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FSC (Forest Stewardship Council/ Waldbewirtschaftungsrat)

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14. 1. 2005

Claudia Farrèr Sarah Meier

FSC

(Forest Stewardship Council/

Waldbewirtschaftungsrat)

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14. 1. 2005

Claudia Farrèr Sarah Meier

Was ist FSC?

FSC ist eine unabhängige non-profit Organisation, die sich international für eine ökologische und sozial verantwortliche Nutzung der Wälder einsetzt. Die Organisation wird weltweit unterstützt von Umweltorganisationen, Gewerkschaften, Interessensvertreter indigener Völker, sowie zahlreichen Unternehmen aus der Forst- und Holzwirtschaft. Das Ziel des FSC ist es, einen Beitrag zur Verbesserung der Waldbewirtschaftung weltweit zu leisten. Die Vertreter mit unterschiedlichen Interessen am Wald können dabei zusammenkommen und einen Konsens über verantwortungsvolle Waldwirtschaft finden. Daraus abgeleitet, werden Bewirtschaftungsstandards entwickelt.

Waldprodukte, die nach diesen Standards hergestellt werden, bekommen für die Vermarktung eine Kennzeichnung mit dem FSC-Siegel.

Entstehung des FSC

Nachdem bei der Konferenz in Rio de Janeiro 1992 keine befriedigende Beschlüsse zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Wälder getroffen wurden, stieg der Druck von der Öffentlichkeit auf grosse Handels- und Baumarktketten nach einem ökologischen, sozialen Standart. Darauf hin wurde der FSC mit Mitgliedern aus 26 verschiedenen Ländern gegründet, dessen Ziel es ist, die

Bewirtschaftung der Wälder weltweit umweltgerecht und sozial verträglich zu fördern. Der Hauptsitz der Organisation liegt mittlerweile in Bonn.

Die inhaltlichen Grundlagen des FSC bilden die 1993 in Toronto verabschiedeten „Principles and Criteria“. Darin finden sich 10 international verbindliche Prinzipien, sowie 56 Kriterien für eine

ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Waldwirtschaft. Die Prinzipien und Kriterien gelten für alle tropischen, gemässigten und borealen Wälder.

Die 10 Prinzipien

Prinzip 1: Einhaltung der Gesetze und der FSC-Prinzipien

Prinzip 2: Besitzansprüche, Landnutzungsrechte und Verantwortlichkeiten Prinzip 3: Rechte der eingeborenen (indigenen) Gruppen

Prinzip 4: Gemeinschaftsbeziehungen und Rechte der Arbeitnehmer Prinzip 5: Nutzen aus dem Walde

Prinzip 6: Auswirkungen auf die Umwelt Prinzip 7: Bewirtschaftungspläne Prinzip 8: Überwachung und Beurteilung

Prinzip 9: Erhaltung von Wäldern mit hohem Schutzwert Prinzip 10: Holzplantagen/ Aufforstungen

Forstbetriebe und holzverarbeitende Betriebe können sich von einem unabhängigen Prüfer kontrollieren lassen. Wenn sie den FSC-Kriterien genügen, erhalten sie das FSC-Label.

Der FSC bietet die Möglichkeit, Probleme verschiedener Akteure in einem gemeinsamen

organisatorischen Rahmen zu bearbeiten. Dabei wird darauf Wert gelegt, dass alle angemessenes Gehör finden, dass sich in einem Forum unterschiedliche Seiten austauschen können, gegenseitiges Vertrauen und Verständnis entsteht. Nebenbei ist der FSC auch für die Bereitstellung und Verbreitung von Informationen zuständig. Durch den internationalen Austausch entsteht ein grosser Lerneffekt und neue Methoden können effizient angewendet werden.

Organisations- und Führungsstruktur des FSC

Der FSC wird als eine Mitgliederorganisation von der Generalversammlung geleitet. Diese trifft in der Regel alle drei Jahre zusammen. Die Generalversammlung ist oberstes Entscheidungsgremium. Sie besteht aus drei gleichberechtigten Kammern, in denen ökologische, ökonomische und soziale Interessen vertreten sind. Zu diesen Kammern gehören national und international tätige Umweltorganisationen, Unternehmen sowie soziale Interessenverbände und Gewerkschaften.

Die Hauptaufgabe der Generalversammlung besteht darin, ein Direktorium zu wählen, in das jede Kammer drei Vertreter sendet. Somit gibt es eine gleichberechtigte Repräsentation der verschiedenen Mitgliedergruppen. Ausserdem sorgt ein Rotationsprinzip für den Ausgleich zwischen nördlichen und

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Claudia Farrèr Sarah Meier südlichen Interessen. Momentan stammen fünf Mitglieder des Direktoriums aus dem Norden und vier

aus dem Süden. Ausserdem sehen die Statuten des FSC vor, dass bei der Wahl des Direktoriums auch auf geschlechterspezifische Ausgewogenheit geachtet werden soll. Von den neun Mitgliedern sind es momentan jedoch nur drei Frauen, die im Direktorium sind. Das Direktorium besteht also aus neun Personen, die von den drei Kammern für drei Jahre gewählt werden.

Die Generalversammlung ist als Mitgliederbasis an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt oder wird durch das von ihr gewählte Direktorium vertreten. Das Direktorium bestimmt ausserdem einen Generalsekretär, der das Tagesgeschäft und die Leitung des internationalen Sekretariats in Bonn übernimmt. Er ist ebenfalls im Direktorium vertreten. Momentan ist es ein Mitglied aus der

ökologischen Kammer.

Generalversammlung international

mit drei Kammern

Zertifizierung

Der FSC International regt die Gründung von nationalen FSC-Arbeitsgruppen an. Diese passen die zehn international gültigen Prinzipien und die Kriterien des FSC an nationale bzw. regionale Verhältnisse an. Sie entwickeln nationale Standards. Grundlage aller Standards bilden also die Prinzipien und Kriterien, die von FSC International festgelegt wurden. Wichtig in diesem

Standardsetzungsprozess ist die Gewährleistung von Transparenz. Dazu gehört, dass Standards in der national oder regional üblichen Sprache vorbereitet werden müssen. Sie sollen ausserdem allen interessierten Parteien vorgelegt werden (dies sind Umweltorganisationen, soziale NGOs,

Waldarbeitergewerkschaften, Wirtschaftsorganisationen und Vertreter der indigenen Bevölkerung) und die Standards müssen auch im Internet zugänglich gemacht werden. Die nationalen und regionalen Standards müssen von einer nationalen Mitgliederversammlung, die auch aus den drei

Interessengruppen bestehen muss, sowie vom FSC International anerkannt werden. Dabei bestimmt das Direktorium, ob der Standard angenommen wird.

Nach der Anerkennung sind die nationalen Standards bindend für alle FSC Zertifizierungen in diesem Land. Die Standards sind also die Grundlagen für die Zertifizierung.

Wälder, die nach diesen Richtlinien des FSC bewirtschaftet werden, können mit dem Gütesiegel des FSC ausgezeichnet werden. Waldbetriebe können sich durch unabhängige Prüfer freiwillig

kontrollieren lassen. Der FSC legt fest, welche unabhängigen Organisationen die Standards vor Ort überprüfen dürfen und somit berechtig sind, Zertifikate an Forstbetreiber zu vergeben.

Direktorium

mit drei Mitgliedern aus jeder Kammer

Generalsekretär

Umwelt Sozial Wirtschaft national

Arbeitsgruppen

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Claudia Farrèr Sarah Meier

FSC in der Schweiz

In der Schweiz werden seit 1997 Zertifizierungen der Waldwirtschaft und der Holzverarbeitungskette nach FSC durchgeführt. Am 18. Dezember wurde in Bern die FSC Arbeitsgruppe Schweiz gegründet.

Dieser Verein strebt eine Position als führendes Kompetenzzentrum für alle Fragen rund um FSC an.

Sie wollen den Absatzmarkt erhöhen und die Bekanntheit und Akzeptanz des FSC-Labels beim Endverbraucher fördern.

Bei der Arbeitsgruppe in der Schweiz lassen sich folgende vier Geschäftsfelder definieren (siehe www.wwf.ch).

Networking: Erleichterung des Informationsflusses zwischen FSC International, weiteren FSC- Arbeitsgruppen und den Marktteilnehmern in der Schweiz; Anlaufstelle und Diskussionsplattform.

Wissen: Gezielte Wissensgenerierung bei zertifizierungsrelevanten Themen und Vermittlung dieses Wissens an die Mitglieder unter Einsatz geeigneter Kommunikationsmittel; Verfeinerung und Weiterentwicklung der „Nationalen Standards für die Zertifizierung der Waldbewirtschaftung in der Schweiz“.

Markterschliessung: Förderung der Bekanntheit des FSC-Logos durch gezielte Aktionen in eigener Regie oder mit Partnerorganisationen; Angebot und Nachfrage sichtbarer machen; Präsenz in der Romandie.

Monitoring: Überwachung der Logo-Nutzungen und der Schliessung der Holzketten.

Bilanz des FSC

Die Bilanz des FSC lässt sich zeigen. Seit der Gründung 1993 hat er über 42 Mio. Hektar Waldfläche zertifiziert, 3300 Zertifikate an Forstbetriebe und Holzunternehmen verteilt und die Menge an Holz, welche jährlich auf den Markt gelangt, beträgt schätzungsweise 100 Mio. Kubikmeter.

Gemäss WWF (www.wwf.ch) sind in der Schweiz bereits rund 300'000 ha Wald nach den Vorgaben des FSC zertifiziert (Stand Oktober 2003). Das entspricht über knapp 25% der gesamten Waldfläche der Schweiz. Die zertifizierten Wälder befinden sich in den Kantonen Aargau, Appenzell Innerhoden und Appenzell Ausserrhoden, Basel-Stadt und Basel-Land, Bern, Fribourg Genf, Graubünden, Neuenburg, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, St. Gallen, Thurgau, Waadt und Zürich.

Quellenangaben

Pattberg, Philipp. 2004. „Private-Private Partnerships“ als innovative Modelle zur

Regel(durch)setzung? Erscheint in: Unternehmen in der Weltpolitik: Politiknetzwerke, Unternehmensregeln und die Zukunft des Multilateralismus. Bonn: Dietz Verlag.

www.fsc-deutschland.de www.fsc.org

www.fsc-schweiz.ch www.wwf.ch

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