20 Einfach künstlerisch
Malen mit der Schere
Fantasievolle Formen nach Matisse
Klassen 3 und 4
Ein Beitrag von Astrid Jahns, Hannover
O
b gemalt, geschnitten oder modelliert – die Scherenschnitte des Künstlers Henri Matisse sind in dieser Unterrichtseinheit Ausgangspunkt für die Gestaltung fantasievoller Formen. Dabei lernen die Schüler nicht nur den Künstler und seine Arbeits- weise kennen, sie erfahren auch Wissenswertes über Farben und Farbkombinationen. Dieses Wissen wen- den sie in ihren eigenen Arbeiten an und erzielen damit ein verblüffendes Zusammenspiel von Formen, Farben und Fantasie.Das Wichtigste auf einen Blick
Lerninhalte
• Den Künstler Matisse kennenlernen und sein Werk „Lagoon“ betrachten
• Farben und ihre Wirkung sowie die wichtigsten Farbkontraste kennenlernen
• Papier mit unterschiedlichen Verfahren einfärben
• Scherenschnitte anfertigen
• Nach zweidimensionalen Vorbildern dreidimensionale Formen modellieren Kompetenzen
• Betrachten und Beschreiben eines Kunstwerks
• Auseinandersetzung mit einem Künstler und seinem Werk
• Kennen und Anwenden malerischer Gestaltungsmöglichkeiten
• Kennen und Anwenden plastischer Gestaltungsmöglichkeiten
• Kennen und Anwenden ausgewählter Farbgesetze Fächerübergreifender Einsatz
• Deutsch: Fantasiegeschichte zum Bild „Lagoon“ von Matisse, Farb-Steckbriefe
• Musik: Töne zu Farben, Formen und Kontrasten Dauer
ca. 8 Unterrichtsstunden
Mit der Schere gemalt wie Matisse
Mit Farbfo lie!
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1. /2 . St un de : M at is se u nd s ei n W er k „ La go on “ s ow ie s ei ne F ar b en - u nd F or m en sp ra ch e k en ne nl er ne n
PhaseVerlaufHilfenVorbereitung & MaterialEinst ieg
Den Künstler kennenlernen Verteilen Sie das Infoblatt M 1 über Henri Matisse und lesen bzw. besprechen Sie es mit Ihren Schülern. Klären Sie Fragen und sammeln Sie Äußerungen der Schüler: „Was fällt euch zu dem ein, was ihr über Matisse erfahren habt?“ „Kennt jemand von euch Matisse und seine Bilder bereits?“
Infoblatt M 1
Haupt tei l
Werkbetrachtung „Lagoon“ Legen Sie die Folie M 2 auf, zeigen Sie das Bild „Lagoon“. (Decken Sie die untere Hälfte vorerst ab.) Fragen Sie zunächst nach den spontanen Eindrücken der Schüler: „Was fällt euch ein, denkt oder fühlt ihr, wenn ihr dieses Bild seht?“, dann nach dem Bildbestand: „Welche Formen sind zu sehen? Beschreibt sie. Woran erinnern euch die Formen?“ „Welche Farben sind zu sehen? Beschreibt sie. Wie empfindet ihr die Farben?“ Die Farben- und Formensprache kennenlernen Decken Sie nun das Bild „Farben und Formen“ auf der unteren Hälfte der Folie M 2 auf. Erzählen Sie, dass Matisse viel mit sol- chen Farben und Formen gearbeitet hat. Nehmen Sie Bezug zu den Informationen aus der Einstiegsphase.
Hinweise Bildkarten und Tipps zur Werkbetrachtung finden Sie im Grundwerk von „Einfach künstlerisch“ im Teil „Erste Hilfe“. Lassen Sie die Äußerungen der Schüler zu, ohne sie zu bewerten. Die Kinder können dabei sagen, woran sie die Formen erinnern, z. B. an Pflanzen, Algen usw. Sie können aber auch die Stimmung beschreiben, in die sie das Bild versetzt, z. B. fröhlich, unruhig, neugierig usw. Tipp Lesen Sie vom Infoblatt M 1 noch einmal die Pas- sagen über die Farben und Formen bei Matisse.
Folie M 2, Blatt zum Abdecken
Abs chl uss Formen ausmalen und zeichnen Als Sicherung teilen Sie die Arbeitsblätter M 3 undM 4 aus und lassen Sie sie von den Schülern bearbeiten.
Differenzierung Ergänzend zum Arbeitsblatt M 4 können Sie den Farbkreis nach Johannes Itten anbieten. Diesen finden Sie im Grundwerk von „Einfach künstle- risch“ im Teil „Erste Hilfe“. Schnelle Schüler können mithilfe des Infoblattes M 1 den Steckbrief M 5 ausfüllen.
Arbeitsblätter M 3 und M 4 Schüler: Filz- und/oder Buntstifte Ggf. Steckbrief M 5
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M 1 Wer war eigentlich dieser Henri Matisse? – Infoblatt
Henri (Émile Benoît) Matisse wurde am 31. Dezember 1869 in Le Cateau-Cambrésis (Frankreich) geboren.
Matisse fing mit 21 Jahren an zu malen. Damals malte er noch Landschaften, Personen oder auch nur die Gesich- ter der Personen. Auch Obstschalen, Vasen und ganze Innenräume kamen in seinen Bildern vor.
Die Farben bei Matisse
Er verwendete vor allem die Grundfarben:
Gelb, Rot und Blau und die Mischfarben:
Orange, Violett und Grün
Selten mischte er zu diesen Farben etwas hinzu. Matisse mochte am liebsten klare, reine Farben.
Durch das Kombinieren dieser Farben erzielte Matisse kontrastreiche Bilder – also Bilder, bei denen die Farben gegensätzlich sind. Solche Kontrastfarben bringen sich gegenseitig zum Leuchten und wirken sehr lebendig.
Matisse gehörte zu eine Künstlergruppe, die man „Les Fauves“ nennt. Das ist Französisch und bedeutet „die wilden Tiere“, denn die Leute fanden die Bilder dieser Künstler sehr wild.
Auch in den Bildern der Fauves kamen vor allem klare, kontrastreiche und leuchtende Farben vor.
Die Formen bei Matisse
Im Laufe der Zeit veränderte sich seine Art des Malens. Die Motive wurden immer einfacher, Details ließ Matisse weg. Am Ende bestanden seine Bilder nur noch aus wenigen farbigen Formen und Linien.
Die Scherenschnitte von Matisse
Später wurde Matisse sehr krank. Er musste die meiste Zeit im Bett liegen oder im Roll- stuhl sitzen. Weil er auch nicht mehr so gut malen konnte, erfand er eine besondere Tech- nik: Er schnitt einfache Formen aus Papier aus, die er einfärbte. Diese Formen nennt man Scherenschnitte. Die einzelnen Scherenschnitte klebte Matisse zu einem Bild zusammen. Ein solches Klebebild heißt Collage.
Im Alter von 84 Jahren starb Matisse am 3. November 1954 in seiner Wohnung in Nizza (Frankreich).
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Lagoon von Henri Matisse M 2
© Succession H. Matisse / VG Bild-Kunst, Bonn 2018 / 2013 MoMa N.Y. / Scala Group, Florence
Farben und Formen wie bei Matisse
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M 7 Farb-Form-Memo-Spiel – Anleitung
Du brauchst: 1 Blatt, farbiges Transparentpapier, 1 Schere, 1 Bleistift, 1 Klebestift So geht’s:
1 Falte das Blatt drei Mal zur Hälfte. Falte es wieder auf. Schneide entlang der Faltlinien.
So erhältst du 8 Karten.
3 x
2 Schneide verschiedene Formen aus dem Transparentpapier aus. Wenn du möchtest, kannst du die Formen mit dem Bleistift vorzeichnen.
Achte darauf: Jede Form benötigst du zweimal. Zwei Formen sollen jeweils gleich aus- sehen.
Tipp: Du kannst zwei Stück Transparentpapier übereinanderlegen und dann die Form ausschneiden. Auf diese Weise erhältst du zwei gleiche Formen.
3 Klebe die Formen auf die Karten. Du kannst auch mehrere Formen auf eine Karte kleben, das sieht spannender aus.
Achte darauf: Beklebe immer zwei Karten gleich, sodass du Paare erhältst.
Tipp: Die Formen können sich auch überschneiden, auf diese Weise erhältst du neue Farbtöne.
Tipp: Damit deine Karten stabiler werden, kannst du sie auf Karton aufkleben oder sie von deiner Lehrerin laminieren lassen.
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Gemalt, geschnitten, modelliert – Schülerarbeiten M 10 Memo-Spiel