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Typische Wiesenpflanze

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32 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2017 | www.diepta.de

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ie Gemeine Schaf- garbe (Achillea millefolium L.

s.l.) ist eine sehr formenreiche Art, die nicht nur morphologisch, sondern auch chemisch und zytogenetisch vielgestaltig ist. Dies wird mit dem Namenszusatz s.l. (sensu latiore = im weiteren Sinne) verdeutlicht. Sie ist in Eu- ropa, Nord- und Vorderasien

sowie Nordamerika weit ver- breitet. Bei uns gedeiht die an- spruchslose Pflanze vor allem auf Äckern, Wiesen, Weiden, an Bächen sowie auf Schuttplät- zen und an Weg- und Straßen- rändern.

Tausend Blätter Die Schaf- garbe ist ein Korbblütler (As- teraceae), der sich mit sei- nem kriechenden Wurzelstock

sehr schnell verbreitet. Aus dem Rhizom entwickelt sich im Frühjahr zuerst eine zarte Laub rosette, aus der wenig spä- ter ein zäher aufrechter Blüten- trieb entspringt. Der behaarte Stängel wird etwa einen halben Meter hoch und trägt wechsel- ständig zottig behaarte Blätter, die am unteren Teil des Stän- gels gestielt und weiter oben sit- zend sind. Die länglich-schma-

len, lanzettförmigen Blätter sind mehrfach fiederschnittig mit zahlreichen, sehr schmalen Fiedern. Dies erweckt den Ein- druck von „tausend Blättern“, was auch der Artname mille- folium (lat. mille = tausend, fo- lium = Blatt) zum Ausdruck bringt.

Kleine Blütenköpfchen Endständig erscheinen zwi- schen Juni bis Oktober oben am stark verzweigten Stängel Doldenrispen, die aus mehre- ren Einzelblüten zusammenge- setzt sind. Die einzelnen Blüten haben einen Durchmesser von fünf bis acht Millimetern und sind somit relativ klein. Es sind gewölbte Körbchen, die aus vier bis sechs weißen, rosafarbenen bis karminroten Zungenblüten und nur wenigen blassgelben Röhrenblüten bestehen.

Alte Heilpflanze Da die Pflanze gerne von Schafen ge- fressen wird, trägt sie den deut- schen Namen Schafgarbe. Auch volkstümliche Bezeichnungen wie Schafzunge oder Schafrippl nehmen darauf Bezug. Der Wortteil „garbe“ verweist darü- ber hinaus auf die Heilkraft des Korbblütlers, denn es leitet sich vom althochdeutschen garawa

= Heilende ab. Ihren Gattungs- namen Achillea erhielt die As- teraceae nach dem griechischen Helden Achilles, welcher der Sage nach während des Troja- nischen Krieges eine Wunde des Telephos, dem König der Myser, erfolgreich mit der Schafgarbe geheilt haben soll.

Damit spielt auch der botani- sche Name auf die heilende Po- tenz der Pflanze an.

Schwester der Kamille In der Antike (800 v. Chr. – 600 n. Chr.) war die Schafgarbe ein Symbol des Krieges, da die Pflanze als besonders heilsam bei Verwundungen durch ei-

Die therapeutische Anwendung der Schafgarbe entspricht in etwa

der der Kamille, weshalb der Korbblütler im Volksmund oftmals auch als Schwester der Kamille bezeichnet wird.

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PRAXIS HEILPFLANZEN

Typische

Wiesenpflanze

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serne Waffen galt. Auch Hilde- gard von Bingen (1098 – 1179) setzte Schafgarbe zur Wundhei- lung ein. Sie beschrieb sowohl eine äußerliche Behandlung in Form von Umschlägen als auch die innerliche Anwendung, bei der pulverisierte Schafgarbe in warmem Wasser oder Wein getrunken wurde. In der Volks- medizin ist das Korbblüten- gewächs seit langem nicht nur ein beliebtes Wundheilmittel, es wird wie die Kamille auch bei Magen-Darm-Gallestörun- gen, Magenverstimmungen und Appetitlosigkeit eingesetzt.

Zudem gilt es als wirksam bei Hämorrhoidalblutungen sowie bei Menstruationsbeschwer- den und wird zur Anregung der Nierentätigkeit verwendet.

Noch heute wird Schafgarbe vielseitig gebraucht. Zur An- wendung kommen die getrock- neten, blühenden Triebspitzen mit Blättern, Blüten und Stän- geln (Millefolii herba – Schaf- garbenkraut), deren Qualität im Europäischen Arzneibuch (Ph.Eur.) festgelegt ist.

Vielseitiges Wirkspekt- rum Die moderne Wissen- schaft konnte inzwischen viele der seit langem gebräuchlichen Anwendungsgebiete der Schaf- garbe bestätigen. Es wurden spasmolytische, antiphlogisti- sche, karminative, cholagoge und antimikrobielle Wirkun- gen in verschiedenen Untersu- chungen nachgewiesen. Für die Effekte spielt neben den Flavon- oiden und Sesquiterpen-Bitter- stoffen vor allem das ätheri- sche Öl eine große Rolle, das mit 0,2 bis über ein Prozent im Schafgarbenkraut enthal- ten ist. Die Zusammensetzung des Öls ist in Abhängigkeit von der Unterart und vom Ernte- zeitpunkt sehr variabel. Insge- samt wurden über 100 Verbin- dungen identifiziert. Häufige Komponenten sind unter an-

derem 1,8-Cineol, alpha- und beta-Pinen, beta-Caryophyllen sowie Proazulene (Achillicin).

Achillicin ist eine Vorstufe des Chamazulens, das bei Wasser- dampfdestillation entsteht und dem Öl seine blaue Farbe ver- leiht.

Positiv monographiert Schafgarbe wird heute vor allem innerlich als Amarum bei Appetitlosigkeit und gastroin- testinalen Beschwerden ver- wendet. Durch den Gehalt an Bitterstoffen ist es in der Lage, die Sekretion von Speichel im Mund und Verdauungssäften im Magen anzuregen. Zudem ergänzen das ätherische Öl und die Flavonoide mit ihrer spas- molytischen Wirkung den ver- dauungsfördernden Effekt, wes- halb Schafgarbe ein bewährtes Mittel auch bei dyspeptischen Beschwerden wie leichten krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich ist. Die antiphlogistischen und karmi- nativen Proazulene sind dabei auch unterstützend wirksam.

Äußerlich kann das Kraut bei schmerzhaften Krampfzustän- den psychovegetativen Ur- sprungs im kleinen Becken der Frau in Form von Sitzbä- dern zur Anwendung kommen (siehe Indikationsgebiete der Kommission E und ESCOP).

Die ESCOP empfiehlt Schaf- garbenkraut außerdem zur Be- handlung leichter Haut- und Schleimhautentzündungen.

Achtung Schafgarbender- matitis Als Korbblüter kann Schafgarbe aufgrund seines Ses- quiterpenlacton-Gehaltes eine Kontaktallergie auslösen. ■

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