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(1)©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. HaiucscUul&bcLefy 2. Jahrgang. November/Dezember 1962. Folge 12. Die Grüne Charta von der Mainau Am 20. April 1961 wurde anläßlich des fünften Rundgespräches in Mainau, (Deutschland) die nachstehende Grüne Charta beschlossen. Um des Menschen willen wird aufgerufen, tatkräftig für die Verwirklichung der Ziele dieser Charta einzutreten, die wir, nur wenig verkürzt hier veröffentlichen, weil wir glauben, daß sie die we­ sentlichsten Grundsätze modernen Naturschutzes zusammenfaßt.. ,. I. Dazu ist festzuhallen: Die Grundlagen unseres Lebens sind in Gefahr geraten, weil lebenswichtige Ele­ mente der Natur verschmutzt vergiftet und vernichtet werden und weil der Lärm uns unerträglich bedrängt. Die Würde des Menschen ist dort bedroht, so seine natürliche Umwelt beeinträchtigt wird. Zu den unverletzlichen und unveräußerlichen Menschen­ rechten gehört auch das Recht auf ein gesundes und menschenwürdiges Leben in Stadl und Land. II. Voraussetzung für unser Leben ist, neben gesunder Nahrung, die gesunde Landschaft mit Boden9 L u ft9 Wasser und ihrer Pflanzen- und Tierwelt. Diese lebens­ wichtigen Elemente werden übermäßig und naturwidrig beansprucht. Immer häufiger werden lebender Boden vernichtet, Oberflächen- und Grundwas­ ser verdorben, Luft verunreinigt Pflanzen- und Tierwelt gestört und offene Landschaft verunstaltet. Die gesunde Landschaft wird in alarmierendem Ausmaß verbraucht. III. Wir wissen: Auch Technik und Wirtschaft sind unerläßliche Voraussetzungen unseres heutigen Lebens. Die natürlichen Grundlagen von Technik und Wirtschaft kön­ nen weder willkürlich ersetzt noch beliebig vermehrt werden. Deshalb ist es notwendig, gemeinsam die Lage zu überprüfen, zu planen, zu han­ deln, um den Ausgleich zwischen Technik, Wirtschaft und Natur herzustellen und zu sichern. IV. Um des Menschen willen ist der Aufbau und die Sicherung einer gesunden Wohn- und Erholungslandschaft, Agrar- und Industrielandschaft unerläßlich: Deshalb ist zu fordern: 1. eine rechtlich durchsetzbare Raumordnung für alle Planungsebenen unter Berück­ sichtigung der natürlichen Gegebenheiten; 2. die Aufstellung von Landschaftsplänen, von Grünordnungsplänen in allen Gemein­ den für Siedlungs-, Industrie- und Verkehrs flächen; 3. ausreichender Erholungsraum durch Bereitstellung von Gartenland, freier Zugang zu Wäldern, Bergen, Seen und Flüssen und sonstigen landschaft­ lichen Schönheiten, stadtinnerer Freiraum in Wohnungsnähe für die tägliche Erholung, stdtnaher Er­ holungsraum für das Wochenende und stadtferner Erholungsraum für die Ferien:. ,. ,.

(2) 2. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 4. die Sicherung und der Ausbau eines nachhaltig fruchtbaren Landbaues und einer geordneten ländlichen Siedlung; 5. verstärkte Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung eines gesunden Naturhaushaltes, insbesondere durch Bodenschutz, Klima- und Wasserschutz; 6. die Schonung und nachhaltige Nutzung des vorhandenen natürlichen oder von Menschenhand geschaffenen Grüns; 7. die Verhinderung vermeidbarer, landschaflsschädigender Eingriffe, z. B. beim Siedlungs- und Industriebau .beim Bergbau, Wasserbau und Straßenbau; 8. die Wiedergutmachung unvermeidbarer Eingriffe, insbesondere die Wiederbegrü­ nung von Unland; 9. eine Umstellung im Denken der gesamten Bevölkerung durch verstärkte Unter­ richtung der Öffentlichkeit über die Bedeutung der Landschaft in Stadt und Land und die ihr drohenden Gefahren; 10. die stärkere Berücksichtigung der natur- und landschaftskundlichen Grundlagen im Erziehungs- und Bildungswesen; 11. der Ausbau der Forschung für alle, den natürlichen Lebensraum angehenden Disziplinen; 12. ausreichende gesetzgeberische Maßnahmen zur Förderung und Sicherung eines gesunden Lebensraumes.. Bergwachtarbeit im Winter! Hiezu gehört auch die Anferti­ gung, Anbringung und Ausge­ staltung von Schaukästen. Als Beispiel diene der Schaukasten, der sich neben dem Hauptein­ gang des Kurhauses auf der Stolzalpe befindet..

(3) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 3. Bergwachtarbeit im Winter W ie man die einsatzlose Zeit der Wintermonate nutzbringend verwenden kann, sei hier an einigen Beispielen aufgezeigt. .Die Einsatzleiter werden jetzt mit ihren Kameraden die gefährdeten Gebiete ihres Bereiches abgrenzen, gesammelte Erfahrungen austau sehen und die methodisch gelenkten Einsätze auf ihre Zweckmäßigkeit überprüfen. Die Einsätze und die Einsatzrouten sol­ len für die gefährdeten Gebiete vorgeplant werden. Bei der Schulungsaben­ den sollen auch jene Gebiete in die Karten eingetragen werden, in welchen geschützte Pflanzen Vorkommen oder Naturdenkmäler vorhanden sind. In den Wintermonaten werden oft Bauten aufgeführt, Sand- und Schottergruben auf­ gemacht, wofür behördliche Genehmigungen erforderlich sind. Ob diese Ge­ nehmigungen tatsächlich vorhanden sind, kann leicht bei der zuständigen Ge­ meinde in Erfahrung gebracht werden. Eine durchaus wertvolle Arbeit ist auch die Überprüfung, ob die verschie­ denen Schutzgebietsgrenzen durch die Hinweistafeln gekennzeichnet sind. Oft sind diese Tafeln an ganz ungeeigneten Orten angebracht. Auch Wind und W etter haben ihnen oft stark zugesetzt; sie müssen ersetzt werden. Ersatz­ tafeln sind anzufordern. Das Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abt. 6, hat neue Tafeln für Naturschutzgebiete sowie für Naturdenkmäler anfertigen lassen. Sie sind sehr gefällig und sollen die bisherigen ersetzen. Ihre Anbringung ist nicht an Bäumen, Zäunen oder anderen nicht hiefür vorgesehenen Objekten erwünscht. Besonders die Kennzeichnung von Naturdenkmälern soll nicht an diesen selbst, sondern an eigens dafür geschaffenen Einrichtungen erfolgen. Vorschläge wurden im Heft 8 des Steirischen Naturschutzbriefs abgebildet. Weitere Ent­ würfe und Anregungen können bei der Abt. 6 der Steiermärkischen Landes­ regierung angefordert werden. Es wäre eine lohnende Gemeinschaftsarbeit, in den Wintermonaten Pfähle und Pflöcke für die Anbringung der Tafeln herzu­ stellen. Spezialwerkzeuge und besondere Geräte sind hiefür nicht erforderlich. Ein geeigneter Werkraum oder Platz ist rasch gefunden. Die Gemeinde, die an der sauberen Auszeichnung ihrer Naturschönheiten interessiert ist, wird gerne das erforderliche Holzmaterial beistellen. Die Aufstellung und Anbringung der Tafeln wäre eine Arbeit für die Zeit nach dem Winter.. Sttf-ö-Lg, und ^jjüfjüjßdmhjdt. im Qlmm. Qakt uximQjehjwi aLLm Jlm m i und JULtatkeitezn H E R A U SG E B E R UND SC H R IFT L E IT U N G.

(4) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 4. Naturschutz und Landschaftspflege als weltweites Problem (A u sz u g a u s e in e m. V o r tr a g. fü r d a s S te iris c h e V o lk s b ild u n g s w e lk S chloß S e g g a u b e i L e ib n itz , M a i 1962.. a u f d e s s e n W e r k ta g u n g. in. Was ist Naturschutz? Vor fünfzig Jahren hätten viele wohl geantwortet: Das Verbot, an bestimmten Stellen bestimmte Blumen ^u pflücken. Was ist Landschaftspflege? Heute könnte die Antwort lauten: Der Mensch ist ein Teil des Naturganzen. Entweder er pflegt seine Umwelt, oder er ruiniert seine eigenen Lebensgrundlagen, die materiellen wie die geistigen und seelischen. V iele Jahrtausende hat der Mensch als ein Naturwesen gelebt. Erst seit weni­ gen Generationen schätzt er die Industrieerzeugnisse höher als die Naturpro­ dukte. Damit hat er einen Irrweg beschritten, der erst seit kurzer Zeit von einer kleinen Zahl als solcher erkannt wird. Der geistige Fortschritt vom Naturschutz zur Landschaftspflege, der sich aus dem Vergleich der beiden obi­ gen Definitionen ergibt, wird sich hoffentlich weiter verbreiten, wir wissen noch nicht zu welchem Ende. Bestenfalls könnte eine Umwälzung vom Mate­ rialismus zu einer höheren Bewertung der geistigen Fortschritte erfolgen. Alle großen Ideen gehen ursprünglich von Einzelgehirnen aus, deshalb soll man sie sorgfältig an den Quellen studieren. Auf die letzte Quelle ver­ weist die wörtliche Bedeutung solcher Worte wie Eingebung, Erleuchtung, Intuition. Ich lese Ihnen drei Stellen aus besonders wichtigen Büchern vor: Adalbert S t i f t e r schreibt in seinem „Hagestolz": „Jeder ist nur um sei­ ner selbst willen da, aber nur dann ist er da, wenn alle Kräfte, die ihm beschieden worden sind, in Arbeit und Tätigkeit gesetzt werden, denn das ist Leben und Genuß — wenn er daher dieses Leben ausschöpft bis zum Grunde. Und sobald er nur so stark ist, seinen Kräften allen, den großen und kleinen, nur allen, diesen Spielraum zu gewinnen, so ist er auch für andere am besten da, wie er nur immer da zu sein vermochte, wie es ja gar nicht anders sein kann, als daß wir auf die wirken, die rings um uns gegeben sind, denn Mit­ leid, Anteil, Hilfreichigkeit sind ja auch Kräfte, die ihre Tätigkeit verlangen." Bedenkt man die Jagd nach höherem Lebensstandard oder die immer stei­ genden Forderungen der Gewerkschaften, dann wird einem der Irrweg be­ wußt, den wir seit Stifters Zeiten mit der „Industriellen Revolution" beschrif­ ten haben. Es sollte aber für die weiße Rasse noch nicht zu spät sein, das Ziel zu ändern. Statt einer „Zweiten industriellen Revolution" sollten wir uns vielleicht besser für eine Gegenrevolution entscheiden. Wir haben bisher zu viel an den kunzfristigen Höchstertrag im kleinen Raum und für den klei­ nen Teil gedacht. Künftig sollten wir an langfristige Fruchtbarkeit im großen Raum für das Ganze denken. Alwin S e i f e r t schreibt im „Zeitalter des Lebendigen": „Der Grundfehler aller Technik von gestern und jener, die heute noch im Geiste von gestern arbeitet, ist der, daß sie die Natur als zufällige Ansammlung verschiedenster Dinge ansieht, in der sie nach Belieben und Willkür glaubt, wirtschaften zu können. Die Natur aber ist, vom kleinsten Wiesenfleck angefangen, bis zum ganzen W eltall überall ein geschlossen lebender Organismus, in dem jedes einzelne kleinste Glied auf jedes andere abgestimmt ist. Jede Veränderung eines Teiles wirkt sich aus auf alle übrigen." Langsam werden uns diese „Grundfehler der Technik von gestern" be­ wußt, denn wir sind von solchen dauernd umgeben, wir nennen nur einige Beispiele: Die Entwaldung des Mittelmeergebietes, die Versteppung in Ame­ rika, die allzu große Ballung der Menschen im Bereich der Kohlenfelder. Die Erkenntnis der Fehler früherer Generationen legt uns den Entschluß nahe, künftig von den entstandenen Krankheiten möglichst viel wieder zu heilen Dazu gehören Forschung, Planung und Ordnung in Stadt und Land..

(5) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 5. Es liegt nahe, daß man diese Aufgabe der Landschaftspflege im Interesse der Entwicklung der Menschheit dort anfängt, wo bisher noch naturnahe Zu­ stände herrschen. Dort soll man Naturparke gründen, Inseln der Ruhe. Man braucht sie, damit jedermann wenigstens die Möglichkeit hat, seine eigene Persönlichkeit auszubilden/ sein Verhältnis zur Umwelt-Natur zu erkennen, in Einsamkeit nachzudenken, sich zu erholen, nicht nur körperlich, auch geistig und seelisch. Das Wort r e c r e a t i o n in mehreren Sprachen bedeutet im Deutschen Wiedererschaffung und eine solche brauchen wir städtischen Arbei­ ter möglichst jeden Tag, jede Woche, jedes Jahr. In den Städten gewöhnen wir uns systematisch jede Art Bewegung ab, dazu das Schwitzen und Frieren, den Hunger und Durst. Wir denaturieren unser Leben und wundern uns dann, wenn es trotz aller Errungenschatten wenig Freude macht. Wir werden uns künftig solche Beschäftigungen für die Freizeit suchen müssen, die eine frei­ w illige Anstrengung bedeuten. Wandern, Spiel und Sport könnten uns auch im Zeitalter der Automation zufriedener machen. V iel Bewegung im Freien kann die Arbeitsfreude und eine neue europäische Heimatliebe erwecken, die den veralteten Nationalismus ersetzen kann. Selbstverständlich sprechen auch viele materielle Gründe für die Land­ schaftspflege, gerade in solchen Bereichen, die bisher weder einer intensiven Landwirtschaft noch der Industrie oder dem lauten Fremdenverkehr dienen: Wir brauchen Wälder gegen drohende Verkarstung, die Züchtung von Nutz­ pflanzen setzt W eiterbestand’der Wildnis voraus, aus der man immer wieder neues Saatgut beziehen kann. Die Bildung eines zusammenhängenden Wirtschaftsgroßraumes von Europa, später wohl dei ganzen Erde, wird zahlreiche Veränderungen der Wirtschaft in jedem Einzelstaat erfordern. Ein Staat w ie Österreich, durch viel naturnahe Landschaft ausgezeichnet» wird dann den anderen Staaten durch sein großes Angebot an Erholungsflächen dienen kön­ nen. Deswegen sollten wir heute weniger an den kurzfristigen Profit von devi­ senbringenden Fremden denken, sondern mehr an die Dienste, die künftig jeder Staat allen anderen wird leisten müssen. Wenn heute von Entwicklungshilfe die Rede ist, denken die meisten eher an Geld als an Nächstenliebe. Das wird aber hoffentlich anders werden. Lesen wir, was Albert S c h w e i t z e r darüber in „Verfall und Wiederaufbau der Kultur" geschrieben hat: „Die Zukunft der Kultur hängt davon ab, ob es dem Denken möglich ist, zu einer Weltanschauung zu gelangen, die den Optimismus, das heißt die Weltund Lebensbejahung und die Ethik sicherer und elementarer besitzt als die bisherigen . . . Keine andere Art der wirklichen Erneuerung unserer Welt ist denkbar, als daß wir vorerst unter den alten Verhältnissen neue Menschen werden und als eine Gesellschaft mit erneuerter Gesinnung die Gegensätze zwischen den Völkern und in den Völkern so ausgleichen, daß wieder Kultur­ zustände möglich werden. Alles andere ist mehr oder weniger verlorene Mühe, w eil dabei nicht auf den Geist, sondern auf das Äußerliche gesät wird.“ An anderer Stelle sagt er: „Wahrhaft ethisch ist der Mensch nur, wenn er der Nötigung gehorcht, allem Leben, dem er beistehen kann, zu helfen, und sich scheut, irgendetwas Lebendigem Schaden zu tun. Er fragt nicht, inwiefern dieses oder jenes Leben als wertvoll Anteilnahme verdient, ob und inwieweit es noch empfindungsfähig ist. Das Leben als solches ist ihm heilig." Diese Sätze könnten künftig als Grundregel aller Landschaftspflege gelten. Sie muß sich von der dicht besiedelten und hoch industrialisierten Mitte Europas nach dessen Rändern ausbreiten. Deshalb haben wir Österreicher auch die Pflicht, den wichtigsten Erholungsraum inmitten Europas, namentlich die Alpen für die fernere Zukunft zu schützen und zu pflegen. Walter S t r z y g o w s k i.

(6) 6. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Forstwege, öffentlicher Verkehr und Naturschutz Die folgenden Ausführungen, die Reg. Forstdirektor w. Hofrat Dipl.-Ing. A. E l s ä s s e r auf einer Forsttagung in Oberwölz gehalten hat, entnehmen wir dem Pressedienst „Schutz dem Walde". Die Schriftleitung. Nach eingehender Erörterung der mangelhaften rechtlichen Grundlage für Forstaufschließungswege und der dringend gebotenen' Neugestaltung jener gesetzlichen Bestimmungen, welche die Bringung forstwirtschaftlicher Pro­ dukte regeln, führte der Vortragende folgendes aus: „Im übrigen tritt uns heute in last allen Gegenden das Verlangen ent­ gegen, alle vorhandenen W ege dem modernen Tourismus, d. h. dem K r a f t ­ f a h r z e u g v e r k e h r zu öffnen. Hier tritt ein ernstes Problem an alle Wald­ besitzer heran. Es ist vielfach unmöglich, sich dieser Entwicklung gänzlich zu verschließen. Gleichzeitig muß aber die Ruhe und die Vermeidung von Gefahren mannigfacher Art — Forststraßen dienen nicht nur dem Verkehr, sondern sind gleichzeitig Arbeitsplatz und Werkstatt der Forstwirtschaft! — gesichert werden. Wenn der Wegefreiheit im Bergland nicht auch die Freiheit eines ungezügelten Kraftfahrwesens auf allen Fahrbahnstraßen folgen soll, wird man rechtzeitig da und dort ein Ventil aufmachen müssen, um die Rechte des Waldeigentums zu wahren Die Forstwirtschaft berührt vielfach auch den N a t u r s c h u t z . Sind doch fast 38%> Österreichs von Wald bedeckt. Im allgemeinen sind sowohl Wald­ besitzer und Forstmänner naturverbunden und bringen den gerechtfertigten Ansprüchen des Naturschutzes weitgehendstes Verständnis entgegen. Die Forstleute müssen aber auch den Erfordernissen der Wirtschaft Rechnung tra­ gen, so daß immer wieder Kompromisse notwendig sein werden. Ein beson­ deres Kapitel ist hier der f o r s t l i c h e W e g e b a u . Sicherlich durch schnei­ det so mancher Weghang hart die Landschaft und unterbricht auf Jahre hinaus das einheitliche Grün des Waldes. Auch ein wenig rücksichtsvolles Abrollen des Materials über die Hänge verursacht oft beachtliche Schuttgerinne, die den Eindruck der Zerstörung einer bisher einheitlichen und friedlichen Land­ schaft noch verstärken. Solche Dinge werden aber auch in Zukunft nicht ganz vermeidbar sein. Wir müssen unsere Wirtschaftswälder in erster Linie nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten behandeln, nutzen und wiederbegrünen. Da­ mit ist schon die Notwendigkeit einer gemeinsamen Linie mit dem Natur­ schutz gegeben. Wenn letzterer der Meinung ist, daß Lehnen-Unterteilungen unterbleiben sollten, so können wir dem vom forstlichen Gesichtspunkt aus nicht zustimmen, es" sei denn, wir würden wieder zu den die Landschaft noch ärger schädigenden Großkahlschlägen zurückkehren. Gerade deren Überwin­ dung darf heute wohl auch als ein Sieg des Naturschutzgedankens gelten. Trotzdem erwächst sowohl dem Waldbesilzer als auch dem Forstmann der Allgemeinheit gegenüber die Verpflichtung, wirtschaftlich notwendige W ege­ bauten so durchzuführen und zu erhalten, daß auch einem aufgeschlossenen Naturschutz Rechnung getragen wird. Bei beiderseitiger Beachtung dieser Um­ stände und bei Verständnis der Techniker für das Leben und die Notwendig­ keit der Erhaltung eines ansprechenden Landschaftsbildes werden ernstliche Auseinandersetzungen in dieser Frage vermeidbar sein. Zweifellos hat der Naturschutz rechtliche Möglichkeiten, seinen Einfluß in gewissem Umfang geltend zu machen. Letzten Endes bleibt es aber immer eine A b w ä g u n g der verschiedenen Interessen und Möglichkeiten entspre­ chender Rücksichtnahme, welcher Gesichtspunkt obsiegt. In der Zukunft wer­ den die berechtigten Forderungen des Natur- und Landschaftsschutzes vieler­ orts in einem weit größeren Umfang berücksichtigt werden müssen, als es bisher der Fall war.".

(7) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 7. PS. Wir begrüßen diese Ausführung ganz besonders deshalb, weil sie aus berufenem Munde an die richtige Adresse gerichtet wurde. Wir Naturschützer haben schon immer den Standpunkt vertreten, daß gerade die Forstleute un­ sere prädestinierten Partner sein sollten (und zum größten Teil auch sind), zumal sie selbst auf Grund des schon seit über 100 Jahren geltenden Forst­ rechtes einen wesentlichen Teil der Natur zu schützen und zu pflegen über­ tragen erhalten haben. Niemals aber darf vergessen werden, daß der Wald mit allen seinen Pflanzen und Tieren eine gewachsene organische Einheit bil­ det, der man mit dem Rechenschieber allein nicht gerecht zu werden vermag. Die oft sehr lautstark geäußerte Forderung, alle vorhandenen Forst- und Güterwege dem Kraftfahrzeugverkehr zu öffnen, halten wir für einen Unfug. Es wird in jedem Einzelfall zu prüfen sein, ob ein echter Bedarf vorliegt und wer außerdem in Hinkunft für die erhöhten Straßenerhaltungskosten auf­ kommt. Schließlich aber ist zu bedenken, daß die Fußgänger in noch über­ wiegender Mehrzahl gegenüber den Kraftfahrern ein sehr ernst zu nehmendes Recht haben, die Natur zu Fuß ohne Belästigung durch Lärm, Staub und Ab­ gase erleben zu können. In allen £irenzfällen wird daher ein vernünftiger Ausgleich zu suchen sein, denn letzten Endes fährt ja auch der Kraftfahrer von zu Hause weg, um die wahre Natur zu erleben — was aber nur außerhalb des Fahrzeuges möglich ist! Bezüglich der Forst- und Güterwegbauten sind wir derselben Meinung wie Herr Regierungsforstdirektor w. Hofrat Dipl.-Ing. E l s ä s s e r , daß sowohl bei der Trassierung als auch bei der Ausführung bei einigem guten W illen die Grundsätze des Natur- und Landschaftsschutzes berücksichtigt werden kön­ nen. Insbesondere soll die Projektierung von erfahrenen Fachleuten so erfol­ gen, daß die Trassen nach Möglichkeit nicht einzusehen sind (aber nicht, daß sich 'der Caterpillarfahrer seinen W eg selbst im Gelände suchen muß); ferner soll bei notwendigen Sprengungen die Ladung den geologischen Gegebenhei­ ten angepaßt und durch Anbringung von Sicherungen verhindert werden, daß abrollende größere und kleinere Felsblöcke Verwüstungen verursachen; w ei­ ters ist durch verschiedene Beispiele erwiesen, daß es durchaus möglich ist, größere Steinbrocken und Wurzelstöcke zu zerkleinern, damit sie leichter überwachsen werden können und nicht mehr störend in Erscheinung treten; auch gegen Rutschungen und Geländeanbrüche ist rechtzeitig ebenso vorzu­ sorgen, wie für eine systematische Bepflanzung mit standortgemäßem Bewuchs (um nur einige der wichtigsten Beispiele von Pflegemaßnahmen zu erwähnen). Die Auftraggeber von Wegbauten müssen sich wirklich darüber im klaren sein, daß zu den Wegbaukosten nicht nur der Maschineneinsatz, sondern auch die Wiedergutmachung entstandener Schäden gehört. Daher bleibt unser Wunsch bestehen, daß bei allen durch öffentliche Mittel geförderten W eg­ bauten die letzten Prozente dieser Mittel ausschließlich für Sanierungsmaß­ nahmen verwendet werden sollen.. Wir erinnern alle Freunde unserer kleinen Zeitschrift daran, daß das ständige Steigen unserer Auflage sowie unser Bemühen um gediegene und reichere Ausstattung erhebliche Kosten verursachen. Helfen sie uns durch freiwillige 'Druckkostenbeiträge an das Postscheckkonto 4840 bei unserem Kampf um die Erhaltung der Natur in unserer Heimat. Den vielen aber, die früheren Aufrufen bereits gefolgt sind, danken wir herzlich. D ie. Schriftleitung.

(8) 8. ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF. Das Wochenendhaus Bauen in den Erholungsräumen Ein Strom Erholungsuchender überflutet alle landschaftlich reizvollen Ge­ biete der Steiermark. Der Radius der Wochenendausflüge steigt mit der zu­ nehmenden Motorisierung, Eine Erschließung der Landschaften zu Erholungs­ gebieten für alle Schichten der Bevölkerung ist in alJ&n Teilen des Landes voll im Gange. Mit dieser Erschließung haben die störenden Eingriffe in die Landschaften einen Umfang angenommen, der zu größten Besorgnissen Anlaß gibt. Die Maßnahmen zum Schutze der Landschaften vor den störenden Ein­ griffen der Erholungsuchenden erweisen sich immer deutlicher als unzuläng­ lich. Fehlende Ehrfurcht \o r der natürlichen Schönheit einer Landschaft und mangelnde Baugesinnung führen oft zu kaum mehr behebenden Zerstörungen. Die zu Erholungsgebieten gewählten Landschaften stehen in Gefahr, ihre na­ türliche Schönheit und damit auch ihren Wert als Erholungsräume zu verlieren. In der Steiermark sind Erschließungen durch verhältnismäßig umfangreiche neue Baugebiete für Erholungsstätten, Wochenend- und Ferienhäuser sowie Verkehrseinrichtungen aller Art, u. a. im Semmeringgebiet, auf der Teichalpe bis hinüber nach St. Kathrein im Oifenegg, in Seewiesen und im Aflenzerraum, im Mariazellergebiet bis zum Erlaufsee, am Präbichl im Gemeindegebiet Vordernberg, auf der Tauplitz, im Steirischen Salzkammergut, auf der Planneralpe, in der Ramsau, am Stoderzinken, im Lachtalgebiet, beginnend am Hoch­ egg, auf der Turracherhöhe, in den Seetaleralpen bei Obdach, St. W olfgang am Zirbitz und St. Anna am Lavantegg, auf der Pack und am Packer-Stausee, in vollem Gange. Die in letzter Zeit durchgeführten Untersuchungen über die erfolgte Art der Erschließung dieser Gebiete zu Erholungsräumen, über die Art der Bebauung einschließlich der Art der Wasserversorgung, Entwässerung, Fäkal- und Müllabfuhr ergaben wenig befriedigende Ergebnisse. Brutale Ein­ griffe durch einen meist unsachgemäßen Straßenbau, willkürlich geführte Stromzuleitungen, Verschmutzung von Gewässern infolge Einleitung mangel­ haft geklärter Abfallwässer und offene MülJagerstätten sind Folgen einer so­ genannten „wilden" Bebauung mit Erholungsstätten aller Art, deren Architek­ tur romantisch aufgeputzt oder modisch verunstaltet ist. Steinterrassen mit schlecht verfugten Mauern und Einfriedungen sonderbarster Arten entstellen die Landschaften und entwerten sie gerade für jene, die sie zur Erholung aufsuchen. Mit der zunehmenden Motorisierung entwickeln die Menschen geradezu einen Spürsinn für entlegene reizvolle Landschaften, erwerben alsbald ein kleines Grundstück, meist in völlig freier Landschaft gelegen, beginnen so­ gleich, ohne sich um die erforderlichen Widmungs-, Bau- öder Ausnahmege­ nehmigungen zu bemühen, mit dem Fällen von Bäumen und Sträuchern. Der Stacheldrahtzaun ist bald gezogen, es wird die Baugrube ausgehoben und recht und schlecht ist auch bald ein Stück des Hauses auf gebaut. Am Tage der örtlichen Bauverhandlung steht die Baukommission also vor vollendeten Tat­ sachen. Kein Einfluß ist mehr auf eine günstigere Lage, auf die Einfügung ins Gelände oder auf die Grundrißform des Bauwerkes möglich. An den 3 Beispielen (S. 9) aus konkreten Baugenehmigungsansuchen kann die mangelnde Baugesinnung demonstriert werden; es ist unter Beibehaltung der gewählten Grundrißform der Kleinhäuser (im Rohbau der Fundamente und durch die am Bauplatz zumeist schon gelagerten Werkstücke sind die wesentlichsten Bauausmaße fixiert) eine Änderung der Bauform oder von Ar­ chitekturdetails selten durchzusetzen. Immer wieder sind es häßliche Dachfor­ men und die in Farbe und Struktur unpassenden Dachdeckstoffe, die zur Kritik Anlaß geben. Das reine Satteldach mittlerer Neigung mit fachgerechter Gie-.

(9) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 1. Links ein Wochenendhaus in den Wölzer Tauern. Das Dachgeschoß ist bei Einlangen des Baugesuches bereits fertig, — Rechts der Vor­ schlag des Sachverständigen, unter Berücksichtigung der Gegeben­ heiten noch ein „Haus“ zu erreichen.. 2. Links *>.ine Einraumhütte im Weizer Bergland aus Abbruchbau­ teilen — dem Einreichplan nach. Rechts: Nur geringfügige Änderun­ gen ergeben eine wesentliche Verbesserung der äußeren Erscheinung.. 3. Links: Die zur Zeit üblichste Form von Wochenendhäusern (nach einem Einreidiplan). — Rechts: Mit wenigen Änderungen läßt sich der Barad:enstil vermeiden.. 9.

(10) 10. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. belausbildung und einer dunkelfarbigen Dacheindeckung oder ein Vollwalm­ dach kann eine günstige Einfügung in das Landschaftsbild erreichen lassen. Barackendachformen, unsymmetrisch flach geneigte Satteldächer, Pultdächer und Dächer mit spiegelnden Eindeckungen führen immer wieder zu empfindlichen Störungen im Landschaftsbild. Riß-, Quetsch-, Spritz- oder Muschelputze verschandeln das Hausbild. Mög­ lichst glatte Putze, weiß gefärbelt oder naturfarbig helle Marmorsandputze sind nicht nur zweckmäßiger, sondern auch besser geeignet, ein Bauwerk in die freie Landschaft einfügen zu können. Brucksteinmauern und Bruchstein­ pfeiler kommen den „romantischen" Vorstellungen der Wochenendhaus­ erbauer sehr entgegen. Sie sollten tunlichst vermieden werden, es sei denn, man verfügt über einen dunkelfarbigen Plattenstein, aus dem man ein eng ausgezwicktes oder ausgekeiltes Schichtenmauerwerk, ohne jede Verfügung mit Zementmörtel, herstellen kann. Hiezu gehört aber auch ein Steinmaurer mit besonderer fachlicher Qualität. Einfriedungen sollten bei Wochenendhäusern überhaupt nicht gebaut werden. Wo solche jedoch unver­ meidlich sind, dürften nur landschaftsübliche Almzäune hergestellt oder unbe­ schnittene Naturhecken gepflanzt werden. Nicht unerwähnt soll das Unver­ mögen, richtig zur Hauswand proportionierte Fenster- und Türöffnungen schon im Bauplane zu entwerfen, bleiben. Die größere Zahl solcher Wochen­ endhäuser werden von Laien nach eigenen Vorstellungen oder nach „Mode­ heften der Architektur" gezeichnet. Zum Entwurf eines Kleinhauses, eines Wochenendhauses, eines Landhauses und überhaupt eines Bauwerkes, das in freier Landschaft erstehen soll, gehört viel Formgefühl und ein fundiertes W issen über die Baudetails. Das Bauen in der Landschaft verpflichtet alle, insbesondere aber die Planer der Bauten und die Handwerker zu wohlüber­ legter Wahl der Bauformen, der Baudetails und der Baustoffe. Die Bauwerke in der Landschaft sind immer ein Eingriff in das Landschaftsbild; daß dieser Eingriff kein störender wird, kann nur dann erreicht werden, wenn bei der Gestaltung der Bauten und bei der Wahl des Bauplatzes die Wahrung des Landschaftsbildes allen Bauschaffenden ein oberster und verpflichtender Grund­ satz bleibt. Arch. Dipl.-Ing. W. R e i s i n g e r. Notzeit herrscht jetzt für alles freilebende Getier. Von den Unbilden des Wintern besonders hart betroffen ist das W’ild im Bergrevier. Ski fahr er, beunruhigt es nicht,Hundehalter, verwahrt eure Tiere jetzt besonders sorgfältig! In den Städten gilt es die Not unserer kleinen gefiederten Freunde zu lindern. Bringt Futterhäuschen an und legt Futter aus. Für die Meisen Sonnenblumen- oder Hanfkerne, Futterringe und Pignolis. Für die Finken, Spatzen usw. Körnerfutter. Für die Amseln auch kleingeschnittenes Fleisch, gekochten Reis,Grammeln u. ä. Keinesfalls Kartoffeln füttern!.

(11) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 11. Unser Fotowettbewerb Die für den Fotowettbewerb bestellte Jury hat aus den bis zum Ein:sendetermin 30. September 1962 eingesandten Bildern folgende Auswahl ge­ troffen und zum Ankauf vorgeschlagen: Josef S c h a r f , Bergwächter, Fohnsdorf, Auerlingstraße 36: 14 Farbdias, -darunter Steirische Kuhschelle, Schwarze Kuhschelle, Schwarzes Kohlröserl, Punktierter Enzian und anderer Pflanzen sowie Hirsch in Kampfstellung, Hirsch nach dem Abwurf, Frösche beim Liebesspiel usw. Viktor S c h ö n g r u n d n e r , Tischlermeister in Neuberg/Mürz, Alpl Nr. 35: 2 Farbdias, Weißer Germer und Pannonischer Enzian. Johann B l a s e r , Neuberg/Mürz, Alpl Nr. 26: 23 Farbdias, darunter Höh­ leneingang Bleiweißgrube, Tirolbach — Austritt, Alte Eibe in Tyrol bei N eu­ berg, Kopf der Kreuzotter, Zaunkönig verläßt sein Nest, Feuerlilie mit Zygene, Urwald — Lahnsattel, Straßensanierung, Totes Weib, Frein a. Mürz, Verdrahtungen im Ort Neuberg, Murmeltier usw. 1 Schwarz-Weiß-Bild Jun­ ger Mäusebussard am Horst. Adolf L e n z , Postbeamter, Mariazell, Steiermark: 5 Farbdias, darunter 'Soldanella, Petergstamm, Biber (Nutria — freilebend). 10 Schwarz-Weiß-Bilder, darunter Kleiner Kamm-Molch, braune Zauneidechse (häutend), Alpen-Wolldistel. Rudolf W o h 11 r a n, Gend.anneriebeamter, Neuberg a. d. Mürz, Kram­ pen Nr. 30: 3 Farbdias, Uferbefestigung der Mürz, Stiftskirche Neuberg a. d. Mürz, Moarhof Kirche in Neuberg a. d. Mürz. Felix W e b e r , Langenwang, Schwöbing: 5 Farbdias, darunter Linden­ allee, Zertreten der Wiesen, Feuersalamander. Albert E r n e s t, Hieflau Nr. 157: 4 Farbdias, darunter Fliegen-Ragwurz, Abbrennen des Grases und Junges Murmeltier. Maria P 1 a w e t z, Graz, Quergasse Nr. 8: 4 Farbdias, darunter Sturz­ hahn, Steyrersee, Murmeltier. W illi K a d 1 e t z, Leoben, Kaiserfeldgasse Nr. 14: 1 Schwarz-Weiß-Bild, 3 Linden am Massenberg. Helmut C t v e r a k, *Wien, II., Vivariumstraße Nr. 17/6/20: 6 SchwarzWeiß-Bilder, darunter Gelber Fingerhut, Schwalbenschwanz, Frauenschuh, Neuntöter, Männchen. Rudolf R i e g e r, Judenburg, Kasserngasse Nr. 22: 1 Schwarz-Weiß-Bild, Naturfelsbildung. Karl H e i n z , Mariazell, Wiener Straße Nr. 35a: 8 Schwarz-Weiß-Bilder, darunter Alpenanemone, Soldanella, Schneehuhn, Frauenschuh. Albin E n n s t h a l e r , Verw.-Ob.-Rev., Mürzzuschlag, Landeskrankenhaus: 3 Farbdias, Auwald. Johann B r a n d 1, Langenwang, Badgasse Nr. 22: 63 Farbdias, darunter Mühlgasse Verunreinigung, Segelfalter, Orchidee, Gimpel, Bärlapp, Gelber Fingerhut. Samtenzian, Orch. Gefleckte Kuckucksblume, Schillerfalter, Pracht­ linde, Fliegenragwurz, Fliegenorchidee, Frauenschuh, Rainfarn, W etterdiestel, Arnika und Fuchs, Admiral. Auerwildgelege, Ennsstauung im Gesäuse mit Kummerbrücke, Klippenseen im Klafferkessen, Ameisen, Nordabstürze des Hochtors, Grimmingmassiv, Steirischer Bergbauernhof, Petergstamm am Standort. Hubert W a l t e r , Förster, Admont Nr. 160: Farbdias, Gasthaus zur Bach­ brücke, Tannenzweig mit zerfallendem Zapfen, Seidenschwänze auf Eber­ eschenkrone, Tannenzapfen, Fichtenmast, Baumschwämme, Spechtlöcher an Lärche, Gestaute Salza am Paß Stein, Ahorne am Kl. Himbeerstein..

(12) 12. ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF. Am dec toaüuMUuioqicaw DER WALDSCHUTZBRIEF Vollversammlung des Waldschutz­ verbandes A m 26. N o v e m b e r 1962 fa n d im H o te l E rz­ h e r z o g J o h a n n in G ra z u n te r V o rs itz v o n U n iv .P ro f. D r. O tto H ä r t e l d ie 8. V o llv e rs a m m ­ lu n g d e s „ S te ie rm ä rk is c h e n W a ld s c h u tz v e rb a n ­ d es" s ta t t. B e s o n d e rs b e g r ü ß t w u r d e n d e r als V e r tr e t e r v o n L a n d e s ra t P r i r s c h e rs c h ie ­ n e n e R e g ie r u n g s f o rs td ir e k to r d e r S te ie r m ä rk i­ sch en L a n d e s re g ie r u n g , w . H o fr a t D ip l. In g . A rn o ld E l s ä s s e r , O b e r f o r s tr a t D ip l. In g . D r. A lo is H u d e c z e k f ü r d e n S te ie r m ä r ­ k is c h e n F o r s tv e r e in , G e s c h ä fts fü h re r A u g u s t W i p p e l fü r d e n V e r b a n d S te iris c h e r W a ld ­ b e s itz e r , P ro f D r. L e o p o ld W i e s m a y r fü r d e n L a n d e s s c h u lra t u n d D r. W e r n e r (J a g d ­ o rd e n „ S ilb e rn e r B ruch"). Z u n ä c h st s p r a d i d e r L e ite r d e r S te iris c h e n V o g e ls c h u tz w a rte D o k to r M la d e n A n s c h a u a n h a n d v o n L ic h tb ild e rn s e h r a n sch au lich ü b e r „ V o g elsch u tz u n d F o r s t­ w irts c h a ft" . D en re ic h h a ltig e n T ä tig k e its b e ­ ric h t e r s ta tte t e D ire k to r a. D. F ra n z G ö t t ­ i n g e r , d e n F in a n z b e ric h t K u sto s i. R., D o k ­ to r R u d o lf A m o n , w o r a u f ü b e r A n tr a g d es R e c h n u n g sp rü fe rs , R e g ie ru n g s ra t J e r s c h e, a lle n F u n k tio n ä r e n e in s tim m ig d ie E n tla s tu n g e r t e il t w u rd e . Im N a m e n v o n L a n d e s ra t F e r ­ d in a n d P r i r s c h s p ra c h R e g ie ru n g s f o rs t­ d ir e k to r D ipl. In g . E l s ä s s e r d em W a ld s d iu tz v e r b a n d d e n D a n k u n d d ie A n e rk e n n u n g fü r s e in e T ä tig k e it a u s . D as L a n d S te ie r m a rk w ird d e n V e r b a n d auch w e ite r h in ta tk r ä f ti g u n te r s tü tz e n . In d e n V o r s t a n d w u rd e n g e ­ w ä h lt: 1. V o r s itz e n d e r: U n iv .-P ro f. D r. O tto H ä r t e l , 2. S te l lv e r t r e te r : w . H o fr a t D ip l. In g . D r. H e r b e r t M o o s b r u g g e r , 3. S te ll­ v e r t r e te r : F o r s tm e is te r D ip l. In g . G o ttfr ie d Schwar z, 4. V e r b a n d s k a s s ie r : F o r s tm e i­ s te r i. R. D r. A lo is J a n a c z e k , 5. S te l lv e r t r e ­ te r : K u sto s i. R. D r. R u d o lf A m o n , 6. H a n ­ d e ls k a m m e rs e k r e tä r P e te r D e r i n g e r, 7. H a n d e ls k a m m e r s e k r e tä r i. R. F ra n z M a u c zk a, 8. D r. E rn s t P a p e s c h , 9. E in noch n a m h a ft zu m a c h e n d e r V e r tr e t e r d e s V e rb a n d e s S te iris c h e r W a ld b e s itz e r, 10. D r. M la d e n A n s c h a u , 11. P ro f. D r. L e o p o ld W i e s m a y r .. Von der Leitung des Waldsdiutzverbandes D e r A s s is te n t d e s Z o o lo g is c h e n I n s titu te s d e r U n iv e r s itä t G ra z , D r. O tto K e p k a, d e r im V o r s ta n d d e s S te iris c h e n W a ld s c h u tz v e r b a n d e s d a s F a c h g e b ie t d e s V o g e ls c h u tz e s le ite te , le g te d ie s e s V o r s ta n d s m a n d a t zu rü ck , u m sich g ä n z ­ lich w is se n sc h a ftlic h e n A r b e ite n w id m e n zu k ö n n e n . Zu s e in e m N a c h fo lg e r w u rd e d e r G e ­ s c h ä f ts f ü h r e r d e r „ S te iris c h e n V o g e ls c h u tz w a r­ te " , D r. M la d e n A n s c h a u, in d e n V o r s ta n d d e s S tW S V k o o p tie r t.. Jugend erlebt den Wald A ls A b sc h lu ß d e r V e r a n s ta ltu n g e n zum h e u ­ rig e n „T ag d e s W a ld e s " lu d d e r S te ie rm ä rk is c h e W a ld s c h u tz v e rb a n d d ie P r e is tr ä g e r d e s f o r s t­ lich en A u f s a t z w e t t b e w e r b e s der M itte ls c h u le n zu e in e m E h re n a b e n d in d a s. H o te l W e itz e r in G raz, w o z u te ilw e is e auch d ie E lte rn e rs c h ie n e n . D e r V o r s itz e n d e d e s W a ld s c h u tz v e rb a n d e s , U n iv .-P ro f. D r. O tto H ä r t e l , d a n k te fü r d a s I n te r e s s e u n d d ie g u te n L e is tu n g e n b e im W e ttb e w e r b . „D ie se r h a t d e n k la r e n B ew eis e rb ra c h t" , s te l lte P ro f. D r. L e o p o ld W i 're s m a y r a ls V e r tr e t e r d e s L a n d e s s c h u lra te s fe s t, „d aß e in G r o ß te il d e r h e u tig e n J u g e n d d ie in n ig e n B e z ie h u n g e n z u r N a tu r k e in e s w e g s v e r lo r e n h a t." R e g ie r u n g s ­ fo r s td ir e k to r w . H o f r a t D ip l. In g . A r n o ld E l ­ s ä s s e r g a b e in a n s c h a u lic h e s B ild v o n d e r R o lle d e s W a ld e s a ls Q u e lle d e s W o h ls ta n d e s , a b e r auch a ls S p e n d e r z a h lr e ic h e r id e e ll e r W e rte fü r u n s a lle . G e g e n ü b e r f r ü h e r h a b e sich a u d i d ie E in s te llu n g d e s M e n sc h e n zum W a ld e n ts c h e id e n d g e ä n d e r t. L e tz t e r e r le h r t u n s , ü b e r d a s u n m itte lb a r e T a g e s in te r e s s e h in a u s au f v ie le J a h r z e h n te in d ie Z u k u n ft zu d e n ­ k e n . U n te r g ro ß e m B e ifa ll r e z itie r te F ilm ­ r e g is s e u r K u rt E x i n g e r d ie m it H a u p t­ p r e is e n a u s g e z e ic h n e te n A r b e ite n v o n R e n a te K ü g e r 1 (L iB A .-S ch u lsch w estern ) u n d Ils e M a r i n g e r (II. BRG. f. M äd ch en ), d ie nach, d em ü b e re in s tim m e n d e n U r te il d e s P r e is g e ­ ric h te s a n lite ra ris c h e R eife h e ra n re ic h e n .. Unsere Herbstexkursion E in e g e m e in s a m e E x k u rs io n d e s W a ld s c h u tz ­ v e rb a n d e s u n d N a tu rs c h u tz b u n d e s f ü h r te 85 T e iln e h m e r am S o n n ta g , d e n 21. O k to b e r 1962, in z w e i g ro ß e n A u to b u s s e n d e r L a n d e s b a h n e n u n d m e h re re n P riv a tw a g e n in d ie W e s t- u n d O b e rs te ie r m a rk . U b e r S te in b e r g — H itz e n d o r f — S ta llh o fe n u n d d e n S a lla g r a b e n g in g e s a u f d a s G a b e rl, d a s tr o tz B e w ö lk u n g e in e h e r r ­ liche A u s s ic h t b o t. B ei d e r T a lf a h r t n a c h W e iß k irc h e n k o n n te m a n sich d a v o n ü b e r z e u ­ g en , w ie w e n ig la n d s c h a f ts v e r b u n d e n d ie a rc h ite k to n is c h e n L ö s u n g e n d e s r ie s ig e n k a lo ­ ris c h e n K ra ftw e rk s Z e ltw e g u n d d e s n e u e n , au s S ta h l u n d G la s e r r ic h te te n H o c h h a u s e s d e r A lp in e s in d . A u ch n e u e H o c h s p a n n u n g s ­ m a s te , w e g e n d es F lu g h a fe n s Z e ltw e g n o tg e ­ d ru n g e n w e iß - ro t g e s tric h e n , s tö r e n d a s L a n d ­ s c h a ftsb ild b e trä c h tlic h . N ach e in e r F rü h s tü c k s ­ r a s t in W e iß k irc h e n g in g e s ü b e r Z e ltw e g — K n itte lfe ld — In g e r in g zu m Schloß W a s s e r b e r g u n d s o d a n n in d a s e in z ig a r tig sch ö n e G e b ie t d e s I n g e r in g s e e s . D ie S o n n e h a t te d ie E xa k u rs io n schon ab K n itte lf e ld fre u n d lic h b e ­ g le ite t, doch h ie r am I n g e r in g s e e z e ig te s ie sich p lö tz lic h in u n e r h o f f te r P ra c h t. S e lb s t d e r le tz te W o lk e n s c h le ie r z e rriß u n d u n te r e in e m s tr a h le n d b la u e n H im m el b e g r ü ß te E x ­ k u r s io n s le ite r D ir e k to r G ö t t i n g e r d ie T e iln e h m e r, u n te r d e n e n sich auch F o r s tle u te w ie G u ts v e r w a lte r C h y t r a (V eitsch ) u n d F o r s tm e is te r D ip l. In g . P r i n z (A flenz) b e ­ fa n d e n . F e r n e r w u rd e R e v ie r f ö r s te r S c h ö n y b e g r ü ß t, d e r m it Z u s tim m u n g d e r F o r s t v e r ­ w a ltu n g W a s s e r b e r g ü b e r d e r e n F o r s tb e tr ie b fachliche A u f k lä ru n g g a b . S o d a n n b e r ic h te te B e rg w ä c h te r K a rl S c h ö b e r l ü b e r d ie e in ­ s a tz f re u d ig e T ä tig k e it d e r „ S te iris c h e n B e rg ­ w ach t" im B e z irk K n itte lfe ld . D ie F a h r tte iln e h m e r b e w ie s e n g ro ß e s I n te r e s s e a n a lle n fach lich en F ra g e n , w o b e i sich r e g e D is k u s s io ­ n e n e n tw ic k e lte n . N a h e z u d r e i S tu n d e n v e r ­.

(13) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. b r a c h te m a n h ie r. E in e G ru p p e g e n o ß d ie s tr a h l e n d w a rm e M itta g s o n n e , a n d e re -veränder­ te n d ie n e u e F o r s ts tr a ß e a u fw ä r ts u n d g e ­ n o s s e n d a s ü b e r w ä ltig e n d e B ild d e r S e c k a u e r A lp e n u n d R o tte n m a n n e r T a u e rn . E in e a n d e re b e s u c h te d e n I n g e r in g s e e . A b sc h lie ß e n d fü h rte O b e r s tu d ie n r a t P. D r. B a s iliu s P a m b u s c h d ie T e iln e h m e r d u rch d ie . A b te i. ü b e r d ie A k tio n „ S te iris c h e r W a ld tu rm " b e ­ li c h te n w ir im n ä c h s te n H e ft.. LANDESGRUPPE STEIERMARK DES ÖNB Maßnahmen gegen Luftverunreinigung S chon s e it lä n g e ­ r e r Z e it b e s c h ä ftig t sich U n iv .-P ro f. D r. O tto H ä r t e l im A u ftra g d e r L a n d e s ­ g r u p p e d e s N a tu r ­ sc h u tz b u n d e s m it a llf ä llig e n M a ß n a h ­ m en g e g e n d ie in b e s tim m te n G e b ie ­ te n im m e r u n e r­ trä g lic h e r w e r d e n d e L u ftv e r u n re in ig u n g «durch R auch-, S ta u b - u n d in d u s tr ie lle A b g a s e . Im H in b lick au f e in K a lk w e rk in P e g g a u h a t n u n m e h r auch d ie L a n d e s re g ie ru n g d ie F ra g e g e w e rb e re c h tlic h a u fg e g riffe n u n d e s w ir d v o ra u s s ic h tlic h d ie se m K a lk w e rk schon d e m ­ n ä c h s t d ie V e r b e s s e r u n g s e in e r E n ts ta u b u n g s ­ a n la g e b e h ö rd lic h v o rg e s c h r ie b e n w e rd e n . Im ü b r ig e n h a t sich d e r W a ld s c h u tz v e r b a n d w e g e n a l lf ä l lig e r P a te n tie r u n g u n d A u s w e r tu n g e in e r z u r B e k ä m p fu n g d e r R auch- u n d S ta u b p la g e g e e ig n e te n E rfin d u n g m it d e m W irts c h a fts ­ f ö r d e r u n g s in s titu t d e r H a n d e ls k a m m e r S te ie r ­ m a r k in V e rb in d u n g g e s e tz t.. w. i. Ein unerhörter Fall! W ie a u s e in e r d e r L a n d e s g ru p p c v o n s e i­ te n d e r G e m e in d e O b e rh a a g z u g e k o m m e n e n A n z e ig e h e r v o r g e h t, h a b e n im d o r tig e n G e ­ m e in d e g e b ie t h ö c h s tw a h rs c h e in lic h a u s N ie d e r ­ ö s te r r e ic h s ta m m e n d e H ä n d le r o d e r H a n d e ls ­ g ä r t n e r u n te r d e r o r ts a n s ä s s ig e n B e v ö lk e ru n g E rw a c h s e n e u n d K in d e r a n g e w o r b e n u n d m it d e r e n H ilfe d e r a r t v ie le S ch n ee g lö ck ch e n u n d F r ü h lin g s k n o te n b lu m e n sam t den Z w ie b e ln a u s g e g r a b e n , d a ß d ie s e B lu m en , d ie d o r t s e it J a h r h u n d e r te n h e im isc h s in d , v o r d e r A u s ­ r o ttu n g s te h e n . W ie f e s tg e s t e ll t w e rd e n k o n n ­ te , w u r d e n d ie s e P flan z en , in S äcke v e rp a c k t, in u n v o r s te llb a r e n M e n g e n la s ta u to w e is e a b ­ tr a n s p o r t ie r t. L e id e r h a b e n e s d ie ö rtlic h e n S te lle n v e r a b s ä u m t, d ie A u to n u m m e rn f e s tz u ­ s te lle n , d ie u n te r N a tu rs c h u tz s te h e n d e n P fla n ­ z e n zu b e s c h la g n a h m e n u n d d ie N a m e n d e r G e s e tz e s ü b e r tr e t e r zu e r h e b e n . U b e r A n tra g d e r L a n d e s g ru p p e d e s Ö N B . h a t n u n m e h r d ie N a tu r s c h u tz b e h ö rd e d ie BH. L e ib n itz b e a u f­ tr a g t, d ie ö rtlic h e n O rg a n e im G e b ie t v o n O b e r h a a g ü b e r d ie N a tu rs c h u tz b e s tim m u n g e n n o ch b e s o n d e r s a u fz u k lä re n , u m ä h n lic h e M a s ­ s e n d ie b s tä h le g e s c h ü tz te r P fla n z e n in H in k u n ft z u v e r h ü te n .. 13. Vom Alpengarten Bad Aussee U n te r V o r s itz d e s V e r tr e t e r s v o n L a n d e s ra t U n iv .-P ro f. D r. H a n n s K o r e n , w . H o f r a t D r. B i n d e r - K r i e g e l s t e i n , tra t das V e r­ w a ltu n g s k u ra to riu m fü r d e n B o ta n is c h e n A lp e n ­ g a r te n B ad A u s s e e am 21. N o v e m b e r 1962 zu s e in e r 4. S itz u n g z u s a m m e n . U n te r F ü h ru n g v o n U n iv .-P ro f. D r. O tto H ä r t e l u n d A lp e n ­ g ä r tn e r A lf re d S c h l a c h e r w u r d e n d ie g e le is te te n A r b e ite n b e s ic h tig t u n d e in m ü tig fe s tg e s te llt, d a ß d ie im L a u fe d e s h e u r ig e n J a h r e s d u rc h g e fü h rte E rw e ite r u n g d u rch G ru n d z u p a c h tu n g , n ac h n u n m e h r d u rc h g e f ü h r te r V e r ­ s e tz u n g d e s Z a u n e s , e in e w e s e n tlic h e B e re ic h e ­ ru n g d es A lp e n g a rte n s b ra c h te . N u n m e h r w e r ­ d en e in n e u e r A u s s ic h ts p u n k t g e g e n d e n L o s e r gesch affe n u n d m e h r e r e R u h e b ä n k e a u f g e s te llt. B ei d e r in B ad A u s s e e a b g e h a lte n e n S itz u n g d e s K u ra to riu m s b e r ic h te te n G e s c h ä fts fü h re r D ire k to r a. D. F ra n z G ö t t i n g e r u n d K u r­ d ir e k to r O b e rs c h u lra t H a n s R o i t h n e r ü b e r d ie F in a n z la g e u n d d e n V o ra n s c h la g , w ä h r e n d U n iv .-P ro f. D r. O tto H ä r t e l das g ä rtn e ­ risc h e A rb e its p ro g r a m m fü r 1963 e n tw ic k e lte . Im Zuge des d e r z e itig e n A usb au es der P ö ts c h e n s tra ß e w ird e rfre u lic h e r w e is e auch d ie P a r k ra u m n o t b e s e itig t u n d h in te r d e r A u to ­ b u s h a lte s te lle T a n n e n w ir t e in e n e u e 70 m la n g e P a r k s p u r fü r B esu ch e r d e s A lp e n g a rte n s g e sch affe n . Im le tz te r e n * s in d b e r e its w ie d e r ü b e r 2000 v e rs c h ie d e n e P f la n z e n a r te n zu s e h e n .. Gift und Uhu D ie J ä g e rs c h a ft d es B e z irk e s M u ra u s e tz te z u r B e re id ie ru n g d e s W ild s ta n d e s an k lim a ­ tisch b e g ü n s tig te n S te lle n d es B e z irk e s M u ra u F a s a n e n a u s. U m d a s F o rtk o m m e n u n d e in e V e rm e h ru n g d e r F a s a n e n zu sic h e rn w u r d e g le ic h z e itig d em R au b w ild u n d d e n K rä h e n , D o h le n u n d E ic h e lh ä h e rn d e r K am p f a n g e s a g t, d a b e s o n d e rs K rä h e n als G e le g e p lü n d e r e r in s e h r sch le ch tem R u f s te h e n . D ie K rä h e n w u r ­ d e n m it e in e m P h o s p h o r p r ä p a r a t v e r g if te t. W ie d e r e in m a l z e ig te es sich, d aß je d e r g e ­ w a lts a m e E in g riff in d a s G leich g ew ich t d e r N a tu r s c h w e rw ie g e n d e u n d m e is t n ic h t v o r ­ a u s z u s e h e n d e F o lg e n n ach sich z ie h t. So k r ö p f ­ te d a s U h u p ä rc h e n , d a s a ls b e s o n d e r e v o g e lk u n d lic h e K o s tb a r k e it s e it v ie le n J a h r e n am P u x e rlo c h b r ü te t u n d v o n d e r H e rrs c h a ft P r a n c k h s tr e n g s te n s g e s c h ü tz t w ird , d ie v e r g if te te n K rä h e n u n d D o h le n u n d g in g s e lb s t d u rch d a s G ift d e r B e u te tie r e e in . Ich fa n d e in e n v e r lu d e r te n U h u o h n e je d e ä u ß e rlic h e V e rle tz u n g in e in e m G eb ü sch u n d d a sich auch d e r z w e ite U h u n ic h t m e h r m e ld e te u n d d ie H o rs.th ö h le le e r - b lie b , m u ß te a n g e n o m m e n w e rd e n , d a ß b e id e E x e m p la re e in g e g a n g e n w a re n . A uch 1962 b lie b der- H o rs t le e r u n d am g a n z e n P u x b e rg m e ld e te sich k e in U h u m e h r. A m s p ä te n A b e n d d e s 21. O k to b e r d. J . v e r ­ s tä n d ig te m ich n u n V o lk s s c h u ld ir e k to r K a rl P i r k e r a u s R a n te n , d aß in s e in e m O r te a n ­ s c h e in e n d -e in J u n g u h n g e fa n g e n w u rd e . D urch d a s n a tu rs c h ü tz e ris c h e V e r s tä n d n is d e s H e r r n G u g g au s R a n te n e r h ie lt ich d e n U h u zu m e in e r fre ie n V e rfü g u n g . N ach d em ich m ich ü b e rz e u g t h a tte , d a ß e s sich u m e in e n g e s u n ­ d e n U h u h a n d e lte , g a b ich ih n u n te r d e n W ä n d e n d e s P u x b e r g e s im B e ise in d e s H e r r n P r a n c k h w ie d e r in F r e ih e it..

(14) 14. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. V o r e tlic h e n T a g e n n u n e r h i e lt ich d ie e r ­ fre u lic h e B e s tä tig u n g , d a ß d e r U h u s e in e n S ta n d o r t g e h a lte n h a t u n d d a ß e r b e r e its e in e n P a r tn e r g e m n d e n h a t. So sc h e in t es a lso , d aß d u rch d a s Z u s a m m e n ­ tr e f fe n e in e r R e ih e g lü c k lic h er F ü g u n g e n u n d d ie A u f g e s c h lo s s e n h e it d e r B e te ilig te n fü r F r a ­ g e n d e s N a tu rs c h u tz e s e in w e r tv o lle s S tück N a tu r d em B e z irk e M u ra u e r h a lte n b le ib t. E rich H a b 1 e. Neue Mitarbeiter im Naturschutz In d e n le tz te n W o c h e n k o n n te d ie L a n d e s ­ g r u p p e d e s N a tu rs c h u tz b u n d e s f o lg e n d e n e u e M itg lie d e r a u fn e h m e n : P ro f. W a lte r G ö t z, G ra z ; A rc h ite k t D ip l.In g . W ilh e lm J o n s e r, G ra z ; H o c h s c h u lp ro ­ f e s s o r D r. E rich R e i c h e l , L e o b e n ; w . H o f­ r a t D r. B ru n o B i n d e r - K r i e g l s t e i n , G ra z ; G ü n th e r S t a r c h e l , L e o b e n ; O b e r ­ f o r s tr a t D r A lo is W e i n h a n d l , L eoben; R e g ie r u n g s o b e r b a u r a t D ip l.-In g . F ra n z W a l ­ t e r , G ra z ; R e g ie r u n g s r a t D r. A lfr e d P r o p s t , G ra z ; w . H o f ra t D ip l.-In g . R u d o lf M a y e r , G ra z ; K re is g e r ic h ts p r ä s id e n t D r. A lfr e d F e r s t 1, L e o b e n ; G e n e r a lm a jo r i. R. In g . F ra n z G u t h e r z - B r u c k s c h ü t z , G ra z ; D r. W illi H ä r i n g , G ra z ; D r. H e r ib e r t S c h ö n ho f er , G ra z ; W a lte r U l m , L o k ­ f ü h r e r d e r ÖBB, M ü rz z u s c h la g ; A n to n T i k, H a u p ts c h u ld ire k to r, L e o b e n ; P e s ta lo z z i-H a u p t­ sch u le fü r M äd ch en , L e o b e n ; F lo ra W e b e r , M a g .-B e a m tin , G ra z ; F re ih e itlic h e P a rte i, S ta d tp a r te ile itu n g , G ra z ; D r. W e rn e r D e l p i n, R e c h ts a n w a lt, L e o b e n ; A n g e s te llte n -B e t r i e b s r a t d e r A lp in e , H ü tte D o n a w itz , L e o b e n D o n a w itz ; B a u m e is te r H a n s H i t t h a l l e r , L e o b e n ; V e rs c h ö n e ru n g s v e re in , L e o b e n ; S e n a ts ­ r a t D ip l. In g . H e r b e r t K n 'ö b 1, G ra z ; A p o th e k e z u r H ü tte L e o b e n ; S ta d tb a u d ir e k to r O b e r s e n a ts ­ r a t D ip l. Ing. O s w a ld S e u t e r, G ra z ; G a r te n ­ a r c h ite k t In g . H e rm a n n K e r n , G ra z ; w . H o fr a t D ip l. In g . M ax K r e u t z b r u c k , G raz.. DIE NATURSCHUTZJUGEND W ie schon im V o r ja h r , so h a t te d ie S te iris c h e N a tu rs c h u tz ju g e n d auch h e u e r w ie d e r im S o m ­ m e r in d e r la n d sc h a ftlic h s e h r s c h ö n e n G e g e n d d e s F u rtn e rte ic h e s ih re Z e lte a u f g e s c h la g e n . D er F u rtn e rte ic h lie g t u n m itte lb a r a n d e r B a h n lin ie zw isc h e n N e u m a rk t u n d M a ria h o f. D as N o rd u fe r is t s ta r k v e r s a n d e t u n d b e s itz t e in e n b r e ite n S c h ilfg ü rte l, in d em sich a l ljä h r ­ lich z u r W a n d e rz e it v e rs c h ie d e n e d u rc h z ie h e n ­ d e V o g e la rte n a u fh a lte n . D ie K e n n tn is v o n d e r m a n n ig fa ltig e n V o g e lw e lt h ie r am F u rtn o rte ic h v e r d a n k e n w ir d em 1892 v e r s to r b e n e n B e n e d ik tin e r P. B la siu s H a n f , d e r P f a rr e r in M a r ia h o f w a r, u n d d e s s e n b e rü h m te V o g e ls a m m lu n g im S tift St. L a m b rech t zu s e h e n is t. A m O s tu fe r b e fin d e t sich d ie n e u e rb a u te V o g e l­ s c h u tz w a rte , in d e r d ie v o n P. B la siu s H a n f b e g o n n e n e F o r s c h e rtä tig k e it f o r tg e s e tz t w e rd e n s o ll. E in e P ra c h t s in d d ie h e rrlic h e n . S e e ro s e n , d e r e n g e ö ffn e te B lü te n b e i sch ö n em W e tte r d em B o o ts fa h re r w ie w e iß e S te rn e e n tg e g c n le u c h te n . In d e r n ä c h s te n U m g e b u n g d e s F u rt' lie rte ic h e s g ib t es noch m e h r e re T eich e u n d auch M o o re , d ie e in e s e h r in te r e s s a n te P fla n ­ z e n w e lt a u fw e is e n . Im D ü r n b e rg e r M o o r w ö l­ b e n sich h o h e T o rfm o o s p o ls te r au f, in d e n e n. eine, fle is c h fre s se n d e P flan z e, d e r S o n n e n ta u * w ä c h st. O b w o h l d a s M o o r n u r in u n g e iä n r 1000 m H ö h e lie g t, k o m m e n d o r t g ro ü e L a t­ sc h e n -B e s tä n d e v o r. U m d a s sch ö n e u n d n o ch ziem lich u n v e r b a u te G e b ie t a ls E rh o lu n g s ra u m fü r d e n M e n sc h e n u n d a ls R a s tp la tz fü r d ie d u rc h z ie h e n d e V o g e lw e lt zu r e tte n , w u r d e n d e r F u rtn e rte ic h u n d s e in e n ä h e r e U m g eb u n g zum N a tu rs c h u tz g e b ie t e r k lä r t. V o m Z e ltp la tz & u s e rfo rs c h te n w ir d ie N ach ­ b a rs c h a ft. E in e W a n d e r u n g f ü h r te u n s am D en k m a l u n d am G ra b v o n P. B la siu s H a n f in M a ria h o f v o r b e i z u r 1209 m hoch g e le g e n e n , g rö ß te n R u in e d e r S te ie r m a rk , z u r B u rg ru in e S te in . D ie B u rg s o ll 1131 als S tam m sch lo ß „ D e re r v o n S te in " e r b a u t w o rd e n s e in . 1503 w u rd e s ie v o m S tif t S t. L a m b re c h t g e k a u ft. H e u te z e u g e n n u r n o ch e in ig e h a lb v e r f a lle n e R u n d tü rm e , Z w in g e rm a u e rn u n d W e h rg ä n g e , ü b e r r a g t v o n e in e m h o h e n H a u p ttu rm , v o n d e r e in s t m ä c h tig e n F e s tu n g . V o n d e r B u rg ­ ru in e a u s g e n ie ß t m a n e in e n h e rrlic h e n R u n d ­ blick a u f d a s b u rg e n re ic h e M u r ta l u n d a u f d ie N ie d e re n T a u e rn im N o rd e n , im W e s te n e r h e b t sich d e r G re b e n z e n z u g u n d d ie K u h a lp e , im S ü d w e s te n lie g t d ie P a ß la n d s c h a ft d e s N e u m a r k te r s a tt e ls , g a n z im S ü d e n r a g e n d ie K a ­ r a w a n k e n au f u n d im O s te n lie g e n d ie S e e ­ ta le r A lp e n m it d em Z irb itz k o g e l. D as in e in e m T a lk e s s e l g e le g e n e u n d b e ­ k a n n te B e n e d ik tin e r s tif t S t. L a m b rech t w a r e b e n fa lls e in e s u n s e r e r A u sflu g sz ie le . V o n S t. L a m b rech t w a n d e r te n w ir au f e in e m e in s t v ie l b e g a n g e n e n W a llf a h r ts w e g ,, an d e n K re u z ­ w e g s ta tio n e n v o r b e i, au f d ie S a tte lh ö h e zu m K irc h le in „ M a ria am S c h ö n a n g e r" . A u f e in e m s e h r sch ö n e n W a ld w e g k e h r te n w ir ü b e r Z e u tschach zum F u rtn e r te ic h zu rü ck . H och o b e n in e in e r s te ile n F e ls e n w a n d lie g t b e i T e u fe n b a c h a u f d e r a n d e re n M u r s e ite d a s P u x e rlo c h . Es w a r e in s e h r h e iß e r T a g u n d d e r W e g d o r th in zo g sich f a s t e n d lo s . Es g in g im m er s te ile r b e rg a n . Im le tz te n S tü ck m u ß te n w ir ü b e r H o lz le ite r n k le tte r n . N u r w e n ig e R u in e n r e s te e r in n e r n a n d a s e in s tig e H ö h le n ­ schloß d e s G esch lec h tes S c h a lla u n a u s d em 12. u n d 13. J a h r h u n d e r t. B loß d e r Blick a u f d as M u rta l m a g sich s e it je n e r Z e it k a u m v e r ä n d e r t h a b e n . M it T a sc h e n la m p e n d r a n g e n w ir e in S tück in e in e n H ö h le n g a n g v o r, a b e r e in W a s s e rtü m p e l z w a n g u n s zu r U m k e h r. A u f dem s o n n ig e n H a n g d es P u x e r b e r g e s fa n d e n w ir e in s e h r a u f f a lle n d e s G ra s , d a s w e g e n d e r f e d e rig b e h a a r te n , b is 30 cm la n g e n G r a n ­ n e n , d e n N a m e n F e d e r -P frie m e n g ra s tr ä g t. Zu d e n a u f r e g e n d s te n E rle b n is s e n g e h ö r te u n s e r m itte rn ä c h tlic h e r B esuch a u f d em G a lg e n ­ h ü g e l, a u f dem d r e i S ä u le n r e s te a n e in a lte s H o ch g eric h t e rin n e r n . A u f u n s e r e n W a n d e r u n g e n h a b e n w ir e in n e u e s S tück H e im a t g e s e h e n u n d v ie le P fla n ­ z e n u n d T ie re k e n n e n g e le r n t. D a n e b e n b lie b u n s g e n ü g e n d Z e it fü r B all- u n d G e lä n d e s p ie le u n d fü rs B ad e n . B eim w ä r m e n d e n L a g e rfe u e r s a n g e n w ir L ie d e r o d e r la u sc h te n s p a n n e n d e n G esch ich ten . E in m a l e r h ie lte n w ir d e n B esu ch v o n H o fra t W . T h a 1 e r u n d P ro f. D o k to r W i e s m a y e r . A m le tz te n T a g k o n n te je d e r b e i e in e m k le in e n L a g e r-Q u iz z e ig e n , w a s e r sich g e m e rk t h a tte . D re i B u c h p re ise w u r d e n v e r t e il t. D en e r s te n P re is e r h i e lt P e te r H ä r ­ t e l v o m 2. BG. F ra n z W o l k i n g e r.

(15) ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at STEIRISCHER NAI*URSCHUTZBRIEF. DIE STEIRISCHE BERGWACHT W ie le b h a ft u n d w irk s a m sich d ie T ä tig k e it d e r S te i­ ris c h e n B e rg w a c h t in z u n e h m e n d e m M aß g e s ta lte t, e rw e is e n d ie n a c h s te h e n d e n B erich te, d ie uns a u s a lle n T e ile n d es L andes zugeg an g en s in d , u n d d ie w ir im fo lg e n d e n ge­ k ü rz t w ie d e rg e b e n : G ra z -S ta d t B ei e in e r B e s p re c h u n g m it e in e r G ru p p e von B e rg w ä c h te rn au s G ra z -S ta d t w u rd e n e in ig e b e d e u ts a m e F ra g e n e r ö r te r t. A n d e r B e s p re c h u n g n a h m e n auch d e r B e z irk s e in s a tz ­ le ite r H e in z M i n a u f u n d in V e r tr e tu n g d e r L a n d e s a u fsic h t A lb in P 1 a w e t z te il. H a u p tb e s c h w e rd e p u n k t w a r, d aß m e h r als 100 B e rg w ä c h te r im B ere ich d e r S ta d t G raz li s t e n ­ m ä ß ig a u fs c h e in e n , je d o c h fü r E in sä tz e im m er n u r d ie s e lb e n 25 b is 35 L e u te z u r V e rfü g u n g s te h e n . Es w u rd e d a h e r b e a n tr a g t, in H in ­ k u n f t P e rs o n e n , d ie sich z u r B e rg w a c h t m e ld e n , n ic h t g leich a n z u g e lo b e n , s o n d e r n g e g e n A u s ­ s te llu n g e in e r B e s tä tig u n g , d aß s ie sich z u r T ä tig k e it in d e r B e rg w a c h t g e m e ld e t h a b e n , d e n z u s tä n d ig e n B e z irk s - o d e r O r ts e in s a tz s te l­ le n als B e rg w a c h t-A n w ä rte r z u z u w e ise n . A u f d ie s e W e is e s o lle n d ie s e H e rre n G e le g e n h e it e r h a lte n , sich m it d e r T ä tig k e it d e r B erg w ach t in B e g le itu n g e r f a h r e n e r B e rg w ä c h te r v e r t r a u t zu m a ch en . G le ic h z e itig k ö n n te f e s tg e s t e ll t w e r d e n , ob d e r B e tre ffe n d e ü b e r h a u p t als B e rg w ä c h te r g e e ig n e t is t. N ach d e r T e iln a h m e a n w e n ig s te n s 3 G r u p p e n e in s ä tz e n u n d d re i S c h u lu n g s a b e n d e n s o llte e r s t d ie A n g e lo b u n g v o rg e n o m m e n w e rd e n . W e ite r s s o llte g e n e re ll a n g e o rd n e t w e r d e n , d a ß E in z e le in s ä tz e v o n B e rg w ä c h te rn n u r A u s ­ n a h m e n s e in s o llte n , w e il in b e s o n d e rs g e ­ f ä h r d e te n Z e ite n n u r g e le n k te G ru p p e n e in s ä tz e v o n 2 b is 3 M a n n e in e n w irk lic h e n E rfo lg h e r ­ b e if ü h r e n k ö n n e n . D ie B e z irk s- u n d O r ts e in s a t z le i te r s o lle n d ie E rm ä c h tig u n g e rh a lte n , e in e n A u fru f a n a lle zu ih re m B ereich g e h ö re n d e n B e rg w ä c h te r zu e r ­ la s s e n , sich fre iw illig zu 2 b is 3 g e le n k te n E in s ä tz e n in n e rh a lb e in e s J a h r e s zu v e rp flic h ­ te n u n d s e lb s t fü r d e n F a ll e in e r V e rh in d e ru n g e in e n E rs a tz m a n n zu e n ts e n d e n . N u r au f d ie se W e is e k ö n n e e r re ic h t w e rd e n , d aß e in e g r ö ß e re A n z a h l v o n B e rg w ä c h te rn fü r d ie la u fe n d e n K o n tro lle n z u r V e rf ü g u n g s te h e n u n d d a h e r n ic h t im m e r d ie s e lb e n B e rg w ä c h te r W o c h e fü r W o c h e, d as g a n z e J a h r h in d u rc h h e ra n g e z o g e n w erd en m üssen. D a je d o c h d e rz e it d ie ü b e r w ie g e n d e Z a h l v o n B e rg w ä c h te rn fü r e in e n g e re g e lte n E in sa tz nich t zu g e w in n e n is t, w ä r e d e r E in s a tz le ite r auch zu e rm ä c h tig e n , a n a lle B e rg w ä c h te r d ie A n fra g e zu ric h te n , ob s ie ü b e r h a u p t n och im R ah m en d e r B e rg w ach t tä tig s in d bzw . m itz u ­ te ile n , w a ru m s ie sich fü r k e in e n g e r e g e lte n E in sa tz zu r V e rfü g u n g g e s te llt h a b e n , a n d e re n ­ falls w ä r e n s ie zu b itte n , A b z e ic h e n u n d D ie n s t­ a u s w e is z u rü c k z u g e b e n . A u f d ie A n fra g e , a n w e n d ie v o n den B e rg ­ w ä c h te rn a u fg e n o m m e n e n A n z e ig e n zu ric h te n. 15. sin d , w u rd e m itg e te ilt, d aß d ie s e a n d ie fü r d e n T a to rt z u s tä n d ig e P o liz e i- o d e r G e n d a rm e r ie d ie n s ts te lle zu ric h te n b zw . zu s e n d e n sin d . W e n n d ie s n ic h t m ö g lich is t, is t d ie A n z e ig e an d ie n ä c h s tg e le g e n e P o liz e i- o d e r G e n d a r m e ­ rie d ie n s ts te lle m it d e r B itte u m W e ite r le itu n g zu ü b e rg e b e n . W e il d e r s te n g e llo s e , g ro ß b lü tig e E n z ia n v o n fa s t a lle n A u sflü g le rn in M a s s e n a n sich g e ­ no m m en w ird , is t e r in s e in e m B e s ta n d ä u ß e rs t g e fä h rd e t. Es is t d a h e r k a u m m e h r e in z u s e h e n , w a ru m d ie s e r E n z ian n u r te ilw e is e g e s c h ü tz t is t. Es w u rd e d a h e r b e a n tr a g t, ih n s o b a ld w ie m öglich v o llk o m m e n zu sch ü tz en . D ie B e rg w ä c h te r e m p fin d e n es a ls e in e n M a n g e l, d aß s ie k e in e n R e c h ts b e r a te r h a b e n , d e r sie d a r ü b e r a u f k lä r t, w ie s ie sich z. B. v o r G erich t als Z e u g e n zu v e r h a l te n h a b e n . Es k o m m t im m er w ie d e r v o r, d aß B e rg w ä c h te r im Z u s a m m e n h a n g m it e in e r v o n ih n e n e r s ta tte t e n A n z e ig e e in v e rn o m m e n w e r d e n , so d aß es s e h r e m p fe h le n s w e r t e rs c h e in t, w e n n z. B. e in R ic h ter o d e r R e c h ts a n w a lt d a fü r g e w o n n e n w e rd e n k ö n n te , im R ah m en d e r B erg w ach tsch u lu n g A u f k lä r u n g s v o r tr ä g e zu h a lte n . In d ie se m Z u s a m m e n h a n g w ä r e es auch zw eck m äß ig , a lle P o liz e i- u n d G e n d a r m e r ie ­ d ie n s ts te lle n s o w ie B e z irk s g e ric h te ü b e r d ie T ä tig k e it d e r B e rg w ä c h te r, ih r e R ech te u n d P flichten durch e in R u n d s c h re ib e n a u f z u k lä r e n u n d zu b itte n , d ie B e rg w ä c h te r b e i ih r e r v e r ­ a n tw o rtu n g s v o lle n T ä tig k e it b e s tm ö g lic h zu u n te rs tü tz e n . D r. C. F. M u ra ii D er in n e re A u fb a u d e r O r g a n is a tio n d e r B erg w ach t im B ez irk M u ra u k o n n te n u n m e h r a b g e sc h lo s se n w e rd e n . A n d ie 100 B erg w ach tm ä n n e r v e r s e h e n *hier n u n ih r e n D ie n s t. E in e N e u b e s te llu n g d e r B e z irk s -A u fs ic h tso rg a n e w a r n o tw e n d ig , w e il R u d o lf N e m e c s e in e F u n k ­ tio n w e g e n A r b e its ü b e r la s tu n g z u rü c k g e le g t h a t. Es s e i 'ih m an d ie s e r S te lle d e r D an k d a fü r a u s g e s p ro c h e n , d aß e r sich tro tz s e in e r b eru flich en u n d a u ß e rb e ru flic h e n I n a n s p ru c h ­ n a h m e d e r B e rg w a c h t z u r V e rfü g u n g g e s te llt u n d ih r w e r tv o lle D ie n s te g e le is te t h a t. * D ie s e it e in ig e n J a h r e n im B ere ich e d e r G e ­ m e in d e S to lz a lp e im E in sa tz s te h e n d e n B e rg ­ w ä c h te r s in d au f G ru n d ih r e r E rfa h ru n g e n z u r E rk e n n tn is g ek o m m e n , d aß p la n lo s e K o n tro llg ä n g e u n d p la n lo s e E in sä tz e n ich t d e n n o t­ w e n d ig e n E rfo lg zum S ch u tze u n s e r e r N a tu r u n d d e r g e s c h ü tz te n P flan z en z e itig e n . B e s o n ­ d e rs d ie B esu ch e r d e r H e ils tä tte n , w o d u rc h ­ sch n ittlich 500 P a tie n te n au s g a n z Ö s te rre ic h u n te rg e b ra c h t sin d , b e d e u te n fü r u n s e r e F lo ra e in e g an z b e s o n d e r e G e fa h r, z u m a l d as S to lz ­ a lp e n g e b ie t ü b e r a ll le ich t b e g e h b a r is t u n d d e n B lum en d a h e r k e in n a tü r lic h e r S chutz g e b o te n w ird . M it g ro ß e r S o rg e m u ß te n w ir z u r K e n n t­ n is n e h m e n , d aß z. B. in d e r N ä h e d e r H e il­ s tä tte n , w o v o r 20 J a h r e n noch a lle s b la u w a r v o n z e h n ta u s e n d e n fen zian en , d ie s e sch o n s e h r s e lte n g e w o rd e n sin d , u n d d aß s ie e n d g ü ltig a u s d em L a n d sc h a fts b ild v e rs c h w in d e n w ü r ­ d en , w e n n m a n d a n ich t b e s o n d e r e M a ß n a h m e n e rg re ife n w ü rd e . E in e w e ite r e g an z g ro ß e G e ­ fa h r d e r A u s ro ttu n g u n s e r e r g e s c h ü tz te n A lp e n ­ b lu m e n b ir g t v o r alle m a b e r auch d e r a l th e r ­ g e b ra c h te J o h a n n i-U m g a n g am S to lz a lp e n g ip fe l..

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