Analytische Schnellverfahren im Vorfeld der instrumentellen Laboranalytik
Screening:
- Begriff wird verwendet, wenn Test unter statistischen Gesichtspunkten durchgeführt werden
(z.B. großflächige Untersuchungen, große Zahl der Proben,
in komplexe Proben bestimmte Substanzengruppen nachweisen)
- Beispiel biochemische, biologische Testverfahren wie Enzymhemmtest
Zielstellung
- schnelle Vor- Ort- Bestimmung von Parametern und Schadstoffen - leichte Handhabung, Tragbarkeit der Geräte, kurze Zeitdauer,
kostengünstig
- Prinzip „so genau wie nötig“
- anwenderbezogenen Aussage „kritisch oder nicht kritisch“
Hauptaufgabe der mobilen Vor-Ort-Analytik
- Einsatz von schnell und einfach durchzuführender Test am Ort.
Dies ermöglicht sofortige Einleitung von Schutzmassnahmen - Voruntersuchung führt zu Laborprobenverringerung und
Optimierung der Analysenbedingungen
Unterschiede zwischen mobiler Vor – Ort – Analytik und instrumentellen (automatisierten) Labor-Spezialanalysen
Spezial- analysen
instrumentell
Routineanalysen (Labor)
apparativ
Vor-Ort-Analysen
Schnelltests – mobile Messgeräte
analytische Genauigkeit Probendurchsatz
Analysenkosten Flexibilität
Effektivität
Analytische Schnellverfahren im Vorfeld der instrumentellen Laboranalytik
Test:
- spezieller Bereich der qualitativen und auch „halbquantitativen“ Analytik - historischer Hintergrund: Tüpfelanalyse (allg. Mikrochemische
Arbeitsmethoden)
- Zusammenbringen von je 1 – 2 Tropfen (0,03-0,1 mL) Proben- und Reagenzlösung in die Vertiefung der Tüpfelplatte, Entstehung von gefärbten Lösungen oder Niederschlag
- Qualitative Tests z.B.: Marshsche Probe auf As, Beilsteinprobe auf Halogen in organischen Verbindungen
- Weiterentwicklung der Tests zu Teststäbchen, Testpapieren, Gasprüfröhrchen
Testpapiere, Teststäbchen, Testbestecke
Testpapiere:
- Charakter von Orientierungstest, ob Verbindung ab einer bestimmten Konzentration anwesend ist
Teststäbchen:
- halbquantitative Bestimmung von Ionen und Verbindungen - Prinzip „Eintauchen – kurz Abwarten – Ablesen“
- Konzentrationsabhängige Färbung mit Messbereichabgestufter Farbskala vergleichen
Testbestecke:
- Eigenschaft bestimmter Reagenzien genutzt mit dem gesuchten Parameter Farbreaktionen auszulösen,
nach visuellem Farbvergleich des Prüfgefäßes mit einer Standard- farbskala (Komparator) kann der Messwert abgelesen werden, bei Substanzen, die selbst nicht färben, werden oft Indikatoren zugegeben, die sich verfärben
Teststreifen (Beispiele)
Parameter Reagenzien Nachweisbereich
Aluminium Eriochromcyanin (MN) 5 bis 500 mg/l (MN) Aurintricarbonsäure (M) 10 bis 250 (M)
Ammonium Neßler Reagenz 10 bis 400 (M, MN) mg/l NH4
Arsen- - 0,1 bis 3 mg/l (M)
Blei Glyoxalbis-2-hydroxianil 20 bis 500 mg/l (M) Calcium Titriplex III/Indikator 10 bis 100 mg/l (M) Chlor frei N, N-Diethyl 1,4-phenylen- 4 bis 120 (M)
und gesamt diammoniumsulfat 1 bis 100 (MN) mg/l Cl2
Chrom(VI) Diphenylcarbazid 3 bis 100 (M), 5 bis 500 (MN) mg/l CrO4
Cyanid Chloramin T/Barbitursäure 1 bis 30 (M, MN) mg/l CN (MN) Chlor/1,3-Dimethyl-
barbitursäure (M)
Eisen Triazinderivate (MN) 3 bis 500 (M), 2 bis 100 bzw.
2,2`-Bipyridyl (M) 5 bis 1000 (MN) mg/l Formaldehyd 4-Amino-3-hydrzino- 10 bis 100 (M) mg/l
5-mercapto-1,2,3-triazol
Gesamthärte Titriplex III/Indikator 4 bis 21,5 bis 25 d (M)
Kalium Dipikrylamin 250 bis 15000 (M)
200 bis 1500 (MN) mg/l
Kobalt Thiocyanat 10 bis 1000 (MN) mg/l
Prüfröhrchen (Dräger-Röhrchen)
- ca. 200 verschiedene Test - Kurz- und Langzeittests
- auf Querempfindlichkeit achten
- Bestimmung von MAK-Werten (maximale Arbeitsplatzkonzentration) - Dräger-Gasspürpumpe + entsprechendes Drägerröhrchen
Handbedienung, Hubzahl. 1-50 und höher, Hubvolumen 100 mL (± 5%)
Chlor 1 / a-L
Dräger-Röhrchen 67 28421
weiße Vorschicht
weiße Anzeigeschicht
Standardmessbereich Messdauer 1 bis 20 ppm 1 h
0,5 bis 10 ppm 2 h 0,25 bis 5 ppm 4 h 0,13 bis 2,5 ppm 8 h
Standardabweichung:± 10 … 15 %
Farbumschlag : weiß→ gelb-orange Zulässige Umgebungsbedingungen
Temperatur : 0 … 40 °C
Feuchte : 5 … 12 mg H2O / L Reaktionsprinzip
Cl2+ o-Tolidin → gelb-oranges Reaktionsprodukt
Querempfindlichkeit
Brom wird mit etwa gleicher Empfindlichkeit angezeigt.
In Gegenwart von Stickstoffdioxid ist eine Chlor-
Messung nicht möglich, da Stickstoffdioxid mit geringer Empfindlichkeit ebenfalls angezeigt wird.
Gasprobennahmegerät
Sorptionsröhrchen
Reading
Developed colour
Calibrations Restraining
chain Bellows
Adsorptions- schicht
Nachschalt- schicht