten aufweisen. Der Raum ist also nicht Mittel zum Zweck, wie er es für die notwendigen Aktivitäten ist, sondern wird bewusst ausgewählt und frequentiert. Optionale Aktivitäten, die in Räumen mit guten physischen Qualitäten stattfinden sind zum Beispiel das Herumschlendern, ein gemeinsamer Austausch (siehe Abb.21), gemeinsames Café trinken und dabei plaudern oder in einer Gruppe Sehenswürdigkeiten ansehen (Abb.22). An dieser Stelle ist erkennbar, dass sich optionale Aktivitäten sehr oft auch mit sozialen Aktivitäten überschneiden, sodass eine Mischform entsteht. Zu den sozialen Aktivitäten zählen hauptsächlich Interaktionen zwischen Menschen, wie zum Beispiel das Plaudern oder das gemeinsame Spielen von Kindern.

Grundsätzlich führen gute physische bzw. räumliche Qualitäten eines Raumes zu einer Steigerung der optionalen, als auch der übrigen Aktivitäten. Mit den übrigen Aktivitäten, wozu soziale Aktivitäten zählen, verhält es sich nicht ganz so. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass sich auch notwendige oft mit sozialen Aktivitäten überschneiden. (siehe Abb.23, je größer der Punkt, desto mehr der jeweiligen Aktivitäten finden statt;)

QUALITÄT DER PHYSISCHEN UMGEBUNG

schlecht gut

Notwendige Aktivitäten

Optionale Aktivitäten Übrige (soziale)

Aktivitäten

23 Aktivitätstypen, nach Gehl, 2006, eigene Darst.

21 optionale-soziale Aktivität, Seestadt Aspern, Wien, eigene Aufn.

22 optionale-soziale Aktivität, Stephansplatz, Wien, eigene Aufn.

(36)

26

Neben der Unterscheidung zwischen physischen und räumlichen Qualitäten eines Raumes, gibt es auch externe (nicht beeinflussbare) Einflussfaktoren, die zur Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes beitragen. Dazu gehören die Temperatur, Jahreszeit und Tageszeit. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass je schöner und besser (vor allem auch heller) das Wetter ist, desto mehr Personen halten sich auch im öffentlichen Raum auf. Der Unterschied, der sich im öffentlichen Raum abspielt, zwischen nasskalten Wetter und einem sonnigen Sommertag, kann wie Tag und Nacht sein. Außerdem steigt mit dem schönen Wetter auch das Angebot im öffentlichen Raum.

Restaurants öffnen ihre Außenbereiche, die Menschen vor Eisgeschäften stehen Schlange und es gibt wieder Open-Air-Veranstaltungen.

Der Nachweis sozialer und optionaler Aktivitäten ist also ein guter Maßstab für die Bewertung der Qualität von öffentlichen Räumen. Je mehr dieser Aktivitäten im Raum stattfinden, desto besser ist auch die Aufenthaltsqualität im Raum und folglich die Qualität der Stadt (vgl.Flükiger & Leuba, 2015, S. 8f). Der (optionale) Aufenthalt im öffentlichen Raum, die Aktivität und Kommunikation trägt dazu bei, dass Städte als attraktive urbane Räume mit hohen Aufenthaltsqualitäten wahrgenommen werden. Durch soziale Interaktionen zwischen Menschen entsteht Öffentlichkeit. (vgl.Flükiger &

Leuba, 2015, S. 4) Der Aufenthalt von Menschen zieht andere Menschen an. Räume strahlen erst wirklich Attraktivität und Aufenthaltsqualität aus, wenn sich darin Menschen bewegen, die die Räume lebendig machen. Als Beispiel wirken Außenanlagen von Cafés auf den ersten Blick oft viel attraktiver, wenn sie mittelmäßig stark frequentiert sind. Da können das Mobiliar und die Menükarte noch so schön gestaltet sein, wenn keine Menschen da sind und im gegenüberliegenden Café alles voll ist, dann tendieren Menschen dazu, den gegenüberliegenden Raum aufzusuchen.

Neben der Unterscheidung von notwendigen, optionalen und sozialen Aktivitäten können die Anforderungen an den öffentlichen Raum auch in allgemeine und spezifische Qualitäten unterteilt werden. Spezifische Qualitäten sind einfache, elementare Aktivitäten, wie zum Beispiel gehen, stehen und sitzen oder auch sehen, hören und sprechen gemeint. Es handelt sich dabei um Aktivitäten, die als Ausgangspunkt für nahezu alle anderen Aktivitäten dienen. Wenn Räume dazu einladen, zu gehen, stehen, sitzen, sehen, hören und sprechen, dann weist der Raum zumindest schon einmal eine grundlegende Aufenthaltsqualität auf. Diese grundlegenden Aktivitäten, ermöglichen dann viele weitere (komplexere) Aktivitäten, wie zum Beispiel, Spiel, Sport, gemeinschaftliche Handlungen usw.. (vgl.Gehl, 2015, S. 125f) Demzufolge unterstützen elementare Aktivitäten spezifische Aktivitäten. Das Gehen, Stehen und Sitzen sind also grundsätzlich gute Indikatoren für öffentliche Räume. Aufenthaltsqualitäten sind dann in Folge geeignete Parameter, um die Qualität und Funktionalität von öffentlichen Räumen zu erfassen (vgl.Flükiger & Leuba, 2015, S. 5).

Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Aktivitäten, denen im öffentlichen Raum nachgegangen werden kann, in drei Kategorien (Verweilen, Bewegen und Interagieren) unterteilt (siehe Abb.24, S.27). Wobei eine klare Einordnung der Tätigkeiten nur selten möglich ist, da es so gut wie immer auch Überschneidungen gibt - Schließlich kann ja auch während der Bewegung miteinander interagiert werden.

(37)

27 Verweilen

Verweilt wird hauptsächlich im Stehen oder Sitzen. Das Stehen (siehe Abb.25, S. 28) erfordert keine besonderen Anforderungen an die räumliche Umgebung. Die Tätigkeit ist jedoch ein offensichtliches und wichtiges Verhaltensmuster und ist so Ausgangspunkt für eine Vielzahl stationärer Aktivitäten, die im öffentlichen Raum stattfinden. Das Stehen von Personen kann einen funktionellen Grund haben, wie dies an einer roten Ampel, um sich etwas anzusehen, oder um sich die Schuhe zuzubinden, der Fall ist. Es kann auch gestanden werden, um auf eine andere Person oder auf den Bus oder Zug zu warten. Zwischen der Aufenthaltsqualität und dem Stehen gibt es keine besonderen Wechselwirkungen. Der Ort an dem stehen geblieben wird ist viel mehr das Mittel zum Zweck. Daneben kann auch gestanden werden, um mit jemandem zu sprechen. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine notwendige Aktivität im Rahmen des Verweilens. Manches Mal kann sich das kurze Stehen-bleiben auch zu einer echten verweilenden Funktion entwickeln, dann können sehr wohl wieder Ansprüche an die Qualität der Umgebung aufkommen und es folgt die Suche nach einem guten Platz zum Stehen. (vgl.Gehl, 2015, S. 142). Oft wird sich dann dazu entschlossen, sich irgendwo hinzusetzen.

AKTIVITÄTEN / TÄTIGKEITEN

verweilen

sitzen

stehen

bewegen

laufen

gehen

Rad fahren

Inline skaten

...

interagieren

mit Person(en)

plaudern spazieren

gehen ...

mit Objekten

auf Parkbank

sitzen ein Buch

lesen ...

mit Hunden

gassi gehen

spielen

„die öffentliche Sitzbank (ist) im weiteren Sinne Trägerin des urbanen Aufenthalts und seiner vielfältigen Aktivitäten, die zur Qualität des öffentlichen Raums beitragen.“ Mathieu Pochon, Thomas Schweizer, 2015

24 Aktivitäten und Tätigkeiten im öffentlichen Raum, eigene Darst.

(38)

28

Voraussetzung für beliebig langes Sitzen (siehe Abb.26) ist das Vorhandensein von guten Sitzgelegenheiten. Das Sitzmobiliar trägt für alle NutzerInnengruppen wesentlich zur Erfahrung des öffentlichen Raumes bei (vgl.Pochon & Schweizer, 2015, S. 1). Das Auffinden einer ausreichenden Anzahl von Sitzmobiliar ermöglicht eine Vielzahl an Aktivitäten, denen im öffentlichen Raum nachgegangen werden kann - Essen, Lesen, Schlafen, auf den Bus warten, Stricken, die Umwelt beobachten oder sich unterhalten. Für die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum sind diese Aktivitäten und folglich die Bereitstellung von guten Sitzgelegenheiten also unerlässlich (vgl.Gehl, 2015, S. 151). Prinzipiell lebt also der öffentliche Raum und seine Aufenthaltsfunktion von guten Verweilmöglichkeiten. Jedoch gibt es auch Räume, an denen das Verweilen nicht erwünscht ist. Zum Beispiel ist es an Bahnhofsplätzen oder stark frequentierten Sehenswürdigkeiten oftmals unerwünscht, dass Leute länger als notwendig verweilen. Daraus resultierend, wird kein Sitzmobiliar aufgestellt und es kann lediglich gestanden oder durch den Raum gegangen werden.

Die Sitzbank dient im Grunde genommen also der Mobilität und bietet so einen Zugang zur Stadt (vgl.Pochon & Schweizer, 2015, S. 1). Ein Platz zum Verweilen und Sitzen wird wesentlich sorgfältiger ausgewählt, als ein Platz zum Stehen. Gesessen wird nur dort, wo auch die äußeren Bedingungen günstig sind. (vgl.Gehl, 2015, S. 151) Es sei denn jemanden muss sich hinsetzen, um sich auszuruhen.

Grundsätzlich handelt es sich beim Sitzen aber um eine optionale Handlung.

In einer der im Kapitel 4 (Fallstudien) konzipierten Fallstudie (Fallstudie 1) wird sich u.a. mit verschiedenen Arten des Verweilangebotes im öffentlichen Raum auseinandergesetzt. Aus diesem Grund kommt der folgenden Auseinandersetzung mit konkreten Verweilmöglichkeiten eine große Rolle zu. Die reine Platzierung einer herkömmlichen Sitzbank ist lange nicht alles, was beachtet werden kann, um die Verweilqualität und so die Attraktivität des Raumes zu erhöhen. Der Infrastruktur des Sitzmobiliars im öffentlichen Raum, also der Anordnung, der Funktionalität, dem Material und eventuell zusätzlichen Ausstattungen kommt eine große Bedeutung zu.

25 Stehen, Messe Wien, eigene Aufn. 26 Sitzen, Graben, Wien, eigene Aufn.

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