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Die Neue Vechte in Metelen

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Academic year: 2022

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BODENSCHUTZ Umwelt- und Planungsamt Kreis Steinfurt

ABFALLWIRTSCHAFT RAUMPLANUNG

MOBILITÄT IMMISSIONSSCHUTZ

NATUR UND

LANDSCHAFT WASSERWIRTSCHAFT

Die Neue Vechte in Metelen

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INHALT

DIE NEUE VECHTE AUF EINEN BLICK (SCHAUTAFEL)

DIE NEUE VECHTE AUF EINEN BLICK (SCHAUTAFEL)

ANLASS

ÖKOLOGIE DER VECHTE (SCHAUTAFELN)

HISTORISCHER HINTERGRUND DES MÜHLENSTANDORTS (SCHAUTAFELN)

PLANUNG DER MASSNAHME

BAUPHASE

EIN JAHR SPÄTER...

6 7 8 9 11 13 22 5

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Die Neue Vechte in Metelen ist ein wunderbares Beispiel dafür, was möglich ist, wenn mehrere Akteure bei der Umsetzung der EG- Wasserrahmenrichtlinie an einem Strang ziehen. Die Gemeinde Metelen, die Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt e.V., die Untere

Wasserbehörde des Kreises Steinfurt und die Bezirksregierung Münster als Förderbehörde haben gemeinsam und erfolgreich dieses Projekt realisiert. Das Ergebnis ist nicht nur eine ökologische Verbesserung der Vechte. Gleichzeitig ist auch ein attraktiver Naherholungsraum im Herzen der Gemeinde Metelen entstanden.

Es freut mich sehr, wie gut das Gelände der Neuen Vechte durch die Bürgerinnen und Bürger angenommen wird. Wenn wir im Kreis Steinfurt die Umsetzung der EG-Wasser- rahmenrichtlinie auch zukünftig als Gemeinschaftsaufgabe verstehen und anpacken, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir noch viele weitere solcher Maßnahmen realisieren können.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Klaus Effing | Landrat

Die Vechte ist in Metelen das ortsprägende Gewässer, nicht nur weil wir unseren Heimatort gerne mal als „Vechtestädtchen“ bezeichnen.

Der Fluss war Ausgangspunkt für die Gründung Metelen‘s. Er hatte im Lauf der Jahrhunderte vielerlei Funktionen. So zeugt die Mühle Plage- mann an gleicher Stelle heute noch von der Bedeutung der Vechte für eine wirtschaftliche Nutzung.

In heutiger Zeit, in der wir uns verstärkt an Nachhaltigkeitsaspekte orientieren, steht die „Neue Vechte“ beispielhaft dafür, dass man eine ökologisch sinnvolle und großflächige Lösung für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie auch in zentraler Ortslage erreichen kann.

Durch die gute Kooperation vieler Akteure konnten neben der Fischaufstiegsanlage sogar das gesamte Areal großräumiger naturnah gestaltet werden. Insgesamt wird hiermit die Aufenthaltsqualität in Metelen gesteigert, die Freizeitqualität erhält neue Impulse. Mein Dank geht an alle, die durch ihren Beitrag zum Gelingen dieses besonderen Projektes bei- getragen haben.

Schauen Sie sich das Gelände der „Neuen Vechte“ an, verweilen Sie und gönnen Sie sich anschließend eine Rast in der Gastronomie unseres „Vechtestädtchen Metelen“.

Herzliche Grüße

Gregor Krabbe | Bürgermeister Metelen

Vorwort Landrat | Bürgermeister Metelen

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Die Neue Vechte auf einen Blick

Die EG-Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) legt fest, dass alle Fließgewässer bis zum Jahr 2027 einen guten ökologischen Zustand erreichen sollen. Viele Fließgewässer im Kreis Steinfurt, zu denen auch die Vechte gehört, erreichen aufgrund ihrer begradigten und befestigten Gewässerläufe, und der mangelnden Durchgängigkeit durch viele vorhandene Staubauwerke, aktuell die Zielvorgaben nicht. Um den ökologischen Zustand zu verbessern, müssen deshalb naturnahe Gewässerstrukturen geschaffen und die Durchgängigkeit für Fische und Kleinstlebewesen hergestellt werden.

So wurden auch an der Vechte in den letzten Jahren bereits eine Reihe von Maßnahmen zur ökologi- schen Verbesserung umgesetzt. Insgesamt sind bereits 15 Staubauwerke umgebaut worden (siehe Übersichtskarte). Um das Ziel einer auf dem gesamten Kreisgebiet durchgängigen Vechte zu er- reichen, fehlen u.a. noch der Umbau der beiden großen Stauanlagen in Ochtrup-Langenhorst und

in Metelen. Beide stellten nicht nur aufgrund Ihrer Größe mit einer Absturzhöhe von jeweils über 3 Metern eine Herausforderung dar, son- dern auch aufgrund ihrer Lage mitten im Ortskern. Im Jahr 2012 wurde durch erste Vorgespräche das Projekt der „Neuen Vechte“ ins Le- ben gerufen und schließ- lich im Jahr 2018 fertig- gestellt. Die Gemeinde Metelen, die Naturschutzstif- tung und der Kreis Steinfurt haben gemeinsam den Um- bau der Stauanlage an dem ehemaligen Mühlenstandort, sowie die Altarmoptimierung bei „Kocks Insel“ realisiert.

Das vorliegende Heft enthält grundlegende Informationen zur Ökologie der Vechte so- wie zur Historie des Stand- ortes der Maßnahme. Darü- ber hinaus dokumentiert es die Planung und Umsetzung dieses aufgrund seiner Grö- ße und der Art der Ausführung besonderen Projektes.

Anlass

Die Vechte im Kreis Steinfurt mit den durchgängigen und den nicht durchgängigen Querbau- werken. (Grafik: Kreis Steinfurt / Umwelt- und Planungsamt)

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Die Ökologie der Vechte Historischer Hintergrund des Mühlenstandorts

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Im Jahr 2012 fanden die ersten Gespräche zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an der Vechte und zur Altarmoptimierung bei Kocks Insel im Sitzungssaal des Alten Amtshauses in Metelen statt. Mit dabei waren u.a. die Bezirksregierung Münster, der Kreis Steinfurt, die Bodendenkmal- behörde sowie weitere Träger öffentlicher Belange. In mehreren Abstimmungsgesprächen wurde der Fahrplan zur Umsetzung der Maßnahme erarbeitet. Die Gemeinde Metelen wollte als Träger der Maßnahme fungieren, die Naturschutzstiftung wollte die finanziellen Eigenmittel zur Verfügung stellen und die Untere Wasserbehörde des Kreises sollte, zusätzlich zu ihrer Zuständigkeit als Ge- nehmigungsbehörde, die fachliche Betreuung des Projekts in der Planungs- und Bauphase übernehmen.

Die Bezirksregierung Münster als Förderbehörde stellte für die Maßnahme eine Förderung von 90

% der Gesamtkosten in Aussicht.

Um die Maßnahme tatsächlich umsetzen zu können mussten jedoch zunächst die dafür benötig- ten Flächen erworben werden. Die Gemeinde Metelen nahm sich dieser Aufgabe gemeinsam mit der Naturschutzstiftung an. Ellings Wiese und Kocks Insel auf denen die geplanten Maßnahmen umgesetzt werden sollten, waren noch im Privatbesitz. Nach längeren Verhandlungen gingen die Flächen in den Besitz der Gemeinde Metelen über und der Weg für die Umsetzung der Maßnahme war damit frei. Der Auftrag für die Planung des Projektes „Neue Vechte“ wurde an das Ingenieurbüro Sönnichsen und Partner aus Minden vergeben. Dieses legte zu Beginn der Planung zusammen mit den Beteiligten die Planungsziele für die Maßnahme fest. Diese sollten sein:

1. Herstellung der Durchgängigkeit für Fische und Kleinstlebewesen 2. Schaffung natürlicher Lebensräume für die Flora

3. Schaffung natürlicher Lebensräume für die Fauna 4. Entwicklung von Eigendynamik

5. Sicherstellung des Hochwasserabflusses

6. Erlebbarkeit und Aufwertung des Landschaftsbildes 7. Erhalt und Sicherung der Wasserqualität

8. Geringer Unterhaltungsaufwand

9. Gewährleistung des Denkmalschutzes am historischen Mühlenstandort

Vor dem Hintergrund der festgelegten Ziele wurden zwei Planungsvarianten erarbeitet und an- schließend auf Ihren Zielerreichungsgrad geprüft. Letztendlich fiel die Wahl auf Variante A, die unter Berücksichtigung der angestrebten Ziele den insgesamt höchsten Mehrwert erzielen würde.

Danach konnte die endgültige Planung für das Projekt durch das Ingenieurbüro beginnen.

Die Genehmigungsunterlagen wurden erstellt und das Plangenehmigungsverfahren wurde seitens der Unteren Wasserbehörde eingeleitet. Da im Beteiligungsverfahren durch die Träger der öffent- lichen Belange keine Einwände erhoben wurden, konnte die Genehmigung nach § 68 Abs. 2 sowie

§ 78 Abs. 3 des Wasserhaushaltsgesetzes durch den Kreis Steinfurt erteilt werden. Sie wurde der Gemeinde Metelen als Bauherr mit Datum vom 14.12.2015 zugestellt.

Auf Grundlage der Genehmigung konnte durch die Gemeinde Metelen bei der Bezirks- regierung Münster einen Antrag auf Förderung des Projektes mit Landesmitteln stellen.

Am 17.12.2015 wurde der Förderbescheid seitens der Bezirksregierung Münster erteilt.

Planung der Maßnahme

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Im Frühjahr 2016 wurden durch Sönnichsen und Partner die Ausschreibungsunterlagen und die Ausführungspläne erstellt. Nach Ablauf der Ausschreibungsfrist erfolgte die Submission im Mai 2016. Nach der Auswertung der Angebote der Baufirmen wurde der Auftrag für die Umsetzung der Maßnahme im Juli 2016 an die Firma Boymann aus Dortmund erteilt.

Lageplan der Neuen Vechte (Grafik: Büro Sönnichsen & Partner)

Bevor die Arbeiten beginnen konnten, musste die Baustelle eingerichtet werden. Dazu musste von der Firma Boymann der Oberboden abgeschoben und Zufahrtswege für die Baustellenfahrzeuge angelegt werden. Um Kocks Insel und den Altarm erreichen zu können, wurde zwischenzeitlich eine Baustellenbrücke über die Vechte gebaut.

Bauphase

Baustelleneinrichtung 16. August 2016

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Zunächst wurde das Umgehungsgerinne angelegt. Dabei traten verschiedenste Erd- und Bodenformationen zutage. Neben Sand-und Lehmböden wurden in einigen Be- reichen auch Torfschichten freigelegt.

Anlage des Umgehungsgerinnes

Maßarbeit: Damit die Fischaufstiegsanlage später funktioniert, dürfen bestimmte Strömungsgeschwindigkeiten nicht überschritten werden. Das bedeutet die errech- neten Höhen und Schlitzbreiten müssen beim Bau der Anlage sehr genau eingehal- ten werden. Um das zu erreichen, mussten die zum Teil über 250 kg schweren Bruch- steine in den Steinriegeln bis auf wenige Zentimeter genau platziert werden.

Herstellung der Steinriegel

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Der Bau der Holzriegel erwies sich als relativ schwierig. Die festen Torfschichten er- schwerten den passgenauen Einbau der bis 12 m langen Lärchenstämme. Hier muss- te zum Teil mehrmals nachgearbeitet werden, um die Vorgaben einzuhalten.

Herstellung der Holzriegel

Die beispielhaften Messprotokolle zeigen die Kontrollmessungen der Höhen. Bei den Höhen und beim Soll-Ist-Vergleich ist deutlich zu erkennen wie genau gearbeitet wurde.

Die sehr geringen Abweichungen liegen absolut im Toleranzbereich.

Messprotokolle der Riegel

Messprotokolle der Riegel (Grafiken: Büro Sönnichsen & Partner)

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Das Zulaufbauwerk aus dem Hauptgerinne der Vechte kreuzt einen Fußgängerweg.

Um die Auffindbarkeit und den Einstieg in das Umgehungsgerinne für Aale und andere Fische zu erleichtern, wurde ein sogenannter Aaldrempel aufgeschüttet.

Zulaufbereich der „Neuen Vechte“

Nach der Fertigstellung der einzelnen Holz- und Steinriegel sind die späteren Wasser- becken sehr gut zu erkennen. Sie bieten den Fischen und Kleinstlebewesen Ruhe- zonen beim Aufstieg und zum Teil sogar einen dauerhaften Lebensraum.

Holz- und Steinriegel nach der Fertigstellung

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Erste Probeläufe nach Fertigstellung der Holz- und Steinriegel

Bevor das Umgehungsgerinne endgültig angeschlossen wurde, führte die Baufirma

einige Probeläufe durch, um die Funktionalität der Anlage zu testen. Daraufhin wur-

den noch einige kleinere Nachjustierungen vorgenommen.

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Ein Jahr später...

Vielen Dank an das Ingenieurbüro Sönnichsen & Partner für die freundliche Unterstützung und das Bereitstellen der Fotos und Grafiken!

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Herausgeber

Kreis Steinfurt | Der Landrat Umwelt- und Planungsamt - Untere Wasserbehörde - Tecklenburger Str. 10 48565 Steinfurt Tel. 02551 69-0 www.kreis-steinfurt.de Redaktion

Vinzenz Tewes | Umwelt- und Planungsamt Oliver Kania | Umwelt- und Planungsamt Melanie Hüning | Umwelt- und Planungsamt Fotos | Grafiken

Ingenieurbüro Sönnichsen & Partner, Minden Umwelt- und Planungsamt | Kreis Steinfurt Satz | Layout

Jennifer Arning | Haupt- und Personalamt Stand: Juli 2019

Referenzen

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