• Keine Ergebnisse gefunden

Imitation and change!

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Imitation and change!"

Copied!
22
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Imitation and change!

!

Lena Ehlermann und Carolin Sabath!

14.11.14!

Experimentalphonetik V!

!!

(2)

Gliederung!

1) Was ist phonetische Imitation?!

!

•  Allgemeine Definition!

•  Theorien zur Sprachperzeption!

•  Mit welchen Methoden wird Imitation untersucht?!

2) Inwiefern ist Imitation von sozialen Faktoren abhängig?!

!

•  Einflussfaktoren auf Ausmaß und Grad der Imitation!

•  Exemplarische Studie!

•  Imitation und Lautwandel!

!

(3)

Was ist phonetische Imitation?!

"Phonetic imitation is the unintentional, spontaneous acquisition of speech characteristics of another talker" (Babel et al., 2014:123)!

!

•  Hörer machen Annahmen zu Äußerungen des Sprechers, die

"online" mit dem tatsächlichen phonetischen Input abgeglichen werden!

"à weichen diese Annahmen von dem Produzierten ab, so kommt es in

"Abhängigkeit vom Kontext zu motorischen Anpassungen!

!!

14.11.2014! Imitation and change! 3!

(4)

Motor Theory of speech perception (MT)!

•  Perzeption von Sprache erfolgt in Bezug auf die artikulatorischen Gesten!

"à für Perzeption und Produktion können die selben „Elemente “

verwendet werden!

"à nachgeahmte Antworten können im Gegensatz zu selbstkonstruierten Antworten erleichtert produziert werden!

!

(5)

Episodic Theory of speech perception and production (ET)!

ET legt der Organisation des mentalen Lexikons folgende Idee zugrunde:!

•  jedes Perzept hinterlässt eine Spur, die detaillierte phonetische Informationen enthält (z.B. Stimmcharakteristika)!

•  jedes neue perzeptive Ereigniss kann die mentale Repräsentation eines Wortes und folglich auch dessen Produktion beeinflussen !

!!!!!!

14.11.2014! Imitation and change! 5!

(6)

Episodic Theory of speech perception and production (ET)!

!!!!!

/ki:ne:sə/  

Sprecher   Hörer  

   

/çi:ne:sə/    

Produk/on  

Perzep/on      

/ki:ne:sə/    

Mentales  Lexikon  

Mentales  Lexikon  

/ki:ne:sə/  

(7)

Einflussfaktoren im Zusammenhang mit der Episodic Theory!

14.11.2014! Imitation and change! 7!

Imitation von low-frequency words ist wahrscheinlicher."

Wortfrequenz  

Imitation ist stärker, wenn das Gegenüber bzw. die Stimme gleich bleibt."

Stimmen- wechsel  

Je kürzer der Abstand zwischen Perzeption und Produktion, desto stärker die Imitation."

zeitlicher Abstand !

Goldinger (1998): Hörer können zwischen nachgesprochenen und nicht nachgesprochenen Äußerungen differenzieren!

•  Sprecher haben ein vorgegebenes Model spontan imitiert!

"à Beweis für ET!

!!!!!

(8)

Simulation Theory of speech perception (ST)!

•  Grundlegende Annahme: Perzeption der Sprache anderer impliziert die Simulation der eigenen Sprache: !

"à wird durch das Aktivieren des eigenen feed-forward-models erreicht!

!

1)  Sprecher setzt forward model ein, um Sprachproduktion in Bezug auf das zu erwartende Feedback zu berechnen. !

2)  Hörer berechnet, welche Produktionsbefehle er benötigen würde, um die perzipierte Äußerung selber zu produzieren (inverse model).!

3)  Produktion und Perzeption werden in Beziehung gesetzt, da das forward model des Hörers durch die Wahrnehmung eines anderen Sprechers aktualisiert wird.!

4)  Es entsteht Imitation, da neues forward model zu Sprachproduktion genutzt wird und so die Perzeption anderer Sprecher Einfluss nimmt.!

!

(9)

Simulation Theory of speech perception (ST)!

!!

14.11.2014! Imitation and change! 9!

Annahme   Update  bei   Diskrepanz     Geplante  

Erwiderung  

Response  –   Outcome  

Annahme   Abgleich  

Korrektur  

Ausführung/Output  

Sprecher:    

forward   model    

Hörer:    

inverse   model    

Annahme   Update   Geplante  

Erwiderung  

R  –  O  

Annahme   Abgleich  

Korrektur  

Ausführung/Output  

+   =   Neues  forward  

model  des  Hörers  

In  Anlehnung  an  Alexander  &  Brown  (2010:667)  

(10)

Communication accommodation Theory (CAT)!

•  Sprecher machen von Konvergenz Gebrauch, um Unähnlichkeiten zwischen den Sprechstilen der Gesprächspartner zu reduzieren!

"à soziale Distanz soll so gering wie möglich gehalten werden!

•  Für den Grad der Konvergenz gibt es diverse individuelle und soziale Variablen!

"! Imitation (und Lautwandel) als mechanisches

kommunikatives Phänomen!

!

(11)

Communication accommodation Theory (CAT)!

•  Nachweis für CAT liefert Trudgill (2008), der sich mit der Entstehung neuer Aussprachen beschäftigt hat!

"à nationale Identitäten können nicht für Entwicklung neuer linguistischer

Features verantwortlich sein!

"àSondern: Neue Aussprache entsteht aufgrund von Sprachmischungen unterschiedlicher Zuwanderungsgruppen!

•  Anlehnung an Labov: Annäherung von Sprechweisen ist eine automatische Konsequenz kommunikativer Interkationen!

"CAT!

14.11.2014! Imitation and change! 11!

Kommunika/ve  

Interak/on   Imita/on   Lautwandel  

(12)

Welche Methoden gibt es zur Erforschung von Imitation?!

!!

         Zwei  Probanden  müssen  gemeinsam  eine  besQmmte  Aufgabe   lösen,  ohne  dass  sie  sich  dabei  sehen.  

Map  Task  

Probanden  sollen  sich  über  gemeinsam  Erlebtes  unterhalten   (spontansprachliches  Material).  

Freie  Unterhaltung  

         Probanden  bekommen  isolierte  (A)  sowie  nachgesprochene  (B)   Wörter  präsenQert  und  müssen  entscheiden,  welche  dem  

Ausgangsmodell  (X)  ähnlicher  sind.  

AXB  Aufgabe  

(13)

!!!!

Inwiefern ist Imitation von sozialen Faktoren abhängig?!

19.01.15! Lena Ehlermann - Carolin Sabath! 13!

(14)

Zusammenhang zwischen sozialen Faktoren und Imitation!

Woher kommt diese Idee?!

Kinder wählen aktiv eine Ausspracheform ! und orientieren sich v.a. an peer-group!

!!!!!!!

Eltern"

peer-group"

Kind"

Neuartigkeit des Inputs als Ursache für Imitation"

positive soziale Orientierung am Gegenüber"

Imitation geschieht im Erwachsenenalter passiv durch Kontakt und als folge sozialer Entfernung (CAT)!

(15)

Soziale Faktoren, die Einfluss auf den Grad der Imitation haben!

Attraktivität &

Sympathie"

sozialer Status"

Vertrautheit des Dialekts"

Typizitätsgrad der Stimme"

'conversational role'"

Geschlecht"

Bedürfnis nach sozialer Anerkennung"

Anweisung zur Imitation"

19.01.15! Lena Ehlermann - Carolin Sabath! 15!

(16)

Phonetische Parameter, die von der Imitation beeinflusst werden!

VOT"

speech rate"

f0"

speech style"

Lautstärke"

allophone Varianten"

..."

(17)

1) Wo liegt die Ursache für Imitation bzw. Anpassung?!

"

"

"

"

"

"

!

"

"

social preference hypothesis!

cognitive novelity hypothesis !!

Novelity and social preferences in phonetic accommodation (Babel et al. 2014)!

19.01.15! Lena Ehlermann - Carolin Sabath! 17!

positive soziale Orientierung am Gegenüber"

Neuartigkeit des Inputs als Ursache für Imitation"

!!

2) Lässt sich aus dem Ergebnis eine Erklärung für Lautwandel finden?

"Stützen der Communication accommodation theory"

"

"

"

"

"

!

"

"

anhand von Attraktivität und ! geschlechtsspezifischer Typizität "!

Wird Imitation mehr von social preference oder von cognitive novelity beeinflusst?"

"

"

"

"

"

"

!

"

"

(18)

Studienaufbau!

Aufnahme der Modelstimmen (X)"

Attraktivitäts- und Typizitätsbestimmung (X)"

1.  

2.  

3.  

4.  

Vorlesen (A) VS Nachsprechen (B)"

AXB-Perzeptionstest"

(19)

Ergebnisse!

1)  Sowohl Männer als auch Frauen imitierten die atypische Männerstimme am stärksten!

"cognitive novelity hypothesis "!

!

2)  Frauen imitierten die attraktiven Stimmen stärker als die unattraktiven!

"Männer imitieren weder attraktive noch unattraktive Stimmen!

"social preference hypothesis! "!

!!

19.01.15! Lena Ehlermann - Carolin Sabath! 19!

(20)

CAT kann gestützt werden!

Lautwandel als Folge sozialer und kommunikativer Interaktion !

!

Aber: CAT ist noch lange nicht bestätigt!!

!

Kommunika/ve  

Interak/on   Imita/on   Lautwandel  

Soziale   Faktoren  

"That social prefrences can positivly affect accommodation leads to the possibility that this effect drives sound change through a

community as ist members interact" (Babel et al.)!

(21)

Was wichtig ist:!

19.01.15! Lena Ehlermann - Carolin Sabath! 21!

Es gibt vier verschiedene Theorien für die Erklärung von phonetischer Imitation: MT, ET, ST, CAT"

"

Soziale Faktoren haben Einfluss auf den Grad der Imitation"

"

Der Einfluss sozialer Faktoren ist jedoch noch nicht erfasst"

"

Lautwandel...."

(22)

Quellen!

!

Alexander, W. H.; Brown, J. W. (2010): Computational Models of

"Performance Monitoring and Cognitive Control. Topics in Cognitive

!Science, 2, 658-677!

!

Babel, M., McGuire, G., Walters, S., & Nicholls, A. (2014): Novelty and

"social preference in phonetic accommodation. Laboratory Phonology, 5,

"123-150. !

!

Gambi, C. & Pickering, M. (2014): Prediction and imitation in speech.

"Frontiers in Psychology, 4, 1-9. !

!

Trudgill, P. (2008): Colonial dialect contact in the history of European

"languages: On the irrelevance of identity to new-dialect formation.

"Language in Society, 37, 241-280!

!

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wie bei einem Lasuranstrich auf Holz (nicht deckender Anstrich), in dem der Schutzanstrich das Weich- und Hartholz (Jahresringe) erkennbar lässt, werden bei dieser Kreativtechnik

Intuitively, this happens because a sophisticated player can create a probabilistic imitation cycle, where transition between action profiles occurs with strictly positive

The experiment shows that players have an intention to imitate other players they perceive as being more successful. When choosing imitation examples, they con- sider more than

The political, as common sense correctly guessed a long time ago, is a domain replete with imitation games and so an ideal arena for TTs.. She doesn't have direct access to the

The updated system then proceeds to the next round by calling BEAM - SEARCH again, this time with a set of feedback rules ξ to generate a con- strained partial translation exceeding

A ce discours Jean se confie ; On dételle aussitôt, l'inconnu, lestement Sur le dos du cheval se jette en souriant ; A peine l'hippogriffe a-t-il connu son maître Qu'une nouvelle

The average quality of each type of intermediate good sectors Q CO , Q M2 , Q M3 , Q LM , output y, the wage for workers in the final goods sector w, and the expected profit

First, we view our learning task as optimization in policy space, modulo the constraint that the desired policy has a programmatic representation, and solve this optimization