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Egger Holzwerkstoffe GmbH St. Johann in Tirol

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Academic year: 2021

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Egger Holzwerkstoffe GmbH St. Johann in Tirol

Jahresfinanzbericht

gemäß § 82 Abs. 4 Börsegesetz

zum 30. April 2012

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Inhalt

Egger Holzwerkstoffe GmbH Konzern

Lagebericht zum konsolidierten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2011/12

Konsolidierter Jahresabschluss nach IFRS zum 30. April 2012

Erklärung der gesetzlichen Vertreter (am Ende des konsolidierten Jahresabschlusses)

Bestätigungsvermerk der unabhängigen Abschlussprüfer zum Konzernabschluss

Egger Holzwerkstoffe GmbH

Einzelabschluss nach UGB zum 30 April 2012

Erklärung der gesetzlichen Vertreter (am Ende des Einzelabschlusses)

Bestätigungsvermerk der unabhängigen Abschlussprüfer zum Einzelabschluss

Lagebericht zum Einzelabschluss

für das Geschäftsjahr 2011/12 (Dieser Lagebericht entspricht dem Lagebericht zum konsolidierten Jahresabschluss und wird daher nicht nochmals wiedergegeben.)

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LAGEBERICHT

zum konsolidierten Jahresabschluss der

EGGER HOLZWERKSTOFFE GMBH

,

St. Johann in Tirol, für das Geschäftsjahr 2011/12

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1 GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN

GRUPPENSTRUKTUR UND GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

1.1.1 Organisations- und Führungsstruktur der EGGER Gruppe

EGGER ist ein seit 1961 bestehendes Familienunternehmen mit Stammsitz in St. Johann in Tirol und produziert mit rund 7.000 Mitarbeitern an 17 Standorten in Europa inklusive Russland und der Türkei über 6,5 Mio. m³ Holzwerkstoffe. Damit ist EGGER eines der führenden Unternehmen der europäischen Holzwerkstoffindustrie. Seine weltweiten Kunden kommen aus der Möbel- und Bauindustrie, dem Fachhandel sowie Baumärkten und DIY (Do It Yourself)-Geschäften.

Die EGGER Holzwerkstoffe GmbH ist die Obergesellschaft der Gruppe. Diese umfasst Unternehmen in Österreich, Deutschland, Frankreich, England, Irland, Russland, Rumänien und Türkei (Organisation Ost) sowie verschiedene Vertriebsgesellschaften in Osteuropa, Benelux, Skandinavien, Schweiz und Übersee (Asien, Australien und Südamerika), welche organisatorisch einzelnen Länderorganisationen zugeordnet sind.

Vereinfachtes Organigramm der EGGER Gruppe

Die Geschäftsführung der obersten Muttergesellschaft, der EGGER Holzwerkstoffe GmbH, besteht aus den Herren Thomas Leissing (Sprecher der Gruppenleitung, CFO, Finanzen, Logistik und Personal), Walter Schiegl (CTO, Produktion, Technik und Einkauf) und Ulrich Bühler (CSO, Marketing ,Vertrieb und Kommunikation).

Als strategisches Gremium fungiert der Beirat, der die Geschäftsführung in strategischen Fragen berät. Mitglieder dieses Beirats sind Fritz Egger (Vorsitz) und Michael Egger sowie

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EGGER setzt bei der Führung seiner Organisationseinheiten auf Führungsteams. Je ein Verantwortlicher ist für Produktion und Technik, Marketing und Vertrieb, Logistik sowie Finanzen und Verwaltung zuständig. Dies gilt für die Gruppenleitung, die Divisions- und Landesleitungen und die Regionalorganisationen. Daneben gibt es Stabsverantwortliche für die Bereiche Technik / Produktion / Einkauf, Marketing / Kommunikation und Vertriebscontrolling sowie IT / Logistik / Personal / Rechnungswesen / Treasury / Recht &

Steuern.

1.1.2 Geschäftsbereiche und Marktstruktur

EGGER Produkte finden sich in unzähligen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens:

in Küche, Bad, Büro, Wohn- und Schlafräumen. Dabei versteht sich EGGER als Komplettanbieter für den dekorativen Möbel- und Innenausbau, für den konstruktiven Holzbau sowie für Laminatfußböden. Zu den direkten und indirekten Kunden zählen die Möbel- und Holzindustrie, der Holz- und Baustofffachhandel, Baumärkte, sowie Architekten und Verarbeiter.

Märkte und Produktionsstätten

EGGER produziert in Europa an 17 Standorten in sieben Ländern und vertreibt seine Produkte weltweit. Außerhalb von Europa vermarktet EGGER seine Produkte in strategischen Exportmärkten. Ein lückenloses Vertriebsnetz, eine effiziente Logistik, 23 eigene Vertriebsbüros und ein internationales Netzwerk an Handelspartnern in über 90 Ländern stellen die systematische Marktbearbeitung sicher.

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Um eine optimale Marktbearbeitung und Nähe zu den Kunden sicherzustellen, ist EGGER divisional und nach Märkten organisiert. Den größten organisatorischen Bereich bildet die Division „EGGER Decorative Products“. Dort werden Holzwerkstoffprodukte sowie Zubehör für den dekorativen Möbel- und Innenausbau hergestellt und vertrieben. Daneben gibt es die beiden Divisionen „EGGER Retail Products“, die hauptsächlich Laminatfußböden produziert und vermarktet, sowie „EGGER Building Products“ für konstruktive Bauprodukte wie OSB- Platten und Schnittholzprodukte.

Die Division EGGER Decorative Products ist aufgrund der Größe marktseitig zusätzlich in mehrere Regionalorganisationen (Märkte) gegliedert:

 Mittel-Süd-Europa (MSE) – Österreich, Schweiz, Italien

 Nord-West-Europa (NWE) – Deutschland, Benelux, Skandinavien

 Süd-West-Europa (SWE) – Frankreich, Spanien, Portugal

 UK und Irland

 Zentral- und Osteuropa (CEE) – alle osteuropäischen Staaten außer Russland, aber inklusive Türkei und Naher Osten sowie Baltikum und ehemalige GUS-Staaten

 Russland

 Übersee – alle Märkte ohne eigene Werke und außerhalb der oben genannten Märkte

EGGER gliedert zusätzlich seine Kundengruppen je Markt in folgende Vertriebskanäle / Branchen:

 Handel: dies umfasst Fachhändler, welche die Produkte an das Handwerk und kleinere bis mittlere Industriebetriebe vertreiben

 Industrie: dies umfasst Großkunden aus der Möbelindustrie und industrielle Abnehmer des Holzbaus

 DIY: dies umfasst Baumarktketten und DIY-Geschäfte, die an Heimwerker verkaufen

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Produkte und Leistungen

Die Produktpalette von EGGER umfasst Trägermaterialien aus Holzwerkstoffen (Span-, MDF-, Kompakt- und Leichtbauplatten) für den Möbel- und Innenausbau, sowie für Laminatfußböden, OSB – Platten und Schnittholz zum Einsatz im konstruktiven Holzbau und in der Verpackung. Ein Großteil der erzeugten Rohplatten wird mit trendgerechten Dekoren und Oberflächen weiterveredelt. Ergänzend werden komplementäre Produkte wie Schichtstoffe und thermoplastische Kanten erzeugt.

EGGER verbindet die prozessbeteiligten Partner der Wertschöpfungskette – vom Konsumenten bis hin zu seinen Lieferanten. Dabei setzt die Gruppe auf integrierte Standorte (Cluster), die neben der möglichst vollständigen stofflichen Verwertung von Holz auch die thermische Verwertung in eigenen Biomasseanlagen einbeziehen. Dadurch wird die Abkopplung von fossilen Brennstoffen forciert.

EGGER bietet seinen Kunden vielfältige Serviceleistungen, welche die gemeinsame Zusammenarbeit wesentlich erleichtern und Mehrwert und Lösungen für die Kunden schaffen. Neben der tagtäglichen persönlichen Beratung unterstützen verschiedene innovative Lösungen sämtliche Prozesse von der Planung bis zur Auslieferung der Produkte.

Eine eigene internationale Holzwerkstoffkollektion ZOOM® aus Dekoren, Produkten und Services ermöglicht den direkten Ausbau der Partnerschaft mit Handel, Architekten, Planern und Verarbeitern, um deren Prozesse einfacher und effizienter zu machen. Die elektronische Anbindung der Kunden über EDI (Electronic Data Interchange) und Online-Portale sind vielfach Standard, Produktmuster können über einen Online-Mustershop direkt angefordert werden. Mit dem Virtuellen Design-Studio (VDS) bietet EGGER Verarbeitern und Architekten eine deutliche Vereinfachung der Dekorauswahl, Gestaltung und Planung. Mit der Planungssoftware ROOMDESIGNER® für Tischler und Schreiner bietet EGGER die Möglichkeit der Visualisierung von Dekoren im Raum, die Planung von fertigen Möbeln und auch die Möglichkeit, für die erstellten Planungen sämtliche Bauteile gefertigt und geliefert zu erhalten.

Das nachfolgende Schaubild gibt eine Übersicht über die EGGER Produkte:

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Folgende Haupt-Produkte werden an nachfolgenden Standorten produziert:

- Österreich St. Johann / Tirol: Spanplatte (roh und beschichtet), Möbelfertigteile, Arbeitsplatte, Leichtbauplatte

Unterradlberg: Spanplatte (roh und beschichtet)

Wörgl: Dünnspanplatte (roh und beschichtet)

- Deutschland Brilon: Spanplatte (roh und beschichtet), MDF, Fußboden,

Schnittholz, Hobelware

Wismar: MDF, OSB, Fußboden, Leim

Gifhorn: Laminat, Kante

Bevern: Dünn-MDF

Marienmünster: Lackierung, Fertigteile

Bünde: Möbelfertigteile

- Frankreich Rion des Landes: Spanplatte (roh und beschichtet) Rambervillers: Spanplatte (roh und beschichtet) - Großbritannien Hexham: Spanplatte (roh und beschichtet), Leim

Barony : Spanplatte (roh)

- Russland Shuya: Span- und Dünnspanplatte (roh und beschichtet)

Gagarin Spanplatte (roh und beschichtet)

- Rumänien Radauti: Spanplatte (roh und beschichtet) OSB, Leim

- Türkei Gebze: thermoplastische Kanten

UNTERNEHMENSSTEUERUNG, ZIELE UND STRATEGIE

1.1.3 Strategische Ausrichtung

Das Familienunternehmen EGGER feierte im abgelaufenen Geschäftsjahr sein 50-jähriges Jubiläum. Seit seiner Gründung 1961 hat es sich vom Tiroler Spanplattenproduzenten zu einem der bedeutendsten Holzwerkstoffhersteller Europas entwickelt. In der Unternehmensvision ist der Anspruch festgelegt: „Wir sind die führende Marke für Lösungen rund um das Leben und Arbeiten mit Holz in Europa.“ Die EGGER Gruppe ist auf eine langfristig profitable internationale Wachstumsstrategie ausgerichtet. Nur ausreichende nachhaltige Margen und Gewinne sowie eine führende Marktposition schaffen die Potentiale für Investitionen und weiteres Wachstum. Kurz- und mittelfristige Ziele sind in allen Bereichen immer auf übergeordnete strategische Ziele ausgerichtet und werden jeweils an ein sich änderndes Unternehmensumfeld angepasst. Deshalb verfügt das Unternehmen zur Absicherung seiner strategischen Ziele über klare finanzielle Zielsetzungen, die den Rahmen für die Finanzierbarkeit und Rentabilität von Investitionen und Managemententscheidungen bilden. Die Mission lautet: „Wir machen mehr aus Holz“.

Im Rahmen einer jährlichen strategischen Mittelfristplanung wurden gruppenweit konkrete Ziele und Maßnahmen sowie Investitionsschwerpunkte für die nächsten fünf Geschäftsjahre festgelegt und geplant.

Die strategische Ausrichtung der EGGER Gruppe ist aus dem Unternehmensleitbild

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zentralen Säulen der EGGER Leitstrategie beinhalten neben strategischen auch finanzielle Zielsetzungen:

Internationalität

EGGER produziert und vermarktet in Europa inklusive Russland und der Türkei. Außerhalb von Europa ist EGGER in strategischen Exportmärkten aktiv. In Süd- und Westeuropa baut das Unternehmen seine Marktstellung durch Investitionen in bestehende Werke und den Erwerb weiterer Standorte aus. In Osteuropa, Russland und der Türkei ist darüber hinaus die Investition in neue Werke geplant.

Innovation

Die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten, Prozessen und Services orientiert sich maßgeblich am Kundennutzen und ist die Basis für Produktivitätsverbesserungen und damit für die langfristige Ertragskraft. Durch einen systematischen Innovationsprozess steigert EGGER seine Innovationsrate für Produkte, Prozesse sowie Services und Dienstleistungen.

Integration

EGGER verbindet die prozessbeteiligten Partner der Wertschöpfungskette – vom Konsumenten bis zum Lieferanten. Es werden integrierte Standorte (Cluster) für Rohstoffe, Energie und die strategischen Produktgruppen angestrebt, um Investitionsausgaben bestmöglich zu optimieren und Synergien in der Rohstoffnutzung, Logistik und der Organisation zu schaffen. Durch eine gezielte Beschaffungsstrategie sowie gezielte Rückwärtsintegration sichert das Unternehmen die Versorgung mit Rohstoffen, Energie und Betriebsmitteln ab. Um die Holzversorgung jederzeit zu gewährleisten, hat die EGGER Gruppe auch in ein Sägewerk, aktive Waldbewirtschaftung und Recyclingaktivitäten investiert.

Identifikation

EGGER hat den Anspruch, der beste Arbeitgeber im jeweils relevanten Arbeitsmarkt zu sein.

Dabei ist die Gruppe bestrebt, die Kultur und Werte des Familienunternehmens EGGER zu bewahren. Menschlichkeit, Vertrauen, respektvoller Umgang miteinander und Loyalität prägen dieses Handeln. Zudem setzt EGGER auf wirkungsvolle Führungsinstrumente, die Bindung wertvoller Mitarbeiter, eine nachhaltige Personalentwicklung sowie ein proaktives Personalmarketing.

Finanzielle Ziele

Nachhaltig profitables Wachstum ist ein Schwerpunkt der EGGER Leitstrategie. Mit einem umfassenden Investitionsprogramm wurden bestehende Werke auf den modernsten Stand der Technik gebracht, neue Akquisitionen getätigt und so die industrielle Basis geschaffen, auf der ein innovatives Produktspektrum auf höchstem Niveau weiter ausgebaut werden kann. Hinsichtlich der Unternehmensfinanzierung stellt neben der Sicherung der Liquidität die Diversifizierung von Kapitalquellen und Finanzierungsinstrumenten ein wesentliches Ziel dar. Zur Absicherung seiner Strategie verfügt EGGER über klare finanzielle Zielsetzungen, die den Rahmen für die Finanzierbarkeit und Rentabilität von Investitionen und Managemententscheidungen bilden. Zur Umsetzung und Messung der Zielerreichung wurden folgende Kennzahlen mittelfristig festgelegt:

 Nettoverschuldung / EBITDA < 3 Jahre (auf Gruppenebene)

 Eigenkapitalquote > 30 % (auf Gruppenebene)

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1.1.4 Unternehmenssteuerung durch EGGER Wertmanagement

Zielsetzung ist es, nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Nur mit einer führenden Marktposition ist es möglich, ausreichende Margen und Gewinne als Basis für Investitionen und damit weiteres Wachstum zu erwirtschaften. Diesem Gedanken trägt das EGGER Wertmanagement Rechnung. Hier steht die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes im Mittelpunkt. Abgeleitet sind die Wertmanagement-Grundsätze aus der EGGER Leitstrategie und den dort festgelegten Unternehmenszielen.

EGGER bekennt sich im Rahmen des Wertmanagements zu einem systematischen und nachhaltigen Wertaufbau mit mittel- bis langfristiger Orientierung. Dabei wird ein Interessenausgleich zwischen Eigentümern, Kunden, Lieferanten und den Mitarbeitern angestrebt. Die Umsetzung der Steigerung des Unternehmenswertes verlangt konsequentes Handeln auf Basis des EGGER Wertmanagements. Konkrete Werttreiber sind dabei im Hinblick auf Wertschaffung durch Optimierung und Wachstum zu identifizieren und auf allen Ebenen im täglichen Geschäft umzusetzen. Alle Führungskräfte werden in regelmäßigen Intervallen im Rahmen von Schulungen und Workshops zu wertorientiertem Denken, Rechnen, Handeln und Führen trainiert und somit in die Lage versetzt, ihre Entscheidungen entsprechend auszurichten.

Die wichtigste Kennzahl zur wertorientierten Steuerung bei EGGER ist der CFROI (Cash- flow Return on Investment). Als mittelfristiges nachhaltiges Ziel wurde für alle Unternehmensbereiche eine Mindestrentabilität von 12% (Ziel Rate) festgesetzt.

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ÜBERBLICK ÜBER DEN GESCHÄFTSVERLAUF

1.1.5 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren

EGGER wird durch die folgenden wesentlichen Einflussfaktoren in der Geschäftsentwicklung geprägt:

- Die Geschäftstätigkeit bei EGGER ist Länder übergreifend stark mit der generellen Konjunkturentwicklung bzw. der Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes (BIP) verknüpft. Das BIP wirkt sich auf die Anschaffungs- und Investitionsneigung von Privatpersonen und Geschäftskunden aus und beeinflusst so das Wachstum unserer Kunden und deren Entwicklung bei EGGER.

- Die Entwicklung der Bauwirtschaft hat einen großen Einfluss auf die Holzwerkstoffnachfrage. In der Division EGGER Building Products hat sie einen direkten Einfluss, da OSB und Schnittholz weitestgehend direkt im Neubau verwendet werden. Auch die Division EGGER Retail Products mit ihren Fußboden- Produkten wird vom Neubauaufkommen beeinflusst. Daneben macht sich dort speziell die Renovierungstätigkeit bemerkbar. Bei den dekorativen Holzwerkstoffprodukten ist vor allem die Küchen- und Büromöbelindustrie am stärksten von der Neubauentwicklung im Wohn- und Gewerbebau abhängig, aber auch alle anderen Möbelhersteller wie die Bad-, Wohn- oder Schlafzimmermöbelindustrie können je neuer Wohneinheit mehr Möbel verkaufen.

Wesentliche Treiber des Wohnungsneubaus sind die sehr unterschiedlichen demographischen Entwicklungen, die Kreditvergabepolitik von Banken, die Entwicklung des Zinsniveaus sowie die Entwicklung des Verbrauchervertrauens. Ein steigendes Verbrauchervertrauen wird als Vorzeichen höherer Konsumausgaben gewertet.

- Jeder Neubau zieht in der Folge bis zu vier Umzüge nach sich, bei welchem die alte Wohnung in der Regel renoviert wird. Diese Renovierungstätigkeiten wirken sich auf die Bereiche Fußboden, Küche und Möbel aus und können je nach Region und Bautätigkeit der Vergangenheit stark schwanken (Renovierungszyklen).

- Die Division EGGER Decorative Products wird speziell von der Entwicklung der Möbelindustrie als bedeutendsten Abnehmer von beschichteten Holzwerkstoffen sehr stark beeinflusst.

- Auch die Entwicklung des Wettbewerbes in der Holzwerkstoffindustrie hat einen wesentlichen Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung. Neu errichtete Kapazitäten oder Stilllegungen von Produktionsstandorten oder –anlagen können zu größeren Marktanteilsverschiebungen beziehungsweise zu Über- oder Unterkapazitäten am Markt führen und erhebliche Auswirkungen auf Marktpreise haben.

- EGGER ist als rohstoffintensives Industrieunternehmen stark von der Verfügbarkeit und Preisentwicklung von wichtigen Rohstoffen abhängig.

Konjunkturentwicklung in Europa und der Welt

Die starke weltweite Wachstumsdynamik des Vorjahres setzte sich im ersten Halbjahr 2011 fort. Diesem wirtschaftlichen Boom folgte in der zweiten Jahreshälfte in allen Regionen ein deutlich schwächeres Wachstum. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt stieg mit +3,7 % im

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Vergleich zum vorherigen Jahr 2010 mit +5,0 % deutlich geringer. Die gute Wachstumsdynamik zu Beginn des Jahres 2011 war vom konjunkturellen Aufschwung des Vorjahres, aber auch von der wirtschaftlich starken Entwicklung in den Schwellenländern getragen. Im Verlauf des Jahres kamen jedoch negative Wachstumsimpulse, vor allem aus den Industrieländern. Trotz einer insgesamt guten Auftragslage führte die Erdbeben-, Flut- und darauffolgende Atomkatastrophe in Japan, die Verschärfung der Staatsschuldenkrisen im Euroraum und in den USA sowie die Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand zu geringeren Wachstumserwartungen. Diese Unsicherheiten sowie auch die schlechtere Verfügbarkeit von Finanzierungen durch eine restriktivere Kreditvergabepolitik führte zu einem deutlichen Rückgang der Investitionsbereitschaft vieler Unternehmen und zu einem sinkenden Verbrauchervertrauen.

Während in der Europäischen Union (EU27) das Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr 2011 kräftig wuchs, schwächte sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte ab.

Insbesondere der private Konsum verlor an Dynamik. Vor dem Hintergrund der hohen Staatsschulden einiger europäischer Länder fielen die Wachstumsraten sehr unterschiedlich aus. Insgesamt wuchs 2011 das Bruttoinlandsprodukt der EU27 mit +1,5 % etwas gebremster als im Vorjahr 2010 mit +2,0 % (Quelle: Eurostat).

Deutschland konnte 2011 in Westeuropa mit +3,0 % BIP-Wachstum (2010: +3,7 %) noch das beste Wachstum erzielen, auch hier flaute das zweite Halbjahr deutlich ab. In Frankreich war das Wirtschaftswachstum 2011 mit +1,7 % noch in etwa auf dem Vorjahresniveau. Im Vereinigten Königreich Großbritannien fiel das Wirtschaftswachstum mit +0,7 % durch die gravierenden Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand gegenüber dem Vorjahr mit noch +2,1 % am deutlichsten zurück. Die südeuropäischen Staaten Italien und Spanien konnten ein leichtes Wachstum von +0,4 % und +0,7 % verzeichnen, befinden sich jedoch in einer tiefen strukturellen und finanziellen Krise. Griechenland und Portugal sind mit -5,5 % bzw.

-1,6 % in eine schwerwiegende Rezession gestürzt. In Zentral- und Osteuropa sind die Wachstumsraten im Durchschnitt mit +3,4 % noch deutlich positiv ausgefallen, insbesondere

Wachstumsrate reales BIP (Bruttoinlandsprodukt) in %

2008 2009 2010 2011 FC 2012

Welt 2,8 -0,6 5,0 3,7 3,5

EU 27 0,3 -4,3 2,0 1,5 0,0

Belgien 1,0 -2,8 2,3 1,9 -0,1

China 9,6 9,1 10,3 9,2 8,2

Deutschland 1,1 -5,1 3,7 3,0 0,6

Frankreich -0,1 -2,7 1,5 1,7 0,4

Italien -1,2 -5,5 1,8 0,4 -1,3

Japan -1,0 -5,5 4,4 -0,7 1,8

Niederlande 1,8 -3,5 1,7 1,2 -0,9

Norwegen 0,0 -1,7 0,7 1,6 2,7

Österreich 1,4 -3,8 2,3 3,1 0,7

Polen 5,1 1,6 3,9 4,3 2,5

Rumänien 7,3 -6,6 -1,6 2,5 1,6

Russland 5,2 -7,8 4,0 4,3 3,8

Schweden -0,6 -5,0 6,1 3,9 0,7

Schweiz 2,1 -1,9 2,7 1,9 1,9

Slowakei 5,8 -4,9 4,2 3,3 1,2

Spanien 0,9 -3,7 -0,1 0,7 -1,0

Tschechische Republik 3,1 -4,7 2,7 1,7 0,0

Türkei 0,7 -4,8 9,0 7,5 3,0

UK Vereinigtes Königreich -1,1 -4,4 2,1 0,7 0,6

USA -0,3 -3,5 3,0 1,7 1,5

Quelle: Eurostat

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Wirtschaftswachstum von +4,3 % aus und profitierte sehr stark von hohen Rohstoff- bzw. Öl- und Gaspreisen.

Die deutliche Abschwächung des Wirtschaftswachstums 2011 in fast allen Regionen hatte insgesamt auf die Geschäftsentwicklung von EGGER noch geringe Auswirkungen.

Mengenmäßig konnten alle wesentlichen Produktionsanlagen sehr gut ausgelastet werden und der Umsatz der EGGER Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2011/12 auf 1,96 Mrd. EUR (2010/11: 1,77 Mrd. EUR) um +11 % deutlich gesteigert werden.

Bauwirtschaft in Europa

Die meisten europäischen Länder mussten ihre Vorhersagen für die Entwicklung der Bauwirtschaft im Sommer 2011 wieder nach unten berichtigen, was hauptsächlich auf die wieder ungünstigeren makroökonomischen Bedingungen im Zusammenhang mit der europäischen Schuldenkrise zurückzuführen ist. Besonders betroffen waren Portugal, Spanien, Großbritannien und Irland. Mit einem positiven Wachstum ist erst ab 2012 wieder zu rechnen (Quelle: Euroconstruct in EUWID Holz Nr.51/52 v. 12.12.2011).

Entwicklung Wohneinheiten in West- und Osteuropa von 2006 bis 2013

Quelle: B&L Marktdaten 04.2012

Die seit Mitte 2009 beobachtete Verbesserung bei den Wohnungsbaugenehmigungen in Deutschland hat in der Entwicklung dieses Jahres deutlich an Fahrt aufgenommen. In den ersten neun Monaten 2011 haben sich die Baugenehmigungen nach Aussage des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden im Vorjahresvergleich um knapp +22 % auf 167.701 (Jan.- Sept. 2010: 137.869) erhöht. Allein 2011 wurden insgesamt über 220.000 Bauanträge im Wohnungsbau genehmigt. Zum Vergleich: In den Jahren 2007 bis 2010 wurden jährlich weniger als 190.000 neue Baugenehmigungen erteilt, die Tendenz ist seither steigend.

In Russland neigt der Staat eher zur Förderung von Neubauten. Sanierungen der Plattenbauten sind daher nur teilweise von Interesse und in 2011 zu vernachlässigen (Quelle: EUWID Holz Nr.51/52 v. 12.12.2011). Am russischen Markt konnte eine leichte Zunahme der Bautätigkeit verzeichnet werden, wo diverse Großprojekte wie die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotchi und auch die Fußball-WM 2018 bereits leichte Auswirkungen zeigen.

Osteuropa blieb bei den Erwartungen zur Entwicklung der Bauwirtschaft auf moderatem Niveau, nur Polen entwickelte sich sehr dynamisch.

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Der Nichtwohnbau war auch mit der Krise eingebrochen und hat sich in Westeuropa stabilisiert und wächst in Osteuropa leicht.

Entwicklung Nichtwohnbau in West- und Osteuropa von 2006 bis 2013

Quelle: B&L Marktdaten 04.2012

Entwicklung des Verbrauchervertrauens / privater Konsum

Während der Index für das Verbrauchervertrauen weltweit getrieben von Ländern wie USA und China im vierten Quartal 2011 um einen Punkt zulegte (89), zeigt sich in Europa etwas Ernüchterung. Hier sank der Index im Vergleich zum Vorquartal um drei Punkte auf 71.

Obwohl in nur zwölf der teilnehmenden Länder das Vertrauen in die Wirtschaft gestiegen ist, während es in 35 Ländern sank und in neun Ländern gleich blieb, konnte der Index weltweit im Schnitt um einen Punkt zulegen. Maßgeblich sind hier vor allem die Länder mit einem großen Vertrauenszuwachs, wie Rumänien (+10 Punkte), USA (+6) sowie Kolumbien, Venezuela und die Philippinen (jeweils +5). In Europa ist eine rückläufige Entwicklung zu erkennen. Quelle: http://nielsen.com/de/de.html, Studie: Nielson Global Survey (Dez. 2011) Entwicklung der Renovierungstätigkeit

Die Renovierungstätigkeit schwankt vor allem stark mit der Entwicklung der Anzahl der Wohnbaufertigstellungen, da mit einer fertiggestellten Wohnung in der Regel jeweils ein Umzug in die vorherige Wohnung stattfindet. Eine neue Wohneinheit hat somit mehrere Umzüge zur Folge, sodass mit jeder fertiggestellten Wohnung auch die Renovierungsrate steigt. Somit steigt die Nachfrage nach Möbeln zusätzlich zum Bedarf aus neu fertiggestellten Wohnungen in jedem Land.

Ein weiterer Faktor ist die Renovierungstätigkeit in Abhängigkeit von der Lebensdauer des verbauten Produktes. Zum Beispiel wird eine Küche nach ca.15-20 Jahren getauscht. Somit folgt zum Beispiel auf den Bauboom in Deutschland von 1995 bis 2000 nach der Wiedervereinigung eine steigende Renovierungsnachfrage für Küchen zwischen 2010 und 2020.

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Möbelindustrie

Die Möbelindustrie lässt sich grob in die Wohnmöbelindustrie und Objektmöbelindustrie aufteilen, wobei sich die Wohnmöbelindustrie auf die Nachfrage der privaten Haushalte und die Objektmöbelindustrie auf die gewerbliche und öffentliche Nachfrage richtet. Die Wohnmöbelindustrie lässt sich wiederum in die Bereiche Küchen-, Wohn-, Bad- und Schlafzimmermöbel unterteilen.

Die Marktvolumina für Möbel in Europa haben sich laut “Europa Konsumbarometer 2011″

unterschiedlich entwickelt: In fünf von acht untersuchten Ländern sank das Marktvolumen im Vergleich zum Vorjahr. Lediglich in Deutschland, der Slowakei und Frankreich ist der Umsatz bei den Möbelgeschäften gewachsen, Spanien verzeichnet erneut einen großen Umsatzrückgang (-25,4 %). Mit 30,4 Mrd. EUR liegt Deutschland beim Marktvolumen (inkl.

Importe) für Möbel und Einrichtungsgegenstände im europäischen Vergleich weiterhin weit vorne, gefolgt von Italien (15,9 Mrd. EUR) und Frankreich (9,8 Mrd. EUR). (Quelle:

Pressemitteilung Europa Konsumbarometer 2012, Studie der Commerz Finanz GmbH) Eines der wichtigsten Länder bei der Möbelproduktion ist Deutschland. Da Deutschland auch ein Fokusmarkt für EGGER ist, wird dieser Markt in der folgenden Analyse genauer betrachtet. Aus Deutschland gingen mehr als zwei Drittel der Möbel-Exporte in EU-Länder.

2011 waren die Ausfuhren um +11,1 % gestiegen, wobei sich besonders die Nachfrage aus Asien überdurchschnittlich entwickelte. Der Absatz im Inland stieg um +5,7 %. Insgesamt erzielte die deutsche Möbelindustrie einen Umsatz von 16,7 Mrd. EUR (+6,3 %). (Quelle:

Verband Deutscher Möbelindustrie, Focus Online, Artikel: Möbelhersteller lassen Krisenjahre hinter sich). Die Anzahl der produzierten Möbel lag gegenüber dem Vorjahr um +6,3 % höher. Außerordentlich starke Einbrüche verzeichnete die Branche im Krisenjahr 2009.

Mittlerweile liegen die Produktionszahlen wieder bei rund 95 % des Niveaus vor der Krise.

Bei Büro- und Ladenmöbeln werden bereits wieder 97 % des Vorkrisenniveaus erreicht.

29,3 % aller 2011 in Deutschland produzierten Möbel waren Sitzmöbel, 28,2 % sonstige Möbel, 22,0 % Küchenmöbel, 15,5 % Büro- und Ladenmöbel sowie 4,9 % Matratzen (Quelle:

Wirtschaftsforum; Artikel: Erfolgreiches Jahr für die Möbelindustrie).

Im Gesamtjahr 2011 hatten die US-amerikanischen Importe von Wohn,- Objekt- und Küchenmöbeln nur um +1,3 % zugelegt. Die Möbeleinfuhren aus dem mit Abstand wichtigsten Lieferland China wurden im ersten Quartal 2012 wieder um +6,1 % auf 3,09 Mrd. USD ausgeweitet, nachdem sie im vergangenen Jahr stabil geblieben waren (Quelle:

EUWID Möbel).

Wettbewerbsposition von EGGER

Die EGGER Gruppe ist eines der führenden Unternehmen der europäischen Holzwerkstoffindustrie. Mit den Kernprodukten wird auf allen relevanten Märkten eine starke Marktposition angestrebt. Mit einem breiten Produktprogramm ist EGGER Komplettanbieter für dekorative Holzwerkstoffe, den konstruktiven Holzbau sowie für Laminatfußböden. Die Wettbewerbslandschaft in diesen drei Bereichen ist sehr differenziert.

Der im Jahr 2010 beobachtete, in Umfang und Dauer in vielen Fällen nicht erwartete Aufwärtstrend auf den Holzwerkstoff- und Oberflächenmärkten ist im Jahr 2011 wieder abgeflacht. Im Verlauf des ersten Quartals 2011 ist der zuvor über einen längeren Zeitraum relativ hohe Auftragseingang wieder schwächer geworden. Die in einzelnen Bereichen vor allem im Verlauf des zweiten Halbjahrs 2010 entstandenen und zum Teil bis Anfang 2011 anhaltenden Versorgungsprobleme haben sich bis auf wenige Ausnahmen wieder aufgelöst.

Die schwächer werdende Beschäftigung zeigt bereits Auswirkungen auf die Preise; der bei vielen Produkten seit mehreren Quartalen anhaltende Anstieg hat sich seit Beginn des Jahres 2012 zunehmend abgeflacht.

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Wettbewerbssituation der Division EGGER Decorative Products

Der europäische Markt für beschichtete Spanplatten, welche den höchsten Anteil am Umsatz der dekorativen Holzwerkstoffe haben, betrug 2011 auf Basis von Daten von B&L und internen Schätzungen von EGGER rund 23,7 Mio. m3 (nach rund 22,4 Mio. m3 in 2010). Der Wettbewerb der europäischen Unternehmen ist einerseits durch eine Konsolidierung in Westeuropa und andererseits durch Wachstumsinvestitionen in Zentral- und Osteuropa und Russland gekennzeichnet. Lokal prägen darüber hinaus kleinere Gruppen das Marktgeschehen. EGGER konnte im Bereich der dekorativen Holzwerkstoffe seine Stellung zum Mitbewerb in Ost- und Westeuropa durch den weiteren Ausbau von Kapazitäten, die sehr gute Auslastung der bestehenden Kapazitäten und die weitere Erschließung von Marktpotentialen deutlich ausbauen. In Russland konnte EGGER seine Marktstellung durch den Erwerb und Ausbau des neuen Produktionsstandortes in Gagarin deutlich steigern.

Desinvestitionen haben sich nach Süd- und Nordeuropa verlagert. Im Verlauf des zweiten Halbjahrs 2011 ist es in der europäischen Holzwerkstoffindustrie zu weiteren Produktionsabstellungen und Anlagenstilllegungen gekommen. Nachdem die Desinvestitionen im vierten Quartal 2010 und im ersten Halbjahr 2011 vor allem auf den mitteleuropäischen Raum konzentriert waren, hat sich der Schwerpunkt zuletzt mehr in süd- und nordeuropäische Märkte verlagert. In Spanien, Portugal und Italien werden noch im Verlauf dieses Jahres 2012 weitere Spanplatten- und MDF/HDF-Anlagen längerfristig oder endgültig abgestellt.

Wettbewerbssituation der Division EGGER Retail Products

Der Markt für Laminatfußböden ist bis einschließlich 2007 sehr stark gewachsen, da Laminatfußböden eine kostengünstige, qualitativ hochwertige Alternative zu Teppichen und zunehmend auch zu Vollholzböden darstellen. In den letzen Jahren ist die Produktion in Europa allerdings rückläufig. Der Verbrauch in Europa betrug nach Einschätzung von B&L Marktdaten 2011 rund 407 Mio. m2 (2010: rund 389 Mio. m2) Der Fußbodenbereich ist geprägt von großen Überkapazitäten und einem hohen marktseitigen Preisdruck.

Wettbewerbssituation der Division EGGER Building Products

Die Produktionskapazität von OSB ist vor allem in Osteuropa durch die Eröffnung von neuen Werken deutlich gestiegen. Aber auch der Markt ist nach Einschätzungen von B&L in Europa inklusive Rumänien und Türkei um rund +6 % gestiegen.

Der Marktanteil im Bereich Schnittholz ist auf europäischer Ebene mit nur einem Produktionsstandort in Brilon, Deutschland, von untergeordneter Bedeutung.

Entwicklung Rohstoffversorgung und -preise

Die Rohstoff- und Energiekosten haben bei EGGER einen wesentlichen Anteil an den Gesamtkosten. Der Sicherung und ständigen Verbesserung der Verfügbarkeit sowie der Beobachtung der Preisentwicklung der wichtigsten Rohstoffe auf den zunehmend volatileren Beschaffungsmärkten wird daher höchste Priorität zuerkannt. Die wichtigsten Materialpositionen wie Holz, Chemie und Papier werden von einem zentralen Einkauf betreut, welcher die lokalen Werke bei ihren Einkaufsaktivitäten unterstützt und Synergieeffekte für die Gruppe identifiziert und optimiert. Die Rohstoffversorgung erfolgt größtenteils durch langjährige Partner.

Auf den Rohstoffmärkten zeigte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ein uneinheitliches Bild.

Nach einem deutlichen Anstieg des Ölpreises durch die Unruhen in Nordafrika und dem Nahen Osten zu Beginn des Kalenderjahres 2011 kam es in der zweiten Jahreshälfte durch die sich eintrübende Konjunktur zu einer leichten Abschwächung, jedoch auf sehr hohem

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Niveau bei ca. 110 USD je Barrel (Brent). Die Entwicklung der Holz- und Chemiepreise folgt etwas verzögert der Entwicklung des Ölpreises.

Unser wichtigster Bereich der Rohstoffbeschaffung ist die Versorgung mit Holz. Vor allem durch die zunehmende thermische Energiegewinnung (Biomassekraftwerke, Pelletierung, Bio-Treibstofferzeugung) sind die Holzeinkaufskosten gestiegen. Die Erhöhung betraf alle wesentlichen Holzsortimente, wobei Hackgut und Nadelholz besonders deutlich gestiegen sind. Zur Absicherung und Verbesserung der Holzversorgung baut EGGER vor allem auf langfristige Partnerschaften und Verträge mit unseren Lieferanten und entwickelt zusätzlich eine Strategie der Rückwärtsintegration. Dazu gehören Investitionen in ein eigenes Sägewerk oder eigene Forstbewirtschaftungs- und Holz-Recyclingunternehmen aber auch in eigene Kurzumtriebsplantagen, Ernte- und Logistiksysteme.

Im Bereich Chemie zeigte im vergangenen Geschäftsjahr 2011/12 die Preiskurve deutlich nach oben. Für Harnstoff, der hauptsächlich in der eigenen Leimerzeugung eingesetzt wird, stieg der Einkaufspreis deutlich gegenüber dem Vorjahresniveau. Ähnlich war die Preisentwicklung bei den zugekauften Leimsorten. Im Chemiebereich wird ein großer Teil des Leim- und Tränkharzbedarfs durch eigene Leimfabriken in Wismar (DE), Hexham (UK) und seit Herbst 2011 auch durch ein neu errichtetes Leimwerk in Radauti (RO) abgedeckt.

Rohpapier für die Herstellung von Beschichtungsmaterial ist neben Holz und Chemie der dritte wesentliche Faktor im Bereich der Rohstoffversorgung. Der durchschnittliche Einkaufspreis stieg im Geschäftsjahr 2011/12 im einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich der Papierversorgung setzt EGGER auf mittelfristige Verträge mit den führenden Anbietern und eine zentrale Einkaufsstruktur.

Der Energiebereich war geprägt von leicht gesunkenen Strompreisen und gestiegenen Erdgaspreisen. An allen größeren westlichen Standorten kann der Gasverbrauch durch den Betrieb von modernen Biomassekraftwerken auf niedrigem Niveau gehalten werden.

EGGER strebt eine weitgehende Entkopplung von fossilen Brennstoffen an, vermeidet aber die rein thermische Verwertung von Rohstoffen, welche im Lebenszyklus von Holz noch als Produktionsrohstoff genutzt werden können. EGGER ist hierbei gegen eine einseitige Förderung von Holzverbrennung zur thermischen Verwertung und unterstützt die kaskadische Nutzung von Holz, indem dieses zunächst so weit wie möglich stofflich genutzt wird, bevor es einer thermischen Nutzung zugeführt wird. An den Standorten Unterradlberg (AT), Wismar und Brilon (DE) wird Strom durch eigene Kraft-/Wärmekopplungen erzeugt, womit die höchste Effizienz von Energiegewinnung angestrebt wird.

(18)

1.1.6 Aktuelle Geschäftsentwicklung bei EGGER 2011/12

EGGER konnte im Geschäftsjahr 2011/12 den Umsatz gruppenweit um rund +11 % auf 1,96 Mrd. EUR (Vorjahr 1,77 Mrd. EUR) deutlich erhöhen. Damit hat das Unternehmen den höchsten Umsatz seiner Geschichte erzielt. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld hat sich in fast allen wesentlichen Absatzmärkten verbessert. Zu dieser Steigerung gegenüber dem Vorjahr trugen insbesondere der Erwerb des russischen Spanplattenherstellers OOO Gagarinskiy Fanerniy Zavos, Gagarin aber auch die positive Entwicklung der Division Decorative Products bei.

Geschäftsentwicklung 2011/12 nach Divisionen

Von den drei Divisionen erwirtschaftet die Division EGGER Decorative Products (Innenraum und Möbel) mit 80 % den größten Umsatzanteil und ist im Vergleich zum Vorjahr um +16 % gewachsen. Die Division EGGER Retail Products (Fußboden) hat einen Anteil am EGGER Umsatz von 18 % und ist im letzten Jahr um +6 % gewachsen. Durch die marktbedingt reduzierte Einschnittleistung im Sägewerk Brilon ist der Umsatz in der Division EGGER Building Products (OSB und Schnittholz) um -10 % gefallen (Anteil am Gruppenumsatz ca.

9 %).

Die wesentlichen Vertriebskanäle für EGGER waren im Geschäftsjahr 2011/12 die Industrie und der Handel mit einem Anteil an den konsolidierten Umsatzerlösen von 46 % und 45 % (Vorjahr 45 % und 46 %). Der Anteil des Umsatzes DIY war mit rund 9 % gleich hoch wie im Vorjahr.

(19)

Marktentwicklung und Branchenumfeld Division EGGER Decorative Products Im Bereich EGGER Decorative Products sind alle dekorativen Produkte von EGGER zusammengefasst, die über die Branchen Industrie und Handel verkauft werden. Diese Division gliedert sich marktseitig geographisch in die Märkte Nord-West-Europa (NWE), Süd- West-Europa (SWE), Mittel Südeuropa (MSE), UK and Ireland (UK, IR), Zentral und Osteuropa (CEE), Russland (RU) und Übersee (Overseas).

EGGER ist insbesondere auf dem europäischen Markt für Holzwerkstoffe tätig.

Geographisch verteilten sich die Umsatzerlöse der Division Decorative Products von 1.575 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2011/12 (Vorjahr: 1.362 Mio. EUR) je nach Standort der Kunden auf die Regionen wie folgt:

__________________________

1) Nord-West-Europa umfasst Deutschland, Belgien, die Niederlande, Luxemburg und Skandinavien 2) Süd-West-Europa umfasst Frankreich, Spanien und Portugal

3) Mittel-Süd-Europa umfasst Österreich, Schweiz und Italien

4) Zentral- und Osteuropa umfasst insbesondere Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Kroatien, Slowenien, Ukraine, Weißrussland, Lettland, Estland, Litauen, Türkei und Griechenland.

5) Übersee umfasst alle außereuropäischen Länder

Der wesentlichste geographische Markt für EGGER ist Westeuropa (bestehend aus den Absatzregionen Nord-West-Europa, Großbritannien und Irland, Süd-West-Europa und Mittel- Süd-Europa) mit Umsatzerlösen von rund 1.033 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2011/12 (rund 66 % der Umsatzerlöse Division Decorative Products). Die Bedeutung von Deutschland für den Markt für Holzwerkstoffe liegt insbesondere in der in Deutschland stark vertretenen Möbelindustrie, die ihre Produkte in viele Länder exportiert und damit einen überproportionalen Bedarf an Holzwerkstoffen erzeugt.

Ein wichtiger Markt ist auch Zentral- und Osteuropa sowie Russland mit Umsatzerlösen von in Summe rund 480 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2011/12 (rund 30 % der Umsatzerlöse Division Decorative Products). Eine untergeordnete Rolle spielen außereuropäische Länder (Übersee). In dieser Region erzielte EGGER Umsatzerlöse von rund 62 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2011/12 (rund 4 % der Umsatzerlöse Division Decorative Products).

Entwicklung Nord-West-Europa

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz um +14 % sowohl im Absatz an die Möbelindustrie, als auch an den Handel gestiegen. Der Markt Deutschland macht alleine ca. 25 % des

(20)

Umsatzes Decorative Products aus. Dies ist auf eine sehr gute konjunkturelle Entwicklung (siehe Entwicklung BIP) und eine positive Stimmung in der Möbelbranche zurückzuführen.

Auch in Benelux konnte der Umsatz deutlich gesteigert werden. In Skandinavien stagniert der Umsatz auf gleichem Niveau wie 2010/11.

Entwicklung Mittel-Süd-Europa

Im Verkaufsgebiet Mittel-Süd-Europa konnte der Umsatz stabil gehalten werden. Positiv entwickelte sich vor allem der Bereich Handel. Der Italienische Markt ist um -11°% gefallen, wohingegen die Märkte Schweiz um +4 % und Österreich um +5 % gestiegen sind.

Entwicklung Großbritannien & Irland

Auch ohne große Steigerungen des BIP und der Wohnbautätigkeiten konnte der Umsatz nochmals um +12 % zum Vorjahr gesteigert werden. Diese Entwicklung resultiert aus Marktanteilssteigerungen.

Entwicklung Süd-West-Europa

Die Umsätze in Süd-West-Europa haben sich stabil entwickelt. In Spanien sind auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Bereich Industrie die Umsätze um -19 % gefallen. In Frankreich konnte hingegen der Umsatz um +3 % gesteigert werden.

Entwicklung Zentral-Ost-Europa

Der Umsatz in Osteuropa ist im Vergleich zum Vorjahr um +12 % gestiegen. Vor allem die Märkte Ukraine (+44 %), Baltikum/Weißrussland (+34 %), Türkei/Kaukasus (+30 %) aber auch im Markt CIS (Commonwealth of Independent States) konnte der Umsatz deutlich gesteigert werden. Die Gründe liegen sowohl im Marktwachstum als auch in Marktanteilssteigerungen.

Entwicklung Russland

In Russland konnte der Umsatz auf Grund der Übernahme des Werkes Gagarin im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt werden. Vor allem im Bereich Handel konnte der Umsatz überproportional erhöht werden.

Entwicklung Übersee

Im EGGER Überseegeschäft ist der Umsatz um +16 % gegenüber Vorjahr gestiegen. Vor allem in Japan und Korea ist der Umsatz mit Industriekunden gegenüber 2010/11 um +46 % übertroffen worden.

Marktentwicklung und Branchenumfeld Division EGGER Retail Products

Fußbodenverkäufe werden in einer eigenen Retail Division getätigt, welche die Branchen Handel und DIY bedient. Im Bereich Fußboden ist der Umsatz um +6 % gestiegen. Dies ist hauptsächlich auf die Märkte Deutschland, Benelux, Türkei und Russland zurückzuführen.

Marktentwicklung und Branchenumfeld Division EGGER Building Products Mit Beginn des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde eine eigene Division EGGER Building Products (EBP) gegründet. Diese neue Division EBP hat mit dem seit Anfang 2012 angelaufenen OSB-Werk in Rumänien, dem zweiten OSB-Standort der EGGER Gruppe, eine größere Bedeutung erlangt. Vertriebskanäle für diese Sparte sind Industrie und Handel.

(21)

Der Umsatz hat sich hier im Vergleich zum Vorjahr auf Grund des niedrigeren Absatzes von Sägewerksprodukten (-32 % zum Vorjahr) deutlich verschlechtert. Die hohen Holzkosten haben hier eine Reduktion des Holzeinkaufs und somit auch des Einschnitts zur Folge gehabt, was zu den deutlich gefallenen Umsätzen führt. Der Umsatz im OSB-Werk Wismar ist stabil auf Vorjahresniveau geblieben. Das OSB-Werk in Rumänien hat in den ersten vier Monaten des Kalenderjahres 2012 in der Anlaufphase bereits bedeutende Mengen am Markt positionieren können. Aus Rumänien werden vor allem die umliegenden osteuropäischen Länder sowie Russland beliefert.

1.1.7 Marketing und Vertrieb

Das Marketing von EGGER fokussiert sich im Wesentlichen auf den professionellen, mehrstufigen Absatzkanal, also die Zielgruppen Fachhandel, Verarbeiter (Schreiner, Bodenleger, Holzbauer) und Architekten.

Der Pull-Marketing-Ansatz gewinnt dabei gruppenweit zunehmend an Bedeutung, wobei die Kunden unserer Händler und die Entscheider im Prozess (Architekten, Handwerker, usw.) verstärkt in die Marketingaktivitäten von EGGER einbezogen werden. Zur Implementierung wurden folgende Aktivitäten unternommen:

- Das VDS (Virtuelles Design Studio) wurde um eine VDS PROFI-Variante für den Handwerker erweitert mit welcher EGGER Dekore am eigenen PC oder Laptop visualisiert werden können. So unterstützt EGGER den Verarbeiter oder Planer beim Verkaufsgespräch mit seinen Kunden und verstärken den Anreiz, auf Holzwerkstoff- oder Fußboden-Dekore zurückzugreifen.

- Unter www.egger.com/myegger können im EGGER Portal Werbemittel, wie z.B.

Musterkollektionen, registriert werden. Kunden erhalten Kollektions-Updates direkt von EGGER und können sich für weitere Services, z.B. die EGGER Trendnews registrieren. So baut EGGER seine mit dem CRM-System integrierte Kunden- und Interessenten-Datenbank weiter aus und steht in Dialog mit seinen Zielgruppen.

- Zudem wurde ein Webshop entwickelt, über den Muster, Broschüren und Werbemittel bestellt werden können.

- Der EGGER Truck (mobiler EGGER Show-Room LKW) setzt seine Roadshow in Ost– und Westeuropa fort. In Zusammenarbeit mit dem regionalen Fachhandel werden das Unternehmen, die Fertigungstechnologie sowie das umfassende Sortiment mittels neuester Medien den Verarbeitern präsentiert.

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Im Bereich Decorative Products stand die Neueinführung der Handelskollektion ZOOM im Vordergrund. Zusammen mit zahlreichen Services steht sie unter dem Motto „Einfach jeden Tag“. Von Paris bis Peking wurde die Kollektion auf 92 „ZOOM Events“ über 9.000 Händlern und Verarbeitern vorgestellt.

Im Bereich Fußboden wurde die Neuauflage der Floorline Kollektion für den professionellen Absatzkanal eingeführt. Des Weiteren ist mit der Cork+ Technologie ein leiser, warmer und weicher Fußboden auf den Markt gekommen. In beiden Fällen wird auch verstärkt auf Pullmarketing mit entsprechenden Kampagnen gesetzt.

1.1.8 Produktion

Im Geschäftsjahr 2011/12 konnte das Produktionsvolumen der Primär-Produktionsanlagen gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden:

Die produzierte Menge bei Rohplatten (Span, MDF und OSB) inkl. Schnittholz konnte im Geschäftsjahr 2011/12 von 6,3 Mio. m3 im Vorjahr auf 6,7 Mio. m3 gesteigert werden.

Wesentlicher Faktor ist auch hier der Erwerb des russischen Spanplattenstandortes Gagarin mit einer Produktionskapazität von rund 500 Tsd. m3. Die Produktion von Imprägnat erreichte ein Niveau von 710,9 Mio. m2 (Vorjahr: 680,3 Mio. m2). Die Laminatfertigung betrug 23,0 Mio. m2 (Vorjahr 22,3 Mio. m2). Im Bereich der eigenen Leimerzeugung erhöhte sich die Produktionsmenge durch die Inbetriebnahme des neuen Leimwerkes in Radauti (RO) um +15 % gegenüber dem Vorjahr auf 402,7 Tsd. Tonnen. Die am Standort St. Johann i.T. (AT) installierte Anlage für Leichtbauplatten hat eine jährliche Kapazität von über 300 Tsd. m3. Die produzierten Rohplatten wurden in 2011/12 folgendermaßen weiterveredelt:

- 232 Mio. m2 beschichtet (Vorjahr: 214 Mio. m2), - 62 Mio. m2 zu Fußboden (Vorjahr: 62 Mio. m2)

- 33 Mio. m2 zu Möbel-Fertigteilen (Vorjahr: 33 Mio. m2)

Produktionsentwicklung 2011/12 2010/11 2009/10

Abw. in % 12 - 11

Rohplatte inkl. Schnittholz Mio. m³ 6,7 6,3 5,8 6%

Imprägnate Mio. m² 710,9 680,3 608,2 5%

Laminate Mio. m² 23,0 22,3 19,8 3%

Leim Tsd. TO 402,7 351,0 317,9 15%

(23)

2 ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Ertragslage

2.1.1 Umsatzentwicklung

Der konsolidierte Umsatz der EGGER Gruppe im Geschäftsjahr 2011/12 beläuft sich auf 1.963 Mio. EUR (Vorjahr: 1.771 Mio. EUR), was einer deutlichen Zunahme von +11 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser 11 %-ige Anstieg des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr resultiert einerseits aus der Akquisition des Spanplattenstandortes Gagarin (RU) mit ca. +4 % und andererseits aus einer positiven Preisabweichung von +7 %. Eine detaillierte Beschreibung zur aktuellen Geschäftsentwicklung in den Divisionen befinden sich unter Punkt 1.1.6).

2.1.2 Ertragsentwicklung

Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag mit 262 Mio. EUR in 2011/12 um +33 Mio. EUR (+15 %) über dem Vorjahresergebnis von 229 Mio. EUR. Der neu erworbene Spanplattenstandort Gagarin (RU) konnte einen wesentlichen Beitrag zur EBITDA-Steigerung beisteuern. Auf den für EGGER relevanten Rohstoffmärkten stiegen 2011/12 die Preise teilweise deutlich im Vergleich zum Vorjahr, vor allem im Chemie- und Papierbereich. Erst in den letzten Monaten des Geschäftsjahres kam es zu einer leichten Entspannung auf den Rohstoffmärkten.

Die EBITDA-Marge konnte im Geschäftsjahr 2011/12 stabil auf rund 13 % gehalten werden.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde akquisitions- und geschäftsbedingt und aufgrund der oben erwähnten Effekte von 96 Mio. EUR 2010/11 um +27 % auf 122 Mio. EUR gesteigert.

Ertragskennzahlen 2011/12 2010/11 2009/10

Abw. in % 12 - 11

Umsatzerlöse Mio. EUR 1.963 1.771 1.478 11%

EBITDA Mio. EUR 262 229 236 15%

EBITDA-Marge in % 13,4% 12,9% 16,0%

EBIT Mio. EUR 122 96 100 27%

Finanzergebnis Mio. EUR -50 -54 -30 -7%

Ergebnis vor Steuern (PBT) Mio. EUR 72 42 68 71%

Ergebnis nach Steuern (PAT) Mio. EUR 49 46 60 7%

(24)

Ertragsentwicklung in der Division EGGER Decorative Products

Die Division EGGER Decorative Products war im abgelaufenen Geschäftsjahr in allen Landesorganisationen von einer positiven Ertragsentwicklung geprägt. Positive Effekte konnte EGGER durch Produktmixoptimierungen hin zu hochveredelten Produkten erreichen.

Die gestiegenen Material- und Energiekosten wurden durch kontinuierliche Kostenoptimierungsmaßnahmen und Investitionen in der Fertigung teilweise kompensiert.

Die Auslastung der Kapazitäten war 2011/12 gut, wodurch eine optimale Ausnutzung der Fixkosten und damit eine Ergebnisverbesserung erzielt werden konnte. Im operativen Ergebnis sind 2011/12 einmalige Mehrbelastungen aus der Einführung der neuen Kollektion ZOOM, Anlaufkosten aus neuen Fertigungsanlagen und der neuen Leimfabrik Radauti (RO) enthalten.

Ertragsentwicklung in den Divisionen EGGER Retail Products und EGGER Building Products

Die Ertragsentwicklung in der Division EGGER Retail Products ist geprägt von hohen Produktionsüberkapazitäten und daraus resultierend einem sehr hohen Preisdruck. Die Entwicklung im Geschäftsjahr 2011/12 blieb in diesem schwierigen Marktumfeld deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die in den letzten Jahren gestiegenen Rohstoffkosten konnten nicht im notwendigen Ausmaß an den Markt weitergegeben werden.

In der seit 1. Mai 2011 neu gegründeten Division EGGER Building Products liegt die Ergebnisentwicklung im Bereich OSB durch zusätzliche Produktionskapazitäten, und dadurch bedingt einem höheren Preisdruck, leicht unter dem Vorjahr. Durch die Inbetriebnahme des neuen OSB-Werkes in Radauti (RO) im Jänner 2012 ist die Ertragssituation in dieser Division noch von Anlaufkosten belastet.

Die Ertragsentwicklung im Bereich Schnittholz hat sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert und befindet sich weiterhin auf einem unbefriedigenden Niveau. Ein starker Preiswettbewerb und die begrenzte Verfügbarkeit von Rundholz führen zu einer unbefriedigenden Margensituation.

2.1.3 Finanzergebnis

Das Finanzierungsergebnis (exkl. Ergebnis aus Finanzinvestitionen und assoziierten Unternehmen) verbesserte sich im Geschäftsjahr 2011/12 auf -49,8 Mio. EUR (im Vorjahr -53,7 Mio. EUR). Neben dem verschuldungsbedingt höheren Zinsaufwand ergeben sich Verbesserungen im Währungsergebnis und im Ergebnis aus Finanzderivaten.

2.1.4 Steuern

Im Geschäftsjahr 2011/12 betrugen die Aufwendungen für Ertragsteuern 22 Mio. EUR (Vorjahr: Steuerertrag in Höhe von 4 Mio. EUR). Die gestiegene Steuerbelastung ist im Wesentlichen auf das höhere Ergebnis vor Steuern (PBT) sowie gestiegene Steueraufwendungen aus Vorperioden zurückzuführen. Der Effektivsteuersatz betrug 2011/12 31 % (Vorjahr -10 %). Eine detaillierte Übersicht zur Ermittlung der Ertragsteuern befindet sich in den Erläuterungen im Anhang Punkt (15) Ertragsteuern.

(25)

Finanzlage

2.1.5 Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements / Treasury

Die vorrangigen Ziele des Finanzmanagements/Treasury der EGGER Gruppe sind die Begrenzung finanzieller Risiken für den Bestand (Liquiditäts- und Ausfallsrisiken) und die Ertragskraft (Währungs-, Zinsänderungs-, Kurs- und Preisrisiken) der Unternehmensgruppe bei jederzeit ausreichender Zahlungsfähigkeit und gleichzeitiger Minimierung der Finanzaufwendungen.

Dabei bedeutet Risikobegrenzung nicht den völligen Ausschluss, sondern die ökonomisch sinnvolle Steuerung finanzieller Risiken innerhalb des Handlungsrahmens, der durch eine umfassende Finanz-Management-Richtlinie sowie durch operative Richtlinien definiert ist.

Neben dem Management finanzieller Risiken steht als vorrangiges Ziel die Sicherstellung und der Ausbau von externen Finanzierungsquellen im Vordergrund, um damit eine weitere Entwicklung der EGGER Gruppe durch organisches Wachstum und/oder Akquisitionen sicherzustellen.

Die in diesem Zusammenhang für die EGGER Gruppe wesentlichsten Treasury-Kennzahlen sind die Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung / EBITDA) sowie die Eigenkapitalquote (Eigenkapital / Bilanzsumme), welche regelmäßig überwacht werden. Als EGGER interne strategische Zielsetzung und zur Messung der Zielerreichung auf Gruppenebene wurde für die Eigenkapitalquote eine Untergrenze von 30 % und für die Kennzahl Nettoverschuldung / EBITDA ein langfristiger Maximalwert von unter 3 Jahren festgelegt.

2.1.6 Finanzierungsanalyse

In der strategischen Ausrichtung der EGGER-Unternehmensfinanzierung stellen die Sicherung der Liquiditätssituation und die Diversifizierung von Kapitalquellen und Finanzierungsinstrumenten die wesentlichen Ziele dar.

Ein Teil der Finanzierungsstrategie besteht in der Verwendung der erwirtschafteten freien Cash-Flows und somit eines Wachstums aus eigener Kraft.

Die Fremdfinanzierung der EGGER Gruppe ist auf einem 3-Säulen-Modell aufgebaut:

Die erste Säule besteht aus Bankfinanzierungen. Hier werden vor allem syndizierte Bankkredite sowie kommittierte Kreditlinien (zur strategischen Liquiditätssicherung) mit einem ausgewählten Kreis von Kernbanken abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2011/12 konnte diesbezüglich ein neuer syndizierter Kredit (mit OeKB-Refinanzierung) abgeschlossen werden.

Die zweite Säule besteht aus Kapitalmarktfinanzierungen. Die EGGER Gruppe finanziert sich bereits seit vielen Jahren erfolgreich über den österreichischen Anleihenmarkt.

Insgesamt hat die EGGER Gruppe derzeit 3 Unternehmensanleihen mit einem Gesamtvolumen von 485 Mio. EUR im Markt.

Treasury Kennzahlen

30.04.12 30.04.11 30.04.10

Eigenkapitalquote in % 34% 36% 36%

Nettoverschuldung / EBITDA Jahre 2,8 2,5 1,8

(26)

Die dritte Säule der Fremdfinanzierung basiert auf einem Factoring-Programm bei dem Forderungen auf Basis eines True-Sales verkauft werden.

Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung von Risikopositionen aus dem Grundgeschäft eingesetzt.

Bezüglich detaillierter Informationen zu Derivaten und zu EGGER Anleihen wird auf den Anhang verwiesen.

2.1.7 Cash-flow Entwicklung

Ausgehend vom EBITDA und nach Berücksichtigung der Veränderungen des Nettoumlaufvermögens wurde ein Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit von 230 Mio.

EUR (Vorjahr: 132 Mio. EUR) erwirtschaftet. Dieser deutliche Anstieg von +98 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus der Verbesserung des Ergebnis vor Steuern und der Senkung des Nettoumlaufvermögens.

Der Cash-Outflow aus der Investitionstätigkeit, der die Investitionen und Akquisitionen umfasst, liegt mit 403 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2011/12 deutlich über dem Vorjahresniveau von 236 Mio. EUR.

Durch die angeführten Entwicklungen in den operativen und investitionsbedingten Cash- flows konnte EGGER im Geschäftsjahr 2011/12 den Free Cash-flow (Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich Cash-flow aus Investitionstätigkeit zuzüglich Wachstumsinvestitionen) von 88 Mio. EUR auf 183 Mio. EUR steigern.

Der Cash-flow aus Finanzierungstätigkeit führte im Geschäftsjahr 2011/12 im Wesentlichen durch die Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten zu einem Mittelzufluss von 130 Mio. EUR (Vorjahr Zahlungsmittelabfluss von -5 Mio. EUR).

Fälligkeitsstruktur

- Finanzverbindlichkeiten und Anleihen 30.04.12 30.04.11 30.04.10

Restlaufzeit über 5 Jahre Mio. EUR 274 316 122

Restlaufzeit 1 - 5 Jahre Mio. EUR 325 337 512

Restlaufzeit unter 1 Jahr Mio. EUR 284 101 92

Gesamt Mio. EUR 883 754 726

Free Cash-flow Rechnung 2011/12 2010/11 2009/10

Abw. in % 12 - 11 Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. EUR 230 132 234 74%

Cash-flow aus Investitionstätigkeit Mio. EUR -403 -236 -91 71%

+ Wachstumsinvestitionen Mio. EUR 356 192 69 85%

Free Cash-flow Mio. EUR 183 88 212 108%

(27)

2.1.8 Investitionen

Im Geschäftsjahr 2011/12 wurden Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sowie Akquisitionen in der Höhe von 406 Mio. EUR (Vorjahr: 232 Mio.

EUR) getätigt. Davon entfielen 50 Mio. EUR (Vorjahr: 40 Mio. EUR) auf Erhaltungsinvestitionen, was einem Anteil von 35 % (Vorjahr: 30 %) der laufenden Normalabschreibungen entspricht.

Für Wachstumsinvestitionen (exklusive Akquisitionen) wurden 212 Mio. EUR (Vorjahr: 127 Mio. EUR) ausgegeben. Die wichtigsten Wachstumsinvestitionen 2011/12 waren Investitionen zur Fertigstellung der neuen OSB-Produktion und des neuen Leimwerkes in Radauti (RO). Weitere Wachstumsinvestitionen waren der Ausbau von Lager- und Beschichtungskapazitäten in Rambervillers (FR), der Ausbau von Beschichtungs- und Imprägnierkapazitäten in Hexham (UK) sowie die Errichtung einer Fertigungsanlage für Dünnspanplatten am Standort Shuya (RU).

Neben den direkten Investitionen in Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten kam es im Cash-flow aus Investitionstätigkeit zu einem Kaufpreisabfluss von 144 Mio. EUR für die Akquisition des russischen Spanplattenherstellers OOO Gagarinskiy Fanerniy Zavos, Gagarin.

Geografische Aufteilung der Investitionen:

2.1.9 Kapitalkosten

Die im Rahmen des EGGER Wertmanagements angesetzten Kapitalkosten (WACC = Weighted Average Cost of Capital) repräsentieren die Renditeerwartungen für das eingesetzte Eigen- und Fremdkapital. Diese Kapitalkosten (WACC) ergeben sich aus dem gewichteten Eigen- und Fremdkapitalkostensatz. Der WACC nach Steuern blieb 2011/12 mit 6,97 % in etwa stabil auf Vorjahresniveau mit 7,00 %.

Investitionen (inkl. Akquisitionen)

2011/12 2010/11 2009/10

West- und Zentraleuropa Mio. EUR 99 80 78

Süd- und Osteuropa Mio. EUR 307 152 11

Investitionen gesamt Mio. EUR 406 232 89

(28)

2.1.10 EGGER Wertmanagement

EGGER Wertmanagement basiert aus finanzieller Sicht auf einer einfachen und transparenten, jedoch aussagekräftigen Methode. Diese konzentriert sich auf die nachhaltige Steigerung des Cash-flows (EBITDA) im Verhältnis zum historischen investierten Kapital (Historical Capital Employed), dem CFROI (Cash-flow Return on Investment; Verzinsung des eingesetzten Kapitals zu Anschaffungskosten).

Der CFROI zählt zu den wichtigsten Performance Kennzahlen in anlageintensiven Unternehmen und dient der Messung der Rentabilität auf das zur Verfügung gestellte Kapital. Als nachhaltiges strategisches Ziel wurde für alle Unternehmensbereiche eine Mindestrentabilität von 12 % (Ziel Rate) festgesetzt.

Berechnung des Gruppen-CFROI:

Der Gruppen CFROI erreichte per 30.04.2012 9,0 % (Vorjahr 8,9 %) und lag damit unter der Ziel Rate von 12%. Die stabile Entwicklung gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der gleichzeitigen Erhöhung des EBITDA und des Historical Capital Employed um jeweils ca. 14

% beziehungsweise 13 %. Die Erhöhung des Historical Capital Employed ist auf den Anstieg der Ausgaben für Wachstumsinvestitionen und Akquisitionen bei einem Abbau des Working Capital zurückzuführen. Mittelfristig wird mit einer Verbesserung des CFROI in Richtung der Ziel-Rate von 12 % gerechnet.

Wertmanagement 30.04.12 30.04.11 30.04.10

Abw. in % 12 - 11

EBITDA operativ Mio. EUR 262 229 236 14%

Historical Capital Employed Mio. EUR 2.914 2.570 2.272 13%

CFROI in % 9,0% 8,9% 10,4% 1%

(29)

Vermögenslage

2.1.11 Analyse der Bilanzstruktur

Im Geschäftsjahr 2011/12 stieg die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr akquisitionsbedingt und durch gestiegene Investitionen sowie durch eine Ausweitung des Geschäftsvolumens von 1.740 Mio. EUR um +15 % auf 2.001 Mio. EUR.

Das langfristige Vermögen ist um +23 % auf 1.459 Mio. EUR gestiegen. Der hohe Anteil des langfristigen Vermögens von 73 % an der Bilanzsumme (Vorjahr: 68 %) resultiert branchenbedingt aus der sehr hohen Kapitalintensität unserer Produktionen.

2.1.12 Entwicklung Working Capital

Das Working Capital (Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) ist von 129 Mio. EUR im Vorjahr auf 100 Mio. EUR 2011/12 gesunken.

Die Vorräte sind 2011/12 um +30 Mio. EUR auf 273 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr: 243 Mio.

EUR). Die Lagerstände waren vor allem aufgrund der verbesserten Nachfragesituation und Ausdehnung des Produktionsvolumens aber auch akquisitionsbedingt höher als im Vorjahr.

Der Bestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist von 66 Mio. EUR im Vorjahr auf 61 Mio. EUR leicht gesunken. Die durchschnittliche Außenstandsdauer der Kundenforderungen sank von 40 auf 39 Tage.

Die Lieferverbindlichkeiten sind aufgrund höherer Außenstände für getätigte Investitionen und der Steigerung des Einkaufsvolumens durch neue Produktionsanlagen deutlich von 180 Mio. EUR im Vorjahr auf 234 Mio. EUR per 30.04.2012 gestiegen.

Bilanzentwicklung 30.04.12 30.04.11 30.04.10

Abw. in % 12 - 11

Langfristiges Vermögen Mio. EUR 1.459 1.191 1.057 23%

Vorräte Mio. EUR 273 243 190 12%

Forderungen Mio. EUR 61 66 47 -8%

Liquide Mittel Mio. EUR 151 193 302 -22%

sonstiges Umlaufvermögen Mio. EUR 57 47 32 21%

Bilanzsumme Mio. EUR 2.001 1.740 1.628 15%

Eigenkapital (einschl. Zuschüsse) Mio. EUR 674 628 578 7%

Rückstellungen Mio. EUR 51 48 53 7%

Finanzverbindlichkeiten / Anleihen Mio. EUR 883 754 726 17%

Sonstige Verbindlichkeiten Mio. EUR 393 310 270 27%

Working Capital 30.04.12 30.04.11 30.04.10

Abw. in % 12 - 11

Vorräte Mio. EUR 273 243 190 12%

+ Forderungen Mio. EUR 61 66 47 -8%

-Lieferverbindlichkeiten Mio. EUR 234 180 159 30%

Working Capital Mio. EUR 100 129 78 -22%

Umsatzerlöse Mio. EUR 1.963 1.771 1.478 11%

Working Capital in % v. Umsatzerlöse in % 5% 7% 5%

(30)

2.1.13 Liquidität / Nettoverschuldung

Die verzinslichen Verbindlichkeiten (Finanzverbindlichkeiten und Anleihe) erhöhten sich auf 883 Mio. EUR (Vorjahr: 754 Mio. EUR) und beinhalten einen langfristigen Finanzierungsanteil von 68 % (Vorjahr: 87 %). Der Großteil der Finanzierungen ist in Euro abgeschlossen.

Zum 30.4.2012 betrug die Nettoverschuldung 732 Mio. EUR (Vorjahr: 561 Mio. EUR) und stieg damit um +171 Mio. EUR (+30,5 %). Der Anstieg der Nettoverschuldung erklärt sich vorwiegend aus Investitionen und Akquisitionen.

2.1.14 Eigenkapital

Das Eigenkapital einschließlich Investitionszuschüsse konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 um +7 % auf 674 Mio. EUR (Vorjahr: 628 Mio. EUR) gesteigert werden. Die Eigenkapitalquote beträgt unter Berücksichtigung von vereinnahmten Subventionen 33,7 % gegenüber 36,1 % im Vorjahr.

2.1.15 Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten

Die gesamten Rückstellungen im Geschäftsjahr 2011/12 sind geringfügig um +3 Mio. EUR von 48 Mio. EUR auf 51 Mio. EUR gestiegen. Der Anteil der Rückstellungen an der Bilanzsumme beträgt lediglich 2,6 % (Vorjahr 2,8 %).

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahr überwiegend durch die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Ertragsteuerverbindlichkeiten und passiver derivater Finanzinstrumente von 310 Mio. EUR um +27 % auf 393 Mio. EUR gestiegen.

Nettoverschuldung 30.04.12 30.04.11 30.04.10

Abw. in % 12 - 11 Finanzverbindlichkeiten und Anleihe Mio. EUR 883 754 726 17%

abzüglich liquide Mittel Mio. EUR 151 193 302 -22%

Nettoverschuldung Mio. EUR 732 561 424 30%

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